Hallo zusammen
Hallo zusammen
Ich bin 30 und hab 2 Kids (Bub 2J 4Mon und einer Tochter mit 10 Monaten.). Der Große fordert uns seit Anbeginn und spricht mit seinen 2 1/2 Jahren in ganzen Sätzen, fragt hinterfragt und hat einen Wortschatz, der uns gerade etwas zum nachdenken bringt, welche Wörter wir ihm noch anbieten können. Am liebsten spielt er mit älteren Kindern. Mittlerweile kann er seine Wutausbrüche bei Kleineren schon etwas in Zaum halten - wir arbeiten ständig daran. Es fällt ihm schwer, die Meinung von anderen zu aktzepieren und wenn die Nachbarsmama sagt, nein, wir gehn nicht ins Haus, dann redet er so lange auf ihren 11 Jährigen SOhn ein, bis der mit ihm dann doch hinein geht. Insbesondere mit Papa ist es oft schwer, da er sich gar nichts sagen lässt wenn er es mit dem alten Gehorsamprinzip einfordert. Dann hängt derr Haussegen schnell schief.
Getestet wurde er nicht, ich bin einfach hier um mir Anregungen für den Alltag zu holen bzw. weil ich großes Interesse in diesem Bereich habe, was bestimmt auch meiner beruflichen Natur zugrunde liegt.
Ich freue mich auf einen regen Austausch mit den erfahreneren Mamis/Papis!
Lg, BB
Getestet wurde er nicht, ich bin einfach hier um mir Anregungen für den Alltag zu holen bzw. weil ich großes Interesse in diesem Bereich habe, was bestimmt auch meiner beruflichen Natur zugrunde liegt.
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Lg, BB
Re: Hallo zusammen
Herzlich willkommen hier im Forum.
Re: Hallo zusammen
Herzlich Willkommen!
Fragen, Fragen, Fragen, den eigenen Willen entdecken und durchsetzten...Wutausbrüche, wenn etwas nicht so ist, wie man es sich im Moment vorgestellt hat...ich glaube, dass ist die ganz normale Welt von aufgeweckten willensstarken 2,5 Jährigen!!!
Ich kenne das gut!
Wichtig für mich im Nachhinein:
Kinder so akzeptieren wie sie sind. Vergleichen mit anderen bringt gar nichts. GAR NICHTS!
Und die Wutausbrüche und nicht einsehen und "gehorchen" wollen, haben m.M: nach mit einer (vor allem aufgrund des Alters) fehlenden sozialen Reife zu tun: die Kinder nehmen sich als Mittelpunkt der Welt wahr. Es braucht einfach eine Zeit bis sie verstehen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und dass es sachliche Gründe gibt, warum etwas nicht so geht, wie sie es im Moment wollen...
Mit zunehmender Reife kommt auch ein Verständnis für andere...dann kann man sich zwar immer noch furchbar ärgern, man ist den Gefühlen aber nicht mehr so hoffnungslos ausgeliefert....
Viel Freude mit deinen Kindern!
P.s. mit dem "Gehorsamkeitsprinzip" stösst man glaub ich bei allen Kindern an seine Grenzen. Vielleicht ist da prinzipiell ein Umdenken gefordert?
Fragen, Fragen, Fragen, den eigenen Willen entdecken und durchsetzten...Wutausbrüche, wenn etwas nicht so ist, wie man es sich im Moment vorgestellt hat...ich glaube, dass ist die ganz normale Welt von aufgeweckten willensstarken 2,5 Jährigen!!!
Ich kenne das gut!
Wichtig für mich im Nachhinein:
Kinder so akzeptieren wie sie sind. Vergleichen mit anderen bringt gar nichts. GAR NICHTS!
Und die Wutausbrüche und nicht einsehen und "gehorchen" wollen, haben m.M: nach mit einer (vor allem aufgrund des Alters) fehlenden sozialen Reife zu tun: die Kinder nehmen sich als Mittelpunkt der Welt wahr. Es braucht einfach eine Zeit bis sie verstehen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und dass es sachliche Gründe gibt, warum etwas nicht so geht, wie sie es im Moment wollen...
