Grundsatzfragen, Testungen, Beweggründe u. Bedeutungen

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
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Sabine G.
Dauergast
Beiträge: 76
Registriert: Di 23. Okt 2007, 13:28

Re: Grundsatzfragen, Testungen, Beweggründe u. Bedeutungen

Beitrag von Sabine G. »

Hallo Heike,

persoenlich moechte ich nur auf zwei Aspekte eingehen.

Der Test hat Euch sehr wohl sehr viel gebracht, weil IHR jetzt wisst wie Eure Tochter tickt.

Zweitens: Vergiss solche Events wie den Entdeckertag. Da bewirbt man sich einmal und nie wieder. Auch wir haben mit freundlichen aber durchaus bestimmten Worten zu hoeren bekommen, dass es andere noetiger haben und sie keine Plaetze wegnehmen soll. Sehr witzig.
Such Dir einen HB Verein. Da ist sie fuer aussenstehende Menschen eben nicht eine, die entweder Probleme hat oder der vermeintlich alles zufliegt - sondern sie ist eine von vielen Menschen mit den gleichen oder aehnlichen Besonderheiten.

Viele Gruesse
Sabine
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: Grundsatzfragen, Testungen, Beweggründe u. Bedeutungen

Beitrag von keshali »

Hallo Heike,

ich habe deinen Thread nicht übersehen, kreise aber noch drumherum und muß erst mein Gedankenkarusell sortieren.

:)

Keshali
alibaba

Re: Grundsatzfragen, Testungen, Beweggründe u. Bedeutungen

Beitrag von alibaba »

Hallo heike,

ich muss sagen, in Eurem Fall, ist die logische Konsequenz ein Test. Wobei, wie Du schon geschrieben hast, dieser nicht immer ein Türöffner ist. aber durchaus manchmal, nicht immer, hilfreich.

Trotzdem kann ich in meiner persönlichen Situation sagen, ohne unseren Test wäre es auch gegangen. Jedoch hat der Test mich etwas mehr inspiriert mich mit dem Thema auseinander zu setzen und für mich ganz wichtig - mit Abstand der wichtigste Punkt - er war für mich! eine Bestätigung, das ich nicht spinne. Mir Dinge nicht einbilde.

Gefördert, rein instinktiv, habe ich meinen Sohn schon immer, kurrioserweise richtig. Aber bei meiner Tochter, die ebenfalls sehr flott in ihrer Entwicklung ist, werde ich den Weg der Testung nicht mehr gehen. Jetzt bin ich einfach klüger!

Denn meine Erfahrung ist: Jedes pfiffige Kind sollte seine Chancen bekommen, aber wenn man nicht hb vorweisen kann, sondern "nur" eine überdurchschnittliche Begabung bekommt es das Kind nicht, zumindest nicht von Dritten. Es liegt daher an einem selber, Test hin oder her, sich um die Förder- und Forderung seiner Kinder zu kümmern. Und damit bin ich wieder am Zug.

Jeder, dem du ein Kind vorstellst, was jünger ist und der Durchschnitt älter, wird auf seine Art und Weise das Kind "testen". Und dann wid man sehen, ob das Kind z.b. früher eingeschult wird, oder in einen besonderen Kurs darf. Und das komischste daran ist, wenn man nach Ablehnung das persönliche Gespräch sucht, geht es fast immer trotzdem. Der Rektor einer Grundschule hier mit dem Schwerpunkt für begabte Kinder würde meinen Sohn früheinschulen, alle anderen aber nicht. Und er erfagte nur, für mich, belanglose Dinge, die ihm im Gespräch ausreichten. einen Test? Ne, den braucht er nicht unbedingt.

Warum muss ich dann also meinem Kind das antun und ihn ständig testen lassen. Logisch erscheint mir, wenn fein- oder grobmotorische Defizite vorhanden sind, da ständig zu testen. Es muss halt geschaut werden, ob das Kind jetzt balancieren kann. Aber den IQ? Selbst wenn mein Sohn jetzt ein paar Pünktchen mehr hätte, was ändert das? Und nicht jeder Chirurg der sagt ihre Nase ist krumm, sieht auch eine krumme Nase. Da sollte man schon selber mal kritisch in den Spiegel schauen.

Meine eigene Erfahrung ist daher die, das es auch ganz toll ohne IQ!Test geht, wenn die Kinder noch jünger sind. Und wenn schon ein Test, dann ein Richtiger, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bei drei IQ!Tests kann etwas nicht stimmen.

