Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
Räubertochter
Dauergast
Beiträge: 51
Registriert: Di 18. Okt 2011, 20:44

Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von Räubertochter »

Ich hab ja im Vorstellungsbreich schon einiges über uns bzw. unseren sohn geschrieben.

Er ist jetzt 3 Jahre und bald 8 Monate alt. Schläft seit seiner Geburt SEHR SEHR wenig (was uns immer schon zu schaffen machte) war mit allem sehr schnell, krabbelte mit 6 monaten und lief frei mit 10 monaten. Ist und war immerschon ein SEHR SEHR anstrengendes und forderndes Kind. Alleine spielen kannte er bis vor kurzem garnicht, jetzt klappt es mal für ein paar minuten oder sogar eine halbe stunde aber es gibt auch wochen wo es garnicht funktioniert. sobald er keine forderung hat macht er blödsinn (ich denke) um aufmerksamkeit zu bekommen. er ist SEHR impulsiv....
mittlerweile kennt er die meisten buchstaben, alle zahlen, rechnet im 10er bereich recht sicher, schreibt eine handvoll wörter alleine, wenn man sie ihm ansagt quasi jedes wort, versucht sich im lesen. weiß generell sehr viel, jahreszeiten, wochentage usw. versucht sich auch im uhr lesen. hat ein extrem gutes gedächtnis, kann sich an sachen erinnern die über ein jahr zurück liegen, über die dazwischen aber nicht mehr gesprochen wurde. denkt verdammt logisch und verknüpft sachen die man so garnicht in verbindung bringen würde, bei genauerem hinsehen aber doch logsich sind.
ja wär ja alles schön und gut wenn die "probleme" nicht wären. kommen mehr als 2 erwachsene aufeinander hält er es garnicht mehr aus. er ist total aufgedreht, haut wahllos andere, es kommt mir vor er weiß garnicht mehr wie ihm geschieht. im moment geht es unter der woche sehr gut, solang ich ihn alleine hab. er ist auch recht lange im kindergarten da ich arbeite. am wochenende eskalieren die situationen aber doch recht häufig, da einfach mehrere personen zusammen kommen....

neben dem großen haben wir noch eine kleine maus, sie ist ein jahr halt und genau das gegenteil von ihm. sie schläft wie ein engel, kann sich alleine beschäftigen (meist zumindest) fängt jetzt mit 13 monaten langsam an zu laufen und begnügt sich auch mal 20 minuten mit einem spielzeug (kannten wir vom sohnemann so garnicht). die zwei sind wie feuer und wasser!

ich war vor einigen wochen bei einer beratung da der große auch sehr sehr sehr eifersüchtig auf seine schwester war. ich arbeite und komme zwar selbst aus dem sozialbereich aber um auszuschließen das wir einen fehler machen hab ich den beratungstermin vereinbart. "fehler" konnten keine gefunden werden, die sozialarbeiterin hat mir nur empfohlen ihn testen zu lassen. auch sein osteopath (wir haben mit ihm schon so ziemlich alles versucht was nur geht also auch homöopathie usw) war sehr überrascht von seiner ausdrucksweise und wie er ein puzzel löste. obwohl er puzzeln eigentlich doof und langweilig findet und das zuhause garnicht mag hatte er es dort in kürzester zeit fertig (ab 6 jahren).

wenn ich ehrlich zu mir selbst bin treffen VIELE anzeichen von ADHS auf ihn zu, aber so manche aus garnicht. wir würden einfach gerne wissen was sache ist, die letzten 3,5 jahre waren wirklich nicht leicht, wir haben nur nächte durchschlafen dürfen in dennen unser sohn bei meinen eltern war, er schläft bis dato nicht durch, bis vor einigen monaten ist er nachts meist 5-10 mal aufgewacht, hat geschrieen, geweint, war hellwach und wollte spielen oder hatte sonstige flausen im kopf. wir hatten wutausbrüche und trotzanfälle teilweise täglich die bis zu 3 stunden andauerten. es gab eine zeit in der ich ihn nciht vom kindergarten abholen durfte (kurz nach der geburt von unserer tochter), wir haben zwei stunden im kindergarten gewartet, er geweint, geschrien, getobt, gehaut usw. bis wir endlich mit viel überredungskünsten gehen konnten. das ganze nur ein auszug unseres Alltags!

