Ohne Kiga/Beschäftigung geht NIX :(

[Räubertochter]

Ich Wende mich mal an euch...

Es geht um unseren Sohn (3 Jahren und 9 Monate).
Ich hab schon einiges über ihn geschrieben. Nur kurz er ist ein SEHHRRR forderndes Kind, seit seiner Geburt, schläft wenig (schlecht) und kann nicht alleine spielen.

Er war jetzt 3 Tage krank, nicht so das er total fertig im Bett lag, leicht Fieber und husten, hald nicht Kiga tauglich. Ich musste arbeiten, mein Partner nahm sich Pflegeurlaub und blieb bei ihm zuhause. Es war der HORROR!!! Wie auch oft am Wochenende.
So wie ich das von Bekannten/Freunden hör, dass sich die Kinder mal alleine im Zimmer spielen oder einfach im wozi nebenher beschäftigen, sowas gibt es hier so gut wie nie.
Wir hatten jetzt ein paar Wochen einiges an Nachmittagsprogramm ausprobiert, und hatten somit Wochen wo wir 4 mal am Nachmittag (direkt nach'm Kiga) unterwegs waren und unser Sohn gefordert war. Ich dachte das wär ihm sicher zuviel. Aber komischerweise war er in der Zeit echt handzahm.... Irgendwie ausgeglichen. Ich hab mir nicht getraut es jemandem zu erzählen, die müssen ja denken wir sind übermotivierte Eltern die ihr Kind einfach nur abschieben wollen.
Die 3 Tage an denen er jetzt daheim war, waren wirklich anstrengend, er mochte sich selbst nicht, war nur am trotzen, folgte garnicht, usw.
Heute, nach dem ersten Tag wieder im Kiga, war es etwas besser.
Am Wochenende machen wir immer was, aber wenn wir uns mal denken, einen Nachmittag zuhause zu verbringen, können wir nur hoffen dass Kinder in der Nachbarschaft sind mit denen Sohn spielen kann, sonst geht's hier rund, selbst wenn man sich mit im beschäftigt ist das irgendwann langweilig.
Man ich schreib jetzt echt wirr, tut mir leid.
Hab wirklich Angst vor den Weihnachtsferien! Am besten zu handeln und am zufriedensten wirkt er wenn er von 9 Uhr bis 15:30 im Kiga ist von 16:00-17:00 beim Elternkindturnen, von 17:05-18:00 mit seiner Freundin spielen kann, um 18:00 SCHNELL essen und danach noch ne runde schreiben oder 5 Bücher vorlesen oder Sonstiges Programm bis er dann vor Erschöpfung einschläft.... Meine Oma verurteilt mich deshalb..... Ich tue dem Kind vielzuviel an!
Aber anders geht es nicht. Warum kann er nicht alleine spielen? Warum kann er nicht mal eine Stunde "nix" machen? Wie soll das weitergehen? Was sollen wir am Wochenende mit ihm machen?

Geht es noch wem so? Habt ihr Tips für mich? Kann man das alleinespielen mit ihm üben? Wird das IRGENDWANN besser?

Ich weiß man soll Geschwister nicht vergleichen, aber seine 1jährige Schwester beschäftigt sich 100mal mehr alleine als ihr Bruder...
Haben wir bei ihm was falsch gemacht?
Bin teilweise echt am Ende mit meinem Latein und leider auch mit den Nerven...

[Edainwen]

Geht es noch wem so? Habt ihr Tips für mich? Kann man das alleinespielen mit ihm üben? Wird das IRGENDWANN besser?

Ich weiß man soll Geschwister nicht vergleichen, aber seine 1jährige Schwester beschäftigt sich 100mal mehr alleine als ihr Bruder...
Haben wir bei ihm was falsch gemacht?
Bin teilweise echt am Ende mit meinem Latein und leider auch mit den Nerven...

Also bei uns wurde es besser. Meine Tochter (mittlerweile 5,5) war genauso. Sie forderte ständig Beschäftigung ein, spielte nie alleine. Ich glaube, mit so ca. 4 Jahren wurde es besser. Mittlerweile kann sie sich sehr gut alleine beschäftigen, spielt aber immer noch lieber mit anderen und ist dabei auch nicht besonders wählerisch. Klar, am liebsten spielt sie mit ihren freunden und Freundinnen, aber auch sehr gerne mit mir, ihrem Bruder (2,5 Jahre), der Oma, ...

Der Kleine konnte sich übrigens auch von Anfang an besser alleine beschäftigen als seine Schwester. Mittlerweile kann er sich stundenlang mit seiner Eisenbahn, mit Puzzles, mit Bügelperlen ... beschäftigen - aber auch er spielt natürlich gerne mit anderen Kindern.

