Ununterbrochener Redefluss

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
Maikätzchen

Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von Maikätzchen »

Hallo,

mir geht es auch so und fühle mich abends auch oft "ausgelaugt" und erschöpft...Oftmals falle ich "tot" ins Bett.
Besonders anstrengend ist für mich, dass ich ständig Fragen beantworten soll oder, was ich auch als kräftezehrend empfinde, mir Oles (6) Redeschwall anhören muss... Bei uns ist es auch so, dass es beim Essen etwas stressig ist- aus dem einfachen Grund, weil er sich von "der Fliege an der Wand" z.B. derart ablenken, dass es bei uns noch keinen Tag gab, an dem wir ihn nicht "anhalten" mussten, weiter zu essen; und es dauert und dauert einfach immer zu lange. Essen scheint für ihn nicht so wichtig zu sein, weil er dann etwas anderes verpassen könnte! Es liegt nicht daran, dass er etwas nicht mag- im Gegenteil, da ist er sogar sehr, sehr pflegeleicht...Aber er könnte ja etwas verpassen...
Selbst beim Zähneputzen gelingt es ihm nicht, einmal ein paar Minuten nicht zu "sabbeln"...
Im bin sehr froh, dass es bei uns zur Routine geworden ist, dass Ole nach dem Mittagessen und anschließendem Zähneputzen, für eine gewisse Zeit in seinem Zimmer alleine spielt...Nach dem Kindergarten ist das auch wichtig für ihn und er kann in seine "Phantasiewelt" tauchen... das braucht er auch.
Ich genieße es dann, für ca. 1 Stunde noch einmal "aufzutanken", bevor wir weitere Aktivitäten unternehemn ;)

Was soll ich sagen- ich bin auch keine "Wenigrednerin"...

Liebe Grüße von MK
isidra
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Registriert: Do 23. Apr 2009, 22:26

Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von isidra »

Hallo ihr,

auch bei uns wird ständig geredet. Morgens kurz nach dem Aufstehen gehts der Mund auf und der schließt sich erst im Schlaf. Und da manchesmal auch nicht. Sie plappert auch im Schlaf weiter (recht erschreckend am Anfang wenn schon im Schlaf Fragen gestellt werden und sie sich die Antwort selber gibt).
Auch ich kenne "Nerv"-Fragen, also solche wo sie die Antwort schon kennt oder die sie grad schon gefragt hat. Da halte ich es meist auch mit Gegenfrage, bzw erwische ich mich auch das ich nur abwinke.
Aber meist plappert sie Geschichten vor sich hin, redet mit unserem imaginären Zoo oder redet mit sich selbst. Auch Gedichte (Von drauss vom Walde...), Bücher, Lieder oder Opern (momentan die Zauberflöte) rezitiert. Manchmal 10x hintereinander.

Aber vor allem wird den ganzen Tag geredet. Oft frage ich mich ob sie nicht mal heiser werden muss (ich bin von Zeit zu Zeit jedenfalls) vom ständigen plappern. Mir raucht zumindest am Abend meist der Kopf und die Ohren fühlen sich an wie wenn sie mit Watte gefüllt wären. Aber es nützt garnichts sie mal anzuhalten das Plappermäulchen zu halten, da wirds nur schlimmer von. Also halten wirs halt aus.

Gruß Sina
phantasieelli
Dauergast
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Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von phantasieelli »

Jepp, kennen wir.Unser Wuselinchen 4 Jahre!!!!!!
Ich habe schon öfter das Spiel, wer am längsten ruhig sein kann, gespielt.
Wer als erstes was sagt hat verloren.
Sie schafft immer mehr, ist aber sehr neugierig . Und sobald man irgedwo hin schaut o.ä. verliert sie, " was ist denn da?"
Am Anfang hat sie vlt. 10 sek. geschafft.
Essen ist irgendwie ein lästiges auf dem Stuhl sitzen-sich was im Mund reinstecken- Pflichtprogramm. (Für sie)
Auch da nur gezappel oder gequatsche. So dass, das Essen oft kalt wird.
Letzens habe ich mal versucht( wede es nie wieder machen :D ) ein Buch zu lesen, neben ihr. Da sie auch mit einem Buch beschäftigt war.
" wer ist das", "was steht da"............................................
Das Ende vom Lied, ich habe mit meiner kleinen Tochter über Darwin, die Evolution, die Sklaverei , Darwins Bruder Ersamus und über die Kirche gesprochen.
Als sie wusste, dass Darwin immer mehr gegen Gott war, meinte sie sein(Darwin) Bruder wäre der Bettler vom St. Martin????!!!!!!
Ja da habe ich es sein lassen und sie auch auf ein anderes Thema gelenkt. Hat auch nichts gebracht.
Denn "wieviele Knochen hat eigentlich ein Drache?" (Mussten nach Dinos schauen, weil dass der Drache nur eine Sage ist, zählte nicht)
Der Redefluss zusätzlich solche Aussagen und Fragen sind anstrengender als ein Konditionstraining.
Ich kann ihr zwar erklären, dass wenn sie mal wieder dazwische redet oä. , ich ihr viel besser zuhören kann, wenn ich Zeit dafür habe, aber teilweise ist es mega wichtig. Und muss sofort raus. Ich ignoriere sie und sage nichts, wenn ich gerade ein Gespräch etc führe, wenn sie dann beleidigt ist, frageich sie, was los ist. Dann erklärt sie mir das und ich sage, dass ich erst zuhören kann, wenn ich ein Gesrpäch beendet habe.Klappt immer besser!?
ja ist aber teilweise auch interessant, denn man fragt sich, wie kommen die Kids auf solche Gedanken.
LG elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von Alia »

