Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
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Melissa
Beiträge: 2
Registriert: Fr 26. Aug 2011, 18:11

Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von Melissa »

Hallo.
Ich weiß, dass dieses Forum eigentlich für Erwachsene ist & es ein extra Forum für Kinder gibt,
dennoch möchte ich diesen Beitrag hier verfassen. ;-)
Da ich neu bin, werde ich mich mal ganz kurz vorstellen.
Ich bin Melissa, 13 Jahre alt und ziemlich "ungewöhnlich", wenn ich das mal so sagen darf :-).
Mit vier Jahren konnte ich lesen, schreiben und habe angefangen, selbstständifg zu multiplizieren.
(z.B 4x3, 5x7 , leichte Aufgaben natürlich :D )
Meine Eltern dachten über eine frühere Einschulung nach,
haben sich dann aber doch dagegen entschieden, da sie mir das eine Jahr Kindheit lassen wollten,
weil sie Angast hatten, dass ich nachher überfordert wäre.
Also kam ich wie gewöhnlich mit sechs in die Schule,
konnte aber schon längst alles. Ich habe mich sehr gelangweilt, hatte nach jedem Tag total Kopfschmerzen,
was heute immernoch der Fall ist.
Jetzt gehe ich in die 7. Klasse(komme aber nach den Ferien in die 8. ) und habe was den Umgang mit anderen Leuten angeht, mit meiner Persönlichkeitsentwicklung , einige Probleme.
Seit einem Jahr gehe ich zu einer Psychologin, dort wurde ein IQ Test gemacht (auch frueher schon mal, 2. Klasse, Ergebnis =127) und eine Zahl wollte uns niemand sagen, nur, dass ich sehr weit über dem Durchschnitt liege, aber das sei nich weiter der Rede wert.
Zu den Therapien bin ich gar nicht g egangen, da ich mich in der Gruppe mehr als unwohl gefühlt habe,
ein Wechsel der Gruppe kam nie zustande.
Ich mache in den Abreiten in der Schule, bei Referaten extra Fehler, wie ich in der Überschrift schon gesagt habe, und habe einige Probleme mit den Lehrern.
Ich bin immer die, die am schnellsten fertig ist,
die, die den anderen helfen muss, was eh nich klappt, weil
ich die Zwischenschritte, die in Mathe benötigt werden , gar nicht brauche,
weil alles automatisch in meinem Kopf passiert,
was nicht gerade zu den Besten Noten führt, d.h , ich komme deshalb( ich kanns einfach nicht mit den Z.-schritten! :oops: ) in Mathe "bloß" mit einer 3- davon,
was micvh echt deproimiert, da ich eigentlich mehr kann. Nein, nicht eigentlich , ich kann mehr,
aber wills auch garnicht zeigen, denn dann würde ich mehr oder weniger ein Aussenseiter sein,
was ich nicht will.
Jetzt meine Frage an euch:
Habt ihr/haben eure Kinder ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Gab es auch solche Probleme ?
Habt ihr mal mit dem Klassenlehrer geredet & wenn ja, was habt ihr gesagt und was war das Resultat ?
Mein Lehrer wägt immer gleich ab und sagt, er glaube meinen Eltern nicht, weil ich doch keine enstrepchende Peitung zeigen würde, etc.
Habt ihr Tipps, wie ich im Unterricht vielleicht nicht so einfach abschalten kann ?
Ich weiß echt nicht mehr weiter.
Ich lese in meiner Freizeit drei Bücher gleichzeitig, habe eine Mappe mit Blättern über Themen , die mich interessieren, wie Philosophie, Psychologie, das Leben, Gut & Böse -gibt es das, mit eigenen Theorien usw.
Aber diese Sachen räume ich immer weg, wenn jem, zu Besuch da ist, weil ich einfach nicht dazu stehen kann! Ich kanns nicht :-( .
Würde mich sehr freuen, wenn ihr Antwortet.

