Ich bin durchs googeln auf dieses Forum gestossen und hatte beim überfliegen das Gefühl, dass hier sachlich und genau geantwortet wird, deshalb versuch ich mal zu erklären, wie es zu meiner "Google-Aktion" zum Thema Hochbegabung kam und was mich daran so verunsichert.
Unsere Tochter kam im April 2006 zur Welt, ist somit fast 2 1/2 Jahre alt und war ein total verschlafenes Kind. Sie hat mit 12 Wochen durchgeschlafen, das hat sich nie geändert und auch heute schläft sie noch 13-14 Stunden am Tag /Nacht.
Sie war motorisch sehr früh sehr fit, was krabbeln und laufen (mit 10 Monaten) angeht, nicht ungewöhnlich früh, aber eben auch nicht super langsam, dafür hat sie nicht gesprochen. Mama und Papa kam irgendwann nach dem 1. Geburtstag erst (da haben gleichaltrige Kinder von Bekannten schon einiges mehr gesprochen und ich dachte immer sie lernts gar nie mehr *gg*) und danach kam lange Zeit nichts. Wir haben sehnlichst auf das erste "richtige" Wort gewartet, aber nichtmal Silbenketten kamen über ihre Lippen.
Als Eltern macht man sich ja Gedanken

Wir haben uns da nicht weiter Gedanken drum gemacht und waren glücklich, dass sie so plötzlich so gut sprach

Aber dann ging alles ganz schnell, als sie im Februar 2008 (22 Monate) in die Kita kam, konnte sie bereits alle Farben benennen, alle Zahlen benennen und dinge ABZÄHLEN, von 1-20.
Wir dachten "Wow" und es wäre gelogen, wenn ich nicht sagen würde, dass mich das als Mutter unheimlich stolz macht *gg*, aber mehr auch nicht.
Diese Kita in der sie war, war nicht so richtig das, was wir uns vorgestellt hatten und so nahmen wir sie zu den Sommerferien wieder raus, weil wir einen Platz in einer Kita auf unser beider Arbeitsstelle bekamen. Vorher fand ein Elterngespräch statt, in dem uns dann aber folgendes gesagt wurde:
- sie fänden es erstaunlich, wie weit L. in ihrer Aussprache sei und was sie alles könnte, das sie nach einem mal hören jedes Lied von Text und Melodie auswendig singen kann,das hätten sie noch nie erlebt, ABER......
-sie würde ausschließlich alleine spielen

