Brille

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Willow77
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Brille

Beitrag von Willow77 »

Hallo,

Dies hat wieder mal nichts mit Hochbegabung zu tun. Trotzdem würde ich gerne mal in die Runde fragen:

Kennt ihr euch aus mit Brillen bei kleinen Kindern? Worauf soll man beim Kauf achten? Werden die die Brille freiwillig tragen? Wenn nicht, wie nachhelfen? Und können die Augen noch besser werden? Wie oft wird eine neue Brille nötig sein? Und warum merken wir nichts?

Also: Mein Kleiner - 2 Jahre - braucht laut Augenarzt eine Brille. Der Verdacht kam auf bei einer Routine-Untersuchung hier, bei der alle 1 und 2 jährigen zum Sehtest müssen/können/sollen/dürfen. Dort hieß es: er haut eine Hornhautverkrümmung, gehen sie zu ihrem Augenarzt. Der meinte dann, Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit. Anfang Februar müssen wir noch mal zurück, damit er ordentlich vermessen wird, und dann gibt's eine Brille. Das erstaunt mich sehr. In unseren Familien hat nur mein Mann eine Brille seit dem 3. Schuljahr. Wegen Kurzsichtigkeit. Ich brauche keine. Und kenne mich somit auch nicht mit Brillen aus, schon gar nicht für so kleine Männchen.
Uns ist auch nichts aufgefallen, er sieht alles in den Büchern, beim Spielen, zeigt alles, was wir ihn fragen, sagt mittlerweile auch fast alles und jeden Tag mehr... wir wären vor einer Weile ja eher mit ihm zur Logopädie oder zum Ohrenarzt gegangen, anstatt zum Augenarzt, das kommt wirklich überraschend...

LG,
Willow77
charlotte12
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Re: Brille

Beitrag von charlotte12 »

Alle Kinder sind weitsichtig, wenn sie klein sind, das verwächst sich in der Regel. Eine Brille brauchen sie, wenn beide Augen stark unterschiedlich weitsichtig sind, ich denke mal auch, wenn die Weitsichtigkeit bezogen auf das Alter zu stark ist, bin da aber nicht sicher. Wart Ihr denn bei einem Augenarzt, der sich gut mit kleinen Kindern auskennt? Ich frage deshalb, weil unsere Tochter eine Brille bekommen sollte, als sie noch kein Jahr alt war. Von Bekannten bekamen wir dann den Tipp, zu einem Augenarzt zu gehen, der sich auf Babys/Kleinkinder spezialisiert hatte und siehe da - keine Brille nötig, da die Werte altersentsprechend ok waren. Uns hat man damals gesagt, wir sollen darauf achten, dass ein Orthoptist in der Praxis ist.
Bliss
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Re: Brille

Beitrag von Bliss »

Ich würde mir auch noch eine zweite Meinung einholen. Eine Hornhautverkrümmung erschwert das Ausmessen.
BiHa
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Re: Brille

Beitrag von BiHa »

Mein Sohn hat eine Brille mit 4 bekommen, ich damals sogar mit 2,5 Jahren, beide wegen Weitsichtigkeit. Mein Sohn hat dazu noch eine Stabsichtigkeit. Bemerkt haben wir auch nichts. Ist erst bei der U-Untersuchung aufgefallen. Als wir 1 Jahr vorher zur Untersuchung waren, war noch alles normal.
Bei der Diagnose war dazu noch ein Auge in der Sehkraft stark eingeschränkt, so dass er zusätzlich zur eigentlichen Brille ein Auge täglich ankleben musste.
Wir sind damals kurz nachdem er seine Brille bekommen hatte, alle 3 Monate zur Untersuchung gegangen. Dabei wurde auch regelmäßig geprüft, ob die Werte noch aktuell sind. Wenn sich was geändert hatte, gab es eine neue Brille. Ansonsten immer, wenn die Brille zu klein wurde. Wir haben eigentlich nur darauf geachtet, dass es Kunststoffgläser sind. Man kann gegebenenfalls noch die Bügel so wählen, dass die Brille nicht unbeabsichtigt herunterfallen kann. Haben wir aber nie gebraucht.

