Vorstellung

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
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alarabiata
Beiträge: 5
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 23:02

Vorstellung

Beitrag von alarabiata »

Hallo und guten Abend,

ich habe mich heute Abend hier bei euch angemeldet, da mich mit dem Schulanfang auch die alte Unwilligkeit meiner Tochter eingeholt haben 8-).

Ich bin 33 und Tochter einer 8 jährigen Tochter, welche gerade in die 4. Klasse VS besucht. Das ist ihr 3. Schuljahr.

Nachdem sie sich nach ihrer Einschulung nach ungefähr 6 Wochen komplett verweigert hat ( Das ist mir zu doof, das mach ich nicht) und der Gang in die Schule jeden Tag mehr zum Drama wurde, ist nach Scheitern der offiziellen Schulpsychologie auf meine private Initiative und großem Engagement der 1. Klassenlehrerin eine Intelligenztestung nach HAWIK IV, SLRT II sowie KiTAP durchgeführt wurde mit dem Ergebnis einer intellektuellen Hochbegabung bzw. Höchstbegabung die Testwerte im sprachlichen Bereich. (SV 146, WLD 143, AGD 126, VG 109), wahrscheinlich nach unten korrigiert durch eine motorische Teilleistungsschwache, aufgrund deren wir zur Ergotherapie gehen.

Aufgrund dieser Testung durfte meine Tochter nach vielem Bitten und Betteln die 1. Klasse überspringen und mit Juni 2014 in die 2. Klasse gehen. Ich bin dem externen Schulpsychologen und ihrer 1. Klassenlehrerin sehr dankbar, dass sie sich so für mein Kind eingesetzt haben. die Direktorin und die Lehrein der 2. Klasse waren gegen eine Überreihung.

Es erfolgte dann ein Schulwechsel und Veronika hat ein relativ gutes Jahr in der 3. Klasse erlebt. ohne jegliche Mehrleistung hat sie die 3. mit lauter sehr gut beendet. Ihre jetzige Lehrerin ist gut für und sie hat einen hohen Leistungsanspruch an alle Schüler ( es gab " nur" 2 lauter 1er Zeugnisse).

Dennoch ist jeder Schultag ein Kampf und jede Hausaufgabe ein Drama. Veronika erklärt mir jeden Tag dass Schule doof ist und es ihr auf den Nerv geht dass sie dort hin muss. Sie macht bei Tests nur die Hälfte damit sie wie ihre Freundinnen ist.
Ihr Leistungsaufwand ist minimalistisch, ein Bemühen nicht vorhanden.
Das Sozialverhalten leider manchmal unterirdisch, Frustrationstoleranz ausbaufähig, der Wunsch älter zu sein unermesslich.

Ich hoffe das dieses Schuljahr halbwegs vorübergeht und freue mich darauf mich über eure Alltagserfahrungen austauschen zu können, denn die bereiten mir die meisten Sorgen.

Lg Melanie
Maca
Dauergast
Beiträge: 390
Registriert: Do 21. Mai 2015, 16:30

Re: Vorstellung

Beitrag von Maca »

Hallo alarabiata,

Herzlich willkommen hier im Forum!

Was mir zu eurem Testprofil nur kurz auffiel ,war die Diskrepanz zwischen AGD und VG auf der einen Seite zu SV und WLD auf der anderen Seite.
Das kenne ich von Kindern,die von Konzentrationsproblemen betroffen sind.
Die können dann ihre Ursache entweder in Dauerunterforderung haben oder es liegen Störungen aus dem Bereich des Aufmerksamkeitsspektrums vor.
Da deine Tochter sehr hohe Werte erzielt hat und du davon ausgehst,dass sie das Bedürfnis hat sich anzupassen,erscheint mir chronische Unterforderung nicht unwahrscheinlich.
Kann sie sich in komplexen Themenfeldern verbeißen und mit Leidenschaft an diesen arbeiten?

Unterforderung ist leider ein Problem ,welches viele Pägagogen als mehr oder weniger unbedeutend abtun.
Und sie wird leider nicht getrennt vom Naturell des Kindes wahrgenommen.

