Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Mein Kluges Kind macht was es will
laurina
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Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von laurina »

Liebes Forum,
eigentlich dachte ich, dieses Problem hätte sich durch den Klassenwechsel unserer Tochter von zwei nach drei gelöst, da es sich zuvor hauptsächlich in der Schule abgespielt hatte.
In unserer Reihenhaussiedlung gibt es ein gleichaltriges Mädchen, mit dem unsere Tochter nicht klarkommt. Das Mädchen, ich nenne sie mal M., hat unsere Tochter von Anfang an beneidet, weil sie schon lesen konnte, als sie in die Schule kam. Die Mutter hat das auch offen so gesagt.
Dann kam es immer wieder zu Streitereien um gemeinsame Freundinnen, wer mit wem in die Schule geht usw. Das übliche Mädchengezicke eben. Ich habe mich da weitgehend rausgehalten, die Mutter von M. ist immer auf dem Schulweg mitgegangen und hat unsere Tochter wiederholt zurechtgewiesen.
Dann begann die Familie von M., anderen Eltern gegenüber schlecht über unsere Tochter zu reden. Sie tratschte über Konflikte mit anderen Kindern, die mit den betreffenden Kindern längst gelöst waren. Sie bezeichnete unsere Tochter als "Lieblingskind" des Lehrers. Sie behauptet bis heute, unsere Tochter würde ihre intellektuelle Überlegenheit dazu ausnutzen, gezielt andere Kinder und dabei besonders ihre Tochter zu ärgern. M. kommt dann angeblich immer völlig aufgelöst nach Hause, erbricht sich und ist total am Boden. (Zuvor hat sie aber auf dem Schulweg mit den anderen Mädels noch gezickt und gelacht.)
Ich habe dann irgendwann festgestellt, dass ich es angesichts dieser Situation nicht mehr dabei belassen konnte, mich rauszuhalten, wie ich das bei Kinderkonflikten normalerweise tue, weil diese dann eine gefährliche Eigendynamik entwickeln. Außerdem bekam ich irgendwann Zweifel, ob mein Kind vielleicht tatsächlich so fies ist und allen etwas vorspielt. Meine Tochter kann durchaus durch ihre impulsive, direkte Art manchmal verletzend sein. Das tut ihr dann auch leid, und sie entschuldigt sich. Sie weiß, dass sie daran arbeiten muss.
Also ging ich zum Klassenlehrer. Der rollte schon die Augen, als er hörte, dass es wieder um diese Familie geht. Er bezeichnete sie dann quasi als Helikoptereltern und das Verhalten ganz offen als Mobbing meiner Tochter gegenüber; so weit wäre ich wahrscheinlich gar nicht gegangen. Er empfahl mir dann, meine Tochter probehalber sechs Wochen in die dritte Klasse gehen zu lassen, da er ihr zutraue, dass sie das schafft, was dann auch der Fall war. Ohne diese Familie hätten wir diese Entscheidung wohl nicht getroffen, denn sie hat sich in der alten Klasse eigentlich wohl gefühlt und auch nicht extrem gelangweilt.
Meine Tochter hat in der neuen Klasse keinerlei Probleme und im Sozialverhalten ein "sehr gut". Sie hat eine neue Freundin gefunden, und auch hier in der Siedlung hat sie eine sehr gute Freundin, mit deren Mutter ich mich auch gut verstehe, und die mit der besagten Familie auch nichts anfangen kann. (Allerdings spielt M. auch mit dieser Freundin meiner Tochter.)
In der ehemaligen Klasse meiner Tochter gibt es die Querelen nun mit anderen Kindern. Die neue Lehrkraft rollt auch schon die Augen.
Nun dachte ich, dass sich die Situation für uns dadurch beruhigt.
Allerdings wohnen die Kinder natürlich nach wie vor in derselben Siedlung und spielen bei schönem Wetter fast immer draußen.
Dann kommt vor einigen Tagen meine Tochter in Tränen aufgelöst nach Hause, weil ihr M.s Mutter auf offener Straße gesagt hat, sie sei so ein boshaftes Kind, dass ihr Mann (er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr) es sich zweimal überlegen müsse, ob er ihr hilft, wenn sie mal in einer Blutlache vor ihm liegt.
Ich war total fassungslos, und habe höflich nachgefragt, was denn vorgefallen sei, dass sie so sauer auf meine Tochter ist. Es ging wohl um einen Streit, wer wie lange mit der besagten Freundin meiner Tochter spielt, und meine Tochter soll M. diese Freundin "weggenommen" haben (...) An "sinnlosen Diskussionen" sei die Familie aber nicht interessiert, weil wir unsere fiese Tochter ja ohnehin nur in Schutz nehmen. Die Kinder sollten sich aus dem Weg gehen, sagte die Mutter von M.
Tags darauf tat sie so, als sei meine Tochter unsichtbar: "M., ich sehe da niemanden hinter dir stehen." M. hat das aber gar nicht kapiert und meinte "Doch, da ist doch die L."
Dann hat der Vater von M. meine Tochter auf offener Straße niedergebrüllt (er ist Choleriker, und das war nicht das erste Mal), weil sie angeblich M. ausgelacht habe, als diese vom Einrad gefallen ist. Er wolle sie niemals wieder in der Straße vor seinem Haus sehen. Als ich dann hingegangen bin, um zu reden, hat er mich auch noch niedergeschrien. Seine eigene Mutter, die Oma von M., die nebenan wohnt, hat meine Tochter dann getröstet und ihr gesagt, dass ihr niemand das Spielen auf der Straße verbieten kann. Ich hatte den Eindruck, sie schämt sich für ihren eigenen Sohn.
Nun ist aber meine sonst so selbstbewusste Tochter völlig fertig.
Sie hat Angst, dass dieser Vater sie wieder niederbrüllt oder der Straße verweist. Sie weiß nicht, wie sie reagieren soll, wenn er es tut.
Alle Kinder spielen in dieser Straße zusammen, und nur mit meiner Tochter legt sich M. ständig an.
Zum Glück hält ihre andere Freundin zu ihr, möchte aber trotzdem gelegentlich auch mit M. spielen, mit der sie ja keine Probleme hat.
Nun habe ich Sorge, dass die anderen Kinder zwischen die Fronten geraten.
Ich würde diese Familie gern einfach ignorieren, aber wenn sie meine Tochter auf der Straße niederbrüllen und fertigmachen, kann ich das nicht.
Für Mobbing in der Schule gibt es ja viele Ratschläge, aber was mache ich in so einem Fall?
Rabaukenmama
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Rabaukenmama »