Dass das Kind seine Brille aufsetzt, darauf wirst Du anfangs achten müssen. Je nach dem Wesen des Kindes wird es die Brille aber möglicherweise bald ganz selbstverständlich tragen. War bei mir damals so und mein Sohn hat sie auch nie wirklich in Frage gestellt, auch wenn er gut ohne sie leben könnte. Manchmal scheint es mir, als wäre es egal, ob er sie aufsetzt oder nicht, weil er so oder so lesen, malen und schreiben kann.

Weitsichtigkeit im Kindesalter, auch die, die mit einer Brille therapiert werden muss, kann sich verwachsen. Teilweise auch noch im Teenageralter.

Liebe Grüße BiHa
Rabaukenmama
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Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Brille

Beitrag von Rabaukenmama »

Charlotte schreibt schon richtig dass alle Kleinkinder weitsichtig sind. Bei meinem Kleinen sagte die Augenärztin als er ein Jahr alt war "Er ist LEIDER nicht weitsichtig". Denn normalerweise sind Kinder in dem Alter ca. 2 Dioptrin weitsichtig, mein Sohn war aber schon normalsichtig, was ein ziemlich sicheres Zeichen für spätere Kurzsichtigkeit ist. Da mein Mann und ich extrem kurzsichtig sind kein Wunder. Dabei hatten wird noch Glück weil es nicht so schnell voranging wie ursprünglich befürchtet. Bei 0,5 oder 1,0 Dioptrin Kurzsichtigkeit gibt man Kleinkindern heute noch keine Brille. Aber mittlerweile ist er 4 Jahre alt und beim letzten Augenarztbesucht kamen sie auf 1,5 und 4,0 Dioptrin Kurzsichtigkeit plus Hornhautverkrümmung. Nächster Termin ist in 3 Wochen, da wird mein Sohn dann voraussichtlich seine Brille verordnet bekommen.

Kurzsichtigkeit fällt bei kleineren Kindern leichter auf als Weitsichtigkeit. Bei Kurzsichtigkeit nehmen die Kinder z.B. Bücher viel näher zum Gesicht oder sind beim zeichnen mit der Nase fast auf dem Blatt. Bei Weitsichtigkeit vergrößern sie eher den Abstand, was längst nicht so auffällt. Eine Kindergartenfreundin meines älteren Sohnes ist stark kurzsichtig, sie hatte mit 2 1/2 Jahren 7 Dioptrin, die braucht natürlich eine Brille.

Die Hornhautverkrümmung kann man auch dann haben, wenn man nicht kurz- oder weitsichtig ist, sie tritt aber bei stärker fehlsichtigen Personen viel häufiger auf als bei normalsichtigen. Auch durch Hornhautverkrümmung sieht man schlechter - unabhängig ob normal-, kurz- oder weitsichtig. Nur ist Hornhautverkrümmung angeboren und das Ausmaß verändert sich dann kaum noch. Im Gegensatz zu Kurz- oder Weitsichtigkeit kann Hornhautverkrümmung nicht immer durch eine Brille korrigiert werden. Ich bin so ein Beispiel. Denn auch bei einwandfrei angepasster Brille erreiche ich am linken Auge nur 80% Sehkraft - bedingt durch meine Hornhautverkrümmung. Rechts ist es besser.

Wenn schon bei Kleinkindern eine starke Hornhautverkrümmung muss die unbedingt bestmöglich korrigiert werden weil sonst die Gefahr einer irreversiblen Sehschwäche besteht. Das ist aber sehr selten.

Da du leider keine Werte geschrieben hast (die Dioptrin der Weitsichtigkeit und Dioptrin und Achslage der Hornhautverkrümmung) kann man leider überhaupt nicht sagen ob wirklich eine Brille nötig ist oder nicht. Hast du denn keine Unterlagen mitbekommen? Oder bekommst Du die erst nach der nächsten Untersuchung zur Brillenanpassung? Wie auch immer, wenn du mal was in der Hand hast und unsicher bist kannst du immer noch eine zweite Meinung einholen.

