1. Schultag

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
ahimsa83
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Re: 1. Schultag

Beitrag von ahimsa83 »

komm gerade vom ersten elternabend... und hab anschließend noch mit seinem lehrer geredet. tja. hm.
primzahlen haben wir schon mal "durchgemacht".. die anderen vorschläge muss ich selbst erst ergoogeln.
ich frage mich, ob ein sprung in die 2.klasse sinn macht. natürlich nicht mathematisch, das ist bei ihm ein eigenes thema. aber beim lesen und schreiben hat er sicher das niveau eines zweitklässlers.
ich weiß auch nicht. ich mag das nicht, wenn ich so in der luft häng. mehr als abwarten kann ich aber im moment nicht. und nach 4 tagen schule muss man jetzt einfach mal schauen... und mein sohn drängt und drängt und drängt aber.
ahimsa83
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Re: 1. Schultag

Beitrag von ahimsa83 »

ja, klar... mein plan wäre sowieso gewesen, dass ich warte bis der lehrer von selbst draufkommt. hat ja bisher auch immer funktioniert. selbst wenn er 2h in der ikea kinderbetreuung war, waren die augen der damen groß beim abholen und die sätze begannen immer mit "der ist aber....".
aber nun sind da eben 24 kinder, die er kennenlernen muss und sohn hat mich mit tränen in den augen angefleht mit ihm zu reden. hab mich eh gewunden. ich mach sowas extrem ungern, weil das ganz ganz schnell blöd rüberkommt.
wir sind grad am besten weg, dass das alles in die hose geht. er fällt bereits jetzt auf, weil er blödsinn macht. ich hatte grad einen leichten heulkrampf... ich hätt irgedwas besser machen können. vorzeitig einschulen oder um die msk kämpfen oder oder... ich hab das gefühl, ich hab die falsche entscheidung getroffen.
Maca
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Re: 1. Schultag

Beitrag von Maca »

Hallo ahimsa!

Ich würde Dir raten,Deinen Sohn diese Enttäuschung erstmal aushalten zu lassen,zumindest länger als eine Woche.
Auch wenn ich Dich soooooo gut verstehen kann!
Jedoch brauchen die Lehrer halt ein wenig,um sich einen wirklich aussagekräftigen Eindruck von den Schüler zu machen und dann kann man viel zielgerichteter ins Gespräch mit den Pädagogen gehen. Zumal die doch sehr offensichtliche mathematische Begabung deines Sohnes , ja wohl nur einem sehr unfähigen Lehrer nicht auffallen dürfte.

Ich denke aber auch,daß du die Art von optimaler Unterstützung von der Schule kaum bekommen wirst,da es wenig Konzepte gibt, mathematisch höchstbegabte Kinder schulisch richtig zu fördern.

mach dich nicht verrückt!

Mein Sohn ist neun und ich habe auch noch ständig ein schlechtes Gewissen,weil ich es nicht vermag dafür zu sorgen,daß seine Bedürfnisse richtig befriedigt werden.
In unserer Stadt gibt es wenig HB Förderung ( keine HB Klassen etc.) und mein Sohn gehört einfach zu den Kindern die unter ihresgleichen glücklicher wären . Auch wenn ich grundsätzlich gegen einseitige Eliteförderung und damit verbundene Abgrenzung bin ,würde ich mein Kind sofort auf ein Eliteinternat schicken,können wir uns aber nicht leisten :evil:

Was ich damit sagen will ist,zum einen ,dieses Drängen und Ziehen,diese flimmernde Unruhe,dieses ständige Fordern wird nie aufhören und zum anderen werden sie lernen müssen ,sich mit diesem Schulsystem ( es entwickelt sich ja auch) zu
arrangieren.


Grundsätzlich glaube ich das Dein Sohn demnächst springen wird! :) Viel bessere Alternativen wird es vermutlich nicht geben.
Aber was meinst du ,wie dein Sohn sich fühlen würde, wenn er keine Mutter hätte,die sich für ihn einsetzt,die mit ihm Kreis- Flächenberechnung bespricht,die sich ständig Gedanken macht,ob er glücklich ist?
Das allein hat für deinen Sohn schon einen viel größeren Wert als dir heute bewußt ist! :)

lg von Maca
ahimsa83
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Re: 1. Schultag

Beitrag von ahimsa83 »

danke für deine worte, maca!

ich kann jetzt eh nur mal abwarten. und das muss er auch. ob er will oder nicht.