laurina hat geschrieben: Nun habe ich Sorge, dass die anderen Kinder zwischen die Fronten geraten.
Ich würde diese Familie gern einfach ignorieren, aber wenn sie meine Tochter auf der Straße niederbrüllen und fertigmachen, kann ich das nicht.
Für Mobbing in der Schule gibt es ja viele Ratschläge, aber was mache ich in so einem Fall?
Naja, so wie du das beschreibst hat die Familie ja mit vielen Leuten Probleme. Kann es sein dass der Vater, den du beschreibst, ein Suchtproblem hat? Das würde das ganze Familienverhalten zwar nicht verändern, aber erklären, denn Angehörige von Suchtkranken sind mit der eigenen Familiensituation oft so machtlos dass sie instinktiv ihre Machtkämpfe "außerhalb" austragen. Denn gegen den Suchtkranken selbst (der oft die ganze eigene Familie viel, viel mehr thyrannisiert als sich Außenstehende vorstellen können!) kommen sie sowieso nicht an, daher "brauchen" manche Scheingefechte mit scheinbar schwächeren Menschen (tatsächlich nur nicht bereit auf demselben, sehr tiefen Niveau Streitigkeiten auszutragen) um sich nicht völlig hilflos zu fühlen.


Hilft jetzt nicht unmittelbar in der Situation aber wenn man versteht warum andere so sind, wie sie sind, dann ist das oft auch schon eine Hilfe.


Wie will sich deine Tochter denn verhalten? Tendiert sie eher zum ausweichen oder will sie sich den Konfliktsituationen stellen? Du beschreibst Deine Tochter ja als sehr selbstbewusst und wenn du damit richtig liegst glaube ich nicht, dass diese Situation sie dauerhaft schwächen kann wenn sie von Dir bzw. Euch als Eltern den Rückhalt hat, reagieren zu dürfen, wie sie will.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
laurina
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von laurina »

Hallo Rabaukenmama,

ob der Vater ein Suchtproblem hat, weiß ich nicht. Dass vermutlich die ganze Familie bei ihm nicht viel zu lachen hat, habe ich mir gestern Abend auch gedacht.
Die Familie hat aber durchaus ihre "guten Freunde" (unter anderem unsere direkten Nachbarn, die auch so helikopterartig über ihren Kindern schweben, und mit denen sie sich ganz offensichtlich über uns unterhalten - das berührt dann wieder die Problematik, die ich in dem anderen Thread über meinen ältesten Sohn angeschnitten hatte, der mit dem Sohn unserer Nachbarn befreundet ist ...). Und sie haben ganz viele Beziehungen und machen sich überall wichtig. Sie können sehr nett und zuvorkommend sein (waren sie zu uns früher auch), dass das alles eine Maske ist, wissen viele nicht.

