sinus hat geschrieben:Meine3 hat geschrieben:
das könnte was für ihn sein. Ich überlege mir mal, wie wir das umsetzen könnten. Eventuell denke ich mir "Etappen" aus, z.B. Füllerführerschein, 1x1 im Schlaf, 1 Woche kein Eintrag im Barthi oder ähnliches und für jede Etappe bekommt er eine "Palette" oder einen Zettel. Im Normalfall halten solche "Belohnungen" nicht lange seine Motivation aufrecht, aber anfgänglich schon und das würde ja wahrscheinlich reichen, damit er jetzt den Anfang irgendwie überwindet. Für eine Art Tagebuch (täglich was ausdenken) ist er nicht der Typ. Aber meine Mittlere

...
Von meinem Gefühl her würde ich da aber jetzt sagen, dass ihr nicht mal so sehr eine bestimmte Zielerreichung betonen solltet, sondern vielleicht erstmal jeweils den Ist-Zustand positiv bewerten könnten. ("Heute habe ich mit X gespielt und wir haben uns richtig gut erstanden", "heute hat mich die Lehrerin gelobt", "heute hat mir Mathematik richtig Spaß gemacht", "heute hab ich fast gar nicht reingerufen")
Alles was JETZT gerade schon toll ist und gut klappt und eher nicht so sehr das, wohin es noch gehen sollte.
Also erstmal weniger Leistung, mehr positives (Selbst-)Gefühl suchen und finden.
Hi Sinus,
ja da hast du vollkommen Recht. Als Alleinmerkmal wäre das eher schlecht. Aber ihn positiv unterstützen, loben und bestärken, grade hinsichtlich der täglichen kleinen Erfolge, das tun wir schon täglich, schon immer, bei all unseren Kindern. Auch bei Kleinigkeiten (hat es bspw. mal geschafft, eine Regel einzuhalten, die er sonst oft "vergisst", dann loben wir das natürlich, bzw. nehmen dies laut artikuliert wohlwollend zur Kenntnis

).
Mir ging es da tatsächlich um einen zusätzlichen Anreiz, da mein Sohn schon auf Belohnungen ganz gut anspringt und er ein totaler Wettbwerbstyp ist. Son Kram wie "Fleißstempel" oder Leseperlen interessieren ihn nicht. Aber Gummibärchen als kleinen Bonus oder gute Noten, das findet er gut. Er liebt es auch, Noten zu bekommen, im Gegensatz zu meiner Mittleren, die jetzt ja schon Angst hat zu versagen.
Gestern kam die erst 4 in Mathe zurück (die 3er und 6er Reihe sitzt wohl noch nich so gut

) und das hat ihn dann schon sehr geärgert (aber er hats insgesamt dann doch mit einem schelmischen Grinsen weg gesteckt) auch wenn ich ihm versichert habe, dass das ganz normal und okay und nicht schlimm ist und lediglich zeigt, wo er noch Lücken hat und es dafür auch gut ist, weil wir dann wissen wo's noch hapert. Es hat ihn schon gewurmt. Das kratzt an seinem Ego.
Ich finde es wirklich interessant, wieviele Tests (alles mündliche Noten aber trotzdem) man in 2 Wochen schreiben kann

(in 2 Wochen war das die 5. oder 6. Note).
@all: habe gestern mit meiner Schwägerin gesprochen, das erste Mal seit 1,5 Jahren über meinen Sohn. Sie ist Kinder-und Jugendpsychologin, arbeitet in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, hat einen höchstbegabten Sohn und einen hochbegabten Mann (meinen Bruder eben), aber teilweise ganz andere Ansichten bez. HB. Dennoch hat mir das Gespräch sehr gut getan. Sie sagt nach den Schilderungen und nachdem was sie selbst von Sohnemann kennt, hält sie schon ADHS für SEHR wahrscheinlich und dass es nicht so auffällig ist, erklärt schon die HB. Sie meinte aber vor allem, dass es ganz wurscht ist, welchen "Stempel" mein Sohn nun hat, er braucht einfach Hilfe, grade weil er das selbst ja auch artikuliert (und sonst kein Jammerlappen ist) und ich soll mit ihm bei einer/einem KJP vorstellig werden. Nicht mit dem Vordergrund einer Diagnose (das wird eh gemacht), sondern einer Therapie, Hilfe... Wie auch immer. Auch für uns Eltern. Mein Mann ist jetzt einverstanden. Wir gehen das im nächsten halben Jahr an. Zum Sprung meint sie: sie als Mutter und auch als Psychologin schaut IMMER mehr nach der emotional/sozialen Verfassung als nach der kognitiven. Wenn diese beiden "Verfassungen" so weit auseinander gehen, würde sie der sozialen Verfassung nachgeben und ihn wieder zurückstufen. Sie versteht total, dass es so oder so blöd ist, aber sie meint (und da hat sie vermutlich recht), dass er sein hohes Potenzial ohnehin nicht ausschöpfen kann, wenn er sozial und emotional so unter Druck steht und sich so unwohl fühlt. Sie finde aber die Idee mit der Sozialarbeiterin gut und würde, sofern Sohn das "aushält" noch mitnehmen in der 3. Vielleicht helfe das ja schon was, dass er sich dort besser fühle. Denn insgesamt wäre das natürlich die bessere Lösung (dass er dort ankommt und kognitiv ausgelastet ist, ADHS hin oder her).
Gruß
Meine3
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.