Hallo,
ich bin neu hier im Forum, d.h. hab mich bislang noch überhaupt gar nicht an solch ein Forum herangetraut. Würde mich aber supi-gerne mit euch austauschen.
Ich bin 33 Jahre alt, mein Sohn ist fast 9. Er war schon immer 'besonders', d.h. anstrengend, brauchte immer viiiiiel input, den ganzen Tag. Aber auch sehr schwer zu erziehen. Kindergartenzeit war so lala. Schule nach ca. 2 Wochen fingen die Probleme an: agressives Verhalten, mein Sohn hörte auf niemanden, schlug auch auf alles ein, wenn ihm danach war (einmal sogar auf die Lehrerin). Ich hatte ständigen Austausch mit der Lehrerin... das war auf der einen Seite gut. Aber da auch sie viel zu überfordert war, lief es nach Besuch beim Schulpsychologen auf einen ca. 3-4 monatigen Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychatrischen Tagesklinik bei uns in der Stadt hinaus. Da war dann ersteinmal diese Spannung wegen der Schule raus - aufatmen etwas zu Hause - und wir haben viel gelernt. Moritz wurde getestet (hab vergessen, wíe diese Tests hiessen). Heraus kam ein IQ von 126, also überdurchschnittlich intelligent.
Danach Schulwechsel in unserer Stadt. Lief einigermassen an, aber nach den grossen Ferien 2006 war alles fast noch viel schlimmer - wenn das überhaupt geht.
Es blieb nur noch ein stationärer Aufenthalt. Das war dann leider nicht mehr bei uns in der Stadt möglich, sondern nur 60 km entfernt. Die 1. Woche durften wir absolut keinen Kontakt haben, noch nicht einmal telefonieren - das war die Hölle !!
Um es kurz zu machen: nun ist Moritz seit Dezember 06 auf einer Föderschule mit Schwerpunkt 'emotionale und soziale Förderung'. Es läuft ganz gut, er hat viele Fortschritte gemacht und hat einen tollen Notendurchschnitt. Aber wie sieht es nach der 4. Klasse aus (Sommer 2009). Er kann dort seinen Hauptschulabschluss machen, aber das wäre nicht wirklich seinen Fähigkeiten entsprechend.
Moritz möchte leider auch noch in keinen Sportverein; er hat wenig Selbstbewusstsein - wenn auch wesentlich mehr, als noch vor 1 1/2 Jahren. Aber manchmal glaube ich, wir treten etwas auf der Stelle.
Leider glaube ich, dass ein normales Gymnasium, eine normale Realschule ihn nicht richtig fördern/unterstützen kann. Bei den derzeitigen Klassngrössen auch kein Wunder.
Ich könnte noch Jahre weiterschreiben und von meinem echt tollen Sohn schreiben, denn das habe ich gelernt: er ist nicht 'schrecklich', wie ihn viele bezeichnet haben, wenn sie ihn erlebt haben bei Wutausbrüchen usw, sondern er ist 'besonders'. Aber ich suche halt jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Mit dem man auch mal Alltagssituationen austauschen kann usw.
Ich freue mich über alle Nachrichten.
Liebe Gruesse,
Alex
Überdurchschmittlich intelligent - aber Förderschule
Re: Überdurchschmittlich intelligent - aber Förderschule
Hallo Alex,
schön, dass du dich zu uns gesellt hast.
natürlich wäre es wünschenswert, wenn dein Kind nach der jetzigen Schule, die er ja offenbar dringend gebraucht hatte, wieder in eine Regelschule mit Oberstufe gehen könnte. Ob das ein Gymmi oder eine Gesamtschule sein wird, ist ja zweitrangig. Ich nehme mal an, dass dein Sohn von kinderpsychologischer Seite her begleitet wurde und wird. Mit Sicherheit solltest du darum vorsorglich begleitende ambulante Maßnahmen vorsehen, damit er nicht in ein großes Loch fällt. Zumindest so lange, bis er die Störungen in seiner Handlungskontrolle selbst im Griff hat. Ich würde mal vermuten, dass er genau das im Moment lernt. Das genau ist ja schließlich die Existenzberechtigung dieser Förderschule! Zudem wird dein Sohn ja auch bis dann noch älter und damit erwächst ja auch eine erweiterte Einsicht über die Folgen seines Tuns. Ich wünsche deinem Sohn, dass er seinen Weg finden wird!