Mit zunehmender Reife kommt auch ein Verständnis für andere...dann kann man sich zwar immer noch furchbar ärgern, man ist den Gefühlen aber nicht mehr so hoffnungslos ausgeliefert....
Viel Freude mit deinen Kindern!
P.s. mit dem "Gehorsamkeitsprinzip" stösst man glaub ich bei allen Kindern an seine Grenzen. Vielleicht ist da prinzipiell ein Umdenken gefordert?
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- Dauergast
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Re: Hallo zusammen
Hllo! Ich denke ähnlich wie Koschka: (Trotz-)Verhalten und Begabung sind zwei komplett verschiedene Dinge, die ebenso zufällig gemeinsam auftreten können wie blonde Haare und große Schuhgröße
.
Wegen Machtkäpfen gefällt mir die Aussage aus Remo H. Largos Buch "Kinderjahre" sehr gut. Nach einer kurzen Erklärung dass Trotzreaktionen ein wichtiger Teil der normalen Entwicklung, von Kind zu Kind jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sind, kommt der Satz: "Trotzreaktionen werden dann schwächer, wenn die Eltern darauf nicht reagieren, den Forderungen des Kindes aber auch nicht nachgeben".
Genau das beobachte ich immer wieder bei meinem jüngeren Sohn (3,2 Jahre), der eine wesentlich heftigere Trotzphase durchmacht als sein älterer Bruder.
Jedenfalls herzlich willkommen hier
!

Wegen Machtkäpfen gefällt mir die Aussage aus Remo H. Largos Buch "Kinderjahre" sehr gut. Nach einer kurzen Erklärung dass Trotzreaktionen ein wichtiger Teil der normalen Entwicklung, von Kind zu Kind jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sind, kommt der Satz: "Trotzreaktionen werden dann schwächer, wenn die Eltern darauf nicht reagieren, den Forderungen des Kindes aber auch nicht nachgeben".
Genau das beobachte ich immer wieder bei meinem jüngeren Sohn (3,2 Jahre), der eine wesentlich heftigere Trotzphase durchmacht als sein älterer Bruder.
Jedenfalls herzlich willkommen hier

Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Hallo zusammen
Hallo, herzlich willkommen!
Rabaukenmama hat geschrieben:
Ausganssituation- typischer Trotzanfall im Supermarkt, die Mutter möchte dem Kind keine Süßigkeiten kaufen. Dazu schreibt Remo Largo" Erfahrungsgemäß ist es am Sinnvollsten, wenn die Mutter das Kind in Ruhe lässt und das Ende des Anfalls abwartet. Dabei entfernt sie sich nicht vom Kind sondern bleibt bei ihm. Sie gibt ihm damit zu verstehen, dass sie es nicht verlässt, ihm aber auch nicht nachgibt."
Genau so habe ich es auch erlebt- wenn ich andererseits meine Tochter ignoriert hätte, wäre ihr Trotz ins Unermessliche gewachsen, da sie sich unverstanden gefühlt hätte. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es dem Kind hilft, wenn es merkt dass es gesehen und verstanden wird, wenn man als Mutter aber trotzdem klar bleibt.
Es ist eine schwierige Lebensphase, auch für das Kind, doch sie geht nicht unendlich lange (wenn ihr einen guten Weg der Kommunikation findet...).
Alles Gute wünscht Momo
Rabaukenmama hat geschrieben:
Das verstehe ich nicht ganz, heißt das, die Eltern sollen die Trotzreaktion des Kindes ignorieren? Ich finde Remo Largo auch sehr hilfreich, an einer Stelle beschreibt er das Verhalten der Eltern genau so, wie ich es gehandhabt habe und sehr gute Erfahrungen gemacht habe:"Trotzreaktionen werden dann schwächer, wenn die Eltern darauf nicht reagieren, den Forderungen des Kindes aber auch nicht nachgeben".
