aus dem alten Forum: Hochbegabte 3-jährige??? Brauche Eure Hilfe!!

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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Gast_shanna

aus dem alten Forum: Hochbegabte 3-jährige??? Brauche Eure Hilfe!!

Beitrag von Gast_shanna »

Hallo,
unsere Tochter ist im Januar drei Jahre alt geworden. Sie hat einen unwahrscheinlich großen Wortschatz (incl. diverser Fremdwörter) mit dem sie auch sicher umgeht und argumentiert logisch "wie eine Alte". Sie beherrscht sämtlichen grammatikalische Formen, zählt sicher bis 15, tastet sich aber schon weiter vor und beginnt jetzt auch schon, in ihren Kinderzeitungen leichte Rechenaufgaben zu lösen.

Seit September besucht sie auf ihren eigenen Wunsch hin den Kindergarten (2,5 Std.), in dem es ihr sehr gut gefällt, wobei sie sich jedoch meistens an größere Kinder anschließt. Die Erzieherinnen und die Leiterin des KiGas sind hellauf begeistert von unserer Kleinen und meinten, sie würde bereits einige der Vorschulkinder "locker in die Tasche stecken".

Nun ist unsere Tochter aber alles andere, als ein schüchternes kleines Mäuschen das sich nur still beschäftigt, sondern ein überaus lebhaftes, und durchsetzungsfähiges Persönchen mit guten sozialen Kontakten. Andererseits ist sie unglaublich an Büchern interessiert und erkennt auch schon viele Buchstaben und einige Wörter. Silbentrennung hat sie irgendwann einfach so zum Spass für sich " erfunden" Auch spricht sie z.B. mit ihrem Papi über mich als Susanne (Papi, was macht die Susanne da? ... und dann: �Mama, der Michael hat gesagt...�)

Wir sind nun sicherlich keine dieser über-ehrgeizigen Eltern, die ihr Kind mit Gewalt auf Intelligenz drillen. Unsere Tochter hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe, merkt sich wahnsinnig viel (mit 9 Monaten sagte sie das erste Mal Mama, mit gut einem Jahr konnte sie 3-Wort-Sätze). Wir erklären ihr einfach alles was sie wissen will � �das verstehst Du noch nicht�, diesen Satz gibt es bei uns nicht. Sie bleibt allerdings auch selten lange an einer Sache, weil ihr so schnell langweilig wird. � Ein, zweimal erklären, dann hat sie es verstanden (und weiss es auch nach Monaten noch) und dann kommt das nächste.... In unserem Erziehungsstil sind wir sehr frei. Marie darf einerseits relativ viel, aber wenn etwas verboten (und ausdiskutiert bzw. erklärt ist) dann sind wir auch beide sehr konsequent - Prinzipienreiterei gibt es bei uns nicht - wer die besseren Argumente hat, hat Recht, und wenn sie von einer Dreijährigen kommen, dann hat eben sie Recht.

Einige Leute aus unserem Umfeld sind nun der Ansicht, dass "das Kind" mit Sicherheit hochbegabt wäre, und man sie unbedingt testen lassen muss... Wobei ihr Vater und ich uns eigentlich einig darüber sind dass sie mit Sicherheit nicht zu den dümmsten gehört, wir aber andererseits bei so einem kleinen Menschlein keinen Druck von wegen "Hochbegabtes Kind" aufbauen wollen. Wir denken, dass es das Beste ist, alles so zu lassen, wie es ist (offensichtlich funktioniert unser Erziehungskonzept ja ganz gut) - Marie kann alles wissen was sie will, bekommt alles erklärt, aber wir wollen sie nicht durch einen Test oder einen Begriff wie hochbegabt künstlich zu etwas "besonderem" (für uns ist sie das ja ohnehin, egal wie hoch ihr IQ mal werden sollte!) und damit vielleicht sogar zum Aussenseiter machen (lassen?), da wir keine "Mangelerscheinungen" bei ihr erkennen können. Im Gegenteil, für uns ist sie einfach unser wundervolles, glückliches kleines Mädchen, neugierig und offen für die ganze Welt, das singt und springt und tanzt und lacht... und manchmal auch ein richtiger kleiner Ekelbär ist....

Andererseits bekommen wir aber nun auch fast ein bisschen Angst davor, etwas falsch zu machen....

Was denkt Ihr über die Situation? Eure Meinung würde mich sehr freuen!

Mit liebem Gruß, Susanne
sylvia
Moderator
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Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: aus dem alten Forum: Hochbegabte 3-jährige??? Brauche Eure Hilfe!!

Beitrag von sylvia »

Sehe ich das richtig und Deine Hauptfrage ist, ob Du testen lassen sollst???
Dass die Kleine helle ist, scheint ja klar zu sein.
Also, mit dem Test brauchst Du Dich sicher nicht zu beeilen. Mit Drei - da kommt es erst mal darauf an, dass Du auf sie eingehst, ihr eine Umgebung bietest, in der sie ihren Neigungen nachgehen kann (Und wenn es nur heisst, dass Du Dein Haus mit Buechern vollstopfst, die sie interessieren, und wo sie einfach hingreifen kann)
Computer-Zugang kann nett fuer sie sein, Museumsbesuche, Musikschule usw.
Soweit brauchst Du keinen Test. Allerdings wuerdce ich an Deiner Stelle spaeter verschaerft darueber nachdenken (so ab 4 1/2J)
Dann kommt langsam die Frage der Schule auf Dich/sie zu und ein entsprechendes Ergebnis wird Dir beim Argumentieren massiv helfen.
Ausserdem kriegst Du ein Staerken/Schwaechsn-Profil, mit dem Du und wenn Du Glueck hast die Lehrer was anfangen koennen.
Du siehst, ich bin starker Befuerworter von Tests (Mein fast 4J ist auch irgendwann 'dran'
Die Kinder haben Spass daran - der Test sollte kein Druck fuer sie sein. (Wenn Du keinen draus machst)
Und das mit dem Etikett - naja, wenn aus dem 'label' Hochbegabung nicht folgt, das sie gnadenlos durch alle moeglichen Kurse geschleppt wird und die Schule im Affenzahn absolvieren muss, hat das meiner Meinung nach keinen Nachteil. Im Gegenteil, Nicht-Diagnose finde ich sehr viel schlimmer, weil die Kinder sich 'merkwuerdig' empfinden. 'anders', als alle anderen. Und sie wissen nicht warum. Das heisst nicht, dass Du ihr spaeter sagen sollst 'Hoer mal, Dein IQ ist bei 150, deshalb musst Du jetzt ..... machen' Sondern eher 'Du hast die und die Faehigkeiten, da musst Du das beste draus machen'
Das spornt die Kinder eher an, das beste aus ihren Faehigkeiten zu machen. Und damit entfaellt auch das negative Etikett.


Gut gut, das war jetzt etwas lang...
Liebe Gruesse von Sylvia

PS und Du musst nicht (!) betonen, dass Du Deine Tochter nicht gepuscht hast ;-)
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