Die ideals Schule meiner Kinder (und ich würde mich da anschließen) hätte vormittags geschlossen. Ich merke das jetzt in den Ferien, da steht keiner vor 9 Uhr auf und alle geniessen es nicht vor MItternacht ins Bett zu müssen.
So individuell kann Schule leider gar nicht sein, um für alle die idealen Lernbedingungen zu schaffen, nicht alles läßt sich unter einen Hut bringen.
Meine Erfahrung nach das wichtigste: der Lehrer und die Chemie zwischen allen beteiligten. Das tollste Lernkonzept und die anregendste Lernumgebung bringt nichts, wenn der Lehrer die Klasse nicht im Griff hat.
Momo hat geschrieben:
Stellt Euch vor, es gibt eine Schule mit verschiedenen Räumen, in denen verschiedenste Themen vorbereitet sind wie z.B.:
- Naturwissenschaften / Experimente
- Bewegung / Sport / Rollenspiel
- Werken
- Bauen / Konstruieren
- Gesellschaftsspiele
- Kreativität / Malen / Basteln
- Mathematik / Montessorimaterial
- Mathematik / Schreiben / Sprachen
- Musik
- Lesen
- Garten
Die Kinder dürften morgens entscheiden, welches Thema sie interessiert und ganz frei an diesen Themen arbeiten. Vielleicht finden sich mehrere Kinder zu einem Team zusammen, es wird geredet, diskutiert, gemeinsam ausprobiert, nach Lösungen gesucht. Die Erwachsenen stehen den Kindern bei Fragen zur Seite, lassen die Kinder aber eigenständig arbeiten. Die Lehrer und die Eltern vertrauen den Kindern, dass sie lernen wollen und dass man sie dazu nicht zwingen muss. Die Arbeit der Kinder wird jedoch nicht als gut oder schlecht bewertet, sondern auf Nachfrage gibt es ein Feedback oder eine Hilfestellung.
Ich glaube ich wüßte, wie das aussehen würde: ein nicht gerade kleiner Teil der Kinder würde einmal durch alles durchstürmen, ein paar Dinge anfassen (nicht gerade sanft) und eventuell Dinge, die sich auf den ersten Blick erschließen lassen kurz ausprobieren, um dann vielleicht doch lieber die paar MItschüler zu ärgern, die sich genauer mit etwas beschäftigen wollen.
Kennst du das Erfahrungsfeld der Sinne in Nürnberg? Der Aufbau dort käme dem was du beschreibst sehr nahe. Mein Sohn hat mir etwa 8 Jahren einen Ausflug mit seiner Schulklasse dorthin gemacht und in etwa das obige ist passiert. Er hat mich jedenfalls gebeten, ob wir da mal in Ruhe hinfahren können, das sei eigentlich sehr interessant, nur hätte er fast nichts machen können, aufgrund der Unruhe und des Durcheinanders.
Außerdem: mit Lehrenden, die nur bei Bedarf als Ansprechpartner zur Verfügung stehen wird kaum ein Kind seine Wohlfühlzone verlassen. Jedenfalls nicht im Klassenverband.
Vielleicht würde es funktionieren, wenn Kinder von klein auf so aufwachsen. Aber nachdem, was meine Kinder mir von der Schule erzählen glaube ich eher, dass Frontalunterricht (oder zumindest Anleitung und Motivation durch einen engagierten Lehrer) doch noch die beste Methode (im Sinne von Lernerfolg im Verhältnis zu aufgewandter Zeit) ist.