ich hab mich bis jetzt überhaupt nicht damit beschäftigt, wie das funktioniert, wenn ein kind eine klasse überspringt. (vllt auch ein fehler von mir). geht das von der schule aus? oder muss ich als mutter da erst einen antrag beim stadtschulrat stellen? wie wird das getestet? ach ich stöber einfach weiter im forum, da gibts sicher genug threads dazu...
Maca
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Re: 1. Schultag

Beitrag von Maca »

Hallo ahimsa,
Die genauen Richtlinien zum Klassensprung sind wahrscheinlich von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Grundsätzlich wird es aber immer mehr auch von Lehrerseite,bei so offensichtlicher Unterforderung ,anvisiert.
Das genaue Vorgehen muß man individuell absprechen.

Mein Sohn ist damals nach den Herbstferien erstmal in den Matheunterricht der zweiten Klasse gekommen, kam nach den Osterferien probeweise ganz in die zweite Klasse und nach den Sommerferien in die Dritte.

Den Antrag haben wir schriftlich einfach bei der Schule eingereicht,dann wurde eine außerplanmäßige Lehrerkonferenz einberufen auf der über den Antrag entschieden wurde.


Das war alles kein Problem,nur für meinen Sohn war es nach kurzer Zeit wieder ziemlich langweilig.
Seine Klassenleherin nahm daraufhin Kontakt zur Schulbehörde und Schulpsychologin auf,um auf einen zweiten Sprung hinzuwirken ( mein Sohn wurde in der Klasse leider auch gemobbt),aber die Schulpsychologin hatte den zweiten Sprung ,nach einem Gespräch mit der Vertrauensleherin ( die ihn nicht kannte), kategorisch abgelehnt.

Man war der Meinung wir würden unseren Sohn zu sehr unter Druck setzen,er hätte keine Möglichkeiten sich kindlich zu entfalten,leider keine Ahnung von HB!!!

Nach einem Telefonat mit der Schulpsychologin,die weder von HB noch von Legasthenie ( betraf meine Tochter ) die geringste Ahnung hatte und sich vermutlich bisher vor jeder Fortbildung zu diesem Thema erfolgreich gedrückt hatte,
nahmen wir die Situation so hin.
Mehr Unruhe hätte meinem Kind damals auch nicht gutgetan.

Leider nutzt mein Sohn sein außerordentliches Mathetalent kaum!

Hier an der Uni gibt es ein Projekt,welches zum einen mathematisch hochbegabten Kindern eine Möglichkeit der Förderung bietet und zum anderender als 1,5 jähriges Forschungsprojekt die Qualität des Matheunterrichtes an den Grundschulen mitverbessern soll.
Das ist auch dringend erforderlich.
Die Kinder treffen sich im 14 Tage Takt und arbeiten in Gruppen ca. 90 Minuten an einem mathematischen Problem.
Mein Sohn sagt zwar immer,daß er nach 10 Minuten schon fertig sei ;) ,aber die Aufgaben sind derartig komplex,daß es immer mehrere Lösungsansätze gibt,die die Kinder dann gemeinsam entwickeln.

Geleitet werden die Gruppen von Mathematikern und Pädagogen,hoch qualifizierte und gut vorbereitete Leute,weil eine solche Förderung einfach unglaublich viel Kompetenz erfordert.

Vielleicht gibt es bei Euch etwas ähnliches?

lg
ahimsa83
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Re: 1. Schultag

Beitrag von ahimsa83 »

bist du aus ö, maca?
ich hab heute viel gegoogelt, bin totmüde... hab sowas wie eine matheclub für "interessierte" volksschüler gefunden, hab sogar eine freundin, die dort unterrichtet hat, hab sie noch nicht erreicht, das könnte interessant sein. die schulpsychologin hab ich versucht zu erreichen, ich möchte gern, dass irgendjemand abcheckt, ob er in einer 2.klasse gut aufgehoben wäre, ich kann das schlecht abschätzen. er kann flüssig, sinnerfassend lesen, es begeistert ihn jetzt aber nicht so, dass er bücher liest, er kanns halt. er kann in druckschrift alle groß- und kleinbuchstaben schreiben, zwischendurch kann es aber vorkommen, dass einer spiegelverkehrt ist. wörter schreiben geht gut (zu einem kleinen teil schon mit richtiger rechtschreibung). und mathematik hat er das gesamte volksschulpensum im kindergarten durchgemacht (die leiterin war da sehr engagiert und hat extra für ihn zusätzliches material besorgt).
im kiga war irgendwie alles so problemlos, es war ihm nie langweilig, es war immer jemand dahinter, dass er kriegt was er braucht. und wenns eine englische geschichte abschreiben war... ich würde mir sehr wünschen, dass das in der schule noch wird.

