Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Aurora
Beiträge: 8
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 11:32

Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von Aurora »

Hallo!

Bin neu hier in dem Forum und ich reihe mich mit der beliebten Frage ein, ob meine Tochter schon Anzeichen von Hb hat oder ich es mir einbilde :?:

Ich fange einfach mal an Sophias Entwicklung zu beschreiben.


Die ersten Monate sind wahrscheinlich nicht sehr auffällig in der Entwicklung.
Ich habe mir das auch nicht so wirklich gemerkt, ab wann sie dies oder jenes machte.
Habe das nun etwas nach verfolgt und kann die ersten Entwicklungsschritte grob angeben.

Als Baby war sie sehr aufgeweckt und andere sagten öfter zu mir, dass sie „wach“ gucken würde, einen „wachen Blick“ hätte und so weiter.

5 Monate:
- fand heraus dass man sich durch die Gegend rollen kann um wo anders hin zu kommen
- Humor: herzhafte Lache (ist manchmal vor Lachen umgefallen!!) wenn ich ihr Worte „Papa“, „Gaga“, Baby“ und „Nackedei“ vorsagte. Aber das wohl bei jedem Baby so, oder?

7 Monate:
- erste Wörter (Anfang des Sprechens?!?)
- Das Wort „Papa“. Und wenn ich es ihr vor machte, machte sie es mir auch manchmal, nicht immer, direkt nach.

8 Monate:
- zog sich am Bett und Regal hoch und stand dort mit festhalten.

Kurz vor 1. Geburtstag:
- Sophia fängt an zu laufen. Was jetzt nicht auf eine Hochbegabung sprechen kann.
Sie konnte sehr früh Treppen herunter laufen, ohne dass ich es wusste! ( da gab es eine scheele Situation)
Der Kinderarzt kommentierte bei der Untersuchung man würde sehen, dass ich viel mit ihr unternehme

2 Jahre alt:
- Sophia „plappert“ richtig. Erzählt
- Vor ihrem 2. Geburtstag hat sie in der Ich-Form geredet. In der dritten Person hat sie nur selten von sich gesprochen.
In der Zeit fing auch ihr echtes Interesse für Buchstaben und den Computer an.
- hat immer das Audi-Zeichen erkannt und gesagt „mama da ist ein Audi“. Ich weiss noch im Urlaub. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht. Auf einmal wieder „Mama, ein Audi!“

- Farben konnte sie auch schon seit sie mind. 2 Jahre ist richtig unterscheiden.

Jetzt sind es 4 Wochen bis sie 3 Jahre alt wird:
Ich erkläre nun mal ihre derzeitigen Fähigkeiten oder Verhaltensweisen:

- erkennt und benennt alle Buchstaben richtig
- schreibt im Word-Programm selbstständig, ohne vorsagen, richtig „Sophia“ und „papa“, „mama“
- buchstabiert diese Worte zwischendurch auch auswendig (also ohne das wir gerade am Rechner sind oder vor einem Blatt Papier um zu schreiben)