Lg;)
Melissa :gruebel:
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von Neckri »

Hallo Melissa,

dieses Forum ist in erster Linie als Plattform zum Beraten über genau solche Probleme gedacht, die dich gerade plagen... Das Alter der Fragesteller spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Somit möchte ich dich ganz herzlich in unserer Runde begrüßen!

Du bist jetzt in einem Alter, in dem die Kindheit hinter dir liegt. Kinder sind - aus biologischen Gründen - auf die Führung durch erwachsene Betreuer (Eltern, Lehrer) angewiesen. Du bist auf der anderen Seite aber noch nicht so erwachsen, dass du so viel Lebenserfahrung hast, um dein Leben komplett in die eigenen Hände nehmen zu können. Dadurch bist du zwar immer noch auf betreuende Unterstützung angewiesen, aber eben zunehmend weniger... Du kommst nun in einen Altersabschnitt deines jungen Lebens, in dem du dir zunehmend selber Gedanken machen musst, was dich weiterbringt und was nicht. Trotzdem sollten dir die Tipps von Erwachsenen immer noch wertvolle Richtungsweiser sein.

Aber noch mehr spielen Gefühle eine Rolle. Dieser Altersabschnitt, in dem du dich gerade befindest, wirkt oft sehr verwirrend. Einerseits bist du versucht, dich anzupassen, aber andererseits wird dir bewusst, dass du kein "Schwarmfisch" bist, sondern ein Unikat: Du entdeckst deine eigene Persönlichkeit, die du mit anderen vergleichst. Es ist jedoch völlig normal, dass jeder Mensch einzigartig ist - und damit etwas Besonderes.

Es kommt noch ein Umstand hinzu: Du hast wahrscheinlich das Gefühl, dass du ständig taxiert und bewertet wirst. Dieses Gefühl wird natürlich auch noch durch die Benotung in der Schule verstärkt, aber wahrscheinlich hast du dieses Gefühl auch unabhängig vom Schulstoff. Du fragst dich ständig, was wohl die anderen über dich denken... Auch das ist völlig normal in deinem Alter. Aber dieses Gefühl hemmt dich natürlich, deine eigene Persönlichkeit so auszuleben, wie du es vielleicht machen würdest, wenn keiner zugucken würde... War das vielleicht auch der Grund, wieso du dich in der Gruppentherapie so unwohl fühltest? Ist das auch der Grund, wieso du deine Ambitionen zu philosophischen Fragen verstecken möchtest, wenn Besuch kommt? Na ja, irgendwann wird sich dieses Gefühl von alleine reduzieren, wenn du erwachsen wirst. Aber wenn du einfach weißt, dass dieses Gefühl, "in der Glasvitrine" zu leben, im Moment normal ist, kannst du vielleicht besser damit umgehen - oder einfach drüber stehen... Du BIST etwas Besonderes, weil du deine eigene Persönlichkeit hast!

Warum machst du Fehler absichtlich? - Na ja, weil du so sein willst wie die anderen, die auch Fehler machen. Du willst nicht, dass sie allzu sehr bemerken, dass du irgendwie etwas "Besonderes" bist. Kein Jugendlicher in deinem Alter will herausstechen und in dieser (nicht vorhandenen) "Glasvitrine" angeglotzt werden... Aber deine analytische Denkweise in deinem Posting lässt mich vermuten, dass du im Grunde ganz schön erwachsen bist. Wahrscheinlich wirst du daher zuweilen auch ein wenig den Kopf schütteln über so manches "kindische" Verhalten in deiner Klasse... Oder?

Vielleicht fängst du daher auch früher als "normal" damit an, diesen Widerspruch zwischen "Schwarmfisch" und "eigener Persönlichkeit" zu bemerken. Möglicherweise schlägt dir allmählich dieser Widerspruch daher so auf's Gemüt. Aber was solltest du nun machen...?

