Ich update auch mal:
Grundschulkind (gestern 8 Jahre alt geworden, 2.Klasse).
Da läufts soweit. Bisschen langweilt sie sich, aber offensichtlich nicht so, dass ihr Schule keinen Spaß mehr machen würde.
Kürzlich hat sie mich verblüfft, als sie mir erklärte, welchen "Trick" sie sich ausgedacht hat, um auch hohe ungerade Zahlen schnell im Kopf mit 5 zu multiplizieren.
Sie nimmt die nächst drunter liegende gerade Zahl, halbiert sie (weil ja immer 2x5 in Zehn hineinpasst), hängt eine Null dran und rechnet die fehlende 5 dazu. So kann sie ganz flink auch sowas wie bspw 37x5 ausrechnen...
(38:2=18, 180+5=185)
Finde ich schon erstaunlich, sich sowas ganz allein auszudenken.... (ich rechnete sowas bisher immer zerlegt in 2 Multiplikationen, also (30x5)+(8x5), finde ihren Weg viel effektiver!)
Ansonsten habe ich mich aber kürzlich auch über die Schule bzw Lehrerin geärgert:
Im Januar wurde in der Klasse meiner Tochter (also 2.Klasse) gefragt, wer beim Känguruwettbewerb mitmachen mag. Meine Tochter war - so erzählte sie mir zumindest - eine der ersten, die sich begeistert meldeten.
Außerdem meldeten sich noch einige Jungs und zuletzt noch ein weiterer Junge, der bei sowas immer sehr zögerlich ist und erst ein bisschen überlegt hatte. (Sohn einer Freundin)
Ich weiß noch genau, wie meine Tochter an dem Tag nach Hause kam und mir aufgeregt erzählte, sie dürfe im März bei einem Mathe-Wettbewerb mitmachen. Und wie froh sie war, dass sie das durch unser Kur im Februar nicht verpasst, weil wir noch rechtzeitig 1 Woche vorher zurück sein würden.
Nun weiß ich noch von meiner älteren Tochter, dass das Känguru regulär erst ab Klasse 3 startet, da machen dann hier alle Kinder der Klasse mit. Begabte Kinder dürfen aber tw schon in Klasse 2 mitmachen. An sich muss da ja auch eine Anmeldegebühr von 2 Euro bezahlt werden, ich nehme an, das hat hier die Schule übernommen.
Nun war kürzlich der große Tag - meine Tochter hatte sich die ganze Zeit den Termin gemerkt und hatte sich auch die Plakate, die dazu im Schulhaus hingen, immer angeschaut. Sie freute sich richtig drauf.
Dann hieß es aber wohl völlig überraschend n dem Tag, direkt zu Beginn der entsprechend Stunde, es dürften pro Klasse nur 3 Kinder mitmachen.
Es hatten sich aber wohl insgesamt 7 Kinder der Klasse gemeldet gehabt im Januar, 2 davon waren krank, also waren 2 überzählig.
Es wurden drei mathefitte Jungs der Klasse genommen, die den Wettbewerb schreiben durften, meine Tochter (übrigens das einzige Mädchen, was sich gemeldet hatte!) und der Sohn meiner Freundin (sehr schlau, aber eher zurückhaltend und angepasst) durften für sie selbst völlig überraschend nicht mitmachen und verblieben in der Klasse.
Ich finde das Vorgehen sehr ungeschickt. Wieso dürfen sich Interessierte erst melden und dann doch nicht mitmachen? Und das auch noch last Minute...
Der Sohn meiner Freundin, der erst noch überlegt hatte damals, ob er sich überhaupt meldet, war auch richtig enttäuscht. Er ist in Mathe schon lange unterfordert und das hätte ihn sicherlich mal wieder etwas motiviert. Er langweilt sich viel in Mathe und hat nun aber bspw grad letzte Woche eigenständig das ganze 1x1 auswendig gelernt, weil jetzt ENDLICH das Malnehmen dran ist. Jetzt ist natürlich erstmal die Luft wieder raus und Mathe doof....
Außerdem sind die 3 Jungs, die mitmachen duften, auch noch seine besten Freunde in der Klasse, so dass es sich für ihn besonders doof anfühlte, dass ausgerechnet er nun doch nicht mitmachen durfte.
Weder meine Tochter, noch der andere Jungen haben sich übrigens ihre Enttäuschung anmerken lassen. Beide haben erst zu Hause geklagt. (meien Tochter sagte, als ich sie fragte, wie sie das fand, "ach egal" hatte aber Tränen in den Augen.

)
Meine Freundin hat ihren Sohn dann übrigens zu Hause einen Kängurutest aus den Vorjahren machen lassen und er schnitt von den Punkten her besser ab, als ein durchschnittlicher 4.Klässler... ich vermute mal, dass das die Lehrer, die die Auswahl getroffen hatten, ihm so gar nicht zugetraut hätten.
