nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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sinus

nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von sinus »

Hallo, ich finde schon von Anfang an, dass meine kleine Tochter in vielen Dingen recht schnell ist...
Da sie aber mein erstes Kind ist und ich aus Mangel an Erfahrung nur begrenzt vergleichen kann, kann ich das nicht so ganz einordnen.
Vielleicht ist sie ja einfach nur geringfügig schneller, als der Durchschnitt bzw manches, was mich überrascht und ich als Mama ganz supertoll finde, ist völlig normal!
Da ich mitunter schon seltsame Reaktionen bekam, wenn ich von den Fähigkeiten meiner Tochter berichtete, trau ich mich oft gar nicht mehr, sowas mal zu schildern. Darum fällt es mir natürlich umso schwerer, das realistisch einzuordnen.
Vielleicht bin ich da ja bei euch an der richtigen Stelle, ohne gleich als Möchtegernsuperkindmama abgestempelt zu werden? Vielleicht sind hier ja ein paar Leute, die dazu was sagen mögen?

Sie ist übrigens auch erst eineinhalb... Die hier gelisteten facts habe ich jetzt nachträglich aus meinem Babytagebuch zusammengekramt...

- soziales Lächeln mit 4 Wochen
- gezieltes Greifen mit 9 Wochen
- krabbeln/hinsetzen mit 7einhalb Monaten
- laufen mit 10einhalb Monaten (allerdings zunächst ne ganze Weile nur maximal 6 - 8 Schritte.)
- seit etwa mit 9/10 Monaten schaut sie sich gezielt und ausdauernd Bücher an, blättert dabei sehr vorsichtig um (wie ne Alte!) und schaut die Bilder sehr aufmerksam an. Hält Bücher eigentlich von Anfang an richtig rum bzw korrigiert es, wenns nicht stimmt
- zum ersten Geburtstag konnte sie rund 60 Worte bzw Begriffe zuverlässig (also sowas wie "Wauwau" für Hund, "Bau" für Bausteine, "Steich" für Stern mitgezählt)
- Fantasie und Kreativität (abgebissene Wurstscheibe = "Mond" (mit einem Jahr) , viele Löffel in der Hand = "Blumenstrauß", Löffel und Gabel zusammen in der Hand gehalten: machen "tanze-tanze", Fuchs, der die Melodie von "Sandmann, lieber Sandmann" spielt, wird von ihr mit "Sandfuchs, lieber Sandfuchs" korrigiert u.ä.. Außerdem bildet sie oft interessante zusammengesetzte Wörter, z.B. "Nashornmaus", "Rennemann")
- frühes logisches Denken (ein Beispiel: im Wasserball ist Luft drin, das weiß sie vom Zuschauen des Aufblasens. Planschbeckenrand wird betastet und angeschaut und kommentiert mit "Luft drin")
- Türme bauen mit 12 Monaten, "Eisenbahn" bauen (Bausteine in einer Reihe) mit knapp 18 Monaten
- erkennt sich mit 12, 13 Monaten schon selbst im Spiegel und nennt sich selbst beim Namen

Status quo mit eineinhalb:

