ich bin echt fertig. Ich hatte gestern erneut ein Gespräch mit der Klassenlehrerin vom Sohnemann.
Ich habe sie erst einmal gebeten zu berichten, wie er sich so die letzte Woche gemacht hat. Sie berichtete, dass es Freitags besser lief (sie hat ihn aber auch eine Stunde raussetzen müssen, weil sein Banknachbar, den er für seinen neuen Freund hält


Kognitiv läuft es weiterhin gut. Er kommt beim Stoff gut mit, allerdings war die KL sehr irritiert, dass er beim abschreiben so viele Fehler macht. Ich erklärte ihr, dass es nach meiner MEinnug was damit zu tun hat, dass er eben ein Jahr weniger Übung beim schreiben hat, um genau zu sein, eben nur das 1. Halbjahr der 1. Klasse (der Rest lief ja über Homeschooling und da wurde ja grade bei den Schreibübungen abgespeckt) und dass er sich so sehr bemühe, da mitzuhalten, dass die Orthographie drunter leidet. Würdet ihr das ähnlich einschätzen? Zu Hause macht er nämlich 1. weitaus weniger Fehler und schreibt 2. auch viel ordentlicher. Ich denke, hier fehlt ihm schlicht die Übung und er ist da eben langsam.
Er selbst klagt über die "Menge" an Schreibkram. ES ist sehr mühselig für ihn und die Motivation lässt leider grade zu wünschen übrig, wahrscheinlich weil er sich sozial eher unwohl fühlt (das artikuliert er immer wieder, trotz der gleichzeitigen Aussage, dass er sozial ein wenig besser läuft (was aber eben wohl sehr subjektiv ist).
Sie sieht ihn in einer HB-Schule. Die gibts aber nunmal nicht. Sie sagt, viele seiner Probleme bei der sozialen Integration entstehen durch seine abweichenden Interessen

Sie ist sich mittlerweile auch unsicher, was wir machen sollen, kann mir keinen Rat geben ob ein Wechsel zurück in die 2. Klasse nun die bessere Alternative wäre oder nicht.
Vorteile wären beim Wechsel zurück:
- er hat seinen besten Freund wieder näher um sich und seine anderen Freunde
- er hat "Heimweh" und möchte eigentlich gern zurück, aber schwankt auch immer wieder. Er hängt sich grade sehr an diesen Banknachbarn, der aber eigentlich eher genervt von ihm ist. Mein Sohn merkt das nur nicht

-er hätte ein Jahr mehr, um sein Schreibtempo zu erhöhen und hätte da keinen "Stress" mehr und fühlt sich hier mengentechnisch nicht mehr überfordert.
Nachteile beim WEchsel zurück wären:
- er hätte dann wieder den Unterforderungs- Stress, weil er locker 95% des 2.Klassestoffes beherrscht.
-seine sozialen Auffälligkeiten nimmt er mit und verstärken sich vielleicht noch mehr (wegen der Langeweile)
- durch das Überspringen landet er schneller in einer Schule mit HB-Zug, so muss er noch ein Jahr länger in der GS "durchhalten".
Der Begabungsdiagnostiker ist sogar auch ratlos, obwohl er sonst IMMER für einen Sprung plädiert, aber dadurch, dass der Sohn selbst Unwohlsein immer wieder äußert, ist es eben schwer.
Wir haben jetzt beschlossen diese Woche einfach mal komplett überhaupt nichts in Sachen Schule anzusprechen und ihn einfach "laufen" zu lassen. Wenn er keinen Bock hat auf Hausaufgaben, lassen wir ihn hier auch. Wir haben ihm gestern gesagt, dass er selbst sich klar werden muss, was er will, dass aber in letzter Instanz WIR entscheiden.
Ich habe gegenüber der Lehrerin ganz klar geäußert, dass dieser "Schwebezustand" und nicht zu wissen, wo er grade hingehört mit Sicherheit diese sozialen Probleme verstärkt. Dass er für Sohnemann besser wäre, da schneller als bis zu den Herbstferien (das sind noch 3 Wochen) zu entscheiden ob er final springt oder eben nicht. Sie sagt, sie müsse die Klassenkonferenz abwarten, dass eben wie gesagt die Lehrerschaft sich grade auch uneinig ist...
Was tun?