Freut mich echt dass zumindest mal ein Ansatz einer Lösung da ist. Was deinen Mann betrifft so glaube ich nicht, dass es unerlässlich ist, ihn von dem Weg, den ihr (dein Sohn und du) jetzt einschlagt, sofort zu überzeugen. So, wie du es beschreibst, geht es deinem Mann sehr ums "siegen" und ums "an einem Strang ziehen". Hört sich jetzt (während ich es so schreibe) negativer an, als es tatsächlich gemeint ist. Aber bisher warst Du ja eher die Loyale, Vermittelnde, die dann aber (aus Angst vor Konflikt?) letztendlich doch immer "brav" seine Vorgaben durchzuziehen versucht hat. Vor allem wenn das bisher ohne viel Widerstand stattgefunden hat sieht er natürlich jede andere Möglichkeit als "in den Rücken fallen". Wie soll ein Mensch, der dich bisher als Verbündete hatte, plötzlich wissen, dass es jetzt um etwas anderes als nur gewechselte Fronten geht?
Aber du bist diejenige, die den Großteil der Zeit mit eurem Sohn verbringt (bald: mit Sohn und Baby
) und "darfst" auch ohne Zustimmung DEINEN Weg des Umgangs mit den auftretenden Problemen wählen. Die Zeit und dein Gefühl werden Dir schon sagen, wie es dann auf längere Sicht weitergeht
. JETZT gehört aber schon Mut dazu, zu einer Lösung für dich und deinen Sohn zu stehen, ohne viel auf den Protest einzugehen oder in das Bedürfnis zurückzufallen, zu erklären und zu rechtfertigen. Diesen Mut wünsche ich Dir für jeden Tag neu!
Ich bin selbst ein kooperativer Mensch und habe manchmal die Erfahrung gemacht, zu selten auszusprechen, was mir nicht passt. War viele Jahre (GsD ohne Kinder) mit einem sehr dominanten Partner zusammen und bin jetzt, mit meinem freundlichen, friedlichen Mann so froh, dass ich manchmal erst zu spät merke wenn ich an etwas "schlucke". Da ist einfach so viel Harmoniebedürfnis, ich liebe meinen Mann ja und will ihn nicht "angehen", wo er doch eh so nett und kooperativ ist. Tatsächlich sind es aber oft alte Ängste (von den Reaktionen meines Ex auf eigene Ideen von mir), die mich hindern, einfach ohne Vorwurf auszusprechen, was mich stört - oder auch freut. Dabei geht es allen nach einer offenen Aussprache IMMER besser, allein schon weil mein Partner dann weiß, was mir am Herzen liegt und meistens auch entsprechend handelt.
Alles Gute und lass hören, wie es weitergeht!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)