Meine Tochter hat ganz einfach Angst und weiß nicht, wie sie sich verhalten soll.
Sie meinte, sie könne doch, wenn der Vater sie wegschickt, nicht einfach sagen, dass es die Oma (seine Mutter) aber erlaubt hat, dass sie hier spielt. Ich habe ihr gesagt, dass sie das sehr wohl sagen kann, und dass sie ganz ruhig und höflich bleiben soll, egal wie laut er brüllt. Aber dafür ist sie mit ihren neun Jahren einfach noch zu jung.
Die Mutter der gemeinsamen Freundin meinte neulich sogar, meine Tochter solle ihm beim nächsten Schimpfen einfach die Zunge rausstrecken und weglaufen und wir dürften die ganze Familie einfach nicht ernst nehmen. Das mit dem Zungerausstrecken finde ich aber nicht ratsam - obwohl er angeblich schon gesehen haben will, dass sie das mal gemacht hat.
Und das andere Problem ist der Streit um die beste Freundin meiner Tochter, die M. nicht unbedingt heiß und innig liebt, aber ganz gern mal mit ihr spielt, z. B. mit Puppen, weil meine Tochter dafür nicht mehr so zu haben ist. Das ist für meine Tochter natürlich auch nicht einfach zu sehen, wie ihre beste Freundin mit einem Kind spielt, das seine ganze Familie gegen sie aufhetzt. Aber sie hat mir versichert, dass sie das akzeptieren will und niemanden schlechtmachen oder ausspielen. Und die Mutter der Freundin weiß ja auch Bescheid.

Meine Tochter hat auch offenbar Angst vor körperlichen Übergriffen durch diesen Vater. (Er hat ihr und uns schon gesagt, sie bräuchte mal eine ordentliche Tracht Prügel.) Ich habe ihr natürlich gesagt, dass er das überhaupt nicht tun dürfte (meiner Ansicht nach auch nicht androhen) und auch nicht machen wird. Aber als er gestern so laut brüllend und fuchtelnd vor mir stand, ist mir klar geworden, dass sie das wohl kaum so leicht schaffen wird, keine Angst vor ihm zu haben und einfach drüberzustehen ...
Bliss
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Bliss »

laurina hat geschrieben: Meine Tochter hat auch offenbar Angst vor körperlichen Übergriffen durch diesen Vater. (Er hat ihr und uns schon gesagt, sie bräuchte mal eine ordentliche Tracht Prügel.) Ich habe ihr natürlich gesagt, dass er das überhaupt nicht tun dürfte (meiner Ansicht nach auch nicht androhen) und auch nicht machen wird. Aber als er gestern so laut brüllend und fuchtelnd vor mir stand, ist mir klar geworden, dass sie das wohl kaum so leicht schaffen wird, keine Angst vor ihm zu haben und einfach drüberzustehen ...
Was macht dich so sicher, dass er es nicht tun wird? Wenn sich jemand einen Kind gegenüber so gehen läßt, würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen.

Und ebenso offensichtlich finde ich, dass es völlig egal ist wie deine Tochter sich verhält, ich wäre nicht sicher, dass nicht ihr Anblick allein ausreicht um den Vater in Rage zu versetzten.

Eigentlich finde ich das einen Fall für eine Anzeige. Mit Vernunft und Wohlverhalten werdet ihr da nicht weiterkommen. Dummerweise kann eine Anzeige das ganze auch noch verschlimmern. Gibt es denn Erwachsene Zeugen, außer der Mutter?
Rabaukenmama
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Rabaukenmama »

@Bliss: Was wäre für Dich der Grund einer Anzeige? Wenn, dann wäre diese nur zivilrechtlich möglich (z.B. wegen beschimpfen oder bedrohen) und dann kommt maximal eine Verwarnung und viel böses Blut raus. Wenn Aussage gegen Aussage steht (der andere Vater bestreitet vehement, deine Tocher beschimpft zu haben) kommt sowieso nix raus.

Wenn es tatsächlich zu Angriffen oder Handgreiflichkeiten kommt ist das natürlich ganz eine andere Situation - aber so, wie laurina das beschreibt, könnte im Fall einer Anzeige (wegen der bisherigen Vorfälle) sie selbst es sein, die "übrigbleibt".

