Guten Morgen,
nachdem wir einige Monate eine relativ ruhige Zeit hatten und meine Älteste einen ganz ausgeglichenen und zufriedenen Eindruck machte, ist es zur Zeit wieder schwierig. Mir fallen da Dinge auf, die mir schon Kopfzerbrechen bereiten.
Ich finde das schwer zu beschreiben, es ist irgendwie ein Spagat zwischen völliger Überzogenheit und Lethargie. Schwer zu verstehen? Beispiel: Situationen, in denen sie alles völlig übertrieben gestaltet: Papa kommt abends rein, sie begrüßt ihn erst ganz lieb und niedlich, übertreibt dann aber, indem sie zehn Minuten an seienm Bein kleben bleibt und wie ein Kleinkind redet: Oh Papi, Papi, Papai... Irgendwann wird es befremdlich, mein Mann sagt dann nett, aber bestimmt: Ja, ich habe dich auch vermißt, jetzt ist aber mal gut. Sie hört aber nicht auf und will dann auch noch küssen und immer weiter drücken...
Gleiches mit ihrer kleinen Schwester: Oh, du bist ja sooo süß. Laß dich drücken...
Die Kleine will das meistens gar nicht mehr so und fängt dann an zu weinen. Wieder muß ich der Großen sagen, dass es jetzt auch mal genug ist...
Anderes Extrem, aber das war schon immer so, wenn sie etwas angefangen hat zu basteln, malen etc,,, dann kann sie nicht aufhören, bis es nicht perfekt zuende gemacht ist. Auch hier findet sie irgendwie nicht den Zeitpunkt, wann es einfach mal reicht.
Den gebe ich dann wieder vor, sie ist ja auch erst 5. Aber an wann müßte sie denn mal lernen, sich etwas besser selber zu regulieren?
Versteht ihr, was ich meine?
Mein Mann denkt teilweise schon, sie will uns tyrannisieren, weil ihn ihre Art einfach irgendwann nervt oder zuviel wird.
Andere Seite: Seit einiger Zeit sitzt Tochter in vielen Situationen einfach nur da und starrt in die Gegend. Das kenne ich so gar nicht. Aufforderungen zum Anziehen morgens verpuffen ins Leere, nach zehn Minuten sitzt sie noch immer in einer Art Starre da und wundert sich, warum ihr nur so kalt ist (wiel sie immer noch in Unterwäsche da sitzt).
Gelegentlich denke ich, ich helfe ihr jetzt einfach mal, vielleicht ist sie noch müde, aber die Situationen häufen sich und das passiert auch nachmittags. Da sitzt sie dann einfach und starrt die Decke an und weiß nichts mit sich anzufangen.
Wenn wir etwas unternehmen, draussen sind etc,,, dann hat sie ja was zu tun und das passiert so nicht. Dann ist alles prima.
Kaum sind wir drinnen, hängt sie an ihrer Schwester, hängt an uns und kann einfach nichts mit sich anfangen.
Oder sie sitzt einfach da und starrt Löcher in die Decke, Beschäftige ich mich mit ihr, ist wieder alles gut. Ich mache viel mit ihr, aber ich kann das nicht 24 Stunden am Tag, zumal sie meiner Meinung nach in einem Alter ist, in dem sie auch mal selber etwas spielen können muß. Das geht aber nur, wenn die Kleine sie mitzieht.
Könnte es vielleicht sein, dass all das Zeichen einer extremen Langeweile ist? Wobei ich das eigentlich hasse, wenn man alles immer nur auf Unterforderung schiebt. Wir hatten aber auch früher solche extremen Phasen. Vielleicht macht sie gerade wieder einen Schub und weiß noch nicht so recht, wie umgehen mit den neuen "Fähigkeiten". Sie hat verbal und auch in ihrem ganzen Verhalten einen unheimlichen SPrung nach vorne gemacht.
Ach ja, was noch auffällt. Letzte Woche war eine Freundin von ihr bei uns. Diese hat mit uns am Tisch gesessen und viel erzählt. Zugegeben war einiges sehr konfus und schwer nachzuvollziehen. Tochter saß daneben und schaltete einfach ab, war gar nicht mehr da. Plötzlich fragte Freundln sie etwas und Tochter guckte sie nur total genervt an, kam scheinbar aus der anderen Welt wieder, stand einfach auf und spielte etwas anderes. Als ich sie abends fragte, ob sie überhaupt zugehört hat, da sagte sie nur :Ach Mama, ich kann da so schwer zuhören, die... soll erstmal richtig sprechen lernen, dann kann man das auch besser verstehen.
In solchen Situationen klingt sie sich dann einfach aus. Ist das normal?
So, genug geschrieben, vielleicht ist es mal wieder nur ne Phase...
LG!!
Komisches Verhalten?
Re: Komisches Verhalten?
Hallo Loewe,
ja, ich denke auch so in diese Richtung. Das Schlimme ist, immer wieder, wenn ich versuche, in dieser Richtung etwas im Kindergarten oder auch bei unserem Berater in der Erziehungsberatung anzudeuten, dann wird mir von diesen (eigentlichen) Profis gesagt, ich solle mal schön entspannt bleiben und das arme Kind jetzt mit 1000 Programmpunkten am Tag nicht überfordern etc...