Ich würde dir anraten, lieber den Schritt in Richtung "erwachsen sein" zu machen, weil das die Richtung ist, in die du dich eh bewegst. Dazu gehört die Einsicht, dass die Schule nicht will, dass du dich anpasst - na ja, sagen wir: nicht in allen Belangen... Es ist in Wahrheit so, dass DU etwas von der Schule willst, nämlich eine möglichst gute Ausbildung, die dir in ein paar Jahren den Schlüssel zum Erschließen supertoller Berufsaussichten liefern sollte. Es erscheint daher ratsam, weder unnötige Fehler zu machen, noch allzusehr die Gefühle gegenüber dem Unterricht in den Vordergrund zu stellen. Klar, Langeweile ist doof - aber nicht tötlich... ;) Du bist ja kein kleines Kind, das in seiner Gefühlswelt gefangen ist. Du weißt ja, dass der Unterricht (1.) einem Lehrplan folgen muss, den der Lehrer nicht verändern kann und (2.) auch die Langsamdenker einschließen sollte.

Ich finde es toll, dass dein Gehirn alleine Mathe kann - ohne, dass du lange darüber grübeln musst. Du weißt aber ganz sicher, dass das nicht allen so ergeht... Na ja, und du wirst dich bestimmt darüber grämen, wieso der Mathelehrer anscheinend so ungerecht zu dir ist, dass er deine Gabe nicht belohnt. Stimmts? - Aber es gibt einen Grund dafür, wieso der Rechenweg so wichtig ist. Das hat auch nichts damit zu tun, dass der Lehrer dir nicht glauben würde, dass du Mathe kannst. Es geht eher darum, dass du später mal in einer Firma arbeiten wirst, die deine Rechenkunst zu schätzen weiß, aber dass auf jeder Rechnung die Kunden nachvollziehen möchten, wie der Endbetrag ganz unten auf dem Papier zustande gekommen ist... Auch das ist völlig normal. Du kannst ja schon mal damit anfangen, indem du so tust, als sei der Mathelehrer dein Kunde, dem du die Rechnung auseinandersetzen musst... Immerhin hast du dann sogar in Mathe noch etwas zu üben... ;)

Was meinst du zu meinen Überlegungen?

Viele Grüße von

Neckri

PS: Und wie sehen die Probleme mit den Lehrern aus?
Melissaa

Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von Melissaa »

Danke für die Anwort :-).
Du hast mit dem , was du schreibst, vollkomen Recht :fahne: .

Aber du hast geschrieben, dass Langweile an sich ja nicht so schlimm ist, was auch stimmt,
aber auf Dauer ist es das eben doch.
Wenn ich zur Schule gehe , habe ich morgens schon Kopfschmerzen nach der 1. Std., weil ich mich so gelangweilt habe.
Nach der letzten Stunde ist das dann alles noch viel schlimmer.
Dann noch diese Hausaufgaben und dann plötzlich gehts Telefon und ich werde gefragt:"
Melissa, wie gehen die Zwischenschritte in Mathe? Du bist doch so gut."
Dann denk ich mir: Ja..schöön... freut mich, dass dus so siehst, aber ich kann die Schritte nicht man xD!"
Dann setz ich mich hin, denk nach und irgendwann hab ich halt diese Schritte raus,
aber nicht so erklären können,dass mein Gegenüber bzw. die Person am Telefon das versteht. :gruebel:
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von heinerprahm »

Hallo Melissa,

nur ganz kurz... was Dir meiner Meinung nach fehlt ist ein Selbstkonzept, damit meine ich, das Du Dich als Person, die einen hohen Intellekt hat, aus dem sich in der Interaktion mit der Gesellschaft ganz besondere Schwierigkeiten ergeben, alleine aus Unwissenheit über die Zusammenhänge nicht richtig positionieren kannst und damit ständig in einem inneren Konflikt mit Dir Selbst und einem äußeren Konflikt mit Deiner Umwelt stehst.
Das ist aber für Menschen mit einem IQ von 127 normal und eher die Regel, daher ist das einzige was Dir wirklich helfen kann Aufklärung, du musst wissen woher die Probleme kommen und Du musst Dir vor allem klar machen, dass diese Probleme nicht von Dir verursacht werden, sondern logische Konsequenz der Nichtpassung Deines Intellekts mit dem der meisten anderen Menschen sind, Du musst schlicht lernen die Zusammenhänge zu verstehen.

