HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Skuld
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Skuld »

@ Lisa

dein Für und Wider war in meinen Augen sehr hilfreich und auch konstruktiv.

Allerdings muss ich deiner Behauptung, für die Förderung am Nachmittag seien die Eltern zuständig, entgegensetzen, dass es auch Mütter gibt, die am Nachmittag arbeiten müssen. Ich habe zwar relativ viel Zeit für meinen Sohn, trotzdem fehlt mir einfach auch manchmal die Lust ihn dann irgendwohin zu kutschen. Wir leben im ländlichen Raum und da sind Angebote dieser Art nicht vorhanden, jedenfalls wüsste ich keine. Uns bleibt also nichts weiter als ihn selbst zu fördern/fordern/bespaßen. Davon abgesehen gehen meine Wünsche den Nachmittag im Kindergarten betreffend auch nicht dahin, dass man ihn da fördern sollte. Er sollte meiner Meinung nach einfach nur noch eine gewisse Zeit am Tag unter Kindern sein. Und das ist eben mit der Mittagsschlaf-Situation nicht zu vereinbaren. Ansonsten denke ich, dass er schon Förderung von zu Hause erfährt. Und dass ihm die Welt spannend und erlebnisreich erscheint ist m.E. sehr sichtbar daran, dass er um 6 Uhr aufsteht und locker bis 22.00 oder 22.30 durchhält.
Nur leider, ist Mama dann eben irgendwann müde und nicht mehr so voller Power. ;)
... sie werden irgendwo geboren und werden anderswo zu Staub
dazwischen ziehn sie mit dem Winde
durch alle Wüsten dieser Welt.
Denn Menschen haben keine Wurzel,
die sie an einem Platze hält...
Rabaukenmama
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Rabaukenmama »

Skuld hat geschrieben: Ansonsten denke ich, dass er schon Förderung von zu Hause erfährt. Und dass ihm die Welt spannend und erlebnisreich erscheint ist m.E. sehr sichtbar daran, dass er um 6 Uhr aufsteht und locker bis 22.00 oder 22.30 durchhält.
Nur leider, ist Mama dann eben irgendwann müde und nicht mehr so voller Power. ;)
Hurra, mir geht´s nicht alleine so :D ! Schlafenszeiten waren ja schon öfter Thema hier und im Moment ist die Situation so, dass mein Kleiner zwischen 5 und 6h aufsteht und zwischen 17h und 20h schlafen geht. So weit, so gut, nur mein Großer steht gegen 7h15 auf und ist vor 22h eigentlich nie im Bett. Ab 20h ist aber bei mir nichts mehr groß mit bespaßen und unterhalten - ich bin froh, wenn ich noch die Gute-Nacht-Geschichte schaffe, bevor mir selbst die Äuglein zufallen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Rabaukenmama »

shaja-neu hat geschrieben: 1.) Mein Sohn erlebte Mobbing im ersten Schuljahr -erst von den Kindern, dann von den Lehrern. Diese Zeit war für uns sehr schwer!Nun haben wir aber gehandelt, uns gekümmert und das tat meinem Sohn sehr gut. Er sah,dass wir für ihn da sind, dass Krisen gelöst werden können.
Ich denke, er fühlt sich geliebt und wertvoll.
Interessanterweise hat diese schlimme Erfahrung ihn jedoch gestärkt -vor allem da es ja besser wurde.Ich finde, dass er -dadurch vielleicht? - noch sozialer geworden ist.
Er hat im letzten Schulhalbjahr immer wieder einen Jungen mit spielen lassen, obwohl alle anderen dagegen waren.Der Junge schlägt manchmal aber mein Sohn fühlt sich stark genug, das zu händeln( meine damit psychisch,de n körperlich ist der andere erheblich stärker ;)
. Vielleicht sind es manchmal im Leben die schweren Zeiten, die Menschen wachsen lassen und man sollte daher auch ruhig mal was riskieren. .(obwohl ich ja leider zu den sehr fürsorglichen Mamis zähle,aber ich arbeite an mir ;)
Generell sehe ich es so dass wir unsere Kinder am persönlichen Wachstum hindern wenn wir ihnen alle Probleme abzunehmen versuchen, oder ihnen nicht zutrauen, ihre eigenen Lösungen zu finden. Das, was du von Deinem Sohn schreibst, bestätigt mir diese Einstellung.

