Ich bin 32 Jahre alt, alleinerziehend (von Anfang an), und habe eine ganz tolle Tochter (jetzt 3,9 Jahre). Ich denke bei ihr immer mal wieder an Hochbegabung, dann eine Zeit lang mal wieder weniger, weil ich dann denke, das ist doch alles ganz normal. Momentan ist die Vermutung etwas größer, denn sie erstaunt mich Tag täglich wieder mehr. Ich hatte Ende letzten Jahres schon einen Beitrag geschrieben, da sie nach einem halben Jahr Trockenheit wieder Probleme mit dem Einnässen/Einkoten hatte, das haben wir aber jetzt in den Griff bekommen. Es war tatsächlich ein medizinisches Problem.
Ich fass mal den Entwicklungsverlauf kurz zusammen…
Anfangs motorisch nicht die Schnellste. Spät gedreht, bisschen rumgekugelt, aber dann mit 10,5 Monaten gekrabbelt, mit 11 gelaufen.
Die ersten Worte sprach sie mit gut 10 Monaten, und dann relativ schnell ganze Sätze mit sehr deutlicher Aussprache. Mit 15 Monaten sang sie schon ihre ersten Lieder. Sie spricht schon lange grammatikalisch perfekt, doch momentan fängt sie oft an sich zu überschlagen. Es macht den Eindruck als wäre ihr Hirn schneller als die Zunge. Ich hoffe das ist eine Phase. Ansonsten spricht sie eigentlich den ganzen Tag.
Thema Musik. Sie sang schon immer gerne und viel, an ihrem dritten Geburtstag waren es ca. 70 Stück auswendig, tonal und rhythmisch richtig. Heute hab ich aufgehört zu zählen. Sie denkt sich mittlerweile neue Texte für Lieder aus und manchmal auch neue Melodien.
Sie konnte mit 2,8 alle Verwandtschaftsgrade zuordnen, welcher Opa der Papa von Mama ist, echte Oma, "Stiefoma"… was bei uns nicht so einfach ist, da sie (wegen geschiedenen Großeltern und neuen Partnern) mehr Leute zuordnen muss.
Sie konnte mit 3,1 rechts und links unterscheiden. Sie fährt Fahrrad seit Mai.
Sie zählt bis ca. 30 und addiert kleine Rechnungen im Kopf.
Sie redet oft mit ihrer Puppe oder ihren imaginären Freunden.
Momentan ist Flechten total angesagt. Das macht sie in einer Geschwindigkeit... da bin ich kaum schneller. Und das Ergebnis sieht perfekt aus.
Malen klappt auch schon gut. Farben konnte sie alle mit 2. Sie malte nie Kopffüßler, direkt richtige Menschen. Letztens malte sie sich, ihren Papa, auf ner Wiese, mit Himmel, Sonne, Wolken, Schmetterlinge am Himmel, die Oma schaute aus dem Fenster ihres Hauses, und auf die Rückseite des Bildes malte sie dann die Hintertür.

Mit ca. 3,5 Jahren wollte sie dann schreiben. Mittlerweile schreibt sie ihren Namen, und leichte Worte wie Mama, Papa, Opi,… Sie buchstabiert sich das dann vor, manchmal fragt sie mich auch "Mama, wie geht nochmals ein A?" und schreibt es dann auf (mit Hand oder am Computer). Heute hab ich dann gemerkt, dass sie Buchstaben (die sie kennt) zusammen zieht.
Als meine Tochter mit zwei in die Kita kam, redeten die Erzieherinnen schon von einem gewaltigen Entwicklungsvorsprung, Einschulung sicher mit 5, usw. Kita lief anfangs alles super, die letzen Monate eher schlechter, aber das erzähl ich dann in einem neuen Thread. Da sie körperlich sehr groß ist, wird sie von Fremden immer mind. ein Jahr älter geschätzt.
Sie ist ansonsten sehr selbstständig, geht alleine zum Paketshop über die Straße (natürlich guck ich mit) bringt Päckchen weg oder holt was ab. Zieht sich schon lange alleine an, deckt den Tisch, ...
Ob hb, oder nicht hb... sie ist von ihrem Kopf ziemlich weit. Ich habe schon zwei Bücher gelesen, mich hier im Netz informiert und erkenne mich selbst auch in vielen Dingen wieder. Nur ist bei mir nicht alles so gut gelaufen (in erster Linie als Lernverweigerer in der Schule), und das möchte ich gerne meiner Tochter ersparen. Mit Bekannten und Freunden spreche ich kaum über die Entwicklung meiner Tochter, denn wie ich dann da stehe wisst ihr ja selbst. Ich hoffe, ihr versteht mich hier und freue mich auf den Austausch mit euch.