Fang einfach mal hier an zu lesen
http://books.google.de/books?id=WpuADoJ ... &q&f=false
http://books.google.de/books?id=Vj9vc2M ... &q&f=false
http://books.google.de/books?id=CK61dg- ... &q&f=false

Liebe Grüße
Heiner
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von Neckri »

Hallo Melissa,

vielleicht hilft es dir ja schon ein ganz kleines Bisschen, dass du hier auf großes Verständnis stößt. Klar, gegen die Langeweile am Morgen hilft es noch nicht... Ich habe übrigens eine Tochter in deinem Alter, und ihr erging es ebenso wie dir. Das ist auch der Grund, warum ich recht gut nachempfinden kann, was du morgens fühlst: Deine negativen Gefühle gegenüber dem langweiligen Unterricht stören dein Wohlbefinden, und du weißt nicht, wie du dieses Unbehagen abstellen könntest, weil du ja gezwungen bist, dort hin zu gehen...

Wenn du mal erwachsen bist, dann kannst du einen Job kündigen, wenn er dir zu langweilig ist. Das geht in deiner Klassenstufe noch nicht (wegen der Schulpflicht). Um aber mal später einen möglichst anspruchsvollen Job zu erhaschen, ist es sinnvoll, die Schule so gut als möglich hinter dich zu bringen. Das was dir Heiner oben mitgeben möchte, ist dabei ganz wichtig: Du solltest dich auch seelisch besser positionieren. Dazu gehört auch die Aufklärung darüber, dass "besonders schlau" nicht automatisch "besonders gut in der Schule" bedeuten muss, aber bedeuten kann, wenn du lernst, die negativen Gefühle zu verstehen und über ihnen zu stehen.

Ein paar Beispiele, um zu verdeutlichen, was ich mit "drüberstehen" meine: Ich finde es sehr lobenswert, dass du versuchst, deinen Freundinnen zu helfen - auch wenn es dich frustriert, dass du meinst, es nicht gut genug zu können. Aber ebensogut kannst du dich darüber freuen, dass du deinen Freundinnen ein wenig helfen kannst - anstatt dich zu ärgern... Du kannst auch vor lauter Ärger extra Fehler machen, auch wenn das niemanden sonst außer dich selbst ärgert. Ebensogut kannst du dir diesen Ärger sparen - und dich an einer etwas besseren Note freuen... Morgens gehst du vielleicht schon mit dem Gefühl in die Schule, dass der Unterricht dich wieder durch die Langeweile frustrieren wird. Ebensogut könntest du achselzuckend akzeptieren, dass der Unterricht langweilig ist - und dich daran freuen, dass du im Kreis deiner Freundinnen sitzt...

Es ist halt kompliziert mit der lieben Schule... Sie ist ja eigentlich nicht dafür da, dich zu ärgern. Auch die Lehrer werden nicht speziell dafür bezahlt. Vielleicht wissen sie noch nicht mal, dass sie dich frustrieren. Es wäre auch ganz bestimmt diplomatisch ungeschickt, wenn du dich melden würdest, um herauszuposaunen: "Ihr Unterricht ist mir langweilig...!" ;) Dennoch sind einige Lehrer über persönliche Rückmeldungen froh - besonders, wenn sie konstruktiv und nicht bloß "motzig" formuliert sind. Manche Dinge können die Lehrer nicht ändern (wie z.B. Lehrpläne), aber manche Kleinigkeiten durchaus (wie z.B. das Berücksichtigen persönlicher Neigungen oder Schwierigkeiten). Alle Lehrer haben Sprechstunden, in denen man unter vier Augen über persönliche Probleme oder seelische Nöte sprechen kann. Manchmal nutzt so ein Gespräch, aber manchmal bleibt die Situation ungelöst. Es kommt auf einen Versuch an.

