Frühere Einschlung
Frühere Einschlung
Hallo,
wir beschäftigen uns gerade mit der Frage, ob unser Sohn (5 Jahre) vielleicht doch besser dieses Jahr eingeschult werden sollte oder - wie bis jetzt geplant - nächstes Jahr. Vielleicht könnt ihr mir meine jetzigen Überlegungen mit euren Erfahrungen ergänzen
Zur Situation: Unser Sohn hat sich ca. 2 Monate vor seinem 5. Geburtstag scheinbar "über Nacht" das Lesen beigebracht. Es ist mir schon klar, dass der Prozess wahrscheinlich länger gedauert hat, aber da haben wir es bemerkt. Wie er es gelernt hat, wissen wir nicht so genau. Laut Erzieherin in der Kita hat er immer gerne vor der Anlauttabelle gespielt. Mittlerweile kann er einfache Wörter in Großbuchstaben lautgetreu schreiben. Auch Zahlen liebt er: Addition im 100er Bereich sind kein Problem, Subtraktion bis 20 schafft er auch schon problemlos. Zahlen lesen, kann er bis in in die Millionen. Sein Gedächtnis ist manchmal der Wahnsinn Er spielt am liebsten Logik- und Strategiespiele mit einer Altersempfehlung 8+. Die Erzieherinnen schätzen ihn als hochbegabt ein. Testen lassen haben wir ihn aber nicht, da es momentan keinen Anlass für uns gibt.
In der Kita fühlt er sich zur Zeit sehr wohl. Er ist gut integriert, hat viele gleichaltrige Freunde und die Erzieherinnen geben sich sehr viel Mühe. Er wird dort seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert. Das klappt wirklich sehr gut.
Nachdem ich jetzt den Lehrplan der 1. Klasse (Hessen / Deutschland) gelesen habe, stelle ich mir aber die Frage, ob vielleicht eine Einschulung diesen Sommer doch schon sinnvoll wäre. Vor allem, weil er ja einen Großteil des Stoffes aus der ersten Klasse jetzt schon beherrscht.
Momentan tendieren wir dazu ihn im Kindergarten zu lassen, weil er sich dort so wohl fühlt. Er würde aber sicher auch in der Schule zurechtkommen. Das bestätigen auch die Erzieherinnen in der Kita. Er wäre hier bei uns in Hessen ein Kann-Kind (Stichtag ist der 30.6.) und damit bei der Einschulung im August ca. 5 3/4 Jahre alt.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Für was habt ihr euch entschieden? Gibt es noch etwas, was wir bedenken sollten?
Danke schonmal!
wir beschäftigen uns gerade mit der Frage, ob unser Sohn (5 Jahre) vielleicht doch besser dieses Jahr eingeschult werden sollte oder - wie bis jetzt geplant - nächstes Jahr. Vielleicht könnt ihr mir meine jetzigen Überlegungen mit euren Erfahrungen ergänzen
Zur Situation: Unser Sohn hat sich ca. 2 Monate vor seinem 5. Geburtstag scheinbar "über Nacht" das Lesen beigebracht. Es ist mir schon klar, dass der Prozess wahrscheinlich länger gedauert hat, aber da haben wir es bemerkt. Wie er es gelernt hat, wissen wir nicht so genau. Laut Erzieherin in der Kita hat er immer gerne vor der Anlauttabelle gespielt. Mittlerweile kann er einfache Wörter in Großbuchstaben lautgetreu schreiben. Auch Zahlen liebt er: Addition im 100er Bereich sind kein Problem, Subtraktion bis 20 schafft er auch schon problemlos. Zahlen lesen, kann er bis in in die Millionen. Sein Gedächtnis ist manchmal der Wahnsinn Er spielt am liebsten Logik- und Strategiespiele mit einer Altersempfehlung 8+. Die Erzieherinnen schätzen ihn als hochbegabt ein. Testen lassen haben wir ihn aber nicht, da es momentan keinen Anlass für uns gibt.