- Sätze mit bis zu 6 Wörtern. Dabei recht deutliche Aussprache und erkennbare Grammatik.
- kennt Farben (nicht nur Grundfarben)
- kennt, differenziert und benennt einige Blumen und Vogelarten (so 5, 6 Blumen, 4, 5 Vogelarten)
- kann kurze Textabsätze aus den Lieblingsbüchern und Geschichten aufsagen (mit und ohne Buch, dabei sinds manchmal nur die Schlüsselwörter, also ist es vermutlich kein stur Auswendig gelerntes)
- singt erste Liedabschnitte mit erkennbarer Melodie (halb gesprochen, halb gesunden z.B. "Ringel-Ringel-Reihe, Kinder zweie, sitzen Hollerbusch, husch-husch-husch")
- setzt sich mit Gefühlen auseinader (Angst, Wut, Lachen)
- sie kann zwischen Jungen und Mädchen fast immer richtig unterscheiden und hat ganz schnell begriffen, dass es "Brüder" und "Schwestern" gibt
- "erzählt" bzw fragt nach von vor Wochen schon Erlebten/ Bekanntschaften, selbst wenn es eher kurze Begegnungen waren
- "philosophiert"
Sie hat z.B. Angst vorm Ventilator und fragt mich nacheinander, wer auch alles Angst haben könnte: "Opa Ventilator Angst? Katze Ventilator Angst? Schlange (die ist dabei nur auf einem Bild) Ventilator Angst? Ball Ventilator Angst?".
Neulich schaute sich beim Abendessen unvermittelt um und kommentiert: "Wohnung das!", danach "fragt" sie mich, wer alles eine Wohnung hat, zählt ihre Krabbelfreunde auf, unsere Katze, aber auch Gegenstände (wie z.B. den besagten Ventilator).
Aktuelle Geschichte die mich jetzt veranlasste, das hier zu schreiben:
Heute Nacht hatte sie eine Alptraum (vom Ventilator, wie sie sagte ;-). Als ich nach vielen Versuchen, sie zu trösten meinte, dass sie keiene Angst haben brauche, der liebe Gott passe doch auf sie auf. (Den "lieben Gott" kennt sie übrigens aus einem kleinen Kinderbuch über Moses, drüber gesprochen haben wir aber noch nie.) Fast unvermittelt fragte sie interessiert "Lieber Gott hin?" (wo ist er hin, ist gemeint) Ich erkläre, dass er überall sei, im Himmel, in den Blumen, in ihr, in mir... Das gab ihr sichtlich zu denken und die fragte dann: "Wasser auch?" (Das s doch nicht mehr normal, das ich mit ner eineinhalbjährigen über GOTT diskutiere, oder????)

Insgesamt sagen mir einige Leute, dass sie von Anfang schon immer an sehr konzentriert gewirkt habe, ungewöhnlich lange bei einer Sache bleiben würde, sehr bedacht wirkt. (So reißt sie z.B. keine Bumen ab, hat mit rund einem Jahr damals die Christbaumkugeln nur behutsam betastet und nicht ein einzige runtergerissen. Geht mit Büchern von Anfang an sehr vorsichtig um. Sie kriegt seltenst Wutanfälle, wo ich von Gleichaltrigen sowas recht häufig höre)
Sie beschäftigt sich auch schon immer sehr gut selbst.
Und sie schläft weniger, als die meisten ihres Alters, habe ich den Eindruck. (11-12 Stunden in Summe mit Mittagsschlaf - wenns denn mal einen gibt. Bis vor 3, 4 Monaten war der nie länger als 25 Minuten)

Sie schlief ab dem Alter von 4 Wochen bis sie rund 8, 9 Monate alt war zuverlässig durch, worüber sich JEDER wunderte, dem ich das erzählte. (Obwohl Stillkind.)
Ach ja, um den ersten Geburtsttag rum hatte sie einige Wochen lang sowas wie einen Pavor Nocturnus.
Kennt das hier jemand auch?
Es passiert auch jetzt immermal noch, dass sie verstört weint in der Nacht, dann nicht angefasst werden mag und sich kaum beruhigen lässt. Wird sie richtig wach, ist sie aber dann voll da, so wie letzte Nacht, wo ich ja dann ne Stunde über "Gott" mit ihr reden musste.)

Also manchmal denk ich, ich bilde mir das vielleicht alles nur ein, dann wieder find ich manches schon irgendwie unnormal...
Wie seht ihr das denn hier???
Bin gespannt, was ihr sagt.
Ich wills einfach nur besser einordnen können, versteht ihr das?
Es wäre für mich irgendwie ne Erleichterung, wenn mal jemand mit Abstand was dazu sagen würde..............
sinus

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von sinus »

...ich vergaß zu erwähnen: ich bin allein erziehend und eigentlich macht mir das Ganze ein wenig Angst..........
alibaba

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von alibaba »

Hallo sinus,

also ich finde, Du hast ein gesundes, fittes Kind. Das sollte Dir aber keine Angst machen. ;)

vG
Mutterx4

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von Mutterx4 »

ich sehe keinen Grund für Sorgen. Dein Kind entwickelt sich. Albträume können allerdings von der Informationsüberfluss kommen. Mit 1,5 Jahren ist alles noch einfach - egal was du mit dem Kind machst, mach es nur solange dein Kind aktiv mitmacht. Soltest du merken, dass es nicht mehr interessiert ist, hör auf und lass es ausruhen. In dem Alter haben sie noch gute Schutzmechanismen vor Überladung. :-)
sinus

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von sinus »

Sorgen mache ich mir, dass ich dem irgendwann nicht mehr gewachsen sein könnte...
Erstens finanziell - eventuelle Musikkurse & Co müssen ja eventuell auch bezahlt werden.
Zweitens werde ich als Alleinerziehende, die uns beide durchbringen muss, in Zukunft wenig(er) Zeit für sie haben.
Das ist auch schade, wenn ein Kind "normale" Anforderungen stellt.
Aber noch mehr, wenn es Extra-Futter will und braucht. Da muss man sich schon ein paar Gedanken mehr machen, wie man dem Kind gerecht werden kann.
Man möchte gerade so einem Kind ja auch alle Möglichkeiten geben, sich zu entwickeln und ihre Interessen nicht aus Geld- und Zeitmangel verkümmern lassen.