Ausganssituation- typischer Trotzanfall im Supermarkt, die Mutter möchte dem Kind keine Süßigkeiten kaufen. Dazu schreibt Remo Largo" Erfahrungsgemäß ist es am Sinnvollsten, wenn die Mutter das Kind in Ruhe lässt und das Ende des Anfalls abwartet. Dabei entfernt sie sich nicht vom Kind sondern bleibt bei ihm. Sie gibt ihm damit zu verstehen, dass sie es nicht verlässt, ihm aber auch nicht nachgibt."
Genau so habe ich es auch erlebt- wenn ich andererseits meine Tochter ignoriert hätte, wäre ihr Trotz ins Unermessliche gewachsen, da sie sich unverstanden gefühlt hätte. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es dem Kind hilft, wenn es merkt dass es gesehen und verstanden wird, wenn man als Mutter aber trotzdem klar bleibt.
Es ist eine schwierige Lebensphase, auch für das Kind, doch sie geht nicht unendlich lange (wenn ihr einen guten Weg der Kommunikation findet...).
Alles Gute wünscht Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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Re: Hallo zusammen
@Momo: Ich habe Remo H. Large wörtlich zitiert - wenn du was nicht verstehst, frag ihn
.
Ich habe es so verstanden dass man auf DIE TROTZREAKTION NICHT REAGIEREN soll (also nicht deshalb schimpfen, maßregeln oder argumentieren) NICHT DAS KIND IGNORIEREN oder es allein lassen (was ja auch eine Reaktion wäre). Wo hast du das rausgelesen? Für mich ist die Aussage, genau so wie sie dasteht, stimmig.
Verständnis für die Trotzreaktion zeigen kann schnell in Endlos-Diskussionsschleifen enden. Mein älterer Sohn zeigt nicht viele Trotzreaktionen, aber beim von Dir gebrachten Beispiel (Kind will im Supermarkt Süßigkeiten, die Mama nicht kaufen will) ist es zumindest bei ihm total fehl am Platz zu sagen "Ja, du hättst jetzt so gerne die Gummibärli und es passt Dir gar nicht dass du sie nicht bekommst!". Eigentlich wäre so eine Aussage aktives zuhören, nur in dem Zusammenhang wird es absurd weil mein Sohn ja definitiv WEISS, dass er die Sache nicht bekommt WEIL ICH NICHT DAZU BEREIT BIN sie ihm zu kaufen.
Wenn ich meinen Chef wegen einer Gehaltserhöhung frage und er nach der Ablehnung verständnisvoll meint "Ich weiß ja, Sie glauben so viel zu leisten dass sie auch Anspruch auf höhere Bezahlung haben!" käme ich mir jedenfalls total gefrozzelt und unverstanden vor. Selbst ein eher neutrales "Das Mitarbeiterbudget ist für diese Perione bereits ausgeschöpft" ist bestenfalls nett gemeinte Rhetorik, die unmittelbar nach der Ablehnung meines Ansuchens niemanden hilft.
Da ist ein einmaliges, neutrales "NEIN, das bekommst du jetzt nicht!" ohne Diskussion drum herum und ohne viel Aufhebens um weitere Reaktionen wie kreischen oder auf-dem-Boden-wälzen, deutlich besser und klarer.

Ich habe es so verstanden dass man auf DIE TROTZREAKTION NICHT REAGIEREN soll (also nicht deshalb schimpfen, maßregeln oder argumentieren) NICHT DAS KIND IGNORIEREN oder es allein lassen (was ja auch eine Reaktion wäre). Wo hast du das rausgelesen? Für mich ist die Aussage, genau so wie sie dasteht, stimmig.