Das Problem was ich damit habe ist nur: Ich habe ganz und gar nicht das Gefühl, dass wir sie jemals mit irgendwas überfordert haben, ganz im Gegenteil.
Ich glaube, viele Dinge sind hier einfach viel zu selbstverständlich geworden. Als sie damals diesen Test machte und da rauskam, sie ist nicht hb, da war für viele Leute das Thema erledigt. Probleme gehen ja nicht weg, nur weil dieser Test nun erfolgt ist... Aber immer, wenn ich etwas von Unterforderung andeute oder dass ich Angst habe, was nächstes Jahr in der Schule passiert, dann werde ich nur müde belächelt,
Tochter ist doch ganz lieb , sagen immer alle. Sie hat sich meiner Meinung nach schön auf den gleichen Stand ihrer Freundinnen angepaßt und erträgt manches einfach nicht mehr.
Also gebe ich ihr nun einfach wieder mehr, wir lesen zusammen, erst sie, dann ich und so weiter. Davon hatten mir alle dringend abgeraten und sie hat auch ein paar Monate nicht mehr gefragt.
Aber wie schon geschrieben, ich glaube, sie hat wieder einen Entwicklungsschub hinter sich und jetzt ist der Abstand zu den Gleichaltrigen noch gravierender.
Im Frühjahr werden wir umziehen. In nächster Nachbarschaft sind zwei Mädels, die beide bereits dieses Jahr in die Schule kamen. Mit denen versteht sie sich prima. Denke, das wird helfen.
Trotzdem möchte ich ihr jetzt gerne helfen. Sie soll ja nicht uns gefallen - sie muss glücklich sein.
Das ist ja regelrechtes "ELtern ruhig stellen". Meint ihr wirklich, Kinder machen so etwas? Ich glaube eigentlich, ich habe ihr nicht das Gefühl gegeben, dass sie irgendetwas nicht probieren darf. Im Gegenteil, sie ist die Jüngste in ihrer Reitgruppe und im Schwimmkurs. WEil sie so riesig ist, werden wir aber in Ruhe gelassen.
Aber ich glaube, dass ihr Umfeld viel dazu beigetragen hat, dass sie sich so anpaßt. Sie will immer gefallen,
Ach Mensch, das tut mir so leid. Hoffentlich kriegen wir das besser in den Griff.
LG.
ja, ich denke auch so in diese Richtung. Das Schlimme ist, immer wieder, wenn ich versuche, in dieser Richtung etwas im Kindergarten oder auch bei unserem Berater in der Erziehungsberatung anzudeuten, dann wird mir von diesen (eigentlichen) Profis gesagt, ich solle mal schön entspannt bleiben und das arme Kind jetzt mit 1000 Programmpunkten am Tag nicht überfordern etc...
Das Problem was ich damit habe ist nur: Ich habe ganz und gar nicht das Gefühl, dass wir sie jemals mit irgendwas überfordert haben, ganz im Gegenteil.
Ich glaube, viele Dinge sind hier einfach viel zu selbstverständlich geworden. Als sie damals diesen Test machte und da rauskam, sie ist nicht hb, da war für viele Leute das Thema erledigt. Probleme gehen ja nicht weg, nur weil dieser Test nun erfolgt ist... Aber immer, wenn ich etwas von Unterforderung andeute oder dass ich Angst habe, was nächstes Jahr in der Schule passiert, dann werde ich nur müde belächelt,
Tochter ist doch ganz lieb , sagen immer alle. Sie hat sich meiner Meinung nach schön auf den gleichen Stand ihrer Freundinnen angepaßt und erträgt manches einfach nicht mehr.
Also gebe ich ihr nun einfach wieder mehr, wir lesen zusammen, erst sie, dann ich und so weiter. Davon hatten mir alle dringend abgeraten und sie hat auch ein paar Monate nicht mehr gefragt.
Aber wie schon geschrieben, ich glaube, sie hat wieder einen Entwicklungsschub hinter sich und jetzt ist der Abstand zu den Gleichaltrigen noch gravierender.
Im Frühjahr werden wir umziehen. In nächster Nachbarschaft sind zwei Mädels, die beide bereits dieses Jahr in die Schule kamen. Mit denen versteht sie sich prima. Denke, das wird helfen.
Trotzdem möchte ich ihr jetzt gerne helfen. Sie soll ja nicht uns gefallen - sie muss glücklich sein.
Das ist ja regelrechtes "ELtern ruhig stellen". Meint ihr wirklich, Kinder machen so etwas? Ich glaube eigentlich, ich habe ihr nicht das Gefühl gegeben, dass sie irgendetwas nicht probieren darf. Im Gegenteil, sie ist die Jüngste in ihrer Reitgruppe und im Schwimmkurs. WEil sie so riesig ist, werden wir aber in Ruhe gelassen.
Aber ich glaube, dass ihr Umfeld viel dazu beigetragen hat, dass sie sich so anpaßt. Sie will immer gefallen,
Ach Mensch, das tut mir so leid. Hoffentlich kriegen wir das besser in den Griff.
LG.