hab vorhin in einem thread hier gelesen... das problem ist nicht der kognitive fortschritt sondern die auffassungsgeschwindigkeit unserer kinder... selbst, wenn sie x-mal springen, werden sie wohl immer alles schneller begreifen und sich im endeffekt wieder fadisieren. da könnt was dran sein...
ahimsa83
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Re: 1. Schultag

Beitrag von ahimsa83 »

mein kind ist gott sei dank ein sehr witziger, aufgeschlossener kerl, der andere kinder magisch anzieht... ich hoffe somit sehr, dass es nicht so problematisch wäre mit den größeren jungs (die jüngsten in der klasse sind ja dann im endeffekt eh nur ein halbes jahr älter als er).
mit dem lehrer hab ich gesprochen und er hat einfach gar nichts gesagt. nichts. er hat nur gegrinst und genickt...
ich muss jetzt auf jeden fall noch eine zeit lang abwarten, bis er sich ein eigenes bild von ihm machen konnte. es ist grad mal die erste woche um.
elboku
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Re: 1. Schultag

Beitrag von elboku »

Hallo!

Auch meine Tochter hat die erste Schulwoche gemeistert.

Sie ist quasi früheingeschult (noch nicht 5,5) und ihre erste Woche hat ihr zwar Spaß gemacht, war aber unterm Strich auch sehr ernüchternd für sie.
Da die Lehrerin über ihre Begabung Bescheid weiß, bekommt sie jetzt eigene Aufgaben, und wir schauen mal, wie lang das so gut geht.
Ansich bin ich von der Schule begeister, wie individuell sie mit allen umgehen, und das obwohl es eine öffentliche Wiener Schule ist.

@ ahimsa83: Ich könnte mir vorstellen, dass sich dein Sohn auch bei einem Sprung weiter fadisieren wird.
Wie gesagt ist meine Tochter früh eingeschult, und die Lehrerin redet jetzt schon davon, dass wir uns mit dem Gedanken anfreunden sollen, dass sie wohl noch mal springen wird.
Im Moment kann ich mir aber eine 6 Jährige beim besten Willen nicht in einer 3ten Klasse vorstellen.

Die Lehrerin war auch so offen, dass sie gemeint hat, dass sie bei meiner Tochter nach Schwächen gesucht hat, aber bis jetzt nichts gefunden hat, und sie es so erstaunlich findet, da sie noch so jung ist, und auch sozial und emotional nicht auffällt.

Alles sehr spannend und ich berichte gerne weiter...
LG, Lisa
Momo
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Re: 1. Schultag

Beitrag von Momo »

Liebe Koschka,
erzähl doch mal ein wenig über Euren Alltag, wie gehst Du mit der Aufgabe um, Deine Kinder selbst zu unterrichten? Lässt Du die Kinder völlig frei lernen und die Themen selbst wählen, die sie gerade interessieren oder orientiert Ihr Euch an bestimmten Vorgaben, was den Schulstoff betrifft? Es gibt viele unterschiedliche Wege, die Kinder zu Hause zu unterrichten, ich finde dieses Thema sehr interessant!

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
elboku
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Re: 1. Schultag

Beitrag von elboku »

Koschka hat geschrieben:Hallo Lisa,

meine Großen sind jetzt mit 9 in der 6 Klasse. Zwei Sprachen, ein Haufen Nebenfächer... nicht die Komplexität, sondern der Umfang des Schulstoffes ist gewaltig. Dadurch, dass ich selber meine Kinder unterrichte, bleibt ihnen genug Zeit für die anderen Dinge. Aber ich weiß nicht, ob ich das an einer normalen Schule so durchziehen würde.
Vom Schulstoff wär es wohl zu bewältigen, aber ich hätte da im sozialen und emotionalen Bereich so meine Bedenken. Leider kann ich sie nicht zu Hause unterrichten und eine private Schule können wir uns nicht leisten. Daher bleibt nur eine öffentliche, und hier bin ich noch skeptisch, ob ein weiterer Sprung gut gehen würde.
Aber jetzt schaun ma mal, wie es ihr in der 1. Klasse geht. Nach dem 1. Semester wissen wir vielleicht schon mehr...

LG, Lisa
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