Meine Tochter hatte eigentlich immer einen ganz guten Draht zu ihren Lehrern. Sie ist recht mutig und scheut so ein Gespräch nicht. Aber auch sie musste sich schon so Sprüche anhören wie: "Aber ich kann doch nicht einen Parallelunterricht nur für dich einführen...!" Meistens brachten aber persönliche Gespräche zumindest eine größere Aufmerksamkeit der Lehrer auf das angesprochene Problem. Alleine schon das wissende Nicken oder der mitfühlende Blick des Lehrers war danach schon eine gewisse Linderung, denn dann war schon nicht mehr das Gefühl da, ganz alleine zu stehen mit den negativen Gefühlen... Denn es sind eben hauptsächlich die eigenen Gefühle, die stören, aber natürlich nicht das Schulgebäude oder die Freundinnen oder die Nasen der Lehrer...

Wenn du verstehst, warum es dir aus objektiven Gründen langweilig ist, dann kannst du dieses Gefühl besser akzeptieren. Es ist dann nicht mehr so, als ob du "krank" im Kopf wärst, so wie dich das deine Kopfschmerzen oder deine seelische Verfassung vielleicht glauben machen. Wenn du auch noch den ein oder anderen Lehrer in deine Gefühle und Probleme einweihen kannst, dann bist du nicht mehr alleine damit. Beides zusammen verringert die Qual am Morgen, obwohl die Schule diesselbe bleibt. Die Gefühlswelt bestimmt uns eben doch sehr, auch wenn wir denken, dass wir doch ach so "vernünftige" Lebenwesen sind... ;)

Wenn du magst, dann können wir ja mal zusammen überlegen, was du in einem persönlichen Gespräch zum Mathelehrer sagen könntest, ohne ihm auf seinen Schlips zu treten... Hast du Lust? - Dann tipp doch mal einen Vorschlag, über den wir beraten könnten...

Übrigens: Eine Internetseite, die meine Tochter gerne nutzt, um die lästigen Zwischenschritte in den Klassenarbeiten zu üben, findest du hier:
http://www.klassenarbeiten.net/

Viele Grüße von Neckri
heinerprahm
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Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von heinerprahm »

Neckri hat geschrieben:Hallo Melissa,

vielleicht hilft es dir ja schon ein ganz kleines Bisschen, dass du hier auf großes Verständnis stößt. Klar, gegen die Langeweile am Morgen hilft es noch nicht...
Hallo Melissa, Hallo Neckri

Also bei mir persönlich war es gar nicht der Morgen vor der Schule selbst, sondern immer der Abend und die Nacht davor, welche hochproblematisch waren, denn mein Gehirn weigerte sich einfach einzuschlafen, weil es den nächsten Tag und den damit verbundenen Stress vermeiden wollte... Ich konnte es nur mit extremen Bücherkonsum (meterhohe Wände lexikalischer und wissenschaftlicher Bücher neben meinem Bett) dazu bewegen, dass es einigermassen zur Ruhe kommt und ich dann irgendwann um 3-4 Uhr eingeschlafen bin.

Der Johannes B. Kerner beschäftigt sich ja gerade in seiner Sendung (aus welchen Gründen auch immer) intensiv mit dem Thema Hochbegabung und da gibt es hier (bei 07:48 min)
http://www.sat1.de/kerner/video/clips/c ... er_207892/
... eine Aussage der "Kleinen", bei der ich fast heulen könnte, denn mir ging es als Kind nie anders !!!

