Kindergarten - eine Zumutung?
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Gelöscht
Zuletzt geändert von Linasina am Mi 25. Jun 2014, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Interessanter Weise hat Jesper Juul vor einiger Zeit ein Buch veröffentlicht, welches meine kritische Meinung zu diesem Thema bestätigt: " Wem gehören unsere Kinder? Dem Staat, den Eltern oder sich selbst?"
Ein sehr lesenswertes Buch, welches einem auch andere Perspektiven aufzeigt.
Ein Interview mit Jesper Juul zu diesem Thema ist auch lesenswert: http://www.zeit.de/2012/47/Jesper-Juul- ... ippenplatz
Es ist ein schwieriges Thema, doch ich denke auch, wir als Eltern sollten uns erstmal fragen, wo UNSERE Prioritäten liegen. Vielleicht wird sich dann irgendwann auch kollektiv etwas ändern.
LG Momo
Ein sehr lesenswertes Buch, welches einem auch andere Perspektiven aufzeigt.
Ein Interview mit Jesper Juul zu diesem Thema ist auch lesenswert: http://www.zeit.de/2012/47/Jesper-Juul- ... ippenplatz
Es ist ein schwieriges Thema, doch ich denke auch, wir als Eltern sollten uns erstmal fragen, wo UNSERE Prioritäten liegen. Vielleicht wird sich dann irgendwann auch kollektiv etwas ändern.
LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
http://www.zeit.de/2012/27/Kinderbetreu ... iew-Ahnert
gibt ja viele interessante Artikel dazu. Das wichtigste ist glaube ich das erste Jahr für die Bindung und da hat ein Kind bei den Eltern zu sein. Jedenfalls habe ich das so gemacht.
gibt ja viele interessante Artikel dazu. Das wichtigste ist glaube ich das erste Jahr für die Bindung und da hat ein Kind bei den Eltern zu sein. Jedenfalls habe ich das so gemacht.
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Wer auf den Kindergarten angewiesen ist, sollte sich die Frage nicht stellen. Wenn es nicht anders geht, dann geht es eben nicht anders.
Ich habe selber den KiGa gehasst und hab immer gesagt, dass ich nur Kinder will, wenn wir es uns leisten können, dass einer zuhause ist solange die Kinder klein sind. Und was ist? Alle 3 Kinder haben ihre Kindergärten geliebt und sind echt jeden Tag gern gegangen.
Ich glaube da spielen so viele individuelle Faktoren eine Rolle, dass man keine Pauschalempfehlung geben kann. Ich habe z.B verschiedene Kindergärten für meine Kinder ausgewählt, weil ich bei jedem Kind andere Dinge wichtig fand. Wir haben hier glücklicherweise eine große Auswahl an Kindergärten mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten.
Sicher spielen auch Einstiegsalter und Gesamtbetreungszeit und Persönlichkeit des Kindes eine Rolle. Bei meiner Tochter hätte ich es mir mit 18 Monaten noch gar nicht vorstellen können, sie fremdbetreuen zu lassen, weil sie selbst bei Personen, die sie von Geburt an kannte nicht von meiner Seite gewichen ist. Und ein Jahr später war es so, dass ich mir dachte: nun wird es aber höchste Zeit.
Und nachdem sie im ersten KiGajahr noch nach 4 Stunden genug hatte, hat sie mich mit 4 Jahren gefragt, warum ich sie denn immer schon Mittags abhole.
Ich sehe inzwischen klar die Vorteile eines Kindergartenbesuchs für unsere ganze Famile. Für uns Eltern ist es eine Entlastung und ich mußte nicht so lange beruflich pausieren. Außerdem konnte ich von mir ungeliebte Dinge, die meine Kinder aber sehr lieben (wie etwa basteln und singen) getrost dem KiGa überlassen. Und für meine Kinder war Kindergarten in erster Linie Spaß. Und ich hätte ihnen echt war vorenthalten, was sie wahnsinnig gern mögen, wenn ich ihnen keine KiGabesuch ermöglicht hätte.
Wenn ein Kind allerdings nicht gern in den KiGa geht, sei es weil es nicht der richtige KiGa ist oder das Kind einfach lieber daheim ist, dann ist es vermutlich besser, wenn es nicht geht. Nur wie gesagt: wenn man keine Wahl hat, dann nützt es auch nichts, wenn man weiss, dass es anders besser wäre.
Ich habe selber den KiGa gehasst und hab immer gesagt, dass ich nur Kinder will, wenn wir es uns leisten können, dass einer zuhause ist solange die Kinder klein sind. Und was ist? Alle 3 Kinder haben ihre Kindergärten geliebt und sind echt jeden Tag gern gegangen.