- Sophia erinnert sich an Situationen die länger her sind. Mindestens halbes Jahr oder mehr. Wir sind nämlich im vergangenen Jahr, im Oktober, hier zurück gezogen. Deshalb machte ich die Unterscheidung „alte Wohnung“ und „neue Wohnung“. „Alter KiGa“ und „neuer KiGa“. So kommt es vor, dass Sophia auf einmal sich an Sachen erinnert, die ich oder mein Mann in der alten Wohnung gesagt haben, bzw. sie erinnert sich an die Kinder die sie in ihrem ersten (alten) Kindergarten im vorherigen Wohnort kennen gelernt hat. Sagt die Namen und erzählt mir auf einmal, was welches Kind dort mit ihr gespielt hat usw...
- Im neuen KiGa war eine der Erzieherinnen sehr erstaunt darüber, dass Sophia sich sehr schnell alle Namen der Kinder gemerkt hatte
- Benennt geometrische Formen richtig
- Stellt Warum- Fragen. Laut Kindergärtnerin „will sie alles ganz genau wissen“
- Macht Unterschied zwischen alt u. jung
- Sie redet immer z.B. „wenn ich groß bin dann mag ich auch gerne scharfes Essen, Kaffee, Senf, auf das große Klettergerüst usw…“
- Weiss sehr gut was sie will und was sie nicht will, auch laut Kiga
- Sie kann auf jeden Fall bis 5 zählen. Auswendig aufsagen bis 10 mind.
- Bedient selbständig die Stereoanlage und wechselt Cd´s.
- Fragt mich letztens: „mama, wer guckt bei dem Doktor nach, wenn der Doktor krank ist?“ ehehe Gute Frage. Ich schätze mal der Doktor kann sich selbst behandeln und untersuchen
- Tröstet andere Kinder
- Liebt es zu klettern. Als sie 2 einhalb Jahre alt war und ich mit ihr das erste Mal in den alten Kiga gegangen bin, ist sie die Kletterwand in der Turnhalle selber hochgeklettert, nachdem es ihr ein älteres Mädchen vorgemacht hatte. Die Erzieherin war ziemlich baff
- Will oft im Alltag, dass ich ihr Wörter vorlese die irgendwo stehen
- Redet oft begeistert davon, dass sie, wenn sie so und so alt ist, in die Schule geht, obwohl ich ihr davon kaum etwas gesagt hab.
- Ich lese ihr jeden Abend mehrere Bücher vor, die sie aussucht.


Ganz aktuell, nämlich gestern Abend:
- schreibt selber mit Stift das Wort „HALLO“
- Beim Hallo-Schreiben passierte folgendes: Schreibt das „H“ und das „A“ von hallo und fragt mich „Steht da HA?
Ich verdutzt: Ja genau „HA“.
Sie schreibt die nächsten 2 Ls und fragt: „Steht da HALL?“
Ich: Ja genau! Jetzt steht da HALL.
Sie schreibt schließlich den letzten Buchstaben und liest richtig ihr Wort „HALLO“
-dasselbe hat sie heute bei „SOPHIA“ gemacht. Als sie die ersten beiden Buchstaben schrieb, fragte sie mich wieder: „Mama, steht da SO?“
- Will oft dass ich ihr geschriebenes vorlese im Alltag


Wie ich in meinem Vorstellungs-Posting geschrieben habe: ich möchte nichts in meine Tochter hinein interpretieren, was eben nicht stimmt.

Zu mir möchte ich noch erwähnen, dass ich ein wenig die Vermutung habe, ich schäme mich jetzt, es klingt lächerlich für mich selber…. könnte es sein?
Eventuell habe ich auch eine unerkannte Hochbegabung.. :oops:
Na ja. Also im künstlerischen (zeichnen, malen) und musikalischem (singen, Instrument)Bereich habe ich eindeutig echte Begabungen.
Meine Mutter erzählte, dass ich als kleines Kind immer Klavier lernen wollte. Das ging aber nicht aus diversen Gründen. In dem Punkt, weiss ich, habe ich eine echte Chance verpasst.
Diese Chance, falls sie für Sophia besteht, will ich eben nicht übersehen.
Aber, was aus Sophia auch werden wird, sie darf immer das machen, was sie will. Mich hatte meine Mutter gezwungen eine Ausbildung zu beginnen, die ich nie wollte.
Ich sollte immer was „solides“ machen. :roll:
Das war eine Sache, die meinen Lebensweg ziemlich beeinflusste.
Deshalb möchte ich meiner Tochter vermitteln, dass sie in ihrem Berufwunsch, die freie Entscheidung hat. Sie soll später das machen dürfen, was sie wirklich will.

So ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich beschrieben. Ich habe versucht alles, was mir in dem Hb-Zusammenhang aufgefallen ist, beschrieben.
Ich würde mich über eure Meinungen oder Kommentare sehr freuen!