Natürlich ist es wichtig, in schweren Situationen (und Mobbing ist so eine) hinter dem Kind zu stehen, aber das Vertrauen ins Kind selbst ist mindestens genauso wichtig. Wenn mir mein Kind wie ein hilfloses, wehrloses Geschöpf behandelt wird, welches immer einen Elternteil, Verteidiger oder Fürsprecher braucht, dann wird es sich irgendwann einmal selbst genau so sehen.

Dabei geht es gar nicht so darum, immer sofort alle Probleme aus dem Weg zu räumen sondern vielmehr auch um eine gewisse Resilienz. Dabei haben es Kinder natürlich leichter, die eine solche Einstellung vorgelebt bekommen - ihre Erfahrungen müssen sie aber trotzdem selbst machen.
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sinus
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von sinus »

Jaja, ich warte derzeit auch oft sehsüchtig drauf, dass ich ins Bett gehen kann. 8-)
Ich bin momentan durch die aktive Kleine (knapp 14 Monate) + freischaffende Arbeit derzeit abends oft so müde, dass ich es kaum abwarten kann, dass die Große dann endlich ins Bett geht --- und ich gleich mit. Meist ist es dann schon 22 Uhr vorbei...

Beim Lesen der letzten Antworten musste ich direkt an folgende Worte Jesper Juuls denken, die ich erst kürzlich im familylab newsletter las.
Ich finde, da ist was Wahres dran. (Wenn auch zum Wachsen sicherlich notwendig ist, zu reflektieren und sich mit schlechten Erfahrungen, sich selbst und anderen auch versöhnen zu können...)

Hier das Zitat:
Als Erwachsener müssen Sie nur auf Ihre Erfahrungen zurückschauen und Sie werden feststellen, dass sie Erfahrungen und Begegnungen, die unerfreulich waren, sich als die am meisten bereicherndsten Erfahrungen herausstellen. Glücklichsein und Harmonie sind wohlverdiente Oasen der Ruhe und Erholung, aber sie lassen einen Menschen nicht wachsen.
Jesper Juul im Interview von StadtLandKind
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
elboku
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von elboku »

@ skuld:

Mit der NM Beschäftigung hast du mich mißverstanden.
Ich mein eben nicht, dass man die adäquate Beschäftigung der Kinder nur den Eltern umhängen kann, und diese dann die Kinder am NM von A nach B kutschieren müssen.

Bei uns im Kiga war nämlich eine Sonderpädagogin, die auch bemerkt hat, dass Tochter sehr schlau ist.
Auf unsere Frage, wie man darauf im Kiga eingehen kann, kam nur, dass es schwierig ist und wir als Eltern sie halt am NM beschäftigen sollen.

Generell stimmt es schon, dass man für die Entwicklung und Förderung der Kinder zuständig ist, und nicht alles an Kiga und Schule delegieren kann, aber gleichzeitig können sich diese Institutionen nicht generell darauf ausreden, dass nur die Eltern dafür zuständig sind, und in Kiga und Schule keine anregende UMgebung für schlaue Kinder geschaffen werden muss.

LG, Lisa
shaja-neu
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von shaja-neu »