In der Kita fühlt er sich zur Zeit sehr wohl. Er ist gut integriert, hat viele gleichaltrige Freunde und die Erzieherinnen geben sich sehr viel Mühe. Er wird dort seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert. Das klappt wirklich sehr gut.
Nachdem ich jetzt den Lehrplan der 1. Klasse (Hessen / Deutschland) gelesen habe, stelle ich mir aber die Frage, ob vielleicht eine Einschulung diesen Sommer doch schon sinnvoll wäre. Vor allem, weil er ja einen Großteil des Stoffes aus der ersten Klasse jetzt schon beherrscht.
Momentan tendieren wir dazu ihn im Kindergarten zu lassen, weil er sich dort so wohl fühlt. Er würde aber sicher auch in der Schule zurechtkommen. Das bestätigen auch die Erzieherinnen in der Kita. Er wäre hier bei uns in Hessen ein Kann-Kind (Stichtag ist der 30.6.) und damit bei der Einschulung im August ca. 5 3/4 Jahre alt.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Für was habt ihr euch entschieden? Gibt es noch etwas, was wir bedenken sollten?
Danke schonmal!
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- Dauergast
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- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: Frühere Einschlung
Hallo Tata,
ich habe mich bei meinem älteren Sohn gegen eine vorzeitige Einschulung entschieden. Das hatte zwei Gründe: der erst war, dass er selbst noch nicht in die Schule wollte (hat sich, wie dein Sohn, im Kindergarten sehr wohl gefühlt), der zweite war, dass er schon damals deutliche sozial-emotionale Defizite hatte.
Um es überspitzt zu sagen: mit 5 Jahren war er intellektuell MINDESTENS am Stand eines 7jährigen, sozial-emotional aber eher 3 Jahre alt. Mittlerweile hat er die Diagnose "hochfunktionaler Asperger-Autismus", die viel von seinen Defiziten erklärt.
Für meinen Sohn war die reguläre Einschulung jedenfalls der richtige Weg. Er war mit 6 1/2 immer noch sozial-emotinal deutlich "hintennach" und konnte sein erstes Grundschuljahr ausschließlich zum "ankommen in der Klassengemeinschaft" verwenden. Mein Sohn besucht eine städtische Schule (wir wohnen in Wien) mit Mehrstufenklassen, das heißt er bleibt immer in derselben Klassengemeinschaft, wo 6-10jährige gemeinsam unterrichtet werden. Auch "springen" wäre kein Problem und er könnte dabei sogar in derselbe Klasse bleiben (würde dann einfach statt als Zweit- als Drittklässler geführt. Steht aber bei uns nicht zur Diskussion, weil mein Sohn nicht gerade sehr strebsam und fleißig ist und immer noch mit sozial-emotionalen Problemen zu kämpfen hat.
Durch die Mehrstufenklassen können die Schüler alle auf ihrem jeweiligen Niveau lernen. Davon profitieren sowohl schulisch starke als auch schwache Kinder. In Deutsch hatte mein Sohn z.B. teilweise in der ersten Klasse schon Hausübungsblätter, wo "3. Schulstufe" oder "4. Schulstufe" drauf stand. Vielleicht wäre so eine Schulform auch was für deinen Sohn.
Ansonsten würde ich ihn einfach mal fragen, ob er selbst schon in die Schule WILL und das in die Entscheidung einbeziehen. Generell sind Kinder motiverter offener, wenn sie etwas "dürfen", was sie gerne wollen. Das Alter selbst (also dass er jünger wäre, als seine Klassenkameraden) sehe ich überhaupt nicht als Problem, wenn dein Sohn kognitiv fit und sozial altersgemäß ist.
Hier sind auch einige Eltern, die ihre Kinder vorzeitig eingeschult haben, meistens erfolgreich! Ich hoffe, die melden sich auch noch zu Wort. Alles Gute!
ich habe mich bei meinem älteren Sohn gegen eine vorzeitige Einschulung entschieden. Das hatte zwei Gründe: der erst war, dass er selbst noch nicht in die Schule wollte (hat sich, wie dein Sohn, im Kindergarten sehr wohl gefühlt), der zweite war, dass er schon damals deutliche sozial-emotionale Defizite hatte.