Ich hab gestern einer Psychologin eine e-mail geschrieben, ich hatte von der sozialarbeiterin ihre kontaktdaten bekommen. sie meinte sie würde luca testen und bot uns einen termin im jänner an. ist es normal das so testungen ohne einem vorabgespräch/kennen lernen gemacht werden? ich bin mir immer noch nicht sicher ob wir es machen sollen oder nicht :?:

ps. er hüpft immernoch oben herum, vor fast 2 stunden haben wir ihn ins bett gebracht (natürlich mit ritual usw.) obwohl er heute morgen um 5:30 uhr wach war und mittags schon ewig nicht mehr schläft... manchmal fühl ich mich echt hilflos!
alibaba

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von alibaba »

Hallo,

meine Kinder sind selber mit 4,1 und 4,3 Jahren getestet worden. Ich muss aber dazu sagen, das es nicht unbedingt hilfreich war, das so zeitig zu machen. Dabei will ich gar nicht den Test kritisieren, sondern, das bei Auffälligkeiten eh später erneut getestet werden muss/wird. Und so kam was kommen musste, der Große wurde dann nach einem viertel Jahr Schule erneut getestet. Der Test von damals war dabei echt Wurst. Das ist mal das eine. Das andere ist, das diese Tests nur Richtungen angeben können. Selbst wenn da jetzt 130 auf dem Papier steht, bedeutet das nicht zwangsläufig das der Wert im Alter von 7 immer noch so ist.

Desweiteren ist die Frage, was würde sich ändern, wenn ihr jetzt eine Zahl habt. Gäbe es da eine spezielle Förderung im Kiga? Würdet ihr eher einschulen? Würdet ihr plötzlich anfangen fürchterlich Programm anzubieten? Was würde sich ändern, bis auf die Tatsache das ihr es dann wisst?

AD(H)S im Alter von gerade 4? Da kann man doch noch gar keine Diagnose stellen?

Das was dein Sohn macht und/oder nicht kann, muss aber nicht im Zusammenhang mit hb stehen. Meiner kann puzzeln wie ein Weltmeister (wobei das Interesse dafür im zunehmenden Alter abgenommen hat) und trotzdem keine Dreiecke legen. :mrgreen: Auch konnte ich mit 4 Jahren keine Chekcliste abharken. Erst jetzt mit seinen 7 Jahren sind so Stichworte auf diesen Listen, wie Autoritäten werden geprüft, Autoritäten werden in Frage gestellt, eigene Meinung gebildet, eigene Kreativität, selber Wege suchen, den eigenen Weg gehen, Mathe Rechenwege in unkomplizierte Wege einteilen (das mach ich so, das so und fertig ist das Ergebnis)......also all diese Dinge sind für mich jetzt viel mehr ein- und zuordenbar. Auch dank der Beurteilungen und der vielen Gespräche die man in Schule führt/führen muss. Erst jetzt ergibt sich für mich mit Anfang 7 ein immer besseres Bild. Mit 4 Jahren konnte ich nicht beurteilen ob mein Sohn die Autorität im Kiga in Frage stellt. Da hieß es Stuhlkreis, Sohn saß im Stuhlkreis und auch er machte früher oder später mit. Mit 4 macht ein Kind alles mit, mit zunehmenden Alter nicht mehr.

Je älter also ein Kind ist, um jetzt mal einen Abschluß zu finden, umso eindeutiger und klarer ist eine Diagnose und um so einfacher ist gezielte Differenzierung. Jetzt braucht es dann nur noch die passende Schule und die geiegneten Lehrer, die das können.


VLG
alibaba

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von alibaba »

Koschka hat geschrieben: die Psychologin, die ein Kind mit nicht mal 4 jahren testen möchte, finde ich verdächtig.
Mal unabhängig vom Sinn und Unsinn, der K-ABC oder der HAWIVA testen ab 2!

Koschka hat geschrieben:Wenn es auch ohne kennenlernen gehen soll, dann ist das noch verdächtiger.
Warum? Die Testerin meines Großen mit 4,1 Jahren sahen wir am Testtag das erste Mal. Nach 10 Minuten verließ ich den Raum. Fragen zu seiner bisherigen Entwicklung hat sie mir nie gestellt. Die Testerin der Kleinen mit 4,3 hat mir zwar einene Fragebogen zugesandt, aber auch sie ahen wir am Testtag das erste Mal. Hier durfte ich bereits nach 5 minuten den Raum verlassen. Die Schulpsychologin des Großen mit 6,3 Jahren nahm ihn sogar im Besucherzimmer einfach in Empfang, ohen das sich beide vorher gesehen hatten. Wo genau ist denn jetzt eurer Meinung nach das Problem?