Verständnis für die Trotzreaktion zeigen kann schnell in Endlos-Diskussionsschleifen enden. Mein älterer Sohn zeigt nicht viele Trotzreaktionen, aber beim von Dir gebrachten Beispiel (Kind will im Supermarkt Süßigkeiten, die Mama nicht kaufen will) ist es zumindest bei ihm total fehl am Platz zu sagen "Ja, du hättst jetzt so gerne die Gummibärli und es passt Dir gar nicht dass du sie nicht bekommst!". Eigentlich wäre so eine Aussage aktives zuhören, nur in dem Zusammenhang wird es absurd weil mein Sohn ja definitiv WEISS, dass er die Sache nicht bekommt WEIL ICH NICHT DAZU BEREIT BIN sie ihm zu kaufen.
Wenn ich meinen Chef wegen einer Gehaltserhöhung frage und er nach der Ablehnung verständnisvoll meint "Ich weiß ja, Sie glauben so viel zu leisten dass sie auch Anspruch auf höhere Bezahlung haben!" käme ich mir jedenfalls total gefrozzelt und unverstanden vor. Selbst ein eher neutrales "Das Mitarbeiterbudget ist für diese Perione bereits ausgeschöpft" ist bestenfalls nett gemeinte Rhetorik, die unmittelbar nach der Ablehnung meines Ansuchens niemanden hilft.
Da ist ein einmaliges, neutrales "NEIN, das bekommst du jetzt nicht!" ohne Diskussion drum herum und ohne viel Aufhebens um weitere Reaktionen wie kreischen oder auf-dem-Boden-wälzen, deutlich besser und klarer.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Hallo zusammen
Rabaukenmama hat geschrieben:
Momo
Stimmt, das klingt schlüssig. Für mich klingt das "nicht reagieren" erstmal wie ein "ignorieren". Doch Du hast recht, ignorieren ist auch eine Reaktion und somit kann ich nun auch die Aussage von Remo Largo verstehenIch habe es so verstanden dass man auf DIE TROTZREAKTION NICHT REAGIEREN soll (also nicht deshalb schimpfen, maßregeln oder argumentieren) NICHT DAS KIND IGNORIEREN oder es allein lassen (was ja auch eine Reaktion wäre). Wo hast du das rausgelesen?

Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Hallo zusammen
Hallo zusammen,
Ich lese immer mal wieder bei euch dass Trotzverhalten und Begabung zwei ganz verschiedene Dinge sind. Das wiederspricht aber die Erfahrungen und Beobachtungen das ich mit meine noch kleine Tochter bis jetzt gesammelt habe. Bei ihr geht es am Anfang um schreiverhalten und dann so ab 18 Monaten um Trotzen. Sie war so ein Baby dass überall alles sehr genau beobachtet hat und nie in Kinderwagen zufrieden war. Sie hat jedes Flugzeug in Himmel, jedes Blatt das andere Farbe hatte am Baum und jedes Vögelchen gesehen, wahrgenommen und gezeigt. Das ist bis jetzt so geblieben dass sie weiss am morgen noch wo sie ein Bleistift, Spielzeug oder sonst was gestern deponiert hat, und wenn ich selber etwas nicht finde, kann ich sie fragen
Diese genaue Beobachtungsgabe dass ab Geburt bei ihr bemerkenswert war ist m.M.n. teil von ihren Begabung. Genau dieses Beobachtungsgabe hat höchst wahrscheinlich dazu geführt dass jedes Besuch in ein Einkaufzentrum oder ein Besuch bei einem Fest in eine lange schrei Phase geendet hat. Sie war immer und sehr schnell überreizt, konnte nicht schlafen und hat nur noch geschrien. Jetzt kommen wir zu Trotzphase. Ich sehe bei ihr dass ihres Trotzen immer ein Grund hat. Oft weiss ich nicht was für ein Grund dahinten steckt, aber manchaml schon, oder manchmal wird es mir erst später klar. Oft ist es