Um es überspitzt zu sagen: mit 5 Jahren war er intellektuell MINDESTENS am Stand eines 7jährigen, sozial-emotional aber eher 3 Jahre alt. Mittlerweile hat er die Diagnose "hochfunktionaler Asperger-Autismus", die viel von seinen Defiziten erklärt.
Für meinen Sohn war die reguläre Einschulung jedenfalls der richtige Weg. Er war mit 6 1/2 immer noch sozial-emotinal deutlich "hintennach" und konnte sein erstes Grundschuljahr ausschließlich zum "ankommen in der Klassengemeinschaft" verwenden. Mein Sohn besucht eine städtische Schule (wir wohnen in Wien) mit Mehrstufenklassen, das heißt er bleibt immer in derselben Klassengemeinschaft, wo 6-10jährige gemeinsam unterrichtet werden. Auch "springen" wäre kein Problem und er könnte dabei sogar in derselbe Klasse bleiben (würde dann einfach statt als Zweit- als Drittklässler geführt. Steht aber bei uns nicht zur Diskussion, weil mein Sohn nicht gerade sehr strebsam und fleißig ist und immer noch mit sozial-emotionalen Problemen zu kämpfen hat.
Durch die Mehrstufenklassen können die Schüler alle auf ihrem jeweiligen Niveau lernen. Davon profitieren sowohl schulisch starke als auch schwache Kinder. In Deutsch hatte mein Sohn z.B. teilweise in der ersten Klasse schon Hausübungsblätter, wo "3. Schulstufe" oder "4. Schulstufe" drauf stand. Vielleicht wäre so eine Schulform auch was für deinen Sohn.
Ansonsten würde ich ihn einfach mal fragen, ob er selbst schon in die Schule WILL und das in die Entscheidung einbeziehen. Generell sind Kinder motiverter offener, wenn sie etwas "dürfen", was sie gerne wollen. Das Alter selbst (also dass er jünger wäre, als seine Klassenkameraden) sehe ich überhaupt nicht als Problem, wenn dein Sohn kognitiv fit und sozial altersgemäß ist.
Hier sind auch einige Eltern, die ihre Kinder vorzeitig eingeschult haben, meistens erfolgreich! Ich hoffe, die melden sich auch noch zu Wort. Alles Gute!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Frühere Einschlung
Hallo, ich habe mich meinem Sohn damals für die frühe Einschulung entschieden (5,5 Jahre) und es war definitiv die richtige Entscheidung. Er konnte zu diesem Zeitpunkt bereits lesen und rechnen und hat sich im Kindergarten nicht wohl gefühlt. Auch orientierte er sich im KiGa nur an den älteren Kindern, und die wurden ja ebenfalls eingeschult.
Wenn Dein Sohn keine sog. Baustellen hat und zwischen den Vorschülern nicht auffällt, würde ich aus meiner Erfahrung heraus einschulen, der Stoff in der 1. Klasse wird ihn onehin schon langweilen. Wie ist es um seine Frustrationstoleranz bestellt? Er wird bis weit ins 1. Schuljahr nur das machen müssen, was er bereits kann. Das veträgt nicht jedes Kind...
Wenn Dein Sohn keine sog. Baustellen hat und zwischen den Vorschülern nicht auffällt, würde ich aus meiner Erfahrung heraus einschulen, der Stoff in der 1. Klasse wird ihn onehin schon langweilen. Wie ist es um seine Frustrationstoleranz bestellt? Er wird bis weit ins 1. Schuljahr nur das machen müssen, was er bereits kann. Das veträgt nicht jedes Kind...
Re: Frühere Einschlung
Wir haben uns für reguläre Einschulung entschieden, da unsere Kinder bislang alle sehr gerne in den KiGa gegangen sind.