Oh jaaaa ... das kennen wir zu genüge.
Stellt Euch das ganze mal zwei vor ... Wenn beide sich einmal warmgeredet haben, kommt man zu gar nichts mehr. (wenn ich nicht aufpasse, wird dann auch mein Essen kalt :lol: )
Fragen über Fragen, und die Antwort der Frage des einen ergibt neue Fragen für den anderen.

Seit der große in der Schule ist, ist es etwas weniger geworden, zumindest müssen wir jetzt nicht mehr so viel rechnen :schwitz: , aber bald sind ja Ferien, dann geht auch das wieder los.

Was mich beim Essen total nervt, sind die Anatomie-Stunden. Dann wird der Hähnchenbollen oder die geräucherte Markrele seziert :roll: und genauestens untersucht. Mir, als Möchtegernvegetarier, wird dabei ganz anders. (sind die Augen bei dieser Markrele noch drin? Ich will mal ins Maul gucken, oh schau, da sind die Kiemen, wo genau sitzt der Bollen am Huhn, oh, eine Sehne, ist das das Knochenmark? war das wohl ein Huhn oder ein Hahn? wie wurde das Tier eigentlich geschlachtet, tat es ihm weh??? ... :evil: Mama, was findest Du denn so schlimm daran???)
Naja, komischerweise hat mich das als Kind auch fasziniert. :gruebel:

Ich schmeiss mal spontan eine Ladung Ohropax in die Runde! :mrgreen:

LG
heidimoritz_gast

Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von heidimoritz_gast »

Hallo Anna,

ich hab auch so einen kleinen Mann (4,5 Jahre) der momentan irgendwie so wie Du schreibst ununterbrochen quatscht. Ich kann manchmal keinen klaren Gedanken fassen, weil er mich ständig etwas fragt, mir etwas zeigt oder mir eine seiner selbsterfundenen Geschichten erzählt. Ich habe sehr viele Hörbucher und das ist für mich momentan die einzige Möglichkeit (vor allem jetzt in den Ferien) ein bisschen Ruhe zu bekommen. Er lernt momentan am liebsten Englisch, z.B Englisch lernen mit Jim Knopf und Lukas Lokomotivführer von Michael Ende oder die Hexe Huckla von Langenscheidt oder eine Wissen CD. Ich freue mich echt wenn er sich das Lesen selber auch zutraut, (er traut sich noch nicht, er könnte ja etwas falsch machen...) weil ich dann nicht mehr die einzige Wissensquelle bin. Es ist einfach extrem anstrengend und ich falle am Abend auch völlig fertig ins Bett. Was auch ganz gut ist, wenn die Kinder mit größeren spielen können und die Großen dann ausquetschen.

Liebe Grüße
Heidi
alibaba

Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von alibaba »

Hallo MK,

ich bin "leider" nicht mit Kindern gesegt, die brav am Tisch sitzen, nur das machen was sie sollen, immer zum richtigen Zeitpunkt einschlafen, schell trocken sind, die ich überall mit hinehmen kann, Nein, ich bin eine Fragenbeantwortmaschine und zwar seit knapp 4 Jahren. Und weil meine Kinder wissen, das ich jede Frage versuche zu beantworten (ohne Fernsehen, aber mit Hilfe von Büchern) fragen sie immer weiter. Sie haben darin eine gewisse Hartnäckigkeit, anders als beim alleine anziehen. Das fällt sogar im Kiga auf. Der große Vorteil daraus, jetzt weiß ich auch was eine Meise und ein Fink ist, was Fledermäuse fressen, wie groß ein Tyrannosaurus ist, wieviele unterschiedliche Laven es gibt, .......... Ich könnte doch jetzt glatt beim Wissenquiz beim Herrn Pilawa antreten. ;)

Aber da es bekanntlich ja neben dem Licht auch Schatten gibt, ist die Schattenseite davon, halb tod und wie eine Oma am Abend auf die Otomane zu sinken und nicht mehr aufstehen zu wollen. Motivation nach Dienstende gleich Null. Gut das ich es immer erst da merke.