Fragende Grüße
alibaba

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von alibaba »

Da hast Du Recht @koschka. Aber da schreibe ich mal dazu, was mir in Tübingen dazu gesagt wurde und was ich genauso sehe. Ein Test ist ja nur ein Mittel zum Zweck, in 90% geht es um die frühzeitige Einschulung und/oder um die Fragestellung/Erbitten einer Meinung dazu. ein Kind was sich da nicht sogenfrei lösen kann, das sollte nicht getestet werden geschweige denn mit 5 eingeschult werden. Ein Kind was sich nicht lösen kann ist nicht schulfähig. "Was ihr Kind macht und wie lange es durchhält sagt schon viel über die Schulreife des Kindes aus." Diese Antwort bekam ich als ich die selben Bedenken äußerte. Mal unabhängig davon, das sind alles Psychologen und keine Trampel. Ihr Geld verdienen die mit Vorschul- und Schulkindern...wer sich da nicht auf Kinder einlassen kann, sollte sich nicht Kinderpsycholge schimpfen. ;)

VG
ankaki
Dauergast
Beiträge: 88
Registriert: Sa 27. Mär 2010, 21:04

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von ankaki »

Hallo!

Also, bei uns war es auch so, dass wir die Testerin vorher nicht kannten, nur die Einrichtung (aber nur wir Eltern, nicht unsere Tochter), sprich für sie war alles fremd.
Sie wurde mit 4,3 Jahren getestet, wie ich jetzt finde, zu früh, denn im letzten Jahr hat sich enorm viel Richtung Selbstvertrauen getan...
Tür ging auf, Tochter wurde aus dem Wartezimmer abgeholt: "Hallo, ich bin die Frau ..., komm doch mal mit."
Töchterchen zu mir: "Ich gehe aber nicht alleine mit, ich kenne die Frau doch gar nicht!"
AHHHH!!! Ganz schlecht für die Schultauglichkeit!!!! Aber: Habe ich ihr nicht genau das beigebracht :?
Also haben wir einen Kompromiß gemacht, ich habe sie in den Raum begleitet und als sie die Würfel auf dem tisch sah, da war ich abgeschrieben und konnte raus gehen...
Heute denke ich, hätten wir diesen Test heute, knapp ein Jahr später gemacht, wäre ein anderes Ergebnis rausgekommen. da bin ich eigentlich sicher, denn sie hatte in Teilbereichen nicht so hohe Ergebnisse, in denen sie sich einfach nicht zugetraut hat, die Aufgabe zum Ende zu bringen, heute hat sie da sehr viel mehr Mut und glaubt mehr an sich selber..
Aber andererseits war es auch gut so, wie es gelaufen ist, denn in ihrem Fall hatten die Erzieherinnen im Kiga sehr darauf gedrängt, sie testen zu lassen, da sie sie nicht mehr gut beschäftigen konnten.
Mit der Empfehlung, das Kind sei intelligent, nicht hb und sollte regelrecht zur Schule gehen, haben sie uns - hb hin oder her - die richtige Empfehlung gegeben, denn nun geht sie nächstes Jahr wirklich stark und selbstbewußt zur Schule und das macht mir ein gutes Gefühl...

LG!
Räubertochter
Dauergast
Beiträge: 51
Registriert: Di 18. Okt 2011, 20:44

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von Räubertochter »

Vielen Dank für eure Antworten!! :)

Und wir sind immernoch unsicher!!! :gruebel:
Ich würde ihn jetzt gerne einem Psychologen/ einer Psychologin vorstellen und somit von einem/einer Fachmann/frau hören was diese/r meint.
Mein Gefühl, dass da irgendwas in ihm steckt, werd ich einfach nicht los. Vorallem jetzt wo wir unsere Tochter beobachten, die total "normal" (was ist das schon :mrgreen: ) ist, bin ich mir sicher dass unser Großer eine Besonderheit an sich hat.
Meine größte Angst ist einfach irgendwas zu übersehen, wo man dann bei der Einschulung mit 6/7 Jahren draufkommt und ich dann so einen Satz höre wie "Wären Sie damit schon vor 2-3 Jahren gekommen hätte man sofort reagieren können."