Liebe Grüße ;)

Aurora
alibaba

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von alibaba »

Hallo,

nun, als Erstes kann ich Dir ein Buch ans Herz legen. Jan-Uwe Rogge Erziehungsratgeber. Super tolles Buch, in dem er die Entwicklung von Klienkindern bis zum 12.Lebensjahr beschreibt, mit all ihren Facetten und Entwicklungen die ganz normal sind.

Viele Dinge die Du aufschreibst, sind ganz normal. Nicht normal ist das Interesse und der Umgang mit Buchstaben, da ist Dein Kind sehr früh dran. Auf jeden Fall über dem Durchschnitt.

Alles andere würde ich in die Kategorie normal entwickelt einstufen. Was nicht bedeutet, das sie da nicht auch fix ist, aber ich kenne jede Menge Kinder die das in dem Alter auch schon machen ohne gleich etwas mit Begabungen in Verbindung zu bringen. Meine Tochter unterscheidet z.B. die Vögel. Sie sagt also, von denen die sie kennt, zwischen Meise, Amsel, Rabe. Warum? Weil ich es ihr so sage und sie es sich merkt. Wenn man (ich) also nur von Vogel reden würde, kommt ein Kind nicht automatisch dazu zu sagen das ist eine Amsel. Ich/Man muss also gewisse Dinge einfach vorleben.

Ob Du oder Dein Kind hb ist, kann ich nicht beurteilen. Hb ist nicht immer so auf den ersten Blick ersichtlich. Nicht immer kann man hb an den kognitiven Fähigkeiten erkennen. Bei Deinem Kind würde ich sagen, abwarten. In den Bereichen wo sie es einfordert unterstützen. Die Dinge die sie noch nicht so kann focusieren. Vielleicht will sie ja Fahrrad fahren lernen - ohne Stüzräder, das wäre ja mal eine Herausforderung.

Liebe Grüße
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von keshali »

Auch Hallo und willkommen hier,


vorweg ich will dich nicht enttäuschen, frustrieren oder ähnliches...ich schreibe nur meine Meinung.

Es ist gut möglich dass deine Intution richtig ist und dein Kind HB ist, aber....

Stelle dir vor, früher haben die Indianerkinder mit 3 Jahren gelernt mit Pfeil und Bogen zu schiessen.
Könnte man sich dass heutzutage noch vorstellen?

Nicht nur die körperliche Kraft, sondern die Feinmotorik und die Konzentration die dafür notwendig ist.

Aber es war normal, die Kinder hatten den Ehrgeiz es zu lernen, weil sie mit Pfeil und Bogen schiessenden Erwachsenen umgeben waren.

Und jetzt denke dich in die heutige Zeit hinein, wir sind umgeben mit Schriftzeichen (Werbeschilder etc.), die es früher nicht gab.
Fast alle haben einen PC, auf dem die Erwachsenen fleissig schreiben.

Der Nachahmungstrieb der Kinder ist unendlich hoch, sie wollen so sein wie die Großen.

Insofern wundert es mich nicht, dass immer mehr Kinder sich immer früher mit den Buchstaben auseinandersetzen.

Das ist (denke ich mir) einfach der Wandel der Zeit, und wir großen denken dann oft selbst nicht daran, wie sich die Welt verändert und wundern uns wie viel früher die Kinder anfangen sich mit Buchstaben auseinander zu setzen.


Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als ich klein war, da gab es noch nicht an jeder Ecke einen McDonald - Logo, und wir wurden noch nicht mit bunten Schriftzeichen bombadiert, die an jeder Strassenkreuzung aufleuchten.

Die Kinder von heute lernen eben das, und nicht mehr mit Pfeil und Bogen auf die Jagd zu gehen.


Du hast ein pfiffiges Kind, ganz klar.

Beobachte weiter, mit guten Bauchgefühl und kritischen Hinterfragen. Dann liegst du goldrichtig.

LG

Keshali
Aurora
Beiträge: 8
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 11:32

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von Aurora »

Hallo Alibaba,

danke für den Buchtipp! Das werde ich mir notieren. Für mein Studium ist das dieses Buch dann ja auch interessant.