Ich glaube da spielen so viele individuelle Faktoren eine Rolle, dass man keine Pauschalempfehlung geben kann. Ich habe z.B verschiedene Kindergärten für meine Kinder ausgewählt, weil ich bei jedem Kind andere Dinge wichtig fand. Wir haben hier glücklicherweise eine große Auswahl an Kindergärten mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten.
Sicher spielen auch Einstiegsalter und Gesamtbetreungszeit und Persönlichkeit des Kindes eine Rolle. Bei meiner Tochter hätte ich es mir mit 18 Monaten noch gar nicht vorstellen können, sie fremdbetreuen zu lassen, weil sie selbst bei Personen, die sie von Geburt an kannte nicht von meiner Seite gewichen ist. Und ein Jahr später war es so, dass ich mir dachte: nun wird es aber höchste Zeit.
Und nachdem sie im ersten KiGajahr noch nach 4 Stunden genug hatte, hat sie mich mit 4 Jahren gefragt, warum ich sie denn immer schon Mittags abhole.
Ich sehe inzwischen klar die Vorteile eines Kindergartenbesuchs für unsere ganze Famile. Für uns Eltern ist es eine Entlastung und ich mußte nicht so lange beruflich pausieren. Außerdem konnte ich von mir ungeliebte Dinge, die meine Kinder aber sehr lieben (wie etwa basteln und singen) getrost dem KiGa überlassen. Und für meine Kinder war Kindergarten in erster Linie Spaß. Und ich hätte ihnen echt war vorenthalten, was sie wahnsinnig gern mögen, wenn ich ihnen keine KiGabesuch ermöglicht hätte.
Wenn ein Kind allerdings nicht gern in den KiGa geht, sei es weil es nicht der richtige KiGa ist oder das Kind einfach lieber daheim ist, dann ist es vermutlich besser, wenn es nicht geht. Nur wie gesagt: wenn man keine Wahl hat, dann nützt es auch nichts, wenn man weiss, dass es anders besser wäre.
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Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Momo hat geschrieben: Ein Interview mit Jesper Juul zu diesem Thema ist auch lesenswert: http://www.zeit.de/2012/47/Jesper-Juul- ... ippenplatz
... sehr schöne Artikel, besonders Jesper Juul sagt ja im Prinzip das Gleiche wie ich und der Mann beschäftigt sich sein ganzen Leben auf wissenschaftlicher Basis mit dem Thema. Was ich aber auch von ihm am Ende vermisse, sind klare Worte an die betroffenen Eltern gerichtet, denn ich verstehe so eine Schlussfazit wie dieses hier:Linasina hat geschrieben:http://www.zeit.de/2012/27/Kinderbetreu ... iew-Ahnert
gibt ja viele interessante Artikel dazu. Das wichtigste ist glaube ich das erste Jahr für die Bindung und da hat ein Kind bei den Eltern zu sein. Jedenfalls habe ich das so gemacht.
... es ist eine Juul-typische diplomatisch formulierte Aufforderung zum Umdenken, die sich an den zuvor vermittelten Inhalten anlehnt, nur ist sie meiner Meinung nach nicht ausreichend klar formuliert, um die eigentliche Zielgruppe zu erreichen, denn die bräuchte meiner Meinung nach deutliche Worte, denn die Situation gibt es ja nur deshalb, weil es den meisten an Wissen, Empathie und Beziehungskompetenz ermangelt und sie deshalb diese sanfte Aufforderung gar nicht verstehen können.Juul: Die Frage, wie jemand leben will, kann jeder nur für sich beantworten. Das ist eine existenzielle Entscheidung, die kein anderer treffen kann. Eltern sollten nur bedenken, dass sie immer auch für ihre Kinder wählen.
Liebe Grüße
Heiner
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Ich kenne einige die das Wissen haben, selbst studiert haben und wieder in den Beruf wollten. Die haben ihre Kinder teils mit 6 Monaten in einen Kiga getan
Das war dann meist ein privater Kiga.
Woher willst du wissen dass andere das Wissen nicht haben? Diese Aussage finde ich nicht gut. Es gibt auch sehr gut gebildete Erzieher. Besser in den Kiga als zur Tagesmutter denn die sind meist schkecht aus gebildet.
Das war dann meist ein privater Kiga.
Woher willst du wissen dass andere das Wissen nicht haben? Diese Aussage finde ich nicht gut. Es gibt auch sehr gut gebildete Erzieher. Besser in den Kiga als zur Tagesmutter denn die sind meist schkecht aus gebildet.
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Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Und da hattet ihr Kinder?heinerprahm hat geschrieben:Aber natürlich kann ich mir das vorstellen, ich habe mein Studium selbst bezahlt und gearbeitet neben dem Studium, ebenso wie meine Frau !Linasina hat geschrieben:Ich finde ein Akademiker kann sich gar nicht vorstellen wie wenig Geld man als normaler Arbeiter verdient und dass man dann wirklich beide Verdienste braucht um einigermaßen im leben klar zu kommen.