Irgendjemand hat hier mal gepostet, es sei jetzt eine Modeerscheinung die Kinder zu testen. Dem kann ich aus heutiger Sicht zustimmen.


Liebe Grüße
alibaba

Re: Grundsatzfragen, Testungen, Beweggründe u. Bedeutungen

Beitrag von alibaba »

@heike

Nun, keine negativen Auffälligkeiten, sondern das er sich mit seinem jungen Alter Dinge merkte die eigentlich für die Großen gedacht waren. Und das Gemerkte wusste er dann auch noch nach einer einmaligen Erklärung. UND! er verstand den Zusammenhang. UND! er fragt weiter. UND er spielt (und kann es auch) mit Dingen die für die Großen gedacht sind. Der Test war wohl dafür gedacht, das der Kiga nun besser weiß was er Junior noch anbieten kann, denn mit jetzt 4 1/2 steht rein kognitiv gesehen nicht mehr so viel zur Verfügung. Und dann ist immer noch die Frage der vorzeitigen Einschulung im Raum. Das waren wohl im Großen und Ganzen die Beweggründe des Kigas den Stein ins Rollen zu bringen. Und dann spielte sicherlich auch die Unsicherheit des Kigas eine Rolle, so nach dem Motto, was ist nun beigebracht und was nicht.

Das er sich vielleicht anders benimmt, dazu kann ich keine Aussagen machen, in wie weit das also unmittelbar mit seinen Fähigkeiten zusammen hängt. Viele Kinder benehmen sich früher oder später mal anders und im Buch von Jan-Uwe Rogge sind diese Phasen sehr toll beschrieben. Das unser Sohn gerne Gespräche führt, das finde ich normal, auch das er kurz schläft und bis heute nicht durch, daran kann ich noch keine Andersartigkeit erkennen. Auch das alles in einer gewissen Ordnung stehen muss, alles normal, Dank Jan-Uwe Rogge. Ich denke die Gesamtheit der Fülle an anderen Dingen, vor allem aber die kognive Entwicklung, ist ein Rückschluß auf eine Begabung, wie hoch diese auch immer ausfällt. Alleine die Tatsache, das ein Kind nicht mit anderen spielt und bis 10 zählt, lässt keinerlei Rückschlüsse auf eine Begabung zu. Oh mein Kind schläft nicht ein, dann muss es hb sein? Mein Tipp an alle: Jan-UWE Rogge Erziehungsratgeber. Er relativiert sehr schön, wann ein Kind wo ganz normal steht und das was es macht sehr oft gaaaanz normal ist.

Im Grundsatz sind ja begabte Kinder auch sehr sozial. Das ist bei Junior auf jeden Fall der Fall. Er sucht keinen Streit, er schlägt nicht zurück, versucht zu schlichten, zu erklären. Viele Dinge versteht er auch nicht, so nach dem Motto: Warum machen die das? Natürlich bekommt er Wutanfälle, Ausraster, die aber nie gegen einen anderen gerichtet sind, immer nur gegen sich. Da merkt man das das kognitive weiter ist als das emotionale. Aber er weiß sehr genau was er darf und was nicht, bis wohin er gehen kann. Er hat da ein feines Näschen.

Ich stimme mit Dir überein, es gibt immer einen Grund für eine Testung. aber ich stimme nicht mit Dir überein, das es den Leuten nicht immer darum geht, die Andersartigkeit herauszufinden, sondern gerne den kognitiven Stand ihres ach so schlauen Kindes wissen wollen. Warum hat man den jetzt so lange Wartezeiten? Doch eine Modeerscheinung? Was früher für einen fitten klugen Kopf gehalten wurde, wird heute gelich unter dem Zeichen der Hochbegabung getestet mit dem Hintergrund der Förderung. Was denn bitte für eine Förderung bei HB?
Fördert Ihr euer Kind jetzt anders? Hilft euch jemand? Ahhh, ihr Kind ist hb, kommen sie rein, komme sie rein......