Ja stimmt. Kinder können sich eben sehr vieles gut merken. Eben auswendig. Ob Automarken oder Vogelarten...

Lustig, dass Du das mit dem Fahrrad ohne Stützräder sagst.

Meine Tochter sah letztens bei Ihrer älteren Kindergarten-Freundin, dass diese auch ein Fahrrad ohne Stützräder fuhr.
Daraufhin wollte meine Tochter auch gerne ein Fahrrad haben eben "ohne diese Dinge dran". So eins wie Mama eben.
Nur ich kann doch nicht nur weil meine Tochter das jetzt "will" sofort los rennen und das nächste Fahrrad besorgen.
Interessant wäre es dennoch.. aber die Motivation ist ja auch klar wenn man so sein will wie die Große KiGa Freundin!

Hallo Keshali,

das ist ein sehr interessanter Einwand.

Ja es stimmt. Unserere Kinder sind ja wirklich von Druckmedien nur so umwimmelt... überall sind Buchstaben und Zeichen drauf..
Überall gibt es etwas zu lesen usw..
Stimmt. Das sollte ich auf jeden Fall immer mit bedenken. Da hast Du Recht. Unsere Kinder werden mit Medien aller Art groß. Daher ist ein Interesse an Buchstaben und Zahlen nicht mehr so zu bewerten wie zu früheren Generationen.

Ich werde auf jeden Fall abwarten, abwarten, abwarten und beobachten.

Nur den Spruch, den Sophia heute von sich gab, als sie vom Händewaschen ins Wohnzimmer kam, möchte ich euch nicht vorenthalten.

Er hat sogar einen philosophischen Touch. Dennoch denke ich mir dabei nichts, da sie auf mein Nachfragen hin, nichts weiter erklären konnte.
Eben Kindermund:

Sie sagte: "Wasser kann sterben." :D :D :D

Ich finde es aber urkomisch.

Schöne Grüße

Aurora
alibaba

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von alibaba »

Hallo Aurora,

das ist schön, du sollst auf der Hut sein, das finde ich sehr gut, gerade wenn man "schlechte" Erfahrungen im Eltenhaus gemacht hat.

Wenn du uns hier erhalten bleibst, wäre es interessant zu sehen, wie die Entwicklung Deiner Tochter vorangeht. Im Alter von Anfang drei Jahren sprach bei meinem Sohn noch keiner von Begabung, da kämpftze er im Kiga und wir waren froh in dort zu haben. Es waren zwar Ansätze da, aber viele Dinge entwickeln sich auch manchmal explosionsartig, wenn alle Synapsen im Gehirn verbunden sind und man von der Umwelt die richtigen Eindrücke/Unterstüzung findet.

Wenn Deine Tochter schon das System des Tretens verstanden hat, kauf ihr ein Fahrrad! Obwohl auch körperbehinderte Kinder klug sein können, ist der Vorteil der Grobmotorik für die kognitive Gesamtentwicklung eines Kindes nicht zu unterschätzen. ;)

Liebe Grüße
Aurora
Beiträge: 8
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 11:32

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von Aurora »

Hallo Alibaba,

da diese Frage, ob meine Tochter nicht hb oder evtl. doch, nicht so einfach und so schnell zu beantworten ist bleibe ich hier im Forum noch wohl einige Zeit erhalten und werde mal hier mal da was los werden und schreiben.

Ich beschäftige mich eben nun mit der Frage und es machte ja auch kein Sinn, einfach nur Zuhause rum zu sitzen und nur zu grübeln...
Deshalb hab ich mir ein Forum gesucht..
und wie mir scheint ein nettes Forum gefunden. ;)

JO da sagste Du was.. mit der Motorik und kognitive Entwicklung...
Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, keine Ahnung ob es wirklich stimmt.. dass Forscher z.B. vermuten dass es einen Zusammenhang gibt zwischen
"Rückwärts gehen können" und subtrahieren..
dass angeblich Kinder die nie so soft Rückwärts laufen geübt haben wohl auch mehr schwierigkeiten haben das Minus-Rechnen nach zu voll ziehen.

