aus dem alten Forum: hochbegabt = auffällig?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Gast_anonym

Erstklässler mit der gleichen Kombination

Beitrag von Gast_anonym »

Ich würde gerne noch mehr darüber hören, wie es bei euch mit der Ritalinbehandlung
weiterging. Hat es eine Änderung gebracht? Bei uns gibt es in der ersten Klasse auch schon
massive Probleme, wir geben bereits Ritalin und überlegen jetzt, ihn (falls die Schule
mitmacht) springen zu lassen, haben aber auch Angst davor, da er natürlich nur etwas
leistet, wenn er Lust dazu hat... Wer hat noch Erfahrungen?
Gast_Thomas

Ritalin?

Beitrag von Gast_Thomas »

Hallo!

Versucht mal mit SI ( Sensorische Integration - Ergotherapie ).
So weit ich weiß kann man ADS nicht mit Ritalin behandeln. Das ist der absolut der FALSCHE
Weg!
Unser HB-Sohn ist leicht HKS. Die Behandlung mit Ritalin war nicht erflogreich. Seiner
Unterforderung unter dem dein Sohn offensichtlich leidet bekämpfen wir mit nur viel INPUT.

Grüße

Thomas
Gast_anonym

Leistungssteigerung oder Verweigerung?

Beitrag von Gast_anonym »

Danke für deine Antwort. Ich denke, dass das Ritalin schon wirkt - man merkt es auch zu
Hause - aber das ist eben nur ein Aspekt. Die Frage ist nur, reagiert das Kind wirklich
ausgeglichener auf höhere Anforderungen, oder verweigert es sich total, denn es arbeitet ja
nur mit, wenn es Lust hat? Welche Art von Input gebt ihr eurem Kind?
Gast_Thomas

Ritalin?

Beitrag von Gast_Thomas »

Hallo!

Nein, so lange immer noch Unterfordert ist und keinen frischen Input bekommt. Das war bei
unseren Sohn so.
Er arbeitet nur dann konzentriert, wenn er was neues lernt. Wiederholungen sind für ihn
"ÖDEEEE"!
Wir probieren einfach alles. Englisch ( er ist erst 7 ), andere Klavierliteratur, Judo,
diverse Spiele ( Lernprogramme ), Sachbücher usw.
Ritalin hat nur dann Sinn, wenn sie vorher nicht auf Grund der Unterforderung Agressiv sind.
So ein Fall kenne ich. Dabei wurde dann Ritalin eingesetzt. Verhaltensänderung war ganz
deutlich festzustellen.
Hierzu muß jeder selbst abwegen, das für und gegen. Bei uns hat es nichts gebracht.

Liebe Grüße

Thomas
Gast_anonym

Ritalin als letzte Möglichkeit

Beitrag von Gast_anonym »

Unser Sohn wurde am 06.12.1991 geboren.
Er hat zwei Schwestern (zweiige Zwillinge)
die am 10.12. 1993 geboren wurden.

Im August 1998 wurde unser Sohn mit 6 Jahren 8
Monaten eingeschult.
ER ging die ersten 6 Wochen gerne und voller
Freude in die Schule. Lesen, schreiben und rechnen
lernte er lt. seiner Lehrerin "so nebenher"
Danch kam er immer häufiger nach Hause und hatte
Arbeitsblätter nicht fertigbearbeitet oder Sachen
von der Tafel nicht vollständig abgeschrieben.
Für die Hausaufgaben brauchte er immer länger, er sah aus dem Fenster
träumte und machte nichts mehr, sobald ich den
Raum verließ.Ausserdem machte er sich in der
Schule durch große Unordnung auf seinem Pult bei
seinen Mitschülern unbeliebt - es wollte keiner
mehr neben ihm sitzen. Seine Lehrerin gab ihm
daraufhin einen Platz alleine in einer Ecke der
Klasse. Dort saß er dann, las denn ganzen
Vormittag in den Büchern die da standen und machte
gar nichts mehr.
Zu diesem Zeitpunkt zogen wir den Schulpsychologen
hinzu, der einen IQ Test vorschlug.
Sein gemessener Wert liegt bei IQ 133.