Heiner, sei mir nicht bös, aber wie man mit Euro 1.700,- monatlich (Alleinverdienergehalt abzügl. Alimente = Euro 1.300,- plus Familienbeihilfe Euro 400,-) eine 4köpfige Familien auch nur HALBWEGS durchbringen kann musst Du mir erst mal vorhupfen. Das mit "arbeiten neben dem selbstbezahlten Studium" vergleichen finde ich sehr weit hergeholt. Und wir sprechen hier nicht von ein paar Monaten, die zu übérbrücken sind, sondern von mindestens 4 Jahren (wo dann noch die selbst einzubezahlende Sozialversicherung wegfällt)!
Klar kann man jetzt sagen man soll keine Kinder in die Welt setzen wenn man es sich nicht leisten kann. Aber trotzdem würde ich auch eine weiteres ungeplantes Kind, welche (trotz Verhütung) zu uns will, mit offenen Armen annehmen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Ich bin froh das es nicht nur mir so geht. Ich kann dich voll und ganz verstehen Rabaukenmama.
Ein Kind zu Hause zu betreuuen ist Luxus den sich viele nicht leisten können auch mit dem nötigen Wissen....
Ein Kind zu Hause zu betreuuen ist Luxus den sich viele nicht leisten können auch mit dem nötigen Wissen....
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Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Na eben, vor 20 Jahren als wir geheiratet haben, bewusst keine Kinder, weil das finanziell, trotz unser sparsamen Lebensweise immer nur Stress wegen dem fehlenden Geld gegeben hätte, das ließ sich ja vermeiden.Rabaukenmama hat geschrieben:Und da hattet ihr Kinder?
Ich bin ja Alleinverdiener und weiß was das bedeutet und ich habe jetzt gerade nachgerechnet.Rabaukenmama hat geschrieben:Heiner, sei mir nicht bös, aber wie man mit Euro 1.700,- monatlich (Alleinverdienergehalt abzügl. Alimente = Euro 1.300,- plus Familienbeihilfe Euro 400,-) eine 4köpfige Familien auch nur HALBWEGS durchbringen kann musst Du mir erst mal vorhupfen.
Wir haben folgende Ausgaben für unseren 3 Personenhaushalt:
(Werte mit ~ sind variabel)
425,00 Krankenkasse (freiwillig pflichtversichert)
~325,00 Wohnen (Kosten auf den Monat gerechnet), Warmwasser, Müll, Kabel
175,00 Strom
42,00 Rechtsschutz-, Hausrat-, Haftpflichtversicherung
25,00 Vereinsbeiträge
~600,00 Lebensmittel, Haushaltsbedarf (April 2014 - 588,00 Euro)
~ 90,00 Telekom, Mobilfunk
~250,00 KFZ
----------------
1932 Euro
... wir haben, seit unsere Tochter geboren ist keinen Urlaub gemacht, waren lediglich zweimal Familie besuchen und einmal für ein Wochenende auf dem Campingplatz. Wir leben hier bewusst bescheiden, kaufen beim Discounter, auch wenn es dort fast ausschließlich die etwas teurere Bio Ware ist. Sparen könnten wir bei Bedarf somit bei den Lebensmitteln und vor allem beim KFZ, den bräuchten wir hier in der Stadt eigentlich nicht (der steht hier auch fast nur rum und hat seit dem Kauf im August 2008 nur 32.000km gelaufen), hier geht alles zu Fuß, oder mit dem Fahrrad, das Auto ist somit reiner 'Luxus'. Unsere Wohnkosten sind natürlich sehr gering, aber in Wohneigentum muss auch immer investiert werden, ich habe bei Immobilienscout geschaut, vergleichbar müssten wir hier vor Ort 500-600 Euro Kaltmiete zahlen... also wie auch immer, unser derzeitiger Bedarf liegt bei ca. 2000 Euro im Monat.
Liebe Grüße
Heiner
Re: Kindergarten - eine Zumutung?
Wenn man gerade studiert ist die Wahrscheinlichkeit ja auch hoch, dass es in ein paar Jahren finaziell rosiger aussieht. Kannst du also gar nicht damit vergleichen wenn du eben für deinen Lebensunterhalt auf Dauer zwei Vollzeitgehälter brauchst. Da wäre die Alternative dann: niemals Kinder. Und so schlimm hab selbst ich den KiGa nicht empfunden, als dass ich nie hätte geboren werden wollen.heinerprahm hat geschrieben:
Na eben, vor 20 Jahren als wir geheiratet haben, bewusst keine Kinder, weil das finanziell, trotz unser sparsamen Lebensweise immer nur Stress wegen dem fehlenden Geld gegeben hätte, das ließ sich ja vermeiden.