Ich nehme übrigens an, dass man pro 2. Klasse einfach pauschal 3x Anmeldegebühr bezahlt hatte und darum nun nicht einfach alle mitschreiben lassen konnte. Aber das muss man den Kindern dann doch deutlich und vor allem RECHTZEITIG sagen... Der Termin hing wie gesagt auch überall aus und die beiden betroffenen Kinder wussten genau, wann das sein sollte!
Wahrscheinlich können diese Lehrer sich auch nicht in so ein Kind reinversetzen, was sich so freut, endlich mal zeigen zu können, was in ihm steckt und dann einfach so "abgewählt" wird.
Mir geht es echt nicht um irgendwelche Erfolge, die zu erwarten gewesen wären, sondern um die Art und Weise... weil es so demotivierend für die Kinder ist.
(Abgesehen davon spricht es auch Bände, dass sich 6 Jungs und nur 1 Mädchen gemeldet haben... und am Ende 3 Jungs mitmachen durften.)
Ich hätte da erwartet, dass sie da an der Schule eine Lösung finden, dass doch alle Interessierten mitschreiben können (hätte man das eben schulintern ausgewertet), oder dass man wenigstens die drei Kinder dann auslost oder die Kinder fragt, wer freiwillig verzichtet...
Auf jeden Fall find ich das sehr ungeschickt und unempathisch und einfach richtig doof!
Ich fürchte, den Lehrern ist gar nicht klar, wie sehr sich die beiden Kinder drauf gefreut hatten und dass sie den Termin die ganze Zeit über seit Januar im Auge behalten hatten.
Ich überleg noch hin und her, ob es sich lohnt, das gegenüber der Lehrerin nochmal anzusprechen.
Aber dann scheu ich auch wieder davor zurück, dann ist man ja wieder die Mutter, die ihr Kind mit irgendwelchen Wettbewerbsteilnahmen pushen will...
(mir geht es aber gar nicht ums Ergebnis, sondern um die Teilnahme an sich, die auch schon beflügelnd für ein Kind sein kann und eben um die Art und Weise, wie das letztlich ablief.)
Für das Extraangebot Französisch, 3 mögliche Stunden ab nächsten Schuljahr, habe ich sie übrigens nun nicht angemeldet. Soll sie lieber mehr Freizeit haben, wo sie eh schon sie viele Hobbys mit Zeitbedarf hat.
(Zumal man mir auf Nachfrage sagte, dass man aus insgesamt 4 Klassen pro Jahrgang immer zwei Kurse zu 20-22 Kindern bildet. Das ist dann ja wieder fast eine normale Klassengröße und es macht dann jeder 2. oder 3. mit, so dass man da dann auch nicht auf viel Forderprogramm und Individualbetreuung hoffen kann...)
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Bei meiner Großen (13/7.Klasse) läuft es sosolala. Sie meinte neulich mal, sie habe manchmal so Zwänge und sie hat Angst, eine Zwangsstörung zu entwicklen. Eine Therapeutin aufsuchen will sie aber nicht. So kann man ihr natürlich nicht viel helfen.
Ich sehe jetzt auch keine Einschränkungen und keine Störung aktuell. Die Kinderärztin (Mutter ihres Freundes und Klassenkameraden) sagt dazu auch, solange sie nicht will (abgesehen davon dass es eh keine Termine bei Psychogen gibt) und sich nicht im Alltag eigeschränkt fühlt, würde sie nichts unternehmen.
Kind kann halt einfach schlecht mit Stress umgehen. Ich denke, das ist einfach nur mal wieder ein Versuch, das irgendwie zu kanalisieren...
Leider stresst sie immernoch bzw. wieder vor allem der Matheunterricht und der Mathelehrer.
Sie glaubt, dass er sie nicht leiden kann und genervt ist, wenn sie mal was fragt. Darum sagt sie nichts und meldet sich nicht. Er würde sich am liebsten nur um die leistungsstarken "Mathefreaks" kümmern und die restlichen Schüler wären ihm egal. Und sie würde er für dumm halten. Sie hat Angst vor ihm.
Außerdem hat er wohl mal gesagt, dass, wer an dieser Schule (spezielles Gymnasium für Begabte mit MINT Schwerpunkt und darin für mit vertiefendem Lehrpan, im Volksmund "Matheschule" genannt) eine 4 in Mathe hätte, habe im Grunde an dieser Schule nichts verloren.
Nun schwanken ihre Mathezensuren derzeit immer zwischen 3 und 4, Tendenz zur 4, und sie fühlt sich natürlich angesprochen. Dabei hat sie insgesamt auf dem Zeugnis einen Schnitt von 1,7 und in keinem anderen Fach solche Probleme.