Es ist einfach sehr oft so, dass die älteren Kinder fordernder sind, da sich am Anfang ja fast alles nur um sie dreht. Die zweiten lernen von vorne herein, mal zu warten, sind dafür aber meist durchsetzungskäftiger

Bei meiner Großen hat das mit dem selber beschäftigen glaube ich angefangen, als ich mich mit dem Kleinen immer sehr lange zum Einschlafen hinlegen musste. Sie fing dann zunächst an, Hörspiele zu hören, irgendwann wurde dann auch selber spielen daraus. Aber vielleicht lag's ja auch am Alter

[Homunkulus]

Hallo,

das kann ich nur zu gut nachvollziehen. Hier hieß es nicht "Thanks God Its Friday", sondern Gott sei dank ist Montag.

Wenn ich mal einen nicht so guten Tag hatte, krank war und überlegt habe, sie nicht zum Kiga zu bringen, hat mich allein die Vorstellung sie zuhaus zu haben aus dem Bett getrieben. Mit ihr wurde es dann wirklich irgendwann besser. Mittlerweile beschäftigt sie sich sehr gut allein. Sie ist 5,5. Wenn es nach ihr ginge, würde sie auch den ganzen Tag am PC sitzen. Dann würde man nicht mal merken, dass sie da ist.
Trotzdem beansprucht sie das Wohnzimmer als ihr Hoheitsgebiet. Das Kinderzimmer ist nur zum Schlafen da. Das ist aber wohl mein Fehler und ich werde das demnächst ändern ( Zimmer renovieren, umgestalten und auf Schulkindbedürfnisse umstellen ).

Mit meinem Sohn ist es ähnlich. Er ist jetzt 2,5 und normal begabt, hinkt zuweilen auch hinterher. Er hat Energie! Mehr Energie!! Hilfe.. Er schläft immernoch nicht durch und wacht noch 1-2 x die Nacht auf. Er hat ein geringes Schlafbedürfnis. Ich bekomme ihn abends nicht ins Bett. Gestern hatten wir z.B. volles Programm ( Weihnachtsfeier usw ) und er ist nur auf dem Weg für 15 min eingenickt. Das reichte ihm, um wieder bis 22:30 Uhr wach zu bleiben. Was ihn natürlich nicht daran hindert um 1:00 nochmal auszuflippen.

Ehrlich gesagt, geht mir das mittlerweile auf die Nerven abends keinen Feierabend mehr zu haben, immernoch nicht durchschlafen zu können. Ich habe mich viel für meine Kinder aufgeopfert, mich nie beklagt.. Aber mittlerweile..??

[Räubertochter]

Danke für eure Antworten!
Also ich halt mich einfach an die Hoffnung das es irgendwann (vorm 18ten geb ) besser wird....
Aber es gibt Tage an denen ich wirklich am Zahnfleisch krieche! Und ich kann's auch einfach nicht verstehen, er hat ein super schönes Zimmer, wirklich tolle Spielsachen, und nutzt es aber quasi garnicht!!!!
Ist es zuviel verlangt sich mit fast 4 auch mal etwas alleine zu beschäftigen, von mir aus ja auch bei uns im wozi oder so, aber OHNE unsere aktive Teilnahme?
Wer ein Rezept für so fordernde dauerunterhaltungsbrauchende Kinder hat, RAUS DAMITTT!!!!

[mamma42]

Hallo Räubertochter,

vielleicht kannst Du das alleine spielen mal so üben:
Nehm Dir öfters am Tag für Dich bzw. Deine anderen Aktivitäten Zeit (wenige Minuten) und sage NEIN, ich möchte jetzt nicht mit Dir spielen! /Ich möchte Dir jetzt nicht vorlesen!
Ich möchte mich ein paar Minuten ausruhen, ich lege jetzt erst die Wäsche zusammen, ich muss erst..., ich möchte jetzt..., Ich spiele jetzt mit Deiner Schwester... Mach keine Vorschläge und wenn er zuviel Theater macht, dann muss er eben noch länger warten. Einfach öfters am Tag mal kurz und die Dauer dann steigern.


ein anderer Vorschlag (vielleicht radikal - nur mal so eine Idee): wenn er nicht mit seinem Spielzeug spielt, dann sag ihm das, dass Du das so siehst, und dass Du deshalb sein Spielzeug wegpackst (in den Keller oder so)- er braucht es ja nicht (und es auch machst). Lass ihm vielleicht nur Stifte und Papier, ein paar Bauklötze oder etwas, mit dem er nie spielt und wenn da eine Tobemöglichkeit. Aber zwecks Vorlesen auch konsequent sein.
Und wenn er Wünsche äussert, etwas wieder haben zu wollen, gerne, aber Du musst ja nicht mitspielen, wenn Du nicht wirklich willst!

