Mir haben in meinem Erwachsenenleben Menschen geholfen, die großteils durchschnittlich begabt sind, aber eine tolerante, weltoffene Einstellung habenen und mich so "genommen" haben, wie ich bin. Also weder meine Fähigkeiten bewundert bzw. hervorgehoben noch meine Schwächen kritisiert. Leider bin ich diesen Menschen erst begegnet, als ich längst erwachsen war.mian01 hat geschrieben:Denkst du das ist jetzt immer noch so, dass darauf nix gegeben wird, oder hat sich das verändert? Schade, dass es für dich so schwierig war. Was würdest du denn raten mit deiner Erfahrung? Was hat dir geholfen, was nicht?Rabaukenmama hat geschrieben: Dass der Gedanke "Mein Kind ist so klug, da MUSS es ja einen Weg geben, ihm dieses oder jenes (was normal begabte Kinder problemlos schaffen) beizubringen" in die Leere führen kann hat mir meine eigene Kindheit und Jugend gezeigt. Mein Testergebnis (IQ143) hat niemanden sonderlich interessiert, es wurde lediglich von meinen Verhaltensauffälligkeiten gesprochen.
LG
Mit meiner Mutter habe ich ein sehr gutes Verhältnis und ich hatte IMMER das Gefühl, von ihr sehr geliebt zu werden. In meiner Kindheit und als Jugendliche bzw. junge Erwachsene habe ich aber auch immer gespürt, was ihr an mir nicht passt. Sie musste es gar nicht aussprechen. Dabei habe ich mich wirklich immer bemüht, es ihr und anderen Menschen, die mir wichtig waren, recht zu machen. Es ist mir einfach auf Grund meiner eigenen Wesensart nicht gelungen und ich war dadurch häufig von mir selbst enttäuscht, weil ich die Erwartungshaltungen anderer, die ich nicht erfüllen hatte können, zu meinen eigenen (an mich selbst) gemacht hatte.
Ein wirklich zufriedenes Leben (naja, großteils ) führe ich erst, seit ich selbst zu mir so stehe wie ich bin. Und genau DABEI haben mir meine Freude geholfen. Die Freunde meiner Eltern waren oberflächliche Bekannte, mit denen man die neuesten Gerüchte ausgetauscht und die man vielleicht mal zu einer Feier eingeladen hat. Bis auf ein einziges Paar waren praktisch alle Freunde meiner Eltern nur bessere Bekannte. Daher wußte ich als Kind gar nicht, wie tief echte Freundschaften gehen können.
Mein Sohn bekommt jetzt durch unseren kleinen, feinen Freundeskreis Zugang zu wirklich weltoffenen, toleranten Menschen, die nicht vorgeben, fehlerfrei zu sein, aber gelernt haben, sowohl sich selbst als auch andere Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Dadurch hoffe ich, dass mein Sohn mir gegenüber allein durch diese Freunde schon einen kleinen "Startvorteil" hat (gemessen an mir als Kind). Leider ist er mir sehr ähnlich, wahrscheinlich nicht nur in Sachen Intelligenz sondern auch bei der Schwierigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und vor allem zu pflegen. Er schließt schnell "Freundschaften", macht sich aber durch seine teils kleinkindliche, teils dominante Art vieles wieder kaputt. Und er versteht nicht, wieso das so ist, da hilft auch kein erklären. Bleibt nichts anderes übrig als ihm selbst SEINE Lösungen suchen und finden zu lassen.