Bei unerträglicher Langeweile wäre Spingen die meiner Meinung nach sinnvollere Alternative, denn so spart man sich ein Jahr.
Meine Kinder sind bislang nicht gesprungen, sie geniessen es, Schule auf Sparflamme laufen lassen zu können und suchen sich ihre Herausforderungen außerschulisch. Großsohn plant für nächstes Schuljahr ein Auslandsjahr und will dann wieder in seine alte Klasse einsteigen.
Bei unerträglicher Langeweile wäre Spingen die meiner Meinung nach sinnvollere Alternative, denn so spart man sich ein Jahr.
Meine Kinder sind bislang nicht gesprungen, sie geniessen es, Schule auf Sparflamme laufen lassen zu können und suchen sich ihre Herausforderungen außerschulisch. Großsohn plant für nächstes Schuljahr ein Auslandsjahr und will dann wieder in seine alte Klasse einsteigen.
Re: Frühere Einschlung
Hallo,
Danke für eure Antworten.
Im Grunde hat unser Sohn noch gar nicht in Erwägung gezogen, dieses Jahr in die Schule zu kommen. Für ihn ist klar, dass er nächstes Jahr eingeschult wird und er freut sich schon sehr auf das Programm in letzten Kita-Jahr. Das würden wir im mit einer frühen Einschulung schon "wegnehmen". Ihn selbst haben wir noch gar nicht gefragt, da wir Angst haben, dass er enttäuscht sein würde, wenn es nicht klappen sollte. Die Direktorin der Grundschule steht einer frühen Einschulung sehr negativ gegenüber und lehnt solche Anträge sehr oft ab.
Unser Sohn löst sich aber auch gut von uns und ist "voll dabei", wenn es darum geht etwas neues zu lernen. Er ist auch sehr strukturiert und vergisst nur selten was: eher werde ich an etwas erinnert. Und wenn wir mal ein bisschen später in der Kita sind, wird gleich mal ausgerechnet, wie viel Verspätung wir haben
Der Gedanke, dass er nächstes Jahr bei regulärer Einschulung die Langeweile besser ertragen könnte, kam uns auch schon. Seine Frustrationstoleranz ist sehr unterschiedlich und tagesabhängig. Da könnte ich mir in der Schule schon Schwierigkeiten vorstellen. Da hier in der 1. Klasse auch viel ausgemalt und er das gar nicht mag, wird das sicher am Anfang schon gleich ein Problem werden.
Wahrscheinlich ist der Erfolg oder Misserfolg einer frühen Einschulung tatsächlich sehr abhängig von der Schule und den Lehrern. Leider wird der Schule hier im Ort sehr wenig differenziert (jedenfalls das was man so hört). Eine Schule mit jahrgangsübergreifenden Unterricht gibt es bei uns leider nicht in unmittelbarer Nähe. Das würde jeden Tag rund 30 Minunten Hinweg und nochmal 30 Minunten für den Rückweg mit dem Auto bedeuten - für uns leider nicht machbar.
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen, er ist gut im Kindergarten aufgehoben. Ich stelle mir allerdings auch die Frage, ob das im kompletten nächsten Jahr so bleiben wird...
Hat jemand von euch Erfahrung damit im Vorfeld das Gespräch mit der aufnehmenden Grundschule zu suchen? Das möchte ich nämlich gerne nach den Osterferien tun. Habe nur Angst, dass die Erwartungen an das Kind dann zu groß werden.
LG
Danke für eure Antworten.
Im Grunde hat unser Sohn noch gar nicht in Erwägung gezogen, dieses Jahr in die Schule zu kommen. Für ihn ist klar, dass er nächstes Jahr eingeschult wird und er freut sich schon sehr auf das Programm in letzten Kita-Jahr. Das würden wir im mit einer frühen Einschulung schon "wegnehmen". Ihn selbst haben wir noch gar nicht gefragt, da wir Angst haben, dass er enttäuscht sein würde, wenn es nicht klappen sollte. Die Direktorin der Grundschule steht einer frühen Einschulung sehr negativ gegenüber und lehnt solche Anträge sehr oft ab.