Wegen Kinderbrille selbst gibt es nicht viel zu berücksichtigen. Es werden heutzutage ohnehin standardmäßig Kunststoffgläser verwendet. Die Aktzeptanz ist um so größer je größer die Fehlsichtigkeit ist. Meine erste Brille habe ich mit 4 Jahren bekommen und ich habe sie von der 1. Sekunde an gerne getragen weil der Unterschied mit/ohne so groß war. Ich hätte sie nie freiwillig abgenommen oder wo vergessen. Natürlich sind im Laufe meiner Kindheit einige Brillen zu Bruch gegangen. Einmal habe ich beim spielen einen Ball auf die Nase bekommen, einmal bin ich beim rodeln gestürzt und habe im Schnee ein Brillenglas verloren. Als Erwachsene habe ich dann mal eine Brille beim schwimmen im ägäischen Meer verloren. Seitdem verwende ich übrigens optische Schwimmbrillen - ev. mal ein Tipp für später, wenn die Fehlsichtigkeit stark sein sollte ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
LiLaLaunebär
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Re: Brille

Beitrag von LiLaLaunebär »

Bei mir tragen zwei meiner drei Kinder Brille. Der mittlere hat sie mit etwa 3 Jahren bekommen, die kleine mit 4.
Beide haben sie immer getragen - es war nie ein "Kampf". Obwohl (besonders die Kleine) eher nicht so unkompliziert ist. Ich gehe aber davon aus, das sie gemerkt haben - hey mit Brille sehe ich besser. Ich glaube, wenn die Kinder wirklich ein Problem mit den Augen haben, dann eine Brille bekommen gibt es selten Probleme.

Wir haben übrigens nie eine Brille mit fiesen Bügeln gehabt, die ums Ohr gingen oder so. Immer "ganz" normale - und diese haben immer wunderbar gehalten. Die erste Brille meines Sohnes war eine mit einem leicht biegsamen Gestell - ganz schrecklich, weil sie sich leicht aus der Form bringen lässt.
Er trägt nun schon seit mehreren Jahren eine starre Kunststoffbrille (RayBan) und damit gab es nie Probleme. Auch die Tochter trägt nun so eine!
Willow77
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Re: Brille

Beitrag von Willow77 »

Wow,

vielen Dank an alle für die Antworten.
Die genauen Werte werden uns erst nächste Woche mitgeteilt. Da sollen wir eine Stunde vor dem Termin spezielle Tropfen in die Augen machen, damit besser vermessen werden kann. Ich werde sie dann auch mal hier hin schreiben.
Ob der Arzt Erfahrung mit ganz kleinen Kindern hat weiss ich jetzt nicht; was ich sicher weiß, ist dass er sehr viel mit Schulkindern arbeitet. Ich denke mal, dass er dann auch kleine Kinder betreut.
Eigentlich ist es ja schon so eine Art Zweitmeinung, da wir zuerst in einer speziellen Routineuntersuchung waren, organisiert vom Gesundheitsministerium hier. Die haben ja schon die Hornhautverkrümmung gesehen, sogar eigentlich schon vor einem Jahr, da war es nur noch nicht so "schlimm". Und jetzt eben noch mal und schlimm genug, uns zu unserem Augenarzt zu schicken.
Wir waren jetzt gerade mal beim Optiker von meinem Mann. Nur um uns mal Brillen für so Kleine anzuschauen. Also der Kleine war schon begeistert. Die Dame hat ihm mehrere aufgesetzt, um uns mal zu zeigen, wie das dann aussieht. Ich denke, er wird sie tragen. Nur: Ich dachte Brillen in dem Alter hätten eventuell noch etwas niedliches oder verspieltes an sich, wie zum Beispiel kleine Bagger an den Bügeln oder so. Nee, nicht bei diesem Optiker. Etwas überrascht war ich dann schon, dass es auch für so Kleine fast nur "schicke", "modische" Markenbrillen gibt. Und dann gibt es welche, die ganz flexibel sind, welche bei denen man die Bügel ganz nach aussen klappen kann, ohne dass etwas kaputt geht, und auch ganz normale Brillen... Das sieht alles im ersten Augenblick schon komisch aus, wenn man es nicht gewohnt ist. :gruebel:

LG,
Willow77
Willow77
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Re: Brille

Beitrag von Willow77 »

Ach, blöde Ärzte!!! Letztes Mal bin ich da raus und dachte mein Kind wäre halb blind. Und dieses Mal mit den Tropfen vermessen, meinte der: Na das ist doch nicht soooo schlimm, beobachten wir doch lieber mal noch weiter, kommen sie in 6 Monaten zurück. Also keine Brille. Gut.

