Unsere kleine Geschichte und meine Unsicherheit

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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Steffi K.
Beiträge: 5
Registriert: Mi 22. Apr 2009, 11:20

Unsere kleine Geschichte und meine Unsicherheit

Beitrag von Steffi K. »

Hallo,

ich beschäftige mich mit diesem Thema seid Januar 2009. Das ist unsere Geschichte.
Mich sprach unsere Kiga Leitung an, das es für unseren Sohn sinnvoll sei uns mal bei unserer Frühförderstelle vorzustellen. Er habe extreme Stimmungsschwankungen, sei emotional und sozial noch nicht genug gefestigt und er sei in seinen motorischen Fähigkeiten noch nicht altersentsprechend Entwickelt. Da er kognitiv sehr weit sei, wisse er genau was die anderen besser können als er und sich dann zurückziehen oder verweigern wenn er in Situationen geriet wo er weiß, die können das besser.
Ungefähr zu der Zeit fing er auch an über Bauchweh und Übelkeit zu klagen, wenn er morgens in den Kiga mußte. Als auffiel das er simuliert wurde er aggressiv und schrei,"ich will da nicht mehr hin, die sind doch alle doof, keiner versteht mich und alle nennen mich Klugscheißer, mir ist da immer so langweilig...". Seid dem ist es jeden morgen ein Kampf ihn zu motivieren in den Kiga zu gehen. Wir bekamen damals (2007) auch beim Elterngespräch zu hören, wir geben ihm zu viel input, er könne und wisse zuviel für seine 3 Jahre.
Ende Januar 2009 hatten wir dann den Termin bei der Frühförderstelle und der Antrag auf Frühförderung wurde gestellt. Sie wies mich darauf hin das Jonas körperlich seiner geistigen Fähigkeit nicht hinterher komme, der Körper mit dem Kopf nicht im Gleichgewicht sei, was die Frühförderung ausgleichen solle. Wenn er 6/7 Jahren alt ist sollen wir zudem mal einen IQ- Test machen. Sie hielt es für möglich das er überdurchschnittlich Intilligend ist. Das war das erste mal das mich jemand darauf ansprach und mich ins grübeln brachte. (Der Antrag wurde dann übrigens vom Gesundheitsamt abgelehnt, da er nur Feinmotorisch seinem alter nicht entspräche und in allen anderen Bereichen durchschnitt oder besser sei.)
Über die Entwicklung bis da hin habe ich dann im März wieