guten Abend,
ich habe glaub ich schonmal danach gefragt.
Was bringt es denn wenn ich mein Kind testen lasse?
Ich werde immer häufiger drauf angesprochen weil sie doch "anders" ist.
Was macht es für einen Unterschied wenn sie gestestet ist? Förderung wird sie keine andere bekommen als jetzt auch.
Außerdem ist es mit 4 Jahren ja sowieso die Frage wie realistisch der Test ausfällt.
LG
Lillymaus
Testen lassen?
Re: Testen lassen?
Hallo Lillymaus,
wenn es keine Probleme gibt, gibt es keinen Grund einen Test machen zu lassen.
Zur Einschulung könnte das aber wieder ein Thema werden, da dort bei einer diagnostizierten Hochbegabung die Kinder und auch die Eltern anders wahrgenommen werden (das Kind hat dann ein Recht auf einen differenzierten Unterricht).
Viele Grüße
wenn es keine Probleme gibt, gibt es keinen Grund einen Test machen zu lassen.
Zur Einschulung könnte das aber wieder ein Thema werden, da dort bei einer diagnostizierten Hochbegabung die Kinder und auch die Eltern anders wahrgenommen werden (das Kind hat dann ein Recht auf einen differenzierten Unterricht).
Viele Grüße
Re: Testen lassen?
hallo,
Probleme gibt es insofern daß meine Tochter oft unzufrieden ist. Ich sage sie ist unterfordert. Mit dieser Meinung bin ich auch nicht alleine. Jetzt geht es auch auf die Einschulung zu.
Wie läuft das dann mit dem Anrecht auf eine angemessene Schule? Bei uns gibt es nur eine. Die Aussage ähnlich betroffener Eltern lautet man wird in unserem Ort eher ausgegrenzt wenn eine HB vorliegt.
Die Schule wird nicht mitspielen. Der Kindergarten bot mir eine Therapie an, sollte die Diagnose kommen (kann man jetzt Intelligenz therapieren? )
Eine gezieltere Förderung wird abgelehnt, auch nach der Diagnose.
Gruß
Lillymaus
Probleme gibt es insofern daß meine Tochter oft unzufrieden ist. Ich sage sie ist unterfordert. Mit dieser Meinung bin ich auch nicht alleine. Jetzt geht es auch auf die Einschulung zu.
Wie läuft das dann mit dem Anrecht auf eine angemessene Schule? Bei uns gibt es nur eine. Die Aussage ähnlich betroffener Eltern lautet man wird in unserem Ort eher ausgegrenzt wenn eine HB vorliegt.
Die Schule wird nicht mitspielen. Der Kindergarten bot mir eine Therapie an, sollte die Diagnose kommen (kann man jetzt Intelligenz therapieren? )
Eine gezieltere Förderung wird abgelehnt, auch nach der Diagnose.
Gruß
Lillymaus
Re: Testen lassen?
hallo,
wir leben ländlich. Zu unserem Kindergarten (privater Träger, eigentlich sehr modern) gibt es nur noch einen katholischen zur Auswahl.
Am Ort haben wir nur eine einzige Grundschule. Und die ist laut anderen Eltrern wohl recht altmodisch vom Konzept her. Kinder die irgendwie aus der Norm fallen gehen unter.
Das heißt Logo oder Ergo werden selbstverständlich angeboten. Die Logopädin kommt sogar in die Einrichtung.
Die nächsten anders konzeptionierten Schulen sind 30Min Fahrzeit entfernt. Und das sind dann Privatschulen.
Zum einen kann ich mir die nicht leisten, zum Anderen finde ich die Entfernung für Grundschüler happig.
Deshalb kann ich den dauernden Wunsch nach Tests nicht nachvollziehen. Meine Tochter ist nachweislich nicht altersgemäß, sondern weiter. Sie schreibt, liest und rechnet aber noch nicht (oder versteckt es, manchmal bin ich nicht sicher ob sie einfache Wörter nicht doch lesen kann).
Jedesmal wenn ich dann frage was die Diagnose bringt kommt ein Schulterzucken von meinem Gegenüber.
Mir wird, wie vielen hier auch, immer nahegelegt ihr Schulwissen bewusst vorzuenthalten. Das passt aber absolut nicht zu meiner Erziehung.
Wenn meine Kinder mich fragen, etwas gezeigt bekommen wollen werde ich NIE sagen "das lernst du später".
Manchmal muss ich die Antwort vertagen und mir selbst eine kindgerechte Antwort überlegen. Aber ich werde sie niemals wegschicken.
Gruß
Lillymaus
wir leben ländlich. Zu unserem Kindergarten (privater Träger, eigentlich sehr modern) gibt es nur noch einen katholischen zur Auswahl.
Am Ort haben wir nur eine einzige Grundschule. Und die ist laut anderen Eltrern wohl recht altmodisch vom Konzept her. Kinder die irgendwie aus der Norm fallen gehen unter.
Das heißt Logo oder Ergo werden selbstverständlich angeboten. Die Logopädin kommt sogar in die Einrichtung.
Die nächsten anders konzeptionierten Schulen sind 30Min Fahrzeit entfernt. Und das sind dann Privatschulen.
Zum einen kann ich mir die nicht leisten, zum Anderen finde ich die Entfernung für Grundschüler happig.
Deshalb kann ich den dauernden Wunsch nach Tests nicht nachvollziehen. Meine Tochter ist nachweislich nicht altersgemäß, sondern weiter. Sie schreibt, liest und rechnet aber noch nicht (oder versteckt es, manchmal bin ich nicht sicher ob sie einfache Wörter nicht doch lesen kann).
Jedesmal wenn ich dann frage was die Diagnose bringt kommt ein Schulterzucken von meinem Gegenüber.
Mir wird, wie vielen hier auch, immer nahegelegt ihr Schulwissen bewusst vorzuenthalten. Das passt aber absolut nicht zu meiner Erziehung.
Wenn meine Kinder mich fragen, etwas gezeigt bekommen wollen werde ich NIE sagen "das lernst du später".
Manchmal muss ich die Antwort vertagen und mir selbst eine kindgerechte Antwort überlegen. Aber ich werde sie niemals wegschicken.
Gruß
Lillymaus
Re: Testen lassen?
Hallo Lillymaus,
testen mit 4 halte ich für zu früh. Ich habe den Großen mit 4 testen lassen, es hat uns rein gar nichts gebracht. Eher so rückblilckend würde ich sagen, mehr verunsichert als geholfen. Werte die einigermaßen stabil sind, gibt es sowieos erst ab Schulalter, frühestens ab 6, je später desto besser. Ich weiß und kann dich sehr gut verstehen, das man wissen will, was los ist, aber den wenigsten hat ein Test im Kleinkindalter richtig geholfen. Weder im Kiga noch für die Schullaufbahn. Auch für eine frühzeitige Einschulung braucht man nicht zwingend einen Test und Wenn, dann wird euch das der Schulleiter(in) schon sagen. Tests werden oftmals auch nur vom Schulpsycholgen anerkannt.
Auch wenn es schwer fällt, wartet ab.
VG
testen mit 4 halte ich für zu früh. Ich habe den Großen mit 4 testen lassen, es hat uns rein gar nichts gebracht. Eher so rückblilckend würde ich sagen, mehr verunsichert als geholfen. Werte die einigermaßen stabil sind, gibt es sowieos erst ab Schulalter, frühestens ab 6, je später desto besser. Ich weiß und kann dich sehr gut verstehen, das man wissen will, was los ist, aber den wenigsten hat ein Test im Kleinkindalter richtig geholfen. Weder im Kiga noch für die Schullaufbahn. Auch für eine frühzeitige Einschulung braucht man nicht zwingend einen Test und Wenn, dann wird euch das der Schulleiter(in) schon sagen. Tests werden oftmals auch nur vom Schulpsycholgen anerkannt.
Auch wenn es schwer fällt, wartet ab.
VG
Re: Testen lassen?
Für diejenigen, die ihr Kind überschätzen, ist es auf jeden Fall gut, wenn sie den Test gemacht haben, weil sie dann auf jeden Fall auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Falls das Kind irgendwie auffällig ist, weiß man dann auf jeden Fall eher, dass man dafür psychische oder innerfamiläre Ursachen suchen muss. Ich denke, dass es zur Zeit relativ in Mode ist, zu behaupten, dass ein Kind sich im Kindergarten langweilt oder nicht richtig gefördert wird. Wie wir nun aber alle wissen, ist das recht selten der Fall. Es gibt ja mittlerweile im Hinblick auf die Pisa-Studie auch viele Untersuchungen darüber, mit welchen Defiziten die Schüler heute auch schon eingeschult wären, wo man eigentlich auch sagen müsste, dass einige Kinder eigentlich auch mit 6 Jahren noch nicht wirklich schulreif sind .
Ich kann dazu nur sagen, dass ich selber einge Bekannte und Freundinnen habe, die ihr Kind ganz offen als weiterentwickelt und unterfordert bezeichnen. Wobei ich wiederrum sage, dass sie die ganz offensichtlichen Defizite ihrer Kinder auch nicht sehen wollen. Und das sind dann die Eltern, die im Kindergarten ständig zu Elterngesprächen auf der Matte stehen und die Erzieherinnen dazu bewegen wollen, dass sie gerade ihr Kind doch bitte mehr fördern mögen, weil es sich ansonsten langweilen würde.
Aber wenn man dann sieht, dass diese Kinder nicht in der Lage sind, sich allein zu beschäftigen, weil sie es gewohnt sind, nur ihre Eltern als Spielkameraden haben und die Eltern sich auch nicht abgrenzen können, dann hat das Kind im Kindergarten offensichtlich ganz andere Probleme als die intellektuelle Unterforderung.
Ich kenne auch ein Kind, das als Kann-Kind mit noch nicht 3 Jahren in den Kindergarten kam und nun im nächsten Jahr eingeschult werden soll. Bei der U 8 mit 4 Jahren wurde der Mutter gesagt, dass das Kind sprachliche Defizite hätte und logopädisch unterstützt werden solle. Was hat die Mutter gemacht? Sie hat sich beschwert, dass der Kinderarzt die Kinder einschüchtern würde und hat den Kinderarzt gewechselt. Der hat gesagt, die Defizite könnten sich bei entsprechender Förderung der Mutter auch bis zum Schuleintritt von selbst beheben lassen (ohne fachliche Hilfe). Jetzt wird der Junge bald 5 und man muss es sagen, wie es ist: Man versteht den Jungen erst beim dritten Nachfragen. "Tuck ma, Mama, ich ha da papia duhge-issen." soll heißen: "Guck mal, Mama, ich habe das Papier durchgerissen."
Und typsicherweise hört man Eltern erzählen, dass ein Junge das ganze Planetensystem auswenig kennt, aber hat ihn jemals jemand einen ganzen deutschen Satz laut aussprechen hören? Angeblich weiß er alles über Vulkane, aber ist nicht in der Lage zu fragen, wo die Toilette ist. ("Mama, pullern!")
Für solche Leute ist ein Intelligenztest ihres Kind oft die einzige Möglichkeit, ihnen klar zu machen, dass das Kind nicht unterfordert, sondern überfordert ist.
Ich würde diese Mütter jetzt auch nicht unbedingt als die klassischen Eislaufmütter bezeichnen, denn sie sehen ihr Kind einfach nur nicht objektiv. Und sie wollen sicher das Beste für ihr Kind. Aber es sagt ja auch keine liebende Mutter über ihr Kind:"Er ist zwar dumm wie Brot, aber sonst ganz niedlich." Diese Vorstellung, dass das eigene Kind einfach ein verkanntes Genie ist, kann man so lange vor sich herschieben, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Und sollte das Kind doch wirklich hochbegabt sein, dann hat man wenigstens die Gewissheit, dass man selbst nicht so völlig daneben gelegen hat. Und es entlastet auch ganz schön, wenn man dann von Experten gesagt bekommt, dass man offiziell bei verschiedenen Dingen (Filmen, Büchern, Spielen etc.) nicht mehr auf die Altersempfehlungen achten muss. Bei mir hat es zumindest die Erkenntnis gebracht, dass ich mit der Vergleicherei aufhören muss, weil "die anderen Kinder" einfach keinen Maßstab mehr darstellen.
Ich kann dazu nur sagen, dass ich selber einge Bekannte und Freundinnen habe, die ihr Kind ganz offen als weiterentwickelt und unterfordert bezeichnen. Wobei ich wiederrum sage, dass sie die ganz offensichtlichen Defizite ihrer Kinder auch nicht sehen wollen. Und das sind dann die Eltern, die im Kindergarten ständig zu Elterngesprächen auf der Matte stehen und die Erzieherinnen dazu bewegen wollen, dass sie gerade ihr Kind doch bitte mehr fördern mögen, weil es sich ansonsten langweilen würde.
Aber wenn man dann sieht, dass diese Kinder nicht in der Lage sind, sich allein zu beschäftigen, weil sie es gewohnt sind, nur ihre Eltern als Spielkameraden haben und die Eltern sich auch nicht abgrenzen können, dann hat das Kind im Kindergarten offensichtlich ganz andere Probleme als die intellektuelle Unterforderung.
Ich kenne auch ein Kind, das als Kann-Kind mit noch nicht 3 Jahren in den Kindergarten kam und nun im nächsten Jahr eingeschult werden soll. Bei der U 8 mit 4 Jahren wurde der Mutter gesagt, dass das Kind sprachliche Defizite hätte und logopädisch unterstützt werden solle. Was hat die Mutter gemacht? Sie hat sich beschwert, dass der Kinderarzt die Kinder einschüchtern würde und hat den Kinderarzt gewechselt. Der hat gesagt, die Defizite könnten sich bei entsprechender Förderung der Mutter auch bis zum Schuleintritt von selbst beheben lassen (ohne fachliche Hilfe). Jetzt wird der Junge bald 5 und man muss es sagen, wie es ist: Man versteht den Jungen erst beim dritten Nachfragen. "Tuck ma, Mama, ich ha da papia duhge-issen." soll heißen: "Guck mal, Mama, ich habe das Papier durchgerissen."
Und typsicherweise hört man Eltern erzählen, dass ein Junge das ganze Planetensystem auswenig kennt, aber hat ihn jemals jemand einen ganzen deutschen Satz laut aussprechen hören? Angeblich weiß er alles über Vulkane, aber ist nicht in der Lage zu fragen, wo die Toilette ist. ("Mama, pullern!")
Für solche Leute ist ein Intelligenztest ihres Kind oft die einzige Möglichkeit, ihnen klar zu machen, dass das Kind nicht unterfordert, sondern überfordert ist.
Ich würde diese Mütter jetzt auch nicht unbedingt als die klassischen Eislaufmütter bezeichnen, denn sie sehen ihr Kind einfach nur nicht objektiv. Und sie wollen sicher das Beste für ihr Kind. Aber es sagt ja auch keine liebende Mutter über ihr Kind:"Er ist zwar dumm wie Brot, aber sonst ganz niedlich." Diese Vorstellung, dass das eigene Kind einfach ein verkanntes Genie ist, kann man so lange vor sich herschieben, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Und sollte das Kind doch wirklich hochbegabt sein, dann hat man wenigstens die Gewissheit, dass man selbst nicht so völlig daneben gelegen hat. Und es entlastet auch ganz schön, wenn man dann von Experten gesagt bekommt, dass man offiziell bei verschiedenen Dingen (Filmen, Büchern, Spielen etc.) nicht mehr auf die Altersempfehlungen achten muss. Bei mir hat es zumindest die Erkenntnis gebracht, dass ich mit der Vergleicherei aufhören muss, weil "die anderen Kinder" einfach keinen Maßstab mehr darstellen.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)