2 Jahre altes Kind Hochbegabt ?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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Alper24
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2 Jahre altes Kind Hochbegabt ?

Beitrag von Alper24 »

Hallo, ich habe mal eine Frage, mein Sohn wird im Juli drei Jahre alt. Er kann in drei Sprachen bis hundert zählen und in zwei Sprachen bis tausend. Das Alphabet kann er schon, seit dem er zwei ist, auch in drei Sprachen. Seit ein paar Wochen hat er angefangen Buchstaben zusammenzusetzen und die Wörter herauszulesen und Buchstaben selber zu zeichnen. Habe ich ein hochbegabtes Kind zu Hause? Oder hat er einfach nur Spaß, an Zahlen und Buchstaben? Sprechen tut er noch nicht so richtig, aber wenn ich irgendwo ein Wort hinschreibe, dann liest er das Wort raus und zeichnet auf dem Tablet auch mit dem Finger Buchstaben. Was mir noch aufgefallen ist, dass er nichts vergisst. Er hat meine Leertaste vor einer Woche unter der Waschmaschine versteckt und ich wusste das nicht. Ich habe die Leertaste, eine Woche vermisst, dann habe ich ihn mal gefragt, wo die ist und er hat mir dann gezeigt, dass die Taste unter der Waschmaschine ist. Wo wir schon gerade bei der Tastatur sind. Er spielt gerne am PC am Editor. Er tippt dann das Alphabet oder Zahlen 1 bis 100 und versucht irgendwelche Buchstaben zusammenzusetzen. Mit normalen Spielzeugen spielt er gar nicht, nur mit Buchstaben oder Zahlen. Wenn wir einkaufen fahren läuft er durch den ganzen Supermarkt und liest alle Preisschilder....da gibt's noch zig andere Kleinigkeiten die verwundert sind wie z.b das er weis was ein Parallelogramm ist und natürlich alle anderen Formen. Selbst ich weiß es nicht.
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: 2 Jahre altes Kind Hochbegabt ?

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Alper24!

Das große Interesse an Buchstaben und Zahlen kenne ich von meinen Jungs. Mein älterer Sohn konnte an seinem zweiten Geburtstag alle Groß. und Kleinbuchstaben erkennen und benennen. Bis er 3 Jahre alt war konnte er dann etliche Wörter als Ganzes am Wortbild erkennen und alle Zahlen bis 100 erkennen und benennen.

Meinen jüngeren Sohn haben Zahlen noch mehr fasziniert. Mit nicht einmal 4 Jahren hatte er einen ECHTEN Zahlenbegriff von mindestens 500. Mich "echtem Zahlenbegriff" meine ich, dass er die Zahlen nicht nur der Reihe nach aufschreiben und gebärden konnte (er ist gehörlos und kommuniziert ausschließlich in Gebärdensprache und schriftlich), sondern z.B. auch wusste, dass 81 ein größere Zahl ist als 39. Das konnte ich feststellen, weil er damals Sticker-Alben gehabt hat, und da immer in die richtige Richtung geblättert hat, wenn er einen Sticker einkleben wollte. Auch konnte er damals schon Zahlenreihen logisch fortsetzen (z.B. dass nach 283, 281 und 279 als Nächstes 277 kommt).

Mit 3 Jahren konnte er das Alphabet vorwärts und rückwärts aufsagen und alle Buchstaben erkennen und benennen. Auch er hat damals schon etliche Wörter am Wortbild erkannt, was vor allem deshalb faszinieren war, weil schriftliches Deutsch für ihn als Gehörlosen ja eine komplette Fremdsprache war.

Wenn im Kindergarten mit Straßenmalkreide gezeichnet wurde, hat er statt dessen die Zahlen von 1 bis 500 aufgeschrieben. Später, mit noch nicht mal 5 Jahren, kam das Prozentrechnen dran und er hat z.B. bei Wanderungen im Kopf mitgerechnet, wie viel % der Strecke noch vor uns liegen, und beim Glas Orangensaft hat er den Füllstand in % abgeschätzt.

Beide Jungs (mittlereile 11 und 14 Jahre alt) haben auf jeweils ihren "Gebieten" extreme Teilleistungsstärken, der ältere im sprachlichen Bereich und der jüngere im dreidimensionalen Denken und Mathematik.

Beide Jungs haben aber auch in anderen Bereichen extreme Defizite, und beide sind diagnostizierte Autisten. Das soll dir jetzt aber keine Angst machen, denn es ist keine Tragödie ;) . Wo viel Licht ist muss halt auch Schatten sein.

Es gibt kaum ein Kind, was gar keine Probleme hat oder macht. Zumindest hatten meine Jungs beide nie Schwierigkeiten schulischer Art und ich brauchte nie mit ihnen irgend etwas üben, weil sich beide so ziemlich alles. was sie einmal gehört oder gelesen haben, auf Anhieb merken.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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