Achtung, jetzt kommt ein Karton:
Das kurze, aber sehr ehrliche und deshalb effektive Gespräch mit der jetzigen KL ergab folgendes:
Sie könne keine großartige Differenzierung für meinen Sohn anbieten - sprich, einen Klassensprung, was eigentlich rein kognitiv betrachtet nötig wäre- da er feinmotorisch einfach nicht so weit ist in Klasse 2 zu springen. Er wäre dann, mit der Schreibschrift, die die Schüler in Klasse 2 mittlerweile beherrschen restlos überfordert (feinmotorisch). Er sei in Deutsch nicht nur langsam, weil er oft unkonzentriert bei den leichten Aufgaben ist, sondern weil ihm das schreiben an sich einfach noch so viel Mühe bereite...
Andere Vorschläge zur Differenzierung außer dem angedachten Sprung, den sie aus o.g. Gründen nicht in Erwägung zieht, kamen nicht.
Sie erkennt seine hohe Begabung durchaus täglich im Unterricht (großes Wissen, sehr schnelle Auffassungsgabe, schnelles transferieren in andere Wissensbereiche, etcpp), aber diese Schule (und viele andere offensichtlich auch) hat da einfach keinen Spielraum, groß drauf einzugehen. Ein homogen hochbegabtes Kind, das auch feinmotorisch sehr fit ist, wäre jetzt gesprungen. Bei meiner kleinen Extra-Wurst sehen beide Lehrerinnen das eben nicht. Ich habe ehrlich gesagt nicht die Energie mir dort nun 4 Jahre lang den Mund fusselig zu reden und Dinge "durchzudrücken" (wie Drehtürmodell oder Sprung), wenn das an der Schule kaum oder gar nicht unterstützt und angeboten wird und ich selbst nicht 100%ig überzeugt bin, dass das die beste Lösung ist. Ich sehe nicht, dass da was bei rum kommt auf Dauer.
Die Lehrerin hat eifrig genickt, als ich die Grundschule, die wir ins Auge gefasst haben, erwähnte und erzählte, dass man dort Platz für ihn hätte. Sie meinte, sie habe auch an diese Schule für den Sohn gedacht (!) und sei sich sicher, dass er dort adäquater beschult werden könne. Es wirkte absolut nicht so, als wolle sie ihn loshaben. Es wirkte viel eher so, als sei ihr einfach das Wohl des Kindes wichtiger als "Werbung" für die eigene Schule zu machen... Sie meinte auch, dass wir jetzt auch einfach mal noch in uns gehen können und eine Weile weiter beobachten können wie es läuft. Und da sie ihn wirklich als das Kind wahrnimmt, das er ist, sieht sie nicht nur seine Probleme (Feinmotorik, häufige Distanzlosigkeit gegenüber Gleichaltrigen, niedrige Impulskontrolle (reinrufen, nicht abwarten können, bis er dran ist, etc.)) sondern auch seine Stärken und sein im Grunde sehr freundliches und verständiges Wesen. Es scheitert also definitiv nicht an der Einstellung der Lehrerin zu meinem Kind, sondern am System und/oder der entsprechenden Erfahrung mit (heterogen) begabten Kindern.
Aber ehrlich: wie soll es denn laufen, wenn NICHTS an der jetzigen Beschulung geändert wird?

. Für mich macht daher noch abzuwarten nicht allzu viel Sinn. Andererseits habe ich natürlich auch ein wenig "Bauchweh", wie mein Sohn die neue Schule, bzw. die Schüler, Lehrer und die komplett andere Herangehensweise des Unterrichts aufnehmen wird.
Im Großen und Ganzen sehe ich jedoch klar den Vorteil im Schulbezirkswechsel.
Es steht nun ein Gespräch mit dem Rektor der jetzigen Schule an, erst dann können wir den Probeunterricht in der "neuen" Grundschule beantragen.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.