Wir hatten gestern auch unser erstes Sudoku (mit Formen, 5-spaltig). Mein Göga fing aus Spaß damit an. Junior nutzte es gleich aus und schrieb selber eins, was dann mein Mann lösen musste. Und siehe da, es ging auf. :lol:

Tapfer bleiben, MK.
phantasieelli
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Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von phantasieelli »

heidimoritz_gast hat geschrieben:wenn die Kinder mit größeren spielen können und die Großen dann ausquetschen.
Hallo
Ja stimme Dir zu.
heikew hat geschrieben:Sie saß mit Bleistift und Radierer bewaffnet am Tisch und löste ein Sudoku,
Das ist gut, dass Du das erwähnst,auf die Idee mit Sudoku bin ich ja noch gar nicht gekommen.
Werde ich gleich mal selbst erstellen , weniger Zahlen, und mal probieren, was meine Maus dazu sagt.
Meine Grosse hat es damals mal probiert und keine Lust mehr gehabt.
Ihr seid gut.
LG Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
Freigeist
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Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von Freigeist »

Oh ja, mein Großer (6) plappert auch den gaaanzen Tag. Ununterbrochen.
Meine Überlebenstricks:

Ich beantworte keine Frage, von der ich weiß, dass er die Antwort weiß, sondern antworte mit "Sag du´s mir!".
Ich erkläre keine Dinge, die ich bereits zur Genüge erklärt habe. Regeln sind Regeln. Damit ich mich auf grundsätzliche Diskussionen über Regeln einlasse, muss er schon neue Aspekte anbringen.
Ich nehme mir raus, auch mal zu sagen: "Das ist jetzt meine Zeit. Du kannst nur hier im Raum bleiben, wenn du so lange ruhig bist. Später habe ich dann für dich Zeit."
oder auch: "Ich habe Kopfweh, bitte schone mich." - hilft allerdings wenig, wenn das der Fall ist, muss ich eher auf´s böse Fernsehen zurückgreifen (aber auch nicht zu lange, sonst drehen die Jungs völlig durch).
Was ich immer mehr anwende: "Was denkst du, wie/warum das so sein könnte?" Schult doch die grauen Zellen eh viel mehr, als Fakten einzuspeichern. ;)
Und zwischendurch, aber unverzichtbar: "Schatz, halt mal für 5 Minuten/bis wir im Auto sitzen/bis ich das und das erledigt habe dein Schnäbelchen!" (Antwort: "Mama, ich hab keinen Schnabel!!!")

Ob´s hilft? An guten Tagen ja. :D

Gute Nerven an die ganze Runde,
Sarah
Winnie
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Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von Winnie »

Ja, ich leide darunter auch, aber ich habe es bisher für normal gehalten. Wenn ich meine (4 Jahre) versuche, auszutricksen und eine Gegenfrage stellte, schreit sie mich an: "Ich hab dich zuerst gefragt, du musst anworten!!"
Ich gehe immer 5 Minuten in die Waschküche, wenn ich mal Ruhe brauche, und sortiere die Wäsche. :mrgreen:
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
Freigeist
Dauergast
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Re: Ununterbrochener Redefluss

Beitrag von Freigeist »

@winnie:
Wenn ich gut drauf bin, reagiere ich darauf mit einem "Muss ich garnicht! Mir fällt schon fast die Zunge aus dem Mund vor lauter Quatschen" oder mit einem "Aha, ich muss?", um daraufhin mit einem zur Monsterfratze verzogenen Gesicht im Spaß zu brüllen "Wer ist hier der Chef, du Zwerglein?!". Das führt zu lustigen Verfolgungsjagden mit viel Gekreische durchs ganze Haus, bei denen wir uns alle ein wenig auspowern und die immer in einem Mama-Kinder-Gerangel-Kuschel-Knäuel auf dem Fußboden enden. :lol:

Oh mein Gott, wir sind total verrückt. :shock:
Sagt´s keinem, okay? ;)

LG
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