Hier die Werte:

Rechtes Auge: +3,50 -1,25 98°
Linkes Auge: +3,50 -1,00 82°

LG,
Willow77
Rabaukenmama
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Re: Brille

Beitrag von Rabaukenmama »

Willow77 hat geschrieben:Ach, blöde Ärzte!!! Letztes Mal bin ich da raus und dachte mein Kind wäre halb blind. Und dieses Mal mit den Tropfen vermessen, meinte der: Na das ist doch nicht soooo schlimm, beobachten wir doch lieber mal noch weiter, kommen sie in 6 Monaten zurück. Also keine Brille. Gut.

Hier die Werte:

Rechtes Auge: +3,50 -1,25 98°
Linkes Auge: +3,50 -1,00 82°

LG,
Willow77
Genau dasselbe hatte ich auch bei meinem Sohn schon mal! Bin schon gespannt ob er diesmal wirklich die Brille bekommt oder ob es wieder auf "warten wir noch" rausläuft (bei uns sind immer nur 3 Monate zwischen der Terminen wegen erblicher Belastung und zusätzlicher anderer Sinnesbehinderung).

Die Werte deines Sohnes sind für ein Kleinkind nicht wirklich besorgniserregend. Wie schon geschrieben wurd: so ca. +2,0 sind in dem Alter normal, +3,5 ist etwas erhöht. Es ist Ermessenssache ob da schon eine Brille verschrieben wird oder nicht. Hornhautverkrümmung ist auch im Rahmen. Nichts, wo unmittelbar Gefahr im Verzug ist, wenn noch keine Brille verordnet wird.

Als ich noch ein Kind war waren Sehtests für 2jährige noch nicht üblich. Man wartete damit bis die Kinder schon gut sprechen konnten um Fragen zu beantworten. Ich kann mich noch an meinen ersten Sehtest erinnern.Ich mußte durch so eine Art Mikroskop schauen und sagen, was ich sah: eine Ente, ein Haus, eine Katze,... Dann kamen Bilder von schaukelnden Kinder und ich musste sagen welches am höchsten schaukelt. Dabei hatte ich so ein Brillengestell auf und die Ärztin steckte verschiedene Scheiben rein und fragte immer "besser oder schlechter?" Da war ich 4 Jahr alt und bekam meine erste Brille. Ich hatte damals -3,0 und -3,5 Dioptrin und in eine mittelstarke Hornhautverkrümmung (ähnliche Werte wie bei deinem Sohn).

Einige Jahre später konnte man schon 2jährige Kinder ohne viele Frage-Antwort-Spiel testen und es wurden plötzlich jede Menge Kinderbrillen verschrieben weil so viele Kinder weitsichtig waren. Bis man dann dahinter kam dass Kleinkinder erst mal weitsichtig sind bis sich die Sehkraft dann wirklich einstellt. Und wenn zu schnell eine Brille verschrieben wird schadet das der Sehkraft oft mehr, als es nutzt. Daher werden heute bei Kindern unter 3 Jahren nur dann Brillen verschrieben, wenn wirklich eine krasse Fehlsichtigkeit vorliegt. So wie bei der Kindergartenfreundin meines Großen mit +7,0 Dioptrin auf beiden Augen (war ein Tippfehler im vorigen Beitrag, das Mädchen ist WEITsichtig, nicht kurzsichtig).

Es kann also sein dass Dein Sohn in 6 Monaten immer noch keine Brille braucht weil sich die Augen bis dahin schon wieder besser eingestellt haben :) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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