Unser Sohn löst sich aber auch gut von uns und ist "voll dabei", wenn es darum geht etwas neues zu lernen. Er ist auch sehr strukturiert und vergisst nur selten was: eher werde ich an etwas erinnert. Und wenn wir mal ein bisschen später in der Kita sind, wird gleich mal ausgerechnet, wie viel Verspätung wir haben
Der Gedanke, dass er nächstes Jahr bei regulärer Einschulung die Langeweile besser ertragen könnte, kam uns auch schon. Seine Frustrationstoleranz ist sehr unterschiedlich und tagesabhängig. Da könnte ich mir in der Schule schon Schwierigkeiten vorstellen. Da hier in der 1. Klasse auch viel ausgemalt und er das gar nicht mag, wird das sicher am Anfang schon gleich ein Problem werden.
Wahrscheinlich ist der Erfolg oder Misserfolg einer frühen Einschulung tatsächlich sehr abhängig von der Schule und den Lehrern. Leider wird der Schule hier im Ort sehr wenig differenziert (jedenfalls das was man so hört). Eine Schule mit jahrgangsübergreifenden Unterricht gibt es bei uns leider nicht in unmittelbarer Nähe. Das würde jeden Tag rund 30 Minunten Hinweg und nochmal 30 Minunten für den Rückweg mit dem Auto bedeuten - für uns leider nicht machbar.
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen, er ist gut im Kindergarten aufgehoben. Ich stelle mir allerdings auch die Frage, ob das im kompletten nächsten Jahr so bleiben wird...
Hat jemand von euch Erfahrung damit im Vorfeld das Gespräch mit der aufnehmenden Grundschule zu suchen? Das möchte ich nämlich gerne nach den Osterferien tun. Habe nur Angst, dass die Erwartungen an das Kind dann zu groß werden.
LG
Re: Frühere Einschlung
Wir haben damals das Gespräch mit der Schule gesucht, da unser Sohn für die "Kann-Kind" Regelung noch zu jung war. Der Rektor hat der Einschulung dann zugestimmt. Dennoch war es schwierig, da die Lehrkraft der 1. Klasse uns die Sache mit der HB nicht glaubte und keinerlei Differenzierung ermöglichte. Sie hielt uns für sog. Eislaufeltern, und das, obwohl schon ein Geschwisterkind hb getestet wurde.
Es hängt wirklich viel von der einzelnen Lehrkraft ab, welche Einstellung die zur Hb hat. Mein Sohn hatte so große Erwartungen, dass es in der Schule endlich was zu lernen gibt, und das , obwohl er schon beim Vorschulprogramm im Kiga diesbezüglich bitter enttäuscht wurde...
Es hängt wirklich viel von der einzelnen Lehrkraft ab, welche Einstellung die zur Hb hat. Mein Sohn hatte so große Erwartungen, dass es in der Schule endlich was zu lernen gibt, und das , obwohl er schon beim Vorschulprogramm im Kiga diesbezüglich bitter enttäuscht wurde...
Re: Frühere Einschlung
Was vielleicht auch noch wichtig ist, welche Einstellung hat die Schule bezüglich eines evt. Klassensprungs? Da gibt es auch große Unterschiede und es müssen sämtliche abgebende und aufnehmende Lehrkräfte zustimmen. Vor allem Jungs zeigen aber bei Unterforderung problematisches Verhalten und Leistungsverweigerung, dieses steht dann einem Sprung im Wege (eigentlich ein Teufelskreis )
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- Dauergast
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Re: Frühere Einschlung
Bei uns war es ähnlich. Mein Sohn konnte ja schon früh sehr gut lesen und vorher haben wir viel vorgelesen. Dazu eben auch etliche Bücher zur Einschulung. Für meinen Sohn war daher klar, dass "man" mit 6 Jahren in die Schule kommt. Er ist im März geboren, die Schule beginnt im September und daher wird er mit 6 1/2 Jahren dort anfangen. Und Punkt!Tata hat geschrieben: Im Grunde hat unser Sohn noch gar nicht in Erwägung gezogen, dieses Jahr in die Schule zu kommen. Für ihn ist klar, dass er nächstes Jahr eingeschult wird und er freut sich schon sehr auf das Programm in letzten Kita-Jahr. Das würden wir im mit einer frühen Einschulung schon "wegnehmen".