Gilt ein heute zu Tage ein motorisch fittes Kind als gnadenloses Sporttalent, nur weil der Rest um ihn herum Dank Playstation und Wissen_mach_AH nicht mehr auf den Spielplatz geht und seine ganz normalen Fähigkeiten antrainieren kann? Unser Kinderarzt sagte zu mir bei der U8: UPss, es ist bisher noch keiner auf einem Bein durchs ganze Zimmer gehüpft. Jetzt könnte ich natürlich gandenlos stolz sein und mit meinem auf einen Bein hüpfenden Kind das Talent zur Schau stellen, aber! das ist eigentlich ganz normal. Nur wenn ich mich mit ständig vor dem Fernseher hockenden Kindern vergleiche, wäre Junior ein Sporttalent. Ist er aber nicht, wenn ich es ganz normal ohne rosa Brille anschaue.

Jede einigermaßen intelligenten Eltern (sollten) wissen um den Stand Ihrer Kinder. Ich habe bereits im zarten Alter von 2 Jahren immer irgendwie gewusst das Junior mehr Anregungen braucht und sie ihm auch gegeben. Ganz unverfänglich. Erst Kiga mit 2 3/4, Musikschule bereits mit 3, Englisch auch noch mit 3. Rein instinktiv.

Ein Test reicht mir, es wird keinen zweiten geben. Definitiv nicht. Klar ist ein Test eine nette Abwechslung, aber darum geht es nicht. Er stellt sich die Frage was ich mit dem Test bezwecken will. Bei Antje wollte ich anregen, das sie mal darüber nachdenkt, was denn passiert wenn keine hb raus kommt und der Bub nicht auf die Akademie gehen kann. Warum, weil ihm 3 Punkte fehlen? Wäre es nicht besser vollkommen unverfänglich das persönliche Gespräch zu suchen und sich dafür einzusetzen, das der Bub auch ohne Test, rein durch seine gezeigten Leistungen, den Zugang zur Akademie gewährt bekommt? In was für einem Land leben wir denn? :shock: Das man in der Mensa nicht ohne Test aufgenommen wird, ist klar, das regelt das Grundsatzprogramm. Aber der Zugang zur schulischen Akademie geregelt über einen Test? Heike, das findest Du gut? :o

Antje ist eine tolle Frau. Sie stemmt einen Alltag, dagegen ist meiner banal. Dafür zolle ich ihr meinen Respekt und dafür hat sie meine Anerkennung. Aber aus dem Inhalt des Postings kann ich nichts Positives raus ziehen, zumindest nichts was den IQ angeht mit der dreimalTestung. Und ich erlaube mir das auch so kritisch ihr zu schreiben. :friedlich: Es will mir nicht aus dem Kopf, das sie vielleicht über das tragische Schicksal ihrer Tochter eine positive Bestätigung für sich sucht und hier ihren Sohn dafür in Beschlag nimmt. :gruebel:

Liebe Grüße
alibaba

Re: Grundsatzfragen, Testungen, Beweggründe u. Bedeutungen

Beitrag von alibaba »

Hallo Heike,

ich denke, wir sind näher aneinander dran, als wir glauben. Wir ergänzen uns doch ganz gut, der eine sieht immer das Gute im Menschen, der andere nicht, nicht gleich? :roll:

Antje soll und muss wegen den Auffälligkeiten Ihres Kindes in der Tat sich fachmännischen Rat einholen. Aber! und ich habe immer vom IQ in meinen Postings geschrieben, um einen Platz in der schulischen Akademie zu ergattern muss ich mein Kind noch lange nicht einem dritten IQ-Test unterziehen. Wenn das von der Schule verlangt wird, ist das eine Schande fürs ganze Schulsystem in Deutschland! Und das Kind wurde schon zwei Mal auf den IQ getestet, das dürfte doch wohl reichen. Ist denn die Auffälligkeit plötzlich anders, wenn das Kind hb wäre. Was gedenkt man denn zu tun ohne hb bzw. was würde man anders mit hb machen? Ich als Mutter würde in diesem Fall um die grundsätzlichen Rechte meines Kindes kämpfen und zwar ohne dritten IQ-Test. Ich würde zum wilden Eber werden :mrgreen: wenn die Schule mir gegenüber so argumentieren würde. Würdest Du das, rein hypotetisch angenommen, gut finden, wenn die Schule zu Dir dagen würde: Nun meine liebe Frau......, ihr Kind könnte zusätzliche Kurse bekommen, denn ein fitter Kopf ist sie, aber ich hätte trotzdem den Beweis des Beweises. Es reicht mir dann doch nicht aus, was ich sehe und höre, lassen sie doch mal eben einen Test machen. :oops:

Liebe Grüße
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