Koschka hat geschrieben:Meine Großen sind jetz 8, und ich habe mittlerweile einen ganz anderen Blick auf Förderung als vor 4 jahren. Vor allem mein Sohn war im Kindergarten sehr unzufrieden. Am Ende (4,5) mussten ihr die Erzieherinen festhalten, wenn ich ging. Ich habe sie für Experimentierkurse bei DGHK angemeldet, ich habe sie zu einem Musiklehrer 25 km einfach jede Woche gefahren, und auch diverse andere Aktivitäten wie Sport oder Kunstschule. Es gab nicht alles auf einmal, aber über die Jahre hat sich einiges angesammelt. Dann sind wir mit ihren 7 Jahren für einige Zeit ins nicht europäische Ausland gezogen. Alle Kurse und Vereine waren auf einmal weg. Das einzige dem ich nachtraue ist der Geigenlehrer. Ich vesuche sie schon ab und zu zum Spielen zu bringen, damit sie bis zum Rückkehr nicht alles vergessen haben. Aber es ist kein Ersatz. Das Fehlen des Restes hat keiner bemerkt. Dafür hat mein Sohn, der vorher immer beschäftigt werden musste, angefangen freiwillig zu lesen und auch sonst sich konsturktiv alleine mit Spielsachen zu beschäftigen. Ich glaube es nicht der Mangel an Förderung, der schlaue Kinder im Kindergarten oder Schule platt macht. Das ist der Zwang sehr viel Zeit in einer unpassender Umgebung zu verbringen. Deswegen halte ich die Überbeschäftigung am Nachmittag für keinen Erstatz für einen leidvollen Vormittag. Wenn es am Vormittag passt, brauchen die Kinder am Nachmittag eher wenig Aufmerksamkeit. Meine Kinder buddeln am Nachmittag noch liebend gerne im Sand, verstauen Bäche, bauen Dämme, veranstallten Stöckchen rennen. Meine Tochter interessiert sich für Zeichnen. Sie nimmt ein Buch und schaut selber nach, wie man was macht. Nur wenn es nicht klappt, muss ich helfen. Genauso ging es bei ihm mit Heckeln und Stricken, fast alles konnte sie den Büchern entnehmen. Es gibt genug Kurse und Kunstschulen, die das gleiche anbieten. Ich finde sie, vor allem wenn man die Fahrerei berücksichtigt, überflüssig. Kochkurs für Kinder? Warum können sie denn zuhause keinen Kuchen backen oder Nudeln kochen? Fremdsprachen im Kleinkindalter? Ich habe noch nie ein Kind kennengelernt, das nach so einem Sprachkurs, auch wenn über Jahre besucht, richtig die Sprache gelernt hat. Es kostet nur Geld und Zeit und vermittelt den Kindern den Eindruck, dass sie dauerhaft beschäftigt werden müssen.
Sehe ich ganz genau so!
Für meinen Sohn bedeutete eine morgendliche Unterforderung doppelten Stress:
Erst musste er sich morgens stundenlang mit extrem langweiligen Themen befassen bzw. auch eine für ihn "babyhafte" Ansprache erdulden. Nachmittags war er dann sehr unruhig und versuchte, sich Input zu holen -obwohl er ja eigentlich MÜDE war.Er kam somit nie richtig zur Ruhe!
Zur Zeit ist er in der dritten Klasse gut bedient und kommt manchmal fitter und entspannter nach Hause als er morgens noch war (er ist ein Morgenmuffel ).
Oft erzählt er dann mit großer Begeisterung von den morgendlichen Themen und vertieft sie durch Internetrechersche oder einem Gang in die Bücherei (von ihm initiiert ).
Er bringt manchmal Materialien zum Thema in die Schule mit, weil er es spannend findet und erlebt dadurch wieder Freudiger teilt ja dann seine Begeisterung wieder mit der Klasse.
Daher war,wie gesagt die Akzelerationen für ihn optimal.
Denn die nachmittägliche Förderung war ja irgendwie eine einsame Sache. .... (er mag eher keine Kurse und suchte sich viel Input zu Hause )
LG shaja
shaja-neu
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von shaja-neu »

Ach so und auch er spielt nachmittags nun viel mehr und auch sehr kreativ, hat ja mehr Zeit nun durch die Akzelerationen -trotz 2 Schulstunden mehr und trotz Hausaufgaben (die er nicht so begeistert erledigt,da sie Zeit rauben, aber sie sind wenigstens oft interessant)

LG shaja
shaja-neu
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von shaja-neu »

Wieso meinst du,dies sei keine Akzeleration?
Ich hatte die!Akzelerationen auf die frühere Einschulung und auf den Sprung bezogen.

Wie genau die Lehrerinnen differenzieren konnte ich noch nicht genau heraus finden, da mein Sohn derzeit von Methoden wenig berichtet. Die Hausaufgaben sind für alle gleich.