Als ich ihn dann gefragt habe, ob er schon ein Jahr früher, also mit 5 1/2 Jahren in die Schule will, war er einerseits erstaunt, dass es die Möglichkeit gibt (und nicht grundsätzlich dagegen), aber auch skeptisch. Wir haben dann einen Termin in der Schule gemacht um mit der Direktorin (die hochbegabten, jungen Kindern grundsätzlich positiv gegenübersteht) die Möglichkeit einer Kann-Kind-Einschulung zu besprechen.
Tja, und am Tag des Termins war mein Sohn plötzlich schon zu Hause sehr langsam, unkonzentriet hat absichtlich gebummelt, obwohl die Zeit schon drängte. Direkt darauf angsprochen meinte er (ziemlich wörtlich): "Mama, ich habe darüber nachgedacht ob ich mit 5 schon in die Schule will. Aber ich bin noch nicht so weit! Ich kann nicht länger als eine Stunde still sitzen. Weißt du, im September 2016 fängt wieder ein Schuljahr an. Da werde ich dann WIRKLICH 6 Jahre als sein, und dann bin ich auch so weit!"
Ich habe dann angerufen und den Termin abgesagt.
So Kinder wie dein Sohn gehen dann (in der Praxis ) nicht in die Schule, um ständig neue, interssante Dinge zu lernen, sondern um mit ihren Freunden zusammen zu sein. Die soziale Komponente zählt meist mehr als die intellektuelle. Daher gehen sozial kompetente, kluge Kinder meistens gerne in die Grundschule, auch wenn der Schulstoff selbst keinerlei Herausforderung darstellt.Tata hat geschrieben: Der Gedanke, dass er nächstes Jahr bei regulärer Einschulung die Langeweile besser ertragen könnte, kam uns auch schon. Seine Frustrationstoleranz ist sehr unterschiedlich und tagesabhängig. Da könnte ich mir in der Schule schon Schwierigkeiten vorstellen. Da hier in der 1. Klasse auch viel ausgemalt und er das gar nicht mag, wird das sicher am Anfang schon gleich ein Problem werden.
Mein Sohn, der immer schon Probleme mit Frusttoleranz hatte, hat im Jahr vor der Einschulung einiges (in der Richtung) aufgeholt. Trotzdem war er in der ersten Klasse öfter mal frustriert und gelangweit (und das TROTZ differnezierten Unterricht und guten Lehrerinnen!). Wäre er ein Jahr vorher eingeschult worden, wäre ein- und dieselben Reaktionen automatisch auf "Unreife" geschoben worden!
Wegen "machbar" - ich verstehe, dass eine längere Fahrt für euch keine Option ist. Aber wenn es die Notwendigkeit ergibt, denkt man anders. Ich auch bin Mutter eines schwerbehinderten Sohnes (gehörlos, autistisch und noch ein paar "Baustellen") und weiß, dass ganz viel machbar ist, was ich früher nie gedacht hätte.Tata hat geschrieben: Wahrscheinlich ist der Erfolg oder Misserfolg einer frühen Einschulung tatsächlich sehr abhängig von der Schule und den Lehrern. Leider wird der Schule hier im Ort sehr wenig differenziert (jedenfalls das was man so hört). Eine Schule mit jahrgangsübergreifenden Unterricht gibt es bei uns leider nicht in unmittelbarer Nähe. Das würde jeden Tag rund 30 Minunten Hinweg und nochmal 30 Minunten für den Rückweg mit dem Auto bedeuten - für uns leider nicht machbar.