Mehr kam aber von Seiten dieser Erzieher nicht und auch wir haben uns darüber keine Gedanken mehr gemacht.
Alles anders wurde jetzt mit dem Kindergartenwechsel.
Wie gesagt, L. ist jetzt knapp 2 1/2 und kann neben den Zahlen, dem Abzählen und den Farben (was sie ja wie gesagt im Februar schon konnte), sämtliche Buchstaben erkennen, einige Buchstaben malt sie (also sie malt einen Kreis und sagt: "das ist ein O, wie bei Oma" oder sie malt einen Strich udn sagt "das ist ein I wie bei Igel" kein super Schriftbild *ggg* aber erkennbar eben, sie kann das Alphabet fehlerfrei aufsagen und viele viele Worte kann sie geschrieben erkennen.
Ich glaube (oder dachte zumindest bisher) dass das nichts mit Lesen zu tun hat, sondern dass diese Buchstabenfolgen für sie einfach ein Bild sind, ein Bild das zum Beispiel so aussieht: "M A M A" dass sie das nicht liest, sondern das dieses Bild Mama heißt. Ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich ist.
Sie kann nach wie vor alles was sie ein bis zweimal gehört hat auswenidg, sämtliche Liedtexte, ihre Hörspiele..... etc.
Ich bin stolz auf sie und war auch nicht böse drum, dass das so ist, bis zum ersten Elterngespräch jetzt im neuen Kindergarten. Die Erzieher haben uns um diesese Gespräch gebeten und sind mit uns diese Dinge durchgegangen, die sie alle sehr untypisch für das Alter finden. L. ist die jüngste in der Gruppe, kann aber alles, was die Vorschulkinder auch können und sie wollten mit uns überlegen, wie sie da am besten mit umgehen sollen, was wir denken. Ich fand die Frage erst sehr komisch, weil ich denke die Erzieher müssen wissen, was sie anbieten und wie sie damit umgehen, aber sie erzählten dann, dass es beispielsweise einen Schrank mit schwereren Spielen für die Vorschulkinder gäbe und auch andere Programme. Ob wir damit einverstanden sind, wenn sie L. bei solchen Vorschulprogrammen mit einbeziehen. Wir haben das bejaht, aber sicher bin ich mir plötzlich nicht mehr.
Was mich aber viel mehr schockiert hat war die Tatsache, dass sie uns gesagt haben sie wären ehrlich, sie würden sich mit dem Thema nicht so auskennen, aber sie glauben nicht dass das "noch normal" wäre und ob wir nicht mal überlegen wollen unseren Kinderarzt auf eine Hochbegabung anzusprechen und auf Fördermöglichkeiten.
Wir haben gesagt wir denken darüber nach, aber zu einer Entscheidung sind wir nicht gekommen, denn mich macht das fertig.
Somit habe ich also angefangen zu "googlen" und das hat mich noch mehr verunsichert.
Zum einen, dass "Hochbegabung" eine Modeerscheinung zu sein scheint, wenn man da so maches liest und ich jetzt Angst habe, dass unsere Erzieherinnen sich diesem Trend mit ihrem Gespräch nur anschließen wollten. Andererseits ist es ja ok, wenn sie uns auf sowas ansprechen, wir merken ja selbst, dass sie ein Stück weiter ist als andere in ihrem Alter, aber das kann ja auch normal sein? DAs muss doch nicht gleich heißen, dass sie mal hochbegabt wird, muss sie auch nicht *seufz*.
Zum anderen passen die Merkmale die ich gefunden habe nicht.
Unsere Tochter hat nicht sehr früh gesprochen, wie oben geschrieben, sondern viel später angefangen als Gleichaltrige und......
"Hochbegabte Kinder brauchen wenig Schlaf" hab ich gelesen. Würde unsere Tochter wenig Schlaf bekommen, die würde mir hier durchdrehen, sei braucht ihre lange Nacht und sie braucht auch ihren Mittagsschlaf.
Das passt doch alles nicht zusammen.
Ich bin nun so unschlüssig was wir tun sollen?
Ich habe rein gar nichts dazu gefunden, dass diese Tests in dem Alter schon irgendwas bewirken. Was soll unser Kinderarzt da machen (ihn sollen wir ja laut Kita drauf ansprechen)?
Wieso sollte man Kinder testen lassen, wenn diese Tests nichts aussagen?
Und selbst wenn doch? Es würde sich doch nichts ändern?
Angenommen irgendwer sagt uns unsere Tochter sei tatsächlich Hochbegabt........ mehr als auf ihre Fragen zu antworten können wir doch nicht tun, ich will dass sie Kind ist und nicht ihr Leben in irgendwelchen Kursen und Zusatzangeboten verbringt und auch wenn sie (ich muss schon fast sagen "hoffentlich", so sehr wie mich das die letzten Tage beschäftigt) nicht Hochbegabt ist, werde ich ihr dennoch weiter antworten.
Egal was wir nur tun, es kann doch nur falsch sein. Mir macht das alles Angst

Kennt einer von euch ähnliche Situationen, also mit so kleinen Kindern?
Ich bin so ahnungslos, habe aber auch Angst, dass uns vorgeworfen wird dass wir uns nicht darum kümmern, also dass die Kita uns da irgendwas kann

Ich hoffe auf ein paar Tipps