Eine Möglichkeit könnte es auch sein, ihn im Haushalt einzuspannen und seine Selbständigkeit da zu fördern. Alleine Anziehen, bettfertig machen, Tisch abräumen, putzen, essen vorbereiten , Einkaufen nach Plan (Essen überlegen, Einkaufsplan schreiben/malen), einkaufen, selber bezahlen etc.., vielleicht Sachen (Spielsachen) reparieren ,auseinanderschrauben und zusammensetzen) etc.

anderer Vorschlag: bei viel Stubenhockerei Tobemöglichkeiten in der Wohnung bieten. Wir haben z.B. eine vielseitig verwendbare Tobematratze. Da stellen wir momentan eine 4sprossige Haushaltsleiter davor und er springt davon runter (3:10) und klettert sie von der Rückseite (ohne Sprossen) wieder rauf. Und die Kleine (15 monate, auch selbstbeschäftigungswunder) ist mit Begeisterung dabei. . UNser Flur ist auch ziemlich lang, da hab ich ihm die Aufgabe gestellt, die Matzraze durch draufspringen zu verschieben. Das powert aus! Ebenso Hüpfwettbewerbe oder Kletterparcoure (Hochbett-Hochstühle, Sofa. Sessel..)Man muss zwar immer dabei sein und aufpassen, aber die Kinder können sich ziemlich auspowern und sind danach auch bereit für Ruhepause!

nur mal so ´n paar Gedanken!

liebe Grüsse

[fallada]

Hallo, ich erkenne meinen Sohn (3) absolut wieder. Spätestens am Sonntag stehe ich regelmäßig vor einem Nervenzusammenbruch. Kochen, Saubermachen usw. alles wird zum Problem. Selbst wenn er spielt kommt er alle paar Minuten und will mir was zeigen oder möchte dass ich mitspiele. Gehe ich aus dem Zimmer ist er zwei Sekunden später bei mir, seine Antennen sind immer ausgefahren und er lässt sich nicht austrixen. Abends bin ich immer erschöpft, nach zwei bis drei Büchern ist es generell schon um neun und bis er schläft dauert es in der Regel noch eine Stunde. (er schläft im Schnitt 8 Stunden unter der Woche). Wenn ich da noch ein bisschen Zeit für mich haben möchte komme ich nur noch auf 5-6 Std. Schlaf - das ist normal. Ich habe das seit drei Jahren ohne Auszeit und wir haben niemanden wo er auch mal bleiben könnte wenn mein Mann und ich mal wieder ein paar tage für uns haben wollten. Ich verstehe Dich also gut und wenn die Kita und meine Arbeit nicht wären wär ich wohl schon reif für die Insel. Tips habe ich keine dagegen denn immer wenn ich was neues anbiete möchte er ja trotzdem dass ich mich daran beteilige und ihm alles erkläre. Also einfach durchhalten!!! Viele Grüße fallada

[Zefanja]

Bei meinem hilft da: In die Badewanne setzen oder Fernsehen und bei Hausarbeit das Kind mit einbeziehen.
Meiner putzt z.B. gern den Flur, räumt die Bestecke ein oder hilft backen, kochen etc.

[Linasina]

Ich kenne das auch, mein Kind ist leider sehr sehr viel krank und dann meist auch mit 2 Wochen krank schreiben und Nachkontrollen usw. Ihr wird es schnell langweilig, sie hilft kurz mit bei den Arbeiten die Mama macht und dann wird erstmal richtig Haushalt gemacht und alles verwüstet. So richtig still halten tut sie nur beim Fernseh schauen da sie sich aber schonen soll wenn sie krank ist bleibt mir dann leider auch nur der Fernseher. Sie kennt die DVDs leider auch schon alle auswendig so dass das auch alles begrenzt ist. Mein Kind ist mit 39 Grad Fieber noch total lebendig und spielt oder macht quatsch. Es ist dann echt schwierig sie 2 Wochen lang zu beschäftigen weil es mit der Zeit alles langweilig wird. Wenn sie Gesund ist hilft dann nur noch raus gehen auf WEihnachtsmärkte, Karrusells, Erlebnisparks, Zoo, Zirkus es muss immer was los sein das volle Programm, malen und puzzeln ist nach 1 mal 10 Minuten machen langweilig. Bücher kann sie auswendig nach 3 Mal lesen auch lange Geschichten sie sagt mir dann meist auch wenn ich mal eine Seite vergessen habe oder etwas falsch lese. ...
WEnn Sie im Kiga war ist Sie etwas ausgeglichener und etwas müde am abend was sonst nicht der Fall ist.
Meine Kleine kann sich auch erst seit kurzem mal eine halbe Stunde alleine beschäftigen aber auch nur dann wenn etwas neu ist oder Sie einen Turm oder Zug bauen will. Ich glaube spätestens mit 6 Jahren können sich alle Kinder alleine und sinnvoll beschäftigen.

[Linasina]

[alibaba]

Bei meinem hilft da: Fernsehen

Das nenne ich die richtige Einstellung!

Das Kind ist 3,9 Jahre. Ich finde es so normal, das man sich da nicht stundenlang alleine beschäftigt. In dem Alter saß ich immer mit auf dem Teppich. Wir waren täglich oft und lange draussen, weil ich Türmchen bauen satt hatte. Ich kaufte alles einzeln. Jeden Tag zum Bäcker, in die Drogerie, auf den Marktplatz schlendern, Bibliothek........laß sehr viel vor. So ist dass Leben mit Kindern eben.

LG