@laurina: Was ich nicht ganz verstehe: warum soll deine Tochter immer höflich und ruhig bleiben, wenn der Mann sie doch offensichtlich angreift und beschimpft? Bitte nicht mißverstehen, ich würde sie auch nicht bewusst zur Rebellion aufstacheln. Aber was spricht dagegen, ihr selbst zu überlassen, wie sie auf solche Erniedrigungen reagiert? Und wenn sie mal die Zunge rausstrecken sollte - na und? Was ist da wirklich dabei?

Ist es wirklich so schlimm damit zu leben wenn Frau x dann rumerzählt "Die Tochter von Frau ...hat meinen Mann/meiner Tochter diE Zunge rausgesteckt!"? Wenn es Leute gibt, die DESWEGEN nichts mehr mit Euch zu tun haben wollen, dann waren das ohnehin nie Freunde...

@me: Ich würde in so einer Situation wahrscheinlich direkt zum Vater (der ja Hauptaggressor sein dürfte) gehen und mal klarstellen dass er mich kennenlernen wird, sollte er meiner Tochter irgendetwas antun. Auf Diskussionen (z.B. wie frech ist ist) würde ich mich gar nicht einlassen. Sobald er anfängt zu schimpfen würde ich einfach gehen. Solche Menschen verstehen oft nur eine wirklich deutliche Sprache.
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Bliss
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben:@Bliss: Was wäre für Dich der Grund einer Anzeige? Wenn, dann wäre diese nur zivilrechtlich möglich (z.B. wegen beschimpfen oder bedrohen) und dann kommt maximal eine Verwarnung und viel böses Blut raus. Wenn Aussage gegen Aussage steht (der andere Vater bestreitet vehement, deine Tocher beschimpft zu haben) kommt sowieso nix raus.
Bedrohung, Beleidigung, üble Nachrede?

Klar besteht die Gefahr, dass die Stimmung noch mehr aufgeheizt wird. Und wirklich was passieren wird demjenigen auch nicht. Ich wäre mir nur nicht sicher, dass es auch in Zukunft "nur" verbal bleibt. Also ich hätte echt Angst um mein Kind.
laurina
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von laurina »

@laurina: Was ich nicht ganz verstehe: warum soll deine Tochter immer höflich und ruhig bleiben, wenn der Mann sie doch offensichtlich angreift und beschimpft? Bitte nicht mißverstehen, ich würde sie auch nicht bewusst zur Rebellion aufstacheln. Aber was spricht dagegen, ihr selbst zu überlassen, wie sie auf solche Erniedrigungen reagiert? Und wenn sie mal die Zunge rausstrecken sollte - na und? Was ist da wirklich dabei?

Ist es wirklich so schlimm damit zu leben wenn Frau x dann rumerzählt "Die Tochter von Frau ...hat meinen Mann/meiner Tochter diE Zunge rausgesteckt!"? Wenn es Leute gibt, die DESWEGEN nichts mehr mit Euch zu tun haben wollen, dann waren das ohnehin nie Freunde...
Da hast du schon recht, und das meinte ja auch meine Freundin. Ich denke halt nur, sie sollte ihm nicht noch mehr Gründe geben, wütend zu werden. Aber wahrscheinlich ist es eh so, wie schon mehrmals gesagt wurde: sie kann tun oder nicht tun, was sie will, sie ist ein rotes Tuch für die Familie.
Das mit dem Rumerzählen sehe ich im Grunde genauso. Meine Sorge, dass die Familie sie beim Wechsel aufs Gymnasium von vornherein bei allen schlechtgemacht hätte, wenn sie in derselben Klasse geblieben wäre, hat sich ja nun hoffentlich erledigt, da sie ja jetzt ein Jahr früher dran ist.
Heute Mittag hatte meine Tochter den Eindruck, dass er sie auf dem Schulweg mit dem Auto nebenherfahrend überwacht hat. Und am Siedlungsbeginn stand die Mutter. Meine Tochter ist dann quer über den Acker gelaufen, um ihr nicht zu begegnen, und kam mit völlig verdreckten Schuhen heim.