Interessant oder??
:gruebel: :gruebel:
Schöne Grüße

Aurora
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von keshali »

Hallo Aurora,

Ich könnte das erklären, versuche aber jetzt nur meine Gedanken auf die Reihe zu bringen.

Das was für uns selbstverständlich und "automatisiert" abläuft, muß vorerst immer noch geübt werden, bis die automatischen Abläufe sich im Hirn speichern.

Die einzelnen Hirnzentren sind ja vernetzt und stehen in Komunikation miteinander, wobei sich eben die Vernetzung im Laufe der Jahre ausbaut.

Linke und rechte Hirnhälfte spielen dabei eine große Rolle....links sitzt das analytische Denken (ungefähr...das Schuldenken), rechts ist das ganzheitliche Denken.

Mit motorischen Übungen wie Rückwärtslaufen, krabbeln (das ist ja eine asymetrische Bewegung) wird das dreidimensionale Denken geschult und die Vernetzung beider Hirnhälften gefördert.

Sprich, wenn die beiden Hirnhälften gut zusammenarbeiten und nicht eine Seite stärker ausgeprägt ist, sind mehr Resourcen vorhanden die einem in Lernprozessen aller Art behilflich sind.


Sprich, wenn man es salopp ausdrückt unterstützt Rückwärtslaufen die mathematischen Fähigkeiten (das die -Rechnung dabei bevorzugt wird habe ich aber noch nie gehört).

So, ich hoffe ich habe es halbwegs richtig gesagt. :gruebel:

Keshali
Aurora
Beiträge: 8
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 11:32

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von Aurora »

Hallo Keshali,

so kann ich das auch nachvollziehen. Je mehr Vernetzungen beider Gehirnhälften, desto mehr Potential für Denkleistungen aller Art.

Es ist immer sehr interessant, was unser Gehirn, ganz egal ob hb oder nicht für eine wahnsinnge Leistungskapazität erbringt. Was für ein Speichervolumen.
Bisher unnachahmlich!
:!: Übrigens fällt mir dabei noch einmal etwas, wie ich finde wichtiges ein, was ich einmal in einer Vorlesung über die Kognitive Entwicklung gehört habe:

Durch die enorme und schnelle Bildung von den Nervenzellen und den neuronalen Netzen (viel mehr als wir Erwachsene dann hinterher haben),
sollten wir uns eigentlich die Kinder am Anfang des Lebens "GROß" vorstellen, d.h. wie mit unzähligen jungen Trieben an Eigenschaften und Talenten.

Deswegen sind die jungen Jahre der Kinder eben viel wichtiger als man eben früher dachte.

Hinterher werden einige dieser Triebe, durch nicht-Förderung, sich eben nicht weiter ausbilden und daher stagnieren.

Das kann man sich auch gut vorstellen. Ich z.B. kann jetzt mit 26 nicht mehr dahin gehen und sagen ich werde Mathe-Genie oder z.B Pianistin oder was weiss ich.
Diese Äste/ Triebe sind bei mir einfach nicht genug ausgebildet.

Na ja wie gesagt, ich fand dieses Bild des Menschen sehr beeindruckend. Am Anfang groß, später klein bzw. dann haben sich die stärksten Triebe/Äste ausgebildet. Mit 10 Jahren ca. ist dieser "neuronale Vorteil" der Kinder dann ungefähr zu Ende, wenn ich das jetzt noch richtig behalten habe..

Und wieder: interessant oder? :?: ;)

LG Aurora
Aurora
Beiträge: 8
Registriert: Mi 25. Feb 2009, 11:32

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von Aurora »

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal wieder Rückmeldung geben und auch gerne Rückmeldung von Euch bekommen!

Ich schreibe mal knapp die Dinge auf, die in der letzten Zeit passiert sind:

> Sophia ist innerhalb weniger Tage trocken, also windelfrei geworden. Und wenn ich so darüber nachdenke, über ihr verhalten,
Wie früh sie sich schon von alleine aufs Klo immer setzte, bzw. setzen lassen wollte bin ich doch überzeugt, ich hätte sie schon ein paar Monate vorher trocken bekommen..