Da würde ich sagen: kratz dich, wenn´s juckt! Dieses "Was könnte sein, wenn....(sich mein Sohn in einem halben Jahr furchtbar zu langweilen beginnt)" ist kein guter Ratgeber! Wenn er JETZT gut mit Kindern und Betreuern auskommt, spricht nichts dagegen, dass das weiter so läuft. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, an gut funktionierenden Systemen nichts zu ändern . Mein älterer Sohn war übrigens bis zum allerletzten Tag wirklich GERN im Kindergarten.Tata hat geschrieben: Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen, er ist gut im Kindergarten aufgehoben. Ich stelle mir allerdings auch die Frage, ob das im kompletten nächsten Jahr so bleiben wird...
Ja, es steht und fällt alles mit der Lehrperson. Es ist bei der Schule nicht wichtig, was "drauf steht" sondern was "drin ist"´. Wenn ihr vorzeitige Einschulung in Erwägung zieht, würde ich daher mal alle Lehrer der Wunschschule kennenlernen, die jetzt eine vierte Klasse haben, und nächstes Jahr eine erste Klasse übernehmen. Eventuell auch nachfragen, ob ihr mal die der Klasse hospizieren könnt, dann seht ihr sehr gut, wie mit den Kindern umgegangen wird.Tata hat geschrieben: Hat jemand von euch Erfahrung damit im Vorfeld das Gespräch mit der aufnehmenden Grundschule zu suchen? Das möchte ich nämlich gerne nach den Osterferien tun. Habe nur Angst, dass die Erwartungen an das Kind dann zu groß werden.
LG
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Frühere Einschlung
Wir hatten unseren Sohn damals mit 5,3 Jahren eingeschult und bis jetzt (er ist jetzt in der 4. Klasse) war es absolut die richtige Entscheidung. Bei uns war es aber wie bei Twins, Sohn hat sich im KiGa auch nicht wohl gefühlt und wollte sehr gerne in die Schule. Die Entscheidung hat uns aber letztendlich die Leiterin des KiGas abgenommen, da sie eine frühe Einschulung absolut befürwortete - trotz emotionaler Defizite. Da bei uns KiGa und Grundschule eng zusammenarbeiten, war die Grundschule bei uns natürlich auch gleich mit im Boot.
Da sich dein Sohn aber im KiGa wohl fühlt, würde ich ihn erstmal noch dort lassen. Never change a running system
Da sich dein Sohn aber im KiGa wohl fühlt, würde ich ihn erstmal noch dort lassen. Never change a running system
Re: Frühere Einschlung
Ich weiß nicht recht, aber ich denke, dass es eine Einschulung mit 5 3/4 ja keine Extremeinschulung ist, bei uns in BW kommt das häufig vor und es gibt keine Probleme, obwohl viele dieser Kinder noch nicht lesen und schreiben können. Ein fittes Kind sollte es dann doch erst recht schaffen. Bei uns meinte damals die Schulpsychologische Beratungsstelle, dass etwa 10 IQ Punkte in etwa einem Jahr Entwicklungsvorsprung entsprächen, das könnte für Deinen Sohn dann bei Nichteinschulung später schwierig werden, soziale Kontakte zu knüpfen, wenn die meisten Kinder seiner Klasse dann jünger wären und zusätzlich noch kognitiv nicht so fit (was Interessen, Lesestoff etc angeht).
Wenn, dann solltest Du auf jeden Fall abklären, ob die Schule eine Einschulung direkt in die 2. Klasse unterstützt.
Wie Du merkst, bin ich sicherlich ein Befürworter der Akzeleration, bei meinen 3 war es der richtige Weg, dabei ist der Jüngste nicht nur vorzeitig eingeschult, sondern noch zusätzlich gesprungen.
Wenn, dann solltest Du auf jeden Fall abklären, ob die Schule eine Einschulung direkt in die 2. Klasse unterstützt.
Wie Du merkst, bin ich sicherlich ein Befürworter der Akzeleration, bei meinen 3 war es der richtige Weg, dabei ist der Jüngste nicht nur vorzeitig eingeschult, sondern noch zusätzlich gesprungen.