Huhu,
kleines Update von uns:
Unser Sohn ist selig in der alten Klasse. Er hat da seine Kumpels und wird von einigen Kindern wirklich auch gemocht. Er kommt gut gelaunt nach Hause, hat wieder Apetitt und kommt besser aus dem Bett. Die depressive Verstimmung, die sich anbahnte, ist also verschwunden.
Die Lehrerin ist einfach super und ich bin sehr froh, dass wir wieder bei ihr sind und hoffe derzeit einfach, dass sie bis zur 4. Klasse bleibt. Denn wenn nicht, geht das Theater wieder von vorne los. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass er hauptsählich wegen der alten/jetzt wieder KL auch wieder mehr Spaß am Unterricht hat, obwohl das meiste für ihn ein alter Hut ist. Die Hausaufgaben macht er in 5 Minuten, oft schon im Unterricht oder in der Nachmittagsbetreuung.
Sohnemann macht dennoch weiterhin Schwierigkeiten in der Schule, die mit seiner mangelnden Impulskontrolle und der leichten Ablenkbarkeit verbunden sind: reinrufen, unvermittelt aufstehen (weil er etwas besser sehen möchte oder so, es ist immer unterrrichtsbezogen, stört aber natürlich dennoch!), er rast zu den Pausen in einem Affenzahn die Feuertreppe runter und mäht dabei regelmäßig FAST Kinder um, er jagt und schreit und "tobt" zwar friedlich (ohne böse Absicht) in der Pause, aber es passieren viele Unfälle, weil er nicht aufpasst

. Letztens hat er seinem Freund den Wackelzahn ausgehauen im Eifer des Spiels

. Dieser meinte aber ganz sportlich:"ich bin XXX dankbar, der blöde Zahn hat mich eh schon genervt!

"
Mein Sohn hat so einen extremen Überschuss an Energie und es wirkt -und ist wohl teilweise auch- außer Kontrolle. Die Lehrerin hat ihre Mühe mit ihm, versucht ihn aber nach Kräften zu unterstützen. Wir sind überein gekommen, dass sie mich nur noch in absoluten Notfällen "kontaktiert", weil sie sagt, sie könne täglich 12 mal anrufen oder Dinge berichten, aber sie wisse ja, dass wir dran sind und wir es nicht ändern können...
Seine Arbeitshaltung hat sich wieder verbessert, aber sie sagt, er sei "früher" (vor Klassensprung) alles in allem bei weitem (!) nicht so auffällig gewesen wie jetzt...
Am Montag ist unser erster Termin gemeinsam bei der KJP. Übernächste Woche habe ich eine Besprechung mit unserem Kinderarzt, bezüglich einer genauen körperlichen Untersuchung (Schilddrüsenwerte, Mineral- und Vitaminmangel, etcpp ausschließen).
Die Unterforderung im Schulunterricht scheint er fast zu genießen. Er hat wohl durch den "Stress" in der 3. Klasse gemerkt, dass er doch recht faul und bequem ist und sich lieber langweilt und dabei in einer für ihn angenehmen sozialen Umgebung, als kognitiv gefordert, aber sozial isoliert zu sein.
Auch wenn der Unterricht in der 3. Klasse viel interessanter war, so geht es ihm jetzt besser... Bei uns gehen die AG's jetzt langsam wieder los (sie werden nur pro Klassenstufe angboten und sind teilweise zeitlich verkürzt, aber es ist dennoch sehr hilfreich). So ist er nun im Ballsport, im Flöten und im neuen Jahr besucht er über Hector einen Schachkurs. Mit Papa geht er 1-3 die Woche joggen (eigentlich bouldern, aber die Hallen haben ja grade geschlossen).
Im Mathetest fehlte im 1 Punkt zur vollen Punktzahl, im Lesetest hat er die volle Punktzahl. Sprich: Leistungstechnisch ist er einer von den Klassenbesten, auch wenn er im Unterricht oft komplett abschaltet und garnicht mehr folgt.
Wie ich schon in einem anderen Bericht geschrieben habe, gibt es bei meinem Sohn nur "AN" oder "AUS". Legt er den Fokus darauf sich zu "benehmen" und das reinrufen etc.pp. zu regulieren, schaltet er dafür aber in den standby-Modus. Ist er beim Unterricht "dabei", fällt das Verhalten wieder hinten runter

...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.