Ein beobachtendes,zurückhaltendes Kind,was nicht immer sofort " FERTIG!!!!" schreit und von sich aus permanent mehr von dem eh schon öden Kram einfordert,IST natürlich nicht unterfordert! :(
alarabiata
Beiträge: 5
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 23:02

Re: Vorstellung

Beitrag von alarabiata »

Hallo Maca,

danke für dein Willkommen.

Ja das stimmt da gibts dass es eine ordentliche Diskrepanz zwischen AGD und VG und den anderen Werten gibt. Ein Aufmerksamkeitsdefizit gibt es laut Schulpsychologe, meinen Beobachtungen und Schule aber nicht.

Der Wert aus der Verarbeitungsgeschwindigkeit kommt zu einem großen Teil daraus dass Veronika mit der Stiftführung große Probleme hat (hatte) z.b. abhacken kein Problem, verbinden von einzelnen Punkten, vervollständigen von geometrischen Figuren einfach durch das Zeitlimit nicht geschafft, bzw. ihr einfach das Interesse fehlt 10 min lang zu Beobachten ob der Besen der Hexe nach links oder rechts schaut (Sie hat sich ihrer Frisur gewidmet bzw. ihren Fingernägeln). Wobei bei der Aufmerksamkeitstestung die Werte der Wiederholung wesentlich besser waren als im Grunddurchgang. Man schließt daraus dass sie einfach nur peripher teilnimmt wenn das Thema sie nicht wirklich interessiert. Das ist durch die Ergotherapie und Physiotherapie wesentlich besser. Ihre Schrift ist inzwischen lesbar, sie kann einen Ball fangen und eine Kurve mit dem Fahrrad. Die Testung ostknapp 2 Jahre alt.
So hat es zumindest der Schulpsychologe erklärt und so erlebe ich es auch im Alltag. Es kommt durchaus vor dass Veronika mal die Füße auf den Tisch legt und der Lehrerin erklärt das mach ich nicht, das ist mir zu doof. Und wenn wir es 3x machen bis es der letzte auch kapiert mach ich es schon gar nicht.
Das ist natürlich ein Sozialverhalten, dass man meiner Meinung nicht akzeptieren kann.

Spezialinteressen im eigentlichen Sinn hat sie jetzt keine, was jedoch nicht heißt sie verbeißt sich nicht in spezielle Thematiken. So wissen wir jetzt z.B. was mit einem Axolotl passiert wenn man ihm Schilddrüsenhormone gibt :idea: und genaue Informationen über den Atlantikwall im 2. Weltkrieg sind mir auch bekannt geworden.
Teilweise ist es uns übrigens ein Rätsel woher sie diese Informationen bezieht.

Ich hoffe jetzt erst einmal sie lässt sich dieses Schuljahr für das Minimum motivieren, wenn nicht weiß ich auch nicht. Den ersten Konflikt gab es eh schon, bezüglich der Fahrradprüfung. Da macht sie nicht mit, da sie ja sowieso keinen Fahrradführerschein bekommt aufgrund ihres Alters. Aufgrund ihres Alters benachteiligt zu werden, obwohl sie die Prüfung ja vielleicht wie alle anderen schafft sieht sie nicht ein. Ganz egal ob sie es schafft oder nicht, sie bekommt keinen Fahrradausweis, deshalb macht sie nicht mit :?

Was soll man da tun?

LG Melanie
alarabiata
Beiträge: 5
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 23:02

Re: Vorstellung

Beitrag von alarabiata »

Hallo Maca,

danke für dein Willkommen.

Ja das stimmt da gibts dass es eine ordentliche Diskrepanz zwischen AGD und VG und den anderen Werten gibt. Ein Aufmerksamkeitsdefizit gibt es laut Schulpsychologe, meinen Beobachtungen und Schule aber nicht.

