Hallo Cubella! Erst mal herzlich willkommen hier!
Was ich nicht ganz an deiner Frage verstehe ist, was du mit deinem Sohn bzw. der Kenntnis seines IQ "machen" sollst? Glaubst du selbst, jetzt etwas machen zu müssen oder fragst du Dich welche Erwartungen an die Eltern eines vermutlich hochbegabten Kindes gestellt werden?
Genau wie bei durchschnittlich begabten oder auch minderbegabten Kindern liegt man richtig wenn man ihnen das ermöglicht, was sie aktuell selbst machen wollen (soweit durchführbar und finanziell leistbar). Da ist ganz egal ob das jetzt Geige spielen, schwimmen lernen oder in einer Theatergruppe mitspielen ist.
Manche klungen Kinder haben spezielle, seltsam anmutende Interessen (mein 5jähriger Sohn hat neulich begeistert eine Doku über Alzheimer angeschaut

), auch da sollte man offen und flexibel sein. Sonst gibt´s nicht viel zu sagen. Der IQ ist ja nur ein kleiner Teil der gesamten Persönlichkeit.
Vergiss erst mal alles, was du generell über hochbegabte Kinder gehört oder gelesen hast. Da sind ganz viele Vorurteile und Halbwahrheiten dabei. Dann mach Dir klar, dass etwa 3% der Kinder im Alter deines Sohnes einen IQ um oder über 130 haben (bei den Erwachsenen sind das komischerweise nur noch 2%

) - es ist also kein extrem seltenes Phänomen.
Hochbegabte Kinder können alles sein: extrovertiert, introvertiert, angepasst, aufmüpfig, lebhaft, ruhig, ehrgeizig, phlegmatisch, hellwach, verträumt, lustig, ernst, kontaktfreudig, zurückgezogen, usw. Diese Eigenschaften haben genauso wenig mit dem IQ zu tun wie z.B. Körpergröße oder Haarfarbe. Es gibt also nicht das "typische" hochbegabte Kind...
Diskutieren kannst Du hier, im "geschützen Rahmen", wo niemand glaubt, du würdest nur angeben oder dich und dein Kind für "was besseres" halten. Obwohl jedes HB-Kind anders ist beruhigt es manchmal, sich mit Eltern auszutauschen, deren Kinder AUCH hochbegabt UND z.B. sehr bewegungsfreudig sind.
Die gute Nachricht dabei ist: wenn Eltern ihr Kind gut beobachten und "als ganzes" wahrnehmen (also nicht den Schwerpunkt auf EINE Sache wie z.B. den IQ richten) dann werden sie Entscheidungen treffen, die für die ganze Familie passen - unabhängig davon, was Außenstehende, die ein profundes Halbwissen über hochbegabte Kinder haben, von ihnen vielleicht erwarten

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Hier gibt´s ein buntes Spektrum von Eltern hochbegabter Kinder. Manche wurden vorzeitig eingeschult und/oder haben Klassen übersprungen, andere tun sich in der Schule schwer weil sie mit manchen Rahmenbedingungen nicht zurechtkommen. Es gibt keinen Pauschalrat wie z.B. "ein hochbegabtes Kind gehört früher in die Schule" oder "es sollte ein Instrument lernen und zum Ausgleich eine Sportart ausüben".
Der Eindruck durch das Testergebnis ist bei Dir noch ganz frisch. In ein paar Tagen wirst du schon sehen dass sich weder dein Kind noch eure Situation dadurch verändert haben und dass daher kein unmittelbarer Handlungbedarf besteht (es sei denn er ist schon vorher bestanden).
Kleiner Tipp am Rande: Pädagogen (egal ob in KIGA oder Schule) reagieren auf Hochbegabung genauso verschieden und oft vorurteilsbelastet wie alle anderen, denen man davon erzählt. Nicht verunsichern lassen sondern eher vorher überlegen bei wem man es erwähnen kann und wo man besser den Mund hält

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Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)