Beruhigend allerdings ist für mich, dass beide Lehrerinnen betonen, wie wichtig sie differenzieren finden.
shaja-neu
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von shaja-neu »

Ach so!!
Ja , auf jeden Fall! ! Bei diesen Lehrerinnen springt auch kein Kind, obwohl es ein paar hb-Kinder gibt.
Klar, es liegt an den beiden Damen, dass es ihm so gut geht. Übrigens auch daran, dass mindestens die Rektorin die Intelligenz meines Sohnes mag-das spürt er doch gewiss...Das tut ihm emotional auch gut...
Ja, es steht und fällt mit den Lehrern. ...leider sind wir alle als Familie davon so sehr abhängig! !!

LG shaja
Rabaukenmama
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:Genauso ging es bei ihm mit Heckeln und Stricken, fast alles konnte sie den Büchern entnehmen. Es gibt genug Kurse und Kunstschulen, die das gleiche anbieten. Ich finde sie, vor allem wenn man die Fahrerei berücksichtigt, überflüssig. Kochkurs für Kinder? Warum können sie denn zuhause keinen Kuchen backen oder Nudeln kochen? Fremdsprachen im Kleinkindalter? Ich habe noch nie ein Kind kennengelernt, das nach so einem Sprachkurs, auch wenn über Jahre besucht, richtig die Sprache gelernt hat. Es kostet nur Geld und Zeit und vermittelt den Kindern den Eindruck, dass sie dauerhaft beschäftigt werden müssen.
Ich sehe Kurse für Kinder nicht grundsätzlich als negativ an. Es kommt vielmehr darauf an, ob man es sich (als Familie) von der Zeit und von den Kosten her leisten kann und will, dass die Kinder Kurse besuchen. Kurse sind kein Allheilmittel und machen Defizite in der familiären Freizeitgestaltung sicher nicht wett - aber wenn ich als Mutter gar nicht gern koche oder backe, mein Kind aber große Freude daran hat - warum sollte es dann nicht einen entsprechenden Kurs besuchen? Natürlich darf ich an einen Kurs für 3-6jährige auch wenn eine Hochbegabung vorliegt, nicht die Erwartungshaltung haben, dass das Kind nach Kursende allein ein 5-gängiges Menü kocht.

Genauso ist das mit Fremdsprachen. Mein Sohn besucht einen zweisprachigen Kindergarten, wo zusätzlich zum Input durch die native speakerin auch ein Englisch-Intensivkurs angeboten wird. Da ist er mit Freude dabei und er kann schon sehr gut englisch. Vor allem wundert mich, dass er englische Texte großteils mit der korrekten Aussprache liest, auch wenn er die Wörter noch nicht kennt.

Daher frage ich mich, was du, Koschka, darunter verstehst, eine Sprache "richtig" zu lernen? Mein Sohn kann so gut englisch, dass er in dieser Sprache gestellte Fragen versteht und darauf korrekt antwortet - wenn er das auf englisch nicht hinbekommt dann eben auf deutsch. Mit einem Kind, dessen Muttersprache englisch ist, kann man das natürlich trotzdem nicht vergleichen. Aber effektlos ist der Englisch-Unterricht definitiv nicht. Mein eigenes englisch ist zwar auch nicht schlecht (und es würde ausreichen um es meinem Sohn beizubringen), aber ich habe neben Arbeit, Haushalt und kleinem Bruder selten die Zeit und den Aufmerksamkeitsgrad, ihn selbst zu unterrichten.

Im Gegenzug haben wir den Kinder-Gebärdensprachkurs aufgegeben. Die Gebärden, die dort vermittelt werden, kennt mein Großer ohnehin schon längst, der Kurs liegt örtlich ungünstig (3 verschiedene Öffis sind nötig um hinzukommen) und die Kurszeit passt auch nicht in den Familienalltag. Außerdem ist der Kurs mit Euro 180,- für 10 Einheiten (zu je 60min) mMn unverschämt teuer. Daher lernt mein Großer Gebärdensprache nur von mir, einigen DVDs und den (leider seltenen) Treffen mit Menschen aus der Gehörlosen-Gemeinschaft.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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