Mein Sohn sprang vor den Osterferien nach einer dreiwöchigen Schnupperzeit in die dritte Klasse.
Die Schnupperzeit empfanden mein Mann und ich als sehr anstrengend. Wir erhielten den Stundenplan leider erst montags (als er schon in der dritten saß),wodurch wir die Nachmittagstermine spontan umstellen mussten bzw. Mein Sohn dadurch viel zu viel Stress hatte.
Mein Sohn fand es anstrengend, dass er viele organisatorische Angelegenheiten nicht kannte (Heftfarbe, Ordnungsprinzip, Rituale etc) Zwar informierte uns die KL, doch wer denkt schon an alles? ?
Auch wir stolpern aufgrund von Unkenntnis immer noch an Kleinigkeiten. ..
Hilfreich war dabei jedoch die Toleranz der Lehrerinnen -keine erwartete,dass bei uns gleich alles reibungslos abläuft. ..
Sehr erschwerend war, dass mein Sohn in diesem Schuljahr sehr oft krank war(Bronchialasthma verbunden mit etlichen Bronchitis und Lungenentzündung etc)
Diese Krankheit bahnte sich lange vor dem Sprung und auch schon im vergangenen Schuljahr an. Die vielen Fehltage erschwerten ihm den Start .
Dennoch lief alles sehr gut :
Zeugnis haben wir noch nicht, aber seine Noten lagen zwischen 1 und 2.
(Noten sind mir nicht wichtig, nur ist es auch schade, würde sich ein Kind durch den Sprung sein Drittklasszeugnis versauen, denn damit bewirbt er sich demnächst bei Gymnasien. .)
Mit den Jungs kommt er gut klar. Er freundete sich mit seinem Tischnachbar an, der in der Nähe wohnt. Dann wollte mein Sohn sich umsetzen. Sein neuer Tischnachbar, neben dem er nun schon einige Wochen sitzt ist gerade 8 Jahre alt geworden . Sie kommen sehr gut miteinander aus!
Außerdem Freunden er sich beim nach Hause laufen mit einem weiteren Jungen an, der sein derzeit engster Freund in der Klasse ist.
Einige Wochen hatte mein Sohn keimen Spielpartner in der Pause. Mit den Zweitklässlern spielte er nicht mehr (ohne Streit, sie hatten sich quasi auseinander gelebt. .)Und mit den Drittklässlern spielte er nach Abflauen der Angfangseuphorie noch nicht. ..
Das änderte sich als es ihm gesundheitlich besser ging und er regelmäßig zur Schule gehen konnte. Nun hat er feste Spielpartner in seiner Klasse.
Meinem Sohn hilft, dass er sehr gut alleine sein kann. Hat er keinen Spielpartner, beschäftigt et sich alleine -er ruht da irgendwie in sich.
Die Schulthemen begeistern ihn noch immer -wobei er ja oft fehlte und somit Langeweile noch nicht aufkommen konnte. Allerdings hat er wie gesagt, sehr gute Lehrerinnen!
Insgesamt hat mein Sohn enorme Entwicklungsschritte gemacht :
Er läuft nun alleine in die Schule
Er setzt sich alleine hoch in sein Zimmer, erledigt seine Hausaufgaben, kommt nur wenn er Fragen hat zu mir
Er packt seinen Ranzen (meist)selbst
Gestern wollte er unbedingt alleine nachmittags in den(nicht ganz nahen) Schulhof gehen, weil dort eine städtische Spielaktion statt fand (Ich hielt ihn zurück, da er einen Termin hatte ).
Bei all diesem benötigte er noch im Herbst meine Anwesenheit bzw.Unterstützung!
Für uns war der Sprung eine gute Entscheidung, allerdings muss man bereit sein, anfängliche Durststrecken zu überstehen. So verhielten sich manche Mütter mir gegenüber recht distanziert nach dem Sprung -sowohl von der zweiten als auch von der dritten Klasse.
Das muss man aushalten können. ..da ich jedoch wie mein Sohn bin und nicht auf der Suche nach Freundinnen, geht das. So langsam merke ich auch leichte Annäherungen, aber wie gesagt, ich brauche das nicht.
Ach, mit den engeren Freunden der zweiten Klasse ist mein Sohn immer noch befreundet


Nun kommt für uns plötzlich die Organisation der Anmeldung an die Gymnasien auf uns zu......Ich bin sehr froh, dass mein Mann und ich schon vor zwei Jahren angefangen hatten, uns Gymnasien anzusehen. Sonst hätten wir nu richtig viel Stress...
Fazit : Sprung gelungen. Familie glücklich.
Das was wir dabei am meisten benötigt hatten war: MUT. Mut, individuelle Wege zu gehen.
LG shaja