Hunger (ich habe unsere Essprobleme schon an andere stelle beschrieben), das Auslöser ist. Ein anderen Grund ist wenn sie ihren Sachen nicht dort findet wo sie ihre Meinung nach seien sollen. Da sie wirklich weiss wo sie was gelegt hat, merkt sie auch dass wir aufgeräumt haben und regt auf deswegen. Das ist für mich komplett verständlich da ich würde auch aufregen wenn jemand in der Nacht in meinem Büro alle Dokumenten und Pläne umgestellt würde. Das anderes Beispiel ist unsere Urlaub vor ein Paar Wochen. Da war sie glücklich am Sandstrand für 2 Tagen. Danach hat sie es gesehen. Wasser war für sie zu kalt, Sand in Augen und überall hat sie nur genervt, Sandtürme bauen hat sie nie wirklich lang gemacht. Sie wollte nicht mehr am Strand gehen, aber wir haben es nicht realisiert. Sie war gereizt und hat mehrere trotz Anfälle nach einander bekommen. Nach 1-2 Tagen haben wir verstanden dass sie nicht zu Kinder gehört die glücklich einfach am Strand mit Wasser und Sand spielen (alle anderen in diesem Camping die wir getroffen haben). Wir haben dann ins Dörfer gefahren, Kirchen und alte Häuser eingeschaut, am Felsen geklettert, boot und kayak gefahren, wandern gegangen und ins Restaurant in der Küche mitgeschaut. Alle waren glücklich und zufrieden, wir auch da wir solche dinge auch gern machen. Wir haben wieder mal nicht realisiert dass sie anderes tickt als viele andere Kinder in ihrem Alter und wollten wie es überall in Ratgebern steht und alle Kollegen uns berichten ja nicht zu viel machen und sie Zeit geben an Umgebung zu gewöhnen. Sie wollte aber genau das nicht und daraus ist ein Konflikt entstanden dass zu trotzanfalle geführt hat. Wenn wie das nicht später aber nicht zu spät realiziert haben, hatten wir auch gesagt dass unseres Kind in eine starke Trotzphase steht und jede Stunde ein Trotzanfall hat das 30 min dauert, wie es nach 2 Tagen am Strand war. Hat es mit Begabung zu tun? Ich glaube in ihrem fall schon. In ihrem fall ist es so, dass wenn wir zu wenig an Ihren Interessen uns orientieren kommt Trotzanfalle eher, und die sind dann heftig. Das glaube ich würde für alle Kinder egal wie begabt stimmen. Aber bei einem begabtem Kind sind Interessen mal anderes und es ist einfach es zu vergessen oder in fall von Fremdbetreuung nicht zu erkennen. Es ist schwieriger ständigen einfordern gerecht zu werden, eigene Bedürfnisse sind mal auch über deren des Kindes und dann kommt das Trotzen. Für mich ist es ein Teil von sie und ihres Entwicklung und ich kann nicht sagen dass in ihrem fall das trotzen genau gar nichts mit Begabung zu tun hat, da die Situationen die aus ihren speziellen Interessen entstehen führen öfter zu Konflikten weil wir sie nicht erwarten, erkennen oder akzeptieren können. Ich will nicht sagen dass es bei allen kindern so ist, es gibt sicher begabte Kinder die ruhig und angepasst sind, oder die die keine Probleme mit Überreizung haben, oder mit einem Stock zufrieden sind da sie damit 1000 Sachen machen können oder die die wirklich ohne erkennbaren Grund stark trotzen und Seich anstellen. Und es ist auch alter abhängig. Ich rede einfach aus meiner Erfahrungen mit meiner 2.5 jährigen Tochter und diese Erfahrungen sagen mir dass ihres Trotzen oft alles mit ihren anderes sein und Begabung zu tun hat.
