Hallo, schön dass du da bist! Aktuell wird hier recht viel geschrieben und ich finde es toll, dass es gerade etwas belebter ist.
(es gab auch schon Phasen mit monatelangem Schweigen.
Verständnis für Hochbegabung wirst du nur bei wenigen Lehrern und Pädagogen finde, fürchte ich.
Es ist halt auch nur eine Minderheit von 2-3%, die es betrifft und davon sind ja auch eine völlig unauffällig und unproblamatisch. Demnach haben die das wohl nicht so auf dem Schirm.
Und solange sie nicht persönlich betroffen sind, sehen sie da wenig Grund, sich intensiv damit zu beschäftigen.
Ich selbst bin da anders - ich freue mich, wenn ich irgendwo was dazulernen kann und beschäftige mich total gern mit neuen Herausforderungen.
Darum dachte ich früher auch, dass andere das vielleicht ähnlich machen. Dass man sich über so "besondere Fälle" freut.
Aber das ist halt nur bei wenigen Menschen so, eben auch bei Lehrern. Da gibts viele, die einfach nur wollen, dass alles einfach wie immer läuft und keine irgendwie besonderen Probleme auftauchen.
Ich habe da inzwischen nur noch wenige Ansprüche.
An der Grundschule meiner Kleinen gibt es übrigens direkt einen Lehrer, der Weiterbildungen zum Thema Hochbegabte in der Schule besucht hat und die Schule hat über mehre Jahre lang mit der Begabtenberatungsstelle des Landes zusammengearbeitet und hat eine Programm FORDEN & FÖRDERN, mit dem sie wirbt. (diese GS wird hier in der Region auch für begabtere Kinder empfohlen)
Trotzdem habe ich nicht den Eindruck, dass das am Ende sooo eine Rolle spielt.
Die Fordern- & Förderstunden (2x die Woche in Klasse 1) werden mehrheitlich für die Kinder eingesetzt, die Förderbedarf, also Defizite haben. Die, die es nicht brauchen, haben dann einfach früher Schluss. (statt in der Zeit bsow andere, herausforderndere Aufgaben machen zu dürfen)
Bei besagtem Lehrer, der an der Schule der Ansprechpartner zu Hochbegabung ist, hat Kind - ebenfalls ein besonderes Angebot dieser Schule - schon ab Klasse 1 Französisch - hatte meine Tochter neulich ihre ersten Französischstunden und sie brachte ein paar Worte mit heim, die wir nicht einordnen konnten, weil keiner von uns Französisch gelernt hat und wegen der abweichende Schreibweise sind wir auch durch googeln nicht fündig geworden. Ein Lehrbuch gibt es nicht, weil es nur spielerisch unterrichtet wird.
Zwei Tage später trafen wir diesen Lehrer zufällig im Gang, als ich Kind gerade abholte und Kind flüsterte mir zu, das wäre der Französischlehrer und wir könnten ihn ja jetzt einfach mal direkt selbst nach diesen Worten fragen.
Was ich auch tat. (Ich erklärte es auch genauso so, dass wir zu Hause zusammen gerätselt haben und es nicht herausbekommen haben)
Er regierte ziemlich abweisend, ob wir denn jetzt etwa nach jedem Wort, was Kind im Unterricht mal nicht verstanden habe, zu ihm kommen wollten, um ihn danach zu fragen...?
(Zu ihm gekommen sind wir gar nicht, wir hatten ihn einfach zufällig getroffen!)
Fand ich auch ziemlich daneben. Statt er sich an einem interessierten Kind freut, was nachfragt...
Und was vermittelt man mit so einer Reaktion einem Kind in dem Alter?
"Lieber stille sein, statt nachfragen." Super!
Naja, wie gesagt - meine Erwartungen an Lehrer und Pädagogen sind schon so oft enttäuscht worden...