Der Wert aus der Verarbeitungsgeschwindigkeit kommt zu einem großen Teil daraus dass Veronika mit der Stiftführung große Probleme hat (hatte) z.b. abhacken kein Problem, verbinden von einzelnen Punkten, vervollständigen von geometrischen Figuren einfach durch das Zeitlimit nicht geschafft, bzw. ihr einfach das Interesse fehlt 10 min lang zu Beobachten ob der Besen der Hexe nach links oder rechts schaut (Sie hat sich ihrer Frisur gewidmet bzw. ihren Fingernägeln). Wobei bei der Aufmerksamkeitstestung die Werte der Wiederholung wesentlich besser waren als im Grunddurchgang. Man schließt daraus dass sie einfach nur peripher teilnimmt wenn das Thema sie nicht wirklich interessiert. Das ist durch die Ergotherapie und Physiotherapie wesentlich besser. Ihre Schrift ist inzwischen lesbar, sie kann einen Ball fangen und eine Kurve mit dem Fahrrad. Die Testung ostknapp 2 Jahre alt.
So hat es zumindest der Schulpsychologe erklärt und so erlebe ich es auch im Alltag. Es kommt durchaus vor dass Veronika mal die Füße auf den Tisch legt und der Lehrerin erklärt das mach ich nicht, das ist mir zu doof. Und wenn wir es 3x machen bis es der letzte auch kapiert mach ich es schon gar nicht.
Das ist natürlich ein Sozialverhalten, dass man meiner Meinung nicht akzeptieren kann.

Spezialinteressen im eigentlichen Sinn hat sie jetzt keine, was jedoch nicht heißt sie verbeißt sich nicht in spezielle Thematiken. So wissen wir jetzt z.B. was mit einem Axolotl passiert wenn man ihm Schilddrüsenhormone gibt :idea: und genaue Informationen über den Atlantikwall im 2. Weltkrieg sind mir auch bekannt geworden.
Teilweise ist es uns übrigens ein Rätsel woher sie diese Informationen bezieht.

Ich hoffe jetzt erst einmal sie lässt sich dieses Schuljahr für das Minimum motivieren, wenn nicht weiß ich auch nicht. Den ersten Konflikt gab es eh schon, bezüglich der Fahrradprüfung. Da macht sie nicht mit, da sie ja sowieso keinen Fahrradführerschein bekommt aufgrund ihres Alters. Aufgrund ihres Alters benachteiligt zu werden, obwohl sie die Prüfung ja vielleicht wie alle anderen schafft sieht sie nicht ein. Ganz egal ob sie es schafft oder nicht, sie bekommt keinen Fahrradausweis, deshalb macht sie nicht mit :?

Was soll man da tun?

LG Melanie
Edainwen
Dauergast
Beiträge: 522
Registriert: Mi 28. Sep 2011, 11:29
Wohnort: BaWü

Re: Vorstellung

Beitrag von Edainwen »

alarabiata hat geschrieben: Ich hoffe jetzt erst einmal sie lässt sich dieses Schuljahr für das Minimum motivieren, wenn nicht weiß ich auch nicht. Den ersten Konflikt gab es eh schon, bezüglich der Fahrradprüfung. Da macht sie nicht mit, da sie ja sowieso keinen Fahrradführerschein bekommt aufgrund ihres Alters. Aufgrund ihres Alters benachteiligt zu werden, obwohl sie die Prüfung ja vielleicht wie alle anderen schafft sieht sie nicht ein. Ganz egal ob sie es schafft oder nicht, sie bekommt keinen Fahrradausweis, deshalb macht sie nicht mit :?

Was soll man da tun?

LG Melanie
Ehrlich gesagt, wenn sie das Ding ohnehin nicht bekommt, verstehe ich, dass sie sich den Aufwand sparen will. Würde ich auch machen und mein Sohn ganz sicher ebenfalls ;)

Was ich aber nicht verstehe ist, dass sie ihn aufgrund ihres Alters nicht bekommen würde. Bei uns (BaWü) wird der Fahrradführerschein nur alle zwei Jahre gemacht, und dann für die 3. und 4. Klasse gleichzeitig. D.h. da sind sehr viele Kinder dabei, die noch 8 sind. Rechtlich scheint es dazu also anscheinend keine Vorgaben zu geben, insofern lohnt sich da vielleicht nochmal ein Nachhaken.
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