Wenn sie mir jetzt schon Fragen stellt, die ich auf Anhieb schlecht beantworten kann, wie soll das erst später werden...?!
Übrigens kam sie gerade gestern mit einem Buchstaben unserer Spielzeugmatte an und meinte: "ein A ist das". (Es war zwar ein "M", aber allein, dass sie sich damit beschäftigt, find ich schon auffällig. Sie wollte dann auch, dass ich ihr ein "A" aufmale usw.)

Mir macht das bei aller Freude über das kluge Köpfchen schon auch bissle Angst.................
Mutterx4

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von Mutterx4 »

Ihre Sorgen sind zwar verständlich, aber völlig unbegründet. Gerade solche Kinder lernen aus der Luft und brauchen nicht unbeding zusätliche Geld und Zeitinvestitionen. Sie können Ihrem Kind eine breite Palette an Erlebnissen und Erfahrungen bieten, das müssen auch nicht unbedingt die kostenspieligsten Beschäftigungen sein. Wenn sie die Antworten nicht wissen, können sie immer im Internet nachschlagen. Die Mama muss nicht allwissend sein. ;-)
Moppelbär
Dauergast
Beiträge: 112
Registriert: Di 27. Jan 2009, 09:03

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von Moppelbär »

Hallo, Sinus,
Sei dankbar für dein schlaues Kind, in dem Alter läßt sich leider schwer urteilen, wie weit
der Vorsprung ist, ob ein bißchen weiter oder extrem weit... das wird sich mit der weiteren Entwicklung
zeigen. Geb ihr die Beschäftigung, die sie braucht, das hat nicht viel mit dem Geld zu tun.
In Krabbelgruppen gehen, zur Bücherei, Waldspaziergänge mit Blättersammeln, malen, basteln,
im Auto den Weg erklären:z.B. "jetzt müssen wir rechts abbiegen, da geht es nach...."
da gibt es einiges, was nichts kostet.
Oder geh auf Flohmärkte zum Spiele und Bücherkauf, das mach ich auch so.
Wenn du einen Kindergartenplatz suchst, schaue dir vorher welche an, wenn du die Möglichkeit bzw. Auswahl hast.
(Da gibt es auch Riesenunterschiede) Wenn dein Kind in einem guten Kiga ist, dann wird es dort schon sehr viel
Anregungen bekommen.
MfG
Moppelbär
alibaba

Re: nur ein bisschen weiter oder doch mehr?

Beitrag von alibaba »

Hallo Sinus,

ja, Moppelbär hat es schon gut geschrieben. Extraprogramme braucht man zur Förderung nicht unebdingt. Dein Kind ist auch noch viel zu jung um hier welche anzubieten. Vielleicht eine Krabbelgruppe für die sozialen Kontakte, ansonsten Mama. Und zur Beruhigung, es gibt jede Menge Dinge, zumindest in unserer Umgebung, die kostenfrei sind. Der einzigste Nachteil, man muss die Zeit haben sich rechtzeitig anzumelden und die Zeit haben da auch hinzugehen. Als Alleinerziehende sehe ich da eventuell Probleme. Ich als "Hausfrau" mit Nebenjob und einem Mann als Verdiener, habe das leicht reden. Ich arbeite, weil es Spaß macht und habe ab Mittag Zeit für die Kinder.

Warte ab, bis dein Kind größer äh älter ist. ;) Dann kannst du Dir immer noch jede Menge Gedanken über Förderung machen. Dein Kind wird Dir dann schon sagen, auf was es Lust hätte und du wirst ihm anwtorten müssen, ob es finanziell reicht oder nicht. aber auch eine Musikschulpatenschaft von Oma/Opa ist doch eine Möglichkeit, statt großer Geburtstagsgeschenke.

VLG
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