Ihre Mathearbeiten sehen auch echt grausig aus, chaotisch, fahrig. Sie sagt auch, sie hat immer so Stress, auch dass sie fertig wird. Ihr graut nun schon vor der Oberstufe, denn Mathe-Leistungskurs ist dort verpflichtend und sie glaubt langsam, dass sie das nicht schafft und von der Schule gehen muss... Immer wenn sie vom Matheunterricht erzählt, kommen ihr die Tränen. Sie fühlt sich als Versager. Die Zwänge scheinen auch damit im Zusammenhang zu stehen, meist am Abend vor Mathetagen scheint das aufzutreten. (Sie muss dann immerzu die Wand berühren oder irgendwelche Rituale ausführen wie nochmal aufstehen und den Sitzsack anfassen. Ich selbst habe das übrigens noch gar nicht so sehr beobachtet).
Ich bin grad am überlegen wo man ansetzen kann, um ihr zu helfen.
Ich finde es so schade, dass der Lehrer es nichts schafft, so Schüler wie sie irgendwie "aufzufangen". Am fehlenden Intellekt kann es ja eigentlich nicht liegen... Gerade auch an der Schule, wo alle immer klagen, dass es zu wenige Mädchen gibt, weil die sich schlicht nicht für diese Schulen bewerben (sie sind pro Klasse immer nur so 4 auf ca 22 Schüler insgesamt pro Klasse) sollte man doch zusehen, dass da kein Mädel in einem MINT Fach so hintenrunter fällt gegenüber den selbstbewussten, mathestarken Jungs...
Und dieser Spruch mit "wer eine 4 in Mathe hat, gehört nicht auf die Schule ..." ist auch höchst unpassend. Es gibt ja noch andere MINT Fächer da!
(Übrigens belegt sie seit diesem Schuljahr auch ich ein "wahlobligatorisches" Mathe, das ist verpflichtend an der Schule. Andere Lehrerin, anderer Stoff, komplett abseits vom Lehrplan. Da hast sie bisher nur 2en.)
Ich neige darum dazu, mal wieder um ein Lehrergespräch zu bitten. (Das will Kind aber natürlich mal wieder auf keinen Fall)
Vielleicht sollte ich auch nochmal zur Vertrauenslehrerin den Kontakt suchen? Da war ich ja schonmal mit demselben Problem Ende Klasse 5.
Vielleicht hilft auch doch mal ein Schub Nachhilfe, auch wenn Kind nicht glaubt, dass es hilft gegenüber dem gewissen Lehrer und außerdem so teuer ist. (Eine Freundin sagte neulich was von 200 Euro im Monat für 4 Individualstunden im Monat)
Kind selbst sagt, das wären doch dann bestimmt alles Leute, die selbst immer total gut in Mathe gewesen seien und gar nicht verstehen könnten, wie man da Probleme haben kann...
Ich würde mir so wünschen, dass sich jemand findet, bei dem sie mehr Selbstvertrauen gewinnt. Es kann doch irgendwie nicht sein, dass sie mit ihrem PR >99 im fluiden Schlussfolgern mit Mathe so gar nicht klar kommt...
Ansonsten sucht sie nach wie vor und immer dringender nach einer Freundin. Leider ist da weit und breit niemand in Sicht.
Und interessiert sich sehr für die LGBTQIA+ Bewegung.
Sie möchte im Mai zu einem entsprechenden Wochenendcamp (angeleitetes Feriencamp-Angebot, gefördert aus dem Corona-Aufholpackt) fahren, wohin sie 2,5 Stunden (1x Umsteigen) allein mit dem Zug fahren müsste und 2 mal dort übernachten. Das ist das erste Mal, dass sie sowas von sich aus machen will und ich finde das toll und mutig von ihr.
Zu Hause läuft es mit ihr gut, von Pubertätsquereelen ist nicht allzuviel zu merken. Abgesehen von Mathe erzählt sie auch lebhaft vom Schulalltag und scheint sich nicht unwohl in der Klasse zu fühlen. Aber sie sagt, dass sie sich in den meisten Fächern von sich aus nicht oder nur sehr selten meldet, um nichts dummes zu sagen und ausgelacht zu werden.

Am besten ist sie übrigens in Englisch, da scheint sie sogar Klassenbeste zu sein. Französisch hasst sie aber wie die Pest und wartet schon drauf, das wieder abwählen zu können.
Was würdet ihr denn wegen Mathe empfehlen?
Mathelehrer?
Vertauenslehrerin?
Nachhilfe?
Wie findet man denn eine passende, wirklich gute Nachhilfe für so Kinder?