Obelix hat geschrieben:@Rabaukenmama
Ich finde es gut , dass dein Sohn dich dazu bekommen , dass er zeigen kann es geht auch alleine zu Hause. Ich finde es auch super , dass du ihm vertrauen gibst und ihn zeigst ich glaube an dich. Auch wenn es für dich bestimmt nicht einfach ist und man immer mit dem haben Kopf zu Hause hängt. Du hast ja 2 völlig unterschiedliche Kinder

. Irgendwie anstrengend bestimmt, aber auch voll schön.
Soviel Online und anwesendheitsp pflicht haben wir nicht. Ich glaube, da würde im Dorf auch das Internet zusammen brechen

. Ich finde es gut, dass du genau schaust , was tut meine Kind nun gut . Und nicht was ist für mich der einfachste Weg.
Schön, dass dein kleiner es alles so super alleine meistert und macht. Du hast es bestimmt schon einmal geschrieben. Sorry wenn ich nochmal frage, in welcher Klasse war er nochmal ?
Vielen lieben Dank für deine Antwort
Hallo Obelix!
Die Schulstunden mit Anwesenheitspflicht sind auch sehr zäh. Ständig fliegen Kinder irgendwie raus, manche spielen nebenbei auf dem Handy und kriegen nichts mit, dann gibt es Lehrer, die nicht wissen, wie man z.B. Arbeitsblätter in MS Teams einstellt, ständig muss wer aufs Klo,...schon beim daneben sitzen wird man da manchmal wuggy! So gesehen gar nicht schlecht dass ich bei den meisten Stunden in der Arbeit und NICHT daneben bin

. Das Gute ist dass die Schulbegleitung meinen Großen dabei telefonisch und eben auch über MS Teams (wo sie auch eingeloggt ist) unterstützt. Sonst würde es vermutlich nicht klappen.
Generell macht es sich mein Großer gerne leicht - manchmal zu leicht. Die "Hausübungen", die er selbst auf MS Teams hochlädt, sind manchmal unvollständig und schludrig. In Geografie sollte er z.B. den Unterschied zwischen Taiga und Tundra erklären. Dazu waren im Geografiebuch je ein Bild und ein Absatz dazu. Mein Sohn, der extrem schnell sinnerfassend lesen kann, wollte sich die Arbeit nicht antun das auch nur anzuschauen und hat nach einem Blick auf die Bilder die Frage mit "die Taiga ist mehr grün und die Tundra mehr weiß" beantwortet. Das sind natürlich Antworten, für die er KEINE guten Noten bekommt. Da muss ich dann immer dahinter sein dass er das so nicht abgibt, sondern ordentlich macht.
Der Kleine ist 8 Jahre alt und besucht aktuell die 3. Klasse Grundschule. Er ist in einer gebärdensprachigen Mehrstufen-Kleinklasse für gehörlose Autisten (4 Kinder, 2 Lehrer). Während der Woche ist er in seiner Schule im Internat, an den Wochenenden zu Hause. Er wird in allen Gegenständen außer Mathematik nach Sonderschullehrplan unterrichtet. In Mathe ist er seinem Schuljahr voraus, in welcher Größenordnung weiß ich im Moment nicht. Zu Beginn des Schuljahres hat er dreistellige Zahlen im Kopf mit Rest dividiert. Aber ich habe kaum Einblick in seinen aktuellen Schulstoff.
Dass er bei den Hausübungen sehr eigenständig ist weiß ich vom Internat. Er kommt aus der Schule, setzt sich hin, und macht einfach alles, was zu tun ist. Hilfe braucht er dazu kaum. Insgesamt ist mein Kleiner sehr gut organisiert. Zu Hause schreibt er gerne Bücher ab und plant das schon im Voraus. So erklärt er mit z.B. am Freitagabend, dass er am nächsten Tag um 9h das Element "Silicium" aus dem Elemente-Buch abschreiben wird. Und das macht er dann auch.
In Deutsch tut er sich am schwersten, weil das nicht logisch ist. Wir hatten schon jede Menge Diskussionen, warum es DAS Mädchen heißt, wo das Mädchen doch eindeutig weiblich ist, oder warum die Mehrzahl von die Uhr nicht die Ühr ist, wo doch die Mehrzahl von der Apfel die Äpfel lautet. Und warum ist der Satz "Ich war in die Schule" falsch, wo er doch eindeutig den Artikel DIE im Zusammenhang mit Schule gelernt hat? Mein Sohn hat ein ausgezeichnetes Wortbildgedächtnis und schreibt praktische nichts "falsch", aber die Grammatik ist bei schriftlichem Deutsch nun mal anders als in Gebärdensprache und daher ist das, was er schreibt, oft kaum leserlich. Ich nehme auch an dass das Bücher-abschreiben den Hintergrund hat, dass mein Sohn (der gerne alles "richtig" machen will) erhofft, dadurch bessere Grammatik zu lernen.
Übrigens ist es nicht ganz treffend, wenn ich "der Große" und "der Kleine" schreibe, denn meine Jungs sind trotz 2 1/2 Jahren Altersunterschied exakt gleich groß (142cm). Aber mein älterer Sohn ist dabei ganze 17kg schwerer als sein Bruder, was eigentlich die Bezeichnungen "der Dünne" und "der Dicke" treffender machen würde

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Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)