Herzliches Willkommen,
Neckri
schön, dass du dich zu uns gesellt hast.
natürlich wäre es wünschenswert, wenn dein Kind nach der jetzigen Schule, die er ja offenbar dringend gebraucht hatte, wieder in eine Regelschule mit Oberstufe gehen könnte. Ob das ein Gymmi oder eine Gesamtschule sein wird, ist ja zweitrangig. Ich nehme mal an, dass dein Sohn von kinderpsychologischer Seite her begleitet wurde und wird. Mit Sicherheit solltest du darum vorsorglich begleitende ambulante Maßnahmen vorsehen, damit er nicht in ein großes Loch fällt. Zumindest so lange, bis er die Störungen in seiner Handlungskontrolle selbst im Griff hat. Ich würde mal vermuten, dass er genau das im Moment lernt. Das genau ist ja schließlich die Existenzberechtigung dieser Förderschule! Zudem wird dein Sohn ja auch bis dann noch älter und damit erwächst ja auch eine erweiterte Einsicht über die Folgen seines Tuns. Ich wünsche deinem Sohn, dass er seinen Weg finden wird!
Herzliches Willkommen,
Neckri
Re: Überdurchschmittlich intelligent - aber Förderschule
Ich würde ihn dort lassen und erstmal den Hauptschulabschluss machen lassen, bzw. eine Rückschulung versuchen. Andere Schulabschlüsse kann er immer noch machen aber zumindest hat er dann erstmal einen in der Hand und kann dann von der Regelschule weg. Ob er danach eine Ausbildung macht und im 2ten Bildungsweg studieren will etc. steht im doch immer noch offen aber wenn man ihn obwohl es gut läuft von der Förderschule nimmt und es klappt dann nicht besteht die Gefahr das er gar keinen Abschluss bekommt bzw. das Selbstwertgefühl so im Eimer ist das es psychische Folgen haben kann. Ich würde ihn erstmal dort lassen und über sowas mit den Lehrern dort sprechen, vielleicht können die ja auch was empfehlen.
Re: Überdurchschmittlich intelligent - aber Förderschule
also ich finde, ein Kind mit 126 in eine Hauptschule zu stecken schon irgendwie krass. Trotz Kompetenzproblemen.
Meines Erachtens sollte es genau umgekehrt sein. Nämlich richtig zu fordern und fördern.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn in eine Hauptschule ginge, sind Probleme schon vorprogrammiert. Auch lt. Aussage von 2 LEhrerinnen.
Dass es im Gym keine Probleme geben kann, will ich damit nicht sagen.
Aber ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist zumindest geringer.
Weiß man mittlerweile warum er auf alles einschlug? Vielleicht ging ihm ja alles einfach nur völlig auf die Nerven.
Ist ein kleiner Revoluzer dein Sohnemann was?
Will jetzt auch nicht damit sagen, dass ich das i.O. finde, aber war das zuhause auch so oder nur in der Schule?
Es gibt immer mehrere Betrachtungspunkte.
lg
orea
Meines Erachtens sollte es genau umgekehrt sein. Nämlich richtig zu fordern und fördern.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn in eine Hauptschule ginge, sind Probleme schon vorprogrammiert. Auch lt. Aussage von 2 LEhrerinnen.
Dass es im Gym keine Probleme geben kann, will ich damit nicht sagen.
Aber ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist zumindest geringer.
Weiß man mittlerweile warum er auf alles einschlug? Vielleicht ging ihm ja alles einfach nur völlig auf die Nerven.
Ist ein kleiner Revoluzer dein Sohnemann was?
Will jetzt auch nicht damit sagen, dass ich das i.O. finde, aber war das zuhause auch so oder nur in der Schule?
Es gibt immer mehrere Betrachtungspunkte.
lg
orea