@rabaukenmama,
die fachärztlichen Richtlinien zur Diagnostik von ADS sehen eine "Austestung des Dopamine-Stoffwechsels " auch nicht vor.
Den Vergleich zwischen den Krankheiten finde ich in Bezug auf die Unterfunktion von Organen in beiden Fällen , legitim.
Im Falle von Diabetes ist es das Pankreas, dessen zelluläres Funktionsgewebe der Langerhanschen Inseln, nicht mehr genügend Insulin oder gar keins mehr bereitstellt.
Bei der ADS liegt nach heutigem Wissenstand eine Unterfunktion im Frontalhirn vor, was sich in einer ungenügenden Reizfilterleistung zeigt und dazu führt, das Hirnstrukturen sich verändern und das neurotypische hormonelle Gleichgewicht nicht erreicht werden kann.
Vor allem Dopamin steht dem Gehirn nicht lange genug zur Verfügung, da es schon gleich an seinem Wirkort im synaptischen Spalt wieder abgebaut wird.
Dopamin ist aber für die regelrechte Enwicklung des Menschengehirns extrem wichtig,
da es Antrieb, Motivation und Aktivität steuert.
Steht es nicht ausreichend zur Verfügung kann Methylphenidat dessen Abbau verzögern und so im besten Fall dem Gehirn helfen, sich störungsfreier zu entwickeln.
Es wird aber NUR unter bestimmten Vorraussetzungen nötig sein , dann wenn das Frontalhirn wirklich JEDEN Reiz durchlässt!!!!!!!!
Dann benötigt dieses Wunderwerk eine Zeit der Erholung , damit es seine Selbstregenerationskräfte aktivieren kann, um Strukturen zu bilden, in Form von gefestigten Informationsbahnen, die den Betroffenen nachhaltig das Leben erleichtern.
Und glaub mir, das merkt man als Mutter.
Zur Zeit kann man ADS nicht so eindeutig und einfach erkennen wie eine Diabetes, keine Frage.
Und wenn überhaupt kein Insulin mehr produziert wird, sind die Folgen sehr viel unmittelbarer und drastischer.
Insulin hilft, den Zucker aus dem Blut heraus, dem Gesamtorganismus, den Muskeln und vor allem dem Gehirn zur Verfügung zu stellen. Gelingt dies nicht , stellt das Gehirn seine Funktion komplett ein, es funktioniert halt nicht ohne Kohlenhydrate.
Das ADS Hirn besonders Betroffener funktioniert zwar ohne die nicht ausreichend zur Verfügung stehenden Neurotransmitter noch, aber nicht optimal, was Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung haben kann.
Die Folgen sind dann sehr viel später erst so richtig ausgeprägt und nicht tödlich, jedenfalls nicht direkt.
Indirekt schon!!!!!!!!!
Denn die Gefahr, dass emotionale Störungen bis zu massiven Depressionen entstehen , die mitunter auch im Suizid enden können sind sehr viel höher, als bei neurotypischen Menschen.
Was die Raffgier der Pharmalobby betrifft , bin ich ganz bei dir .
Methylphenidat WIRD VIEL ZU HÄUFIG ohne jede Notwendigkeit verschrieben.
Und oft liegt auch nur eine leichte Unterfunktion im Stirnlappen vor. Das kann man durch gezieltes ArbeitsorganisationsTraining , Reizminimierung im häuslichen Umfeld, sehr konsequente elterliche Begleitung mit verlässlichen starren Strukturen und stetigem motivierendem Lob von außen, meist gut kompensieren.
Also ist es ähnlich wie beim Diabetes.
Wenn die Bauchspeicheldrüse nur noch eingeschränkt Insulin produziert, kann man mit Diät noch eine zeitlang klarkommen, ohne Medikamente .
Produziert sie gar nichts mehr, muß man andere Wege gehen
.