Ich lese immer mal wieder bei euch dass Trotzverhalten und Begabung zwei ganz verschiedene Dinge sind. Das wiederspricht aber die Erfahrungen und Beobachtungen das ich mit meine noch kleine Tochter bis jetzt gesammelt habe. Bei ihr geht es am Anfang um schreiverhalten und dann so ab 18 Monaten um Trotzen. Sie war so ein Baby dass überall alles sehr genau beobachtet hat und nie in Kinderwagen zufrieden war. Sie hat jedes Flugzeug in Himmel, jedes Blatt das andere Farbe hatte am Baum und jedes Vögelchen gesehen, wahrgenommen und gezeigt. Das ist bis jetzt so geblieben dass sie weiss am morgen noch wo sie ein Bleistift, Spielzeug oder sonst was gestern deponiert hat, und wenn ich selber etwas nicht finde, kann ich sie fragen

Re: Hallo zusammen
Kann sein, dass ein intelligentes Kind wegen anderer Dinge trotzt, und auch, dass Erwachsene eher selten erraten, was das Kind will. Aber dafür kann ein intelligentes Kind doch oft auch schon viel früher formulieren, was es genau möchte.Karen hat geschrieben: In ihrem fall ist es so, dass wenn wir zu wenig an Ihren Interessen uns orientieren kommt Trotzanfalle eher, und die sind dann heftig. Das glaube ich würde für alle Kinder egal wie begabt stimmen. Aber bei einem begabtem Kind sind Interessen mal anderes und es ist einfach es zu vergessen oder in fall von Fremdbetreuung nicht zu erkennen.
Dein Strandbeispiel: mein HB-Sohn hätte einfach gesagt, dass es ihm nicht gefällt und ob wir nicht was anderes machen können. Und selbst wenn wir nicht darauf eingegangen wären, hätte es vermutlich nicht zu einen Trotzanfall geführt, weil er einerseits sich schon früh in andere hineinversetzen konnte und unsere Argumente wohl respektiert hätte und andereseits schon immer eine sehr hohe Frustrationstoleranz hatte und einfach ein ruhiger und oft leider auch sehr angepasster Typ ist.
Mein Kind 3 hingegen hätte, obwohl er seine Gedanken auch früh gut formulieren konnte und sich gut in andere hineinversetzten konnte vermutlich trotzdem gebrüllt, weil er sehr temperamentvoll ist und das mit der Frustrationstoleranz noch nicht so ausgeprägt war.
Meiner Beobachtung nach: bei intelligenten Kindern entfällt einiges an Missverständnissen, weil sie besser und früher das verständlich machen können, was sie wollen. Wie sie dann reagieren, wenn sie ihre Vorstellungen nicht durchsetzen können (egal ob wegen eines elterlichen Verbots oder weil Naturgesetze entgegenstehen) hängt vom Charakter ab.
-
- Dauergast
- Beiträge: 2973
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Re: Hallo zusammen
@Karen: Ist es nicht generell so, dass Kinder unzufrieden sind wenn man sich nicht oder nur wenig nach ihren Interessen richtet? Das ist mMn unabhängig vom IQ. Nur zeigt sich diese Unzufriedenheit eben unterschiedlich: manche Kinder trotzen, andere schmollen leise vor sich hin und wieder andere suchen nach Alternativen, die sie sich selbst verschaffen können. DAS hängt mit dem Charakter zusammen.
Bei mir ist es so, dass ich mich, wenn ich mit meinen Kindern etwas unternehme, in erster Linie nach IHREN Vorstellungen richte. Beim Zoobesuch am vergangenen Sonntag hatten meine Buben weniger Interesse an den Tieren als an den Spielplätzen. Daher haben wir von den 5 Stunden im Zoo knapp 4 Stunden auf den Spielplätzen verbracht. Dabei habe ich etliche andere Eltern beobachtet, die ihre Kinder schon nach ein paar Minuten wieder vom Spielplatz weglocken wollten "...weil wir ja hier sind um die Tiere anzuschauen". Da gab́ es auch einige Male Streit und Tränen. Ich finde es viel entspannter zwei glückliche Kinder am Spielplatz zu beobachten als zwei grantige Kinder gegen deren Willen durch alle Gehege zu zerren. Eintrittspreis hin oder her! Und wenn MIR wichtig ist, alle Tiere zu sehen, muss ich alleine in den Zoo gehen
.