Seine Lehrerin meinte, sie würde ihm gerne
Zusatzaufgaben geben,wenn er seine "normalen"
Aufgaben im Unterricht erledigt hätte,aber da
er nichts täte, könne sie ihn auch nicht fördern.
In einem Zusatztest ergab sich eine ausgeprägte
Schulunlust, die unser Sohn auch zuhause deutlich
äußerte.
Im Frührjahr 2000 bat er uns weinend irgendetwas
zu unternehmen, damit er nicht mehr "dahin" müsse. Er fing and an der Nagelhaut zu kauen,
schlief schlecht und hatte Albträume.
Bei einer Mathearbeit sass er die ganze Zeit nur
da, "riß" sich buchstäblich die Haare aus und
löste keine einzige Aufgabe. Am nächsten Tag kam
er nach Hause und hatte sich auf beide
Arme mit dem Füller lange Streifen gemalt
- was ihm anschließend peinlich war. Seine
Begründung: "Ich war wütend auf mich selber, ich
werde immer dümmer und kann mich überhaupt nicht
mehr konzentrieren."
Wir baten um Versetzung in eine Parallelklasse,
da seine Lehrerin sich trotz Gesprächen mit uns
und dem Schulpsychologen nicht in der Lage sah,
ihn zu fördern.
Die Schulleitung schlug eine Versetzung von der
zweiten in die dritte Klasse 4 Wochen vor Ferien-
beginn vor.Unser Sohn war von der Idee begeistert
und ging bis zu den Feriensehr gerne in die neue
Klasse.

Seine neue Lehrerin hat starke Bedenken gegen das
"Überspringen" vonKlassen und gab uns zu verstehen
dass sie bei ihm keine Chance auf Erfolg sah. Sie sagte uns, IQ sei nicht alles, um reif für
die
4. Klasse zu sein brauche ein Kind die richtige
Arbeitshaltung und viel Motivation und beides sei
bei ihm nicht vorhanden.(Was ja stimmt)

Inzwischen ist die Situation schlimmer als je
zuvor. WENN er in der Schule etwas zu Papier
bringt,ist es kaum leserlich und ist voller
Rechtschreibfehler.
Oft "tritt" er völlig weg und bekommt gar nichts
mit.Die Kinder hänseln ihn, wegen seiner Träumerei
und weil er so anders ist.
Selbst in seinem Lieblingsfach Sachkunde zeigt er
keine Leistung-.
Er selber möchte wieder zurück in die dritte Klasse.
Da er die geforderte Leistung nicht erbringt, wird
er wohl auch zurückversetzt.
Der Schulpsychologe ist genauso ratlos wie wir,
was mit desem Kind nicht stimmt.Auf sein Anraten
waren wir bei einer Kinderpsychologin,die ADS mit
diagnostizierte und uns riet, ihn mit Ritalin zu
behandeln.

Wir stehen unter Zeitdruck, da die Rückversetzung in die
dritte Klasse ansteht und wir einen Schulwechsel (eventuell
auf eine Montessori Schule ) erwägen.
Gast_anonym

Wie kommen die auf ADS?

Beitrag von Gast_anonym »

Die Geschichte ist ja schlimm genug.

Aber zeigt Dein Sohn ausser in der Schulverweigerung auch Anzeichen von ADS?

Mir scheint das alles eine sehr typische Reaktion auf Unterforderung zu sein, die sich
inzwischen verhärtet hat, weil ihm von den Lehrpersonen die Unterstützung verweigert wird.
Gast_Karin_S

Probleme mit der Konzentration

Beitrag von Gast_Karin_S »

Die Diagnose ADS stützt sich auf einen
Konzentrations-Verlaufs-Test dessen Ergebniss
starke Schwankung in der Konzentrationfähigkeit
zeigt, und darauf dass unser Sohn selbst sagt,
er könne sich nicht konzetrieren.
Ich selber halte die Diagnose ADS nicht für richtig.
Er kann sich nämlich stundenlang in ein Buch vertiefen.
Defizite in der Aufmerksamkeit zeigen sich nur, wenn ihn
etwas nicht interessiert - und in der Schule.
Auf der Suche nach einem Psychologen, der sich auch mit
Hochbegabung auskennt,sind wir auf das Münsteraner Zentrum
für Begabungsförderung gestossen. Ist zwar nicht gerade
nahe für uns, aber wir erhoffen uns jetzt von dort Hilfe.
Gast_Anna_B

genauso war es bei uns - ohne ADS

Beitrag von Gast_Anna_B »

Dieses Missverhältnis zwischen sich stundenlang konzentrieren können bei Aufgaben, die
interessieren und gleichzeitig der Mangel an Konzentrationsfähigkeit in Kindergarten und
Schule, sodass die Kindergärtnerin bei der Einschulung meinte, unsere Tochter wisse zwar
häufig mehr als sie, was nicht leicht zu ertragen sei, sei aber wegen mangelnder
Konzentrationsfähigkeit nicht schulreif - das war vor 5 Jahren.