> Sie erkannte in einem Gartenfachbetrieb selber das Wort "Stop" auf dem Spülknopf der Toilette
(aber ist auch nicht so auffällig, schließlich hat sie sich es wohl einfach gemerkt, also
auswendig gelernt), erkennte es auch bei Omas Toilette

> erinnert sich an Dinge, die länger als 1 Jahr zurück liegen,
die ich nicht mehr erwähnt habe
(Farben von einem kaputten Spielzeug, dass ich weit über 1 Jahr, durch den Umzug, weg geschmissen habe)


>Sophia kann richtig benennen mit welchem Buchstaben ein Wort beginnt, wenn ich es ihr langsam vorspreche

>hat einmal beim Autofahren, den Namen eine anderen Mädchens im KIGA rückwärts richtig buchstabiert
Die reihenfolge stimmte

> Ihre Kindergärtnerin sagte zu mir, dass sie in bestimmten Bereichen weit wäre.
Besonders im Hinblick auf ihre sprachliche Ausdrucksweise und Entwicklung

> extreme Geruchsempfindlichkeit >
steigert sich teilweise so rein, dass sie anfängt zu würgen! Dieser Punkt macht mir etwas Sorge
weil ich es eben nicht so verstehe. Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass sie das von ihrem Papa hat.
Da scheint sie irgendwie sensibel zu sein. Aber ist auch ok.
Sie guckt dann geekelt, will weg von dem Geruch. Ich versuchen ihr bei zu bringen, es auszuhalten.

> Einmal im Mai sprach mich die Kindergärtnerin an:
Sophia war auf dem Baum geklettert. Die Kindergärtnerin wollte, dass Sophia runter kommt.
Sophia diskutiert mit ihr, erfand dauernd neue Gründe, warum sie noch unbedingt auf dem Baum bleiben müsse
(mmmh, hat vielleicht auch etwas damit zu tun klare Grenzen zu ziehen. da weiss ich, muss ich auch etwas aufpassen)

> äußert sich: "Der so und so (junge mit dem sie immer spielt) ist nicht mehr mein Freund"
Ich: "Warum?"
Sie: "Weil der mich immer haut."

Daraufhin versuch ich heraus zu finden, ob sie ihn vielleicht denn (obwohl man, egal warum nicht hauen darf)
doch vorher auch geärgert hat oder so etwas.. dann sagt sie: "Der haut aber immer extra."
Mmh, ich glaube nicht, dass sie da Unschuldsengel ist. Aber interessant finde ich eben die Aussage, "Der ist nicht mehr mein Freund, weil der mich extra haut"

>Wir haben ihr Anfang Mai ein Fahrrad mit Pedalen besorgt. Da wollte sie nat. von morgens bis Abends Fahrrad fahren.

Als sie nat. sofort von alleine immer davon sprach, dass Papa die Stützräder abmachen soll,
haben wir also schon am 3. Tag, wo sie das Fahrrad besaß, die Stützräder abgemacht.

Sie hat dann sehr schnell gelernt, wie das geht ohne Stützräder zu fahren.
Und ich habe ihr am Anfang immer den nötigen Schwung gegeben. Dann ist sie 10 Meter alleine gefahren und hat dann immer abgebremst.
Ist auch oft hingefallen, aber oft ohne Heulen, einfach weiter geübt.

Richtig alleine anfahren, also ohne jede Hilfe, kann sie nun seit dem 1. Juni


Dann bemerkte noch meine Babysitterin, die bis zu ihrer Rente als Kindergärtnerin arbeitete,
dass Sophia sehr weit wäre für ihr Alter.

Also: ich möchte wirklich nicht, dass ich in Sophia ein Wunschbild hinein projeziere oder so etwas. Sie soll sie selber sein. ;)

Dennoch gibt es ja Hinweise irgendwo... na ja.