Natürlich gibt es auch immer wieder Situationen wo die eigenen Interessen wichtiger sind, aber nicht dann, wenn ich ausdrücklich etwas MIT MEINEN KINDERN unternehmen will.
Übrigens ist bei meinen Kindern der Kleine ein totales Trotzkopferl (Zähneputzen kann einen über 1-stündigen Trotzanfall auslösen) während mein Großer maximal kurz aufheult und sich auf den Boden wirft. Das dauert etwa 30 Sekunden, dann ist alles wieder vorbei. Insgesamt ist mein Großer meistens sehr kooperativ. "Na gut" ist eine seiner häufigsten Antworten wenn man ihm erklärt hat, warum etwas so ist bzw. warum er etwas machen soll oder nicht. Wenn ich mit meinem Großen mal echt in Streit gerate leidet er sehr darunter uns läuft mir nach mit der Bitte, uns doch wieder zu vertragen. Der Kleine dagegen kann mich perfekt mit Verachtung und ignorieren strafen (obwohl weder ich noch sonst wer ihm das je vorgelebt hat).
Daher komme ich zu dem Schluß, dass es wirklich charakterabhängig ist, wie viel, wie lange und wie intensiv ein Kind trotzt. Und ich gehe so weit zu behaupten, dass JEDER Trotzanfall eine Ursache hat, auch wenn diese oft nicht erkannt wird oder - aus Erwachsenensicht - eine Banalität ist.
Bei mir ist es so, dass ich mich, wenn ich mit meinen Kindern etwas unternehme, in erster Linie nach IHREN Vorstellungen richte. Beim Zoobesuch am vergangenen Sonntag hatten meine Buben weniger Interesse an den Tieren als an den Spielplätzen. Daher haben wir von den 5 Stunden im Zoo knapp 4 Stunden auf den Spielplätzen verbracht. Dabei habe ich etliche andere Eltern beobachtet, die ihre Kinder schon nach ein paar Minuten wieder vom Spielplatz weglocken wollten "...weil wir ja hier sind um die Tiere anzuschauen". Da gab́ es auch einige Male Streit und Tränen. Ich finde es viel entspannter zwei glückliche Kinder am Spielplatz zu beobachten als zwei grantige Kinder gegen deren Willen durch alle Gehege zu zerren. Eintrittspreis hin oder her! Und wenn MIR wichtig ist, alle Tiere zu sehen, muss ich alleine in den Zoo gehen

Natürlich gibt es auch immer wieder Situationen wo die eigenen Interessen wichtiger sind, aber nicht dann, wenn ich ausdrücklich etwas MIT MEINEN KINDERN unternehmen will.
Übrigens ist bei meinen Kindern der Kleine ein totales Trotzkopferl (Zähneputzen kann einen über 1-stündigen Trotzanfall auslösen) während mein Großer maximal kurz aufheult und sich auf den Boden wirft. Das dauert etwa 30 Sekunden, dann ist alles wieder vorbei. Insgesamt ist mein Großer meistens sehr kooperativ. "Na gut" ist eine seiner häufigsten Antworten wenn man ihm erklärt hat, warum etwas so ist bzw. warum er etwas machen soll oder nicht. Wenn ich mit meinem Großen mal echt in Streit gerate leidet er sehr darunter uns läuft mir nach mit der Bitte, uns doch wieder zu vertragen. Der Kleine dagegen kann mich perfekt mit Verachtung und ignorieren strafen (obwohl weder ich noch sonst wer ihm das je vorgelebt hat).
Daher komme ich zu dem Schluß, dass es wirklich charakterabhängig ist, wie viel, wie lange und wie intensiv ein Kind trotzt. Und ich gehe so weit zu behaupten, dass JEDER Trotzanfall eine Ursache hat, auch wenn diese oft nicht erkannt wird oder - aus Erwachsenensicht - eine Banalität ist.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)