Seither ist sie in der Schule chronisch unterfordert, pflegt aber nebenher aufwendige
Hobbies, in denen sie nach wie vor eine sehr grosse Konzentrationsföhigkeit an den Tag legt.
Gast_Babsicherry

auch unauffällige HB möglich

Beitrag von Gast_Babsicherry »

Das Klischee des hochbegabten Kleinkindes/Baby das ein
besonders geringes "Schlafbeduerfnis" hat ist eines der
häufigsten und gleichzeitig - meiner Meinung nach - schlechtesten.
Fast jedes Baby - ob nun HB oder nicht - hat irgendwann mal
mehr oder weniger Schlafprobleme. Auch andere Auffälligkeiten
müssen bei HB-Kindern nicht zwingend auftreten. Mein HB-verdächtiger
Sohn hat immer genug geschlafen und war auch sonst nie
besonders auffällig. Was nicht heißt, daß ich keine Probleme
mit ihm hatte/habe. Da gab es natürlich auch schwierige Zeiten.
Gast_Daniela

Ads oder Hochbegabung?

Beitrag von Gast_Daniela »

Bei meiner 3,5jährigen Tochter ist es so, daß sie von einer Psychologin schon hyperaktiv deklariert wurde. Ich habe selbst die Initiative zu diesem Test unternommen und mir eigentlich nur meinen Verdacht bestätigen lassen. Die Ärztin lobte aber meinen Umgang mit dem Problem, stellte dann fest, dass ich ausreichend Erfahrung damit habe (mein 10jähriger leidet ebenfalls darunter und mich selbst diagnostizierte sie im Laufe des langen Gespräches ebenfalls als Betroffene). Mein eigenes Erleben hat nach ihren Aussagen dazu beigetragen, dass ich durch Verständnis für die Situation eher die richtigen Entscheidungen treffe, als Eltern, die zum ersten Mal damit zu tun haben.
Aber nun dazu: Das Verhalten meiner Kleinen ist genau umgekehrt als bei Justin, vielleicht bist Du deshalb auch im Unklaren, ob der Verdacht begründet ist. Meine Tochter ist zu Hause bzw. in gewohnter Umgebung nicht zu bremsen. Zusatzlich zu ihrem unaufhörlichen Reden, Fragen, Diskutieren kommt die absolute motorische Unruhe. Es gibt nichts, was sie in Ruhe tun kann. Zwischen zwei Bissen von der Schnitte muß einmal um den Tisch gerannt werden. Zwischen Schlüpfer und Strumpfhose anziehen muß erst noch mal durchs ganze Haus gerannt werden, dann geht es weiter. Fernsehen geht nur minutenweise mit gleichzeitigen akrobatischen Turnübungen oder Kletterübungen auf Möbeln oder Personen. Man kann das eigentlich nicht beschreiben. Aber wenigstens ist sie nicht aggressiv.
In fremder/interessanter Umgebung aber ist sie relativ ruhig und unauffällig. Da erregt sie nur mit ihren Äusserungen und ihrer schrillen Stimme Aufsehen. Keiner glaubt mir dann, was es für Nerven kostet, diesen Tiger zu Hause zu bändigen. Schon als Baby merkte man, dass sie ununterbrochen neue Anregungen brauchte und vielleicht fehlt ihr die zu Hause einfach und sie muß das kompensieren. Dabei bemühe ich mich natürlich, keine Gleichförmigkeit aufkommen zu lassen. Aber ich kann ihr doch auch keinen Lehrplan zusammenstellen und sie mit Kenntnissen vollstopfen. Die holt sie sich von selbst und bekommt immer entsprechende Antworten.
Ich würde Justin wenigstens dem Arzt vorstellen. Erst wenn das Ergebnis und seine Ratschläge Dir seltsam vorkommen, würde ich an anderer Stelle nachforschen. Prinzipiell kann man mit dem richtigen Einfühlungsvermögen viel erreichen und vielleicht können mit dieser Diagnose die Erzieher besser auf ihn eingehen (wobei es traurig ist, wenn sie es nicht von sich aus vermögen).
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