Vielleicht gibt mir der ein oder andere eine Rückmeldung

LIebe Grüße

Aurora
alibaba

Re: Meine Tochter (fast 3 Jahre) evtl. HB?

Beitrag von alibaba »

Hallo Aurora,

so ähnlich wie Ende Februar, als du dich das erste Mal gemeldet hast, äußere ich mich auch jetzt wieder. Dein Kind ist sicherlich im Vergleich zu manch anderen Kindern sehr gut entwickelt - sicherlich in dem einen oder anderen Bereich auch sehr weit - ob hier allerdings eine hb vorliegt - das kann ich Dir nicht sagen.

Vom Gefühl her und im Vergleich desen was Du aufschreibst, würde ich da noch keine Rückschlüsse daraus ziehen. Mittlerweile weiß ich aber, das sich Begabungen nicht immer direkt zeigen. Unser Junior fällt nicht durch seine Schreib -und Rechenkünste auf, sondern immer wieder durch die logische nachhakende Denkweise. Und das ihn Dinge interessieren die (noch) nicht in seine Altersklasse gehören. Und hier das Verstehen der teilweise komplizierten Zusammenhänge. Und oftmals sind es die stillen Dinge, am Bettrand geführten Gespräche die mich dann stutzig werden lassen. Oder so lapidar dahingesprochene, ganz selbstverständliche Dinge. Heute morgen im Kiga (wir hatten es davon wie schwer seine Gummistiefel sein könnten): Mama wenn ein Auto eine Tonne wiegt, dann wiegen 300 000 Autos auch 300 000 Tonnen. An für sich ein einfaches Rechenexempel, nur das Verständnis es auf alle Sachen umsetzen zu können ist hierbei sicherlich nicht für einen 4-jährigen "normal". Und ich sollte hinzufügen das unser Junior nicht hb ist, "nur" überdurchschnittlich begabt.

Ich würde einfach so weitermachen wie bisher. Ihr fühlt Euch wohl, Euer Kind fühlt sich wohl. Ihr seid gut über die Entwicklung Eures Kindes informiert. Es ist meines Erachtens nach als Erstens zu früh hier einen Test zu machen und als Zweites stellt sich für mich die Frage Wozu? Klar könnt Ihr 300 Euro ausgeben, aber würde denn ein Ergebnis, (was in dem Alter eh noch nicht wirklich einen realen IQ angibt) etwas an Eurem Tun und Handeln ändern? Was würdest Du Dir erhoffen/wünschen/vorstellen? Ihr habt Zeit. Um eine Entscheidung für eine frühzeitige Einschulung zu treffen, ist ein Test sicherlich ein Hilfsmittel, doch dafür habt Ihr noch 2 Jahre Zeit. Und je älter umso klarer kann man auch einen IQ angeben und um so sicherer werden die Ergebnisse. Und umso mehr öffnet sich auch die Schere oder schließt sich bzw. passt sich an.

Meine Kleine wird im August 3 Jahre alt. Laut Entwicklungsgespräch im Kiga ist sie super weit entwickelt, ihr Sprachwortschatz ist ausgefeilt (Mama: ich habe eine Verletzung), sie ist auch motorisch fit (Fahrrad ohne Stützen), auch feinmotorisch nicht schlecht (schneidet an Linien mit der Schere perfekt lang) und doch käme ich nie auf den Gedanken hier einen Test machen zu lassen. Im übrigen kann sie keine Puzzel :mrgreen: Wozu sollte ich etwas machen, dessen Notwendigkeit mir nicht ersichtlich ist. Wir unterstützen unsere Kinder, wir wissen um Ihre Talente. Das reicht und geht auch ohne Test. Ganz gewiss.

Eure Tochter ist 3. Da gilt es noch die ganze Welt zu entdecken. Macht so weiter wie bisher und feut Euch an Eurem fitten Kopf.

Im ürbigen hat heikew eine schöne Broschüre über Hb im Vorschulalter hier im Forum reingestellt. Das kannst du Dir ja mal durchlesen. Das ist eine leicht bekömmliche Kost.

liebe grüße
Antworten