Hallo sabine,
wie hier schon gepostet wurde, kann auch ich Dir mal mit meinen Erfahrungen so bestätigen, das Dein Kind weit entwickelt ist. Wenn jetzt also dieser Umstand noch mit der Begabung der Mutter zusammenkommt, ist die Wahrscheinlichkeit höher als beim Rest der Welt, das auch Dein Kind etwas von Deiner Begabung geerbt hat. Ob das hb ist, da wird man abwarten müssen.
Die Integration in einen Kiga kommt Deinem Kind sicherlich erst einmal entgegen. Ich würde schauen, das du so schnell wie möglich einen Platz bekommst.
Das Dein Kind nicht mit anderen spielt ist normal. Macht meine Kindergartenerfahrene Tochter mit ihren 2 1/2 Jahren auch nicht, noch nicht. Das Dein Kind seine "Macken" hat, finde ich auch noch recht normal. Das haben wir doch alle.

Meine will sich selber anziehen, selber die Sachen raus suchen, die in einer gewissen Art und Weise richtig liegen müssen........ Zum Thema normal kann ich Dir ein Buch empfehlen, von Jan-Uwe Rogge, Erziehungsratgeber. Hier zeigt dieser auf humorvolle Art und Weise die unterscheidlichen Facetten der Kinderentwicklung auf. Das hilft Dinge zu differenzieren.
Hilfreich ist es gegenüber anderen sich nur langsam zu öffnen, zur Not gar nicht. Viele Dinge rund um hb oder Begabung werden von den meisten falsch verstanden. Man sollte sich und sein Kind daher mal als ganz normal betrachten, zumindest in der Öffentlichkeit.
Was ihr zu Hause macht, ist etwas anders. Förder und fordere da dein Kind wo es steht. Erlaube ihm mit Buchstaben umzugehen, mit Zahlen, mit anderen Dingen worauf es Lust hat. Aber erwarte nicht von einem Kiga, das er Dein Kind an die Hand nimmt und ins Zahlenland entführt. Oftmals ist es bei Mädchen so, das sie im Kiga eine ganz andere Person sind, als zu Hause. Im Kiga ruhig, besonnen, zu Hause, wild und Grenzen herausfordernd. Es wäre ein Fehler dem Kiga die Dinge aufzuzeigen die dein Kind kann, da wirst du schnell anecken. Hilfreicher ist da einfach die Dinge mal laufen zu lassen und dann nach einer gewissen Zeit geschickt zu hinterfragen. Aber nicht nach 3 Wochen, da darf ruhig schon ein gutes Jahr vergehen. Hierzu kann ich Dir auch ein Buch empfehlen, von Thomas Werner, Mein Kind ist hochbegabt. Da stehen lustige Fragetechniken, ohne das sich die Betreuer gleich auf den Schlips getreten fühlen.
Im Kiga kommen sehr schnell neue Eindrücke auf Dein Kind zu, da kann es kognitiv auch schon mal eine gewisse Langsamkeit geben.
Bei meinem Großen fiel das Ganze nach einem guten Jahr auf. Er ging mit 2 3/4 in den Kiga, noch vor seinem 4.Geburtstag hatte ich das Gespräch zur Testung.
Daher mein Ratschlag an Dich, abwarten. Kind in den Kiga (Montessori, wenn ihr habt) schicken und auf seine Bedürfnisse zu Hause geschickt eingehen. Dem Kiga aber freie Hand lassen. Keine Hinweise auf den kognitiven Entwicklungsstand. Wenn der Kiga einigermaßen fit ist, fällt es ihnen selber auf.
Und warum ist das Thema Hochbegabung so schlecht für ander zu verstehen? Nun, wir sind in einer leistungsorientierten Gesellschaft, gerade in Deutschland. Und wir als Deutsche sind sehr neidisch, wenn es dem anderen vermeintlich besser geht. Ein Beispiel ist meine Großmutter: "G...schau mal, der Nachbar hat einen Komposthaufen. Denn will ich auch, da muss ich gleich mal mit deinem Vater reden. Das Nachbarskind spricht so undeutlich, in deeeem Alter warst du viel besser. Oh, das alles kann mein Enkelkind...der ist aber weit entwicklt, das muss ich gleich der Nachbarin erzählen."
Himzu kommt, das Lernen einen enorm wichtiger Aspekt geworden ist, dank Pisa. Und plötzlich machen wir uns alle um den kognitiven Leistungsstand unserer Kinder Gedanken, sprechen vorschnell von Begabungen, auch da wo keine sind oder diese ganz normal sind, und es entsteht ein anderes Bild. Hcohbegabung wird mit schnellem lernen, einem guten Schüler, unkomplizierten Kindern und tollen Leben der Eltern verbunden. Ein vollkommen falsches Bild, was man auchn nicht so einfach beseitigen kann, wenn es einmal in den Köpfen festsitzt.
Ich persönlich hüte mich mit dem Können meiner Kinder in die Öffentlichkeit zu gehen, ja nicht mal meine Eltern wissen davon! Zu schnell werden ganz normale Dinge die die kinder machen, begutachtet wie ein Stück Fleisch und mit Argusaugen. Kinder sind ganz unbefangen. Wenn mein Großer der Bibliothekarin vorrechnet macht er das aus eigenen Antrieben und freut sich ganz grundehrlich über das Lob das er bekommt und übersieht dabei (Gott sei Dank) die komischen Blicke in Richtung Mama, so nach dem Motto: Na, wie lange haben sie denn dafür geübt?
Liebe Grüße