Hallo aus BaWü

[Walkuere]

Hallo,

ich habe jetzt hier viel und lange gelesen, und denke, dass ich hier bei euch gut aufgehoben bin.

Ich bin mittlerweile 30 Jahre alt, meine Tochter ist 3 Jahre, 8 Monate. Im Mai wird sie vier.
Ich mache mir sehr viele Gedanken, und möchte bevor in 2 Wochen die "Entwicklungsgespräche" im Kindergarten anstehen, möglichst viele Meinungen hören.

Warum bin ich hier:

Es hat eigentlich schon mit knapp 2Jahren angefangen, dass ich mich über die Schlauheit meiner Tochter Gedanken gemacht habe, momentan ist es aber besonders intensiv, vielleicht auch, weil ich gerade Urlaub habe und viel Zeit mit ihr verbringen kann.Außerdem macht es mich gerade ziemlich fertig, dass ich mit eigentlich niemandem außerhalb der Familie richtig reden kann. (Und mein Mann: Ich weiß das meine Tochter superschlau ist, da brauch ich niemanden für)

Also zu V: sie hat schon immer großes Interesse an Buchstaben und Zahlen, das Alphabet kann sie komplett, sie buchstabiert wirklich alles was sie sieht, Egal wo. Kurze Silben kann sie mitlerweile lesen, wenn ich ihr ein Buch vorlese will sie immer erst buchstabieren, dann darf ich lesen, dann versucht sie nachzulesen und gerade kurze Worte (der, die, Mama, Haus) klappen schon sehr gut. Ebenso verhält es sich mit dem Rechnen (+ und -), mittlerweile relativ sicher bis 20.
Beim Schreiben klappt ihr Name (8Buchstaben), Mama Papa und Oma, allerdings nur Druckschrift.

Auch den Laptop findet sie super, sie schaltet alleine ein und geht online, um zu spielen. DVD-Player konnte sie schon mit gerade 2 Jahren bedienen. Sauber wurde sie (Tag und Nacht) mit 2 Jahren, 2 Monaten.

Angst hat meine Tochter vor gar nichts, sie liebt das Wasser und macht mittlerweile Kopfsprung vom 1-Meter-Brett, allerdings mit Schwimmflügeln, da wir zu selten ins Schwimmbad kommen um sicher schwimmen zu lernen.

Mittlerweile besteht ihr hauptsächhlicher Freundeskreis zwar aus meist Gleichaltrigen, ihre beste Freundin allerdings ist 6 jahre alt, und wird, seit sie in der Schule ist, schmerzlich vermisst, wenn die beiden sich dennoch mal treffen, dann wird auch auf ganz anderem Niveau gespielt, als mit ihren anderen Freundinnen, und ihr wird weniger schnell langweilig.

Langeweile ist auch ein problem im Kindergarten, wenn - gerade bei Schmuddelwetter - wenig raus gegangen wird, dann klagt sie permanent, dass ihr im Kindi langweilig ist. Mit einem älteren Jungen (kommt jetzt in die Schule), der laut "Dorftratsch" angebl. HB ist, hat sie extreme Probleme, da er sie einerseits tyrannisiert (er schlägt und ist aggressiv) andererseits schätzen die beiden sich doch sehr, sie schaut - trotz Angst - zu ihm auf.

Ich bin momentan am überlegen, ob ich sie zur Vorschule anmelden soll, gerade wegen der Langeweile, und sie somit auf einen Schulbeginn in 2011 vorbereiten soll, oder ob ich eher auf die Aussagen "Lass sie Kind sein" usw. hören soll. Wobei die Vorschule ja kein zwingender Einschulungsgrund ist, aber - sollte sie doch noch ein Jahr im Kindi bleiben - die Häme bei den Erzieherinnen und den anderen Eltern groß sein wird (wir leben hier in einem 1500-Seelen-Dorf)

Was ich um jeden Preis vermeiden möchte ist, dass es meiner Tochter ebenso geht wie mir, ich konnte auch mit gut 4 Jahren fließend lesen, bin allerdings erst mit 6 J 10 M in die Schule gekommen, musste im Kindi immer vorlesen, habe mich bis zur 8. Klasse zu tode gelangweilt und mich ab der 9. total erweigert, bin sitzengeblieben, und habe mir gerade in Mathe und Co.bis zum ABI immens schwer getan. Zum Glück ging es dann im Studium wieder bergauf....
Aber an meine Schulzeit denke ich immer mit Grauen zurück, erst wurde ich nie gefordert, dann nie gefördert... das will ich meiner Tochter echt ersparen....

Soweit nun mal meine Vorstellungsrunde, ich freue mich auf interessanten und offenen Austausch hier mit euch.

Liebe Grüße
M mit V

[alibaba]

...Ich bin momentan am überlegen, ob ich sie zur Vorschule anmelden soll, gerade wegen der Langeweile..

Hallo,

das erste Problem wird sein, die Unterstützung im Kiga zu bekommen. Warum Dein Kind? Sei denn es ist ein Kann-Kind. Bei uns wäre es, sofern kein Kann-Kind, ein nicht lösbares Problem Nr.1. Problem Nr. 2: Wenn ihr dann nicht einschult (egal aus welchen Gründen) und Kind zum zweiten Mal die Vorschule durchlaufen darf, wird denn dann die Langweile besser? Ich kenn ein kluges Kind das sollte zum dritten Mal die Vorschule durchlaufen, rebellierte, Kigawechsel, Stress und Ärger für alle Seiten. Und frag Dich mal, was ist denn Vorschule? Die Zahlen von 1-10, Mengen erfassen...... Dinge die Dein Kind noch beigebracht werden müssten? Mein Sohn wird jetzt in die Vorschule gehen. Das Problem, wir behandeln im Moment zu Haus das Rechnen im negativen Zahlenstrahlbereich. -2+-2. Gerade/Ungerade Zahlen kein Problem. Das einzigste was Junior schön am Kiga findet, sind seine Freunde und das Gefühl zu haben ein wenig über die Kleinen als Vorschulkind "bestimmen" zu dürfen.

Wartet das Gespräch ab. Hier wirst du ja sehen, wie die Erzieherinnen dein Kind sehen und vor allem wo. Dann kannst du immer noch nachfragen, was möglich wäre. Fragtechniken beschreibt Thomas Werner in seinem Buch Hochbegabt sehr gut. Ein allzu forsches Vorpreschen kommt nicht immer gut an. Viel Erfolg und LG