Auch heute noch habe ich "Angst" vor dem nächsten Tag, denn dieser bringt meist nichts Gutes (es sei denn ich gestalte ihn komplett selbst) und auch wenn ich beruflich ziemlich unabhängig bin, so gibt es doch Momente und Phasen, bei denen ich mit anderen Menschen arbeiten muss und das geht nur deshalb heute nicht komplett schief, weil ich gelernt habe mit Fehlern anderer zu leben und diese Fehler einfach stillschweigend ausbügele, ohne das die anderen es überhaupt merken und das Wichtigste, ich sie nicht darauf anspreche und ihnen 'ihren" damit verbundenen gesellschaftlichen Erfolg überlasse, ohne den Hinweis auf meinen Eingriff (das mache ich aber nur bei Menschen die nicht so ticken wie ich, alle anderen kriegen das 'volle Programm und die volle Kritik' … was aber leider auf Grund der Intelligenzverteilung eher selten ist)... das führt zum Ziel, ist sehr effektiv, gibt keinen Stress, und am Ende sind 'alle glücklich' ... das funktioniert aber nur wenn Du selbst über Dir stehst und höhere Zeile verfolgst.

Liebe Grüße
Heiner
Neckri
Moderator
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Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von Neckri »

Hallo Melissa, hallo Heiner,

mir war die ganze Schulzeit lang morgens übel... Es gab bloß niemanden, der mit mir darüber beratschlagt hätte, woran das wohl liegen mochte... Um so besser, dass es heutzutage dieses Forum gibt...!

Im übrigen verfahre ich am Arbeitsplatz so wie du, Heiner. Das führt aber dann zu einer ziemlich ausufernden Wochenarbeitszeit...

Viele Grüße von Neckri
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Extra Fehler machen, Probleme mit Lehrer usw.

Beitrag von heinerprahm »

Neckri hat geschrieben:Das führt aber dann zu einer ziemlich ausufernden Wochenarbeitszeit...
Viele Grüße von Neckri
@ Neckri

zum Glück bin ich selbstständig und kann daher (im Prinzip) machen was ich will' (also auch noch morgens um 5 Uhr den Computer quälen), aber dabei ist natürlich der Druck größer, als in einen normalen Job (weil das Geld einfach verdient werden muss um zu überleben), aber diese Freiheit möchte ich wirklich nicht mehr missen, auch wenn ich jeden Tag min. 18 Stunden arbeite! (Aber das war früher ja auch nicht anders, denn vorher kam mein Gehirn eh nicht zur Ruhe, heute ist es eigentlich nur noch das 'Gejammer' ich hätte ja "NIE" Zeit, was wirklich nervt (obwohl das nicht stimmt) .... aber egal, es gibt nichts besseres als auf eigenen Füssen zu stehen und z.B. als ich 13 Jahre alt war und wusste ich will mit 15 Mofa fahren, habe ich tatsächlich fast 2 Jahre auf einem Bauernhof für damals 2,50 DM pro Stunde gearbeitet um mir nach 20 Monaten mein eigenes MOFA (eine Peugeot 103) kaufen zu können, also hoch um 4:30 (oft ohne Schlaf) und Kühe melken ... klingt absurd, aber ich habe Taschengeld immer verweigert !!!

Liebe Grüße
Heiner

Ps.: Ich habe nur ein einziges Mal von meinem Vater Geld genommen und zwar nur deshalb, weil meine Geldbörse verloren gegangen war (die hat sich später wieder eingefunden, gewaschen von meiner Oma in der Waschmaschine, die Scheine waren intakt), aber ich musste eine Reise bezahlen und das Geld war einfach nicht da ... (Zur 'Ehrenrettung' meines Vater muss ich dann aber auch sagen, dass er mir zwar nie Taschengeld gezahlt hat, alleine wegen meiner Weigerung, ich dafür aber zu meinem Abitur ein Sparbuch mit knapp 9000 DM bekommen habe, auf dem er jeden Pfennig meines Taschengelds eingezahlt hatte !)
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