Mein Mann weiß von den neuen Querelen noch gar nichts, da er gerade auf Geschäftsreise ist. Er hat schon vor längerer Zeit gesagt, dass meine Tochter die ganze Familie ignorieren soll, weil man mit solchen Leuten nicht reden kann. Er hat auch mit dem Vater schon telefoniert und es sogar geschafft, völlig ruhig zu bleiben, obwohl der andere rumgebrüllt hat. Er wird sich nach diesen Vorfällen zu recht mehr als bestätigt sehen.
Ob es aber sinnvoll ist, die beiden Väter miteinander zu konfrontieren, weiß ich nicht. Werde heute mal mit meinem Mann reden müssen, wenn er wiederkommt.
Ich glaube auch nicht, dass der andere Vater wirklich körperlich auf meine Tochter losgehen würde. Wie gesagt, er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr, die Familie ist in der ganzen Stadt bekannt wie ein bunter Hund und er war mit dem Ex-Bürgermeister befreundet. Insofern hätte er bei so einem Übergriff tatsächlich einen Ruf zu verlieren.
Rabaukenmama
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Rabaukenmama »

Bliss hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben:@Bliss: Was wäre für Dich der Grund einer Anzeige? Wenn, dann wäre diese nur zivilrechtlich möglich (z.B. wegen beschimpfen oder bedrohen) und dann kommt maximal eine Verwarnung und viel böses Blut raus. Wenn Aussage gegen Aussage steht (der andere Vater bestreitet vehement, deine Tocher beschimpft zu haben) kommt sowieso nix raus.
Bedrohung, Beleidigung, üble Nachrede?

Klar besteht die Gefahr, dass die Stimmung noch mehr aufgeheizt wird. Und wirklich was passieren wird demjenigen auch nicht. Ich wäre mir nur nicht sicher, dass es auch in Zukunft "nur" verbal bleibt. Also ich hätte echt Angst um mein Kind.
Glaubst du ernsthaft, mit einer zivilrechtlichen Klage verhindern zu können dass es in Zukunft auch nur verbal bleibt?
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Rabaukenmama »

laurina hat geschrieben:
@laurina: Was ich nicht ganz verstehe: warum soll deine Tochter immer höflich und ruhig bleiben, wenn der Mann sie doch offensichtlich angreift und beschimpft? Bitte nicht mißverstehen, ich würde sie auch nicht bewusst zur Rebellion aufstacheln. Aber was spricht dagegen, ihr selbst zu überlassen, wie sie auf solche Erniedrigungen reagiert? Und wenn sie mal die Zunge rausstrecken sollte - na und? Was ist da wirklich dabei?

Ist es wirklich so schlimm damit zu leben wenn Frau x dann rumerzählt "Die Tochter von Frau ...hat meinen Mann/meiner Tochter diE Zunge rausgesteckt!"? Wenn es Leute gibt, die DESWEGEN nichts mehr mit Euch zu tun haben wollen, dann waren das ohnehin nie Freunde...
Da hast du schon recht, und das meinte ja auch meine Freundin. Ich denke halt nur, sie sollte ihm nicht noch mehr Gründe geben, wütend zu werden. Aber wahrscheinlich ist es eh so, wie schon mehrmals gesagt wurde: sie kann tun oder nicht tun, was sie will, sie ist ein rotes Tuch für die Familie.
Ich vermute sogar, dass je mehr ihr auf absolutes Wohlverhalten macht (obwohl von der anderen Seite das Gegenteil praktiziert wird) die Feindbild-Rolle sich noch verschlimmert.

Was das "rumerzählen" betrifft so habe ich wahrscheinlich eine andere Einstellung als viele andere Eltern. Denn ich traue meinen Mitmenschen durchaus zu, sich selbst ein Bild von mir und meiner Familie zu machen und Verleumdungen nicht einfach so zu glauben. Und wer es genau wissen will soll mich fragen. Ich würde auch meine "Informanten" (von irgendwoher mußt da ja wissen dass diese Familie Unwahrheiten über Euch verbreitet) ersuchen, mir in Zukunft gar nichts mehr davon zu sagen, um mich nicht mehr reinzusteigern, als die Situation wirklich erfordert.

Auf "Freundschaften", die kaputt gehen, weil irgendwer irgendwas über mich oder meine Familie erzählt hat, kann ich dankend verzichten. Durch Rechtfertigungen meinerseits ("So war das ja gar nicht, das war ja ganz anders...") würde ich nur noch mehr Aufmerksamkeit auf die Sache ziehen und letztendlich meine eigene Verletztheit preisgeben.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Bliss
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Re: Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Bliss hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Glaubst du ernsthaft, mit einer zivilrechtlichen Klage verhindern zu können dass es in Zukunft auch nur verbal bleibt?
Ich habe schon die Erfahurng gemacht, dass nachdem jahrelange Deeskalationsversuche, Kompromisse suchen, Ignorieren nichts geholfen hat eine Kommunikation über Anwalt und Gericht die Schikanen schlagartig beendet haben. Eine Anzeige sozusagen als Grenzsetzung. Kann also durchaus funktionieren.
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