Wie schon erwähnt, wenn es "nur" seine tollen Fähigkeiten, sein verdammt logisches Denken usw. wären, würd ich garnicht daran denken ihn jetzt schon auf irgendwas testen zu lassen, aber die Probleme sind einfach zu präsent um sie zu "übersehen". :|
Räubertochter
Dauergast
Beiträge: 51
Registriert: Di 18. Okt 2011, 20:44

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von Räubertochter »

Nein da hast du mich falsch verstanden! Ob er nun HB ist oder nicht ist mir im Moment recht egal, ich hätte gerne einfach einen sehr umfangreichen Entwicklungstest. Was unser Sohn bis dato zb. nicht hat ist Mitgefühl oder gar irgendeine Rücksichtnahme! Er ist "egoistischer" als unsere einjährige Tochter. Das auch andere Leute (außer er) bedürfnisse haben, hat er wohl noch nicht ganz gecheckt... das ist wiederrum nur eines der Dinge die mir einfach nicht ganz geheuer sind. Möglicherweise würde unserem Sohn eine Ergotherapie gut tun oder helfen. Oder sonstige gezielte Förderungen...
Wie oben geschrieben, möcht ich einfach das "Problem" (gibt es überhaupt eines :?: ) angehen bevor es zu einem richtigen entwickelt. Auch die Tatsache das er nicht mehr als eine Bezugsperson gleichzeitig "aushält" ist für uns extrem belastend, woran liegt das? Können wir ihm helfen daran etwas zu ändern? Kann ihm eine besondere Maßnahme helfen?
Ich weiß es einfach nicht. Hängt das alles evt. mit seiner "Schlauheit" bzw. seiner "Schnellheit" zusammen? Sind Sozialeaspekte durch seine extrem schnelle Entwicklung auf der Strecke geblieben?

Es gibt einfach soviele Fragen in meinem Kopf, mein mütterlicher Instinkt sagt mir einfach das etwas nicht ganz in Ordnung ist! Er wirkt teilweise wie ein 7 jähriger manchmal aber auch echt wie ein Baby.
Machen wir damit, dass wir ihn im Moment fördern wie er es will und es ihm IM MOMENT anscheinend besser geht, langfristig genau das falsche?

Nochmal unterm Strich, unser Sohn ist mit ganz großer Sicherheit ein intelligenter toller Bursche, dass freut uns natürlich sehr! Kann man so stehen lassen den Satz aber ja jetzt kommt es ABER es ist einfach alles so paradox, für mich zumindest, für uns. Wir sind dauernd am zweifeln, machen wir es richtig? Geht es unserem Sohn wirklich gut? Was braucht er? Wie können wir ihm helfen seine offensichtlichen "Deffizite" auszugleichen?

Ich hoffe ich hab jetzt nicht zu wirr geschrieben und man versteht was ich eigentlich aussagen möchte...
Räubertochter
Dauergast
Beiträge: 51
Registriert: Di 18. Okt 2011, 20:44

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von Räubertochter »

Danke für den Tipp werde mich mal schlau machen über den K-ABC.
Deshalb möchte ich jetzt auch unbedingt einen Termin mit ihr verinbaren indem ich VOR dem Test die Rahmenbedinungen mit ihr klären kann.
Und ich möchte auch vermeiden das unser Sohn in dem jungen alter einen Stempel aufgedrückt bekommt, ich hätte einfach gerne "Hilfe", ich hätte gern das man ihn fördert (nicht im rechnen nicht im schreiben sondern eben genau DA wo es ihm noch fehlt)... Ich denke besonders Ergotherapie könnte ihm helfen... Aber natürlich bin ich keine Fachfrau! Natürlich erwaten wir uns auch Erklärungen auf einige unserer Fragen!
bine1977
Dauergast
Beiträge: 67
Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:19

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von bine1977 »

@ Räubertochter

Puuuhhh, das ist ganz schön schwierig in dem Alter.
Wie sind denn die Rahmenbedingungen? Ist er im KiGa? Kann eine Erzieherin etwas dazu sagen? Großeltern? Spielt er mit anderen Kindern?

Wenn Du einen Termin hast, mach Dir nochmal in Ruhe Gedanken, worauf die Psychologin achten soll. Denn es geht Dir ja jetzt erstmal nicht so sehr, um den kognitiven Entwicklungsstand, sondern um andere Probleme.

Ist die Entwicklung im Bereich Motorik denn gut? Ergotherapie zielt meist auf motorische und/oder Konzentrationsprobleme.

LG
Bine
bine1977
Dauergast
Beiträge: 67
Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:19

Re: Testen ja, nein, wann? wo? wie? Fragen...

Beitrag von bine1977 »

Auch ein guter Ansprechpartner ist euer Kinderarzt. Die SPZ's sind gut aufgestellt und hat man dort erstmal einen Termin, helfen Sie wirklich gut weiter.

Alles Gute

Bine
Antworten