Momo hat geschrieben:Bliss hat geschrieben:
Für die Eltern ist es anstrengend in den ersten Jahren, aber jetzt bin ich sogar sehr froh, dass sie wenig Schlaf brauchen. Sie haben einfach viel mehr Zeit als die Kinder, die viel Schlaf brauchen. Das ist in der Schule echt von Vorteil. In der Klasse meiner Tochter gibt es Kinder, die dürfen sich unter der Woche nicht mehr verabreden, weil sie außer Schule und Hausaufgaben zu nichts mehr kommen.
Bliss, das macht bestimmt vielen Eltern Mut, deren Kinder wenig Schlaf brauchen!
Erschreckend finde ich allerdings, dass Kindern neben Schule und Hausaufgaben scheinbar so wenig Zeit für eigene Dinge bleibt. DA läuft doch etwas sehr schief, oder?
Ich glaube generell dass für Aussenstehende schwer zu durchschauen ist warum Kind X sich nicht unter der Woche verabreden darf. Offensichtlich steckt ja ein Ge-/Ver-bot der Eltern dahinter. Natürlich wird diese Eltern-Vorgabe für Aussenstehende mit einem anderen Wertebild nicht immer nachvollziehbar sein.
Genauso ist das was die "eigenen Dinge" betrifft. Wenn das Kind von der Schule heimkommt und sich sofort zum Klavier setzt weil es so gerne spielen möchte ist das z.B. für MICH schon ein "eigenes Ding" des Kindes. Wenn es von den Eltern immer wieder zum Klavier-üben gedrängt werden muss liegt das Ganze mMn eher im Interesse der Eltern. Dazwischen ist die Grauzone der Kinder, die sich zwar nicht aus eigenen Stücken zum Klavier setzen, aber nach ein, zwei Erinnerungen durchaus Spass haben, wenn sie mal spielen.
Grundsätzlich ist für mich die FREIzeit des Kindes die Zeit, in der es das tun darf, worauf es gerade Lust hat - egal ob das Lego-bauen, Klavier spielen, lesen, Musik hören, X-Box-spielen, radfahren oder nur "rumhängen" ist.
Um wieder aufs Schlaf-Thema zurückzukommen: ein Kind, welches weniger Schlaf braucht, hat natürlich bei gleichen "Verpflichtungen" mehr Freizeit als ein Kind mit mehr Schlafbedarf. Wenn mein Sohn mal in die Schule geht und ich weiss, dass er abends um 20h noch fit genug ist, die Hausübung zu machen, dann kann ich ganz anders agieren (wenn z.B. mal eine spontane Einladung eines Schulfreundes kommt) als wenn die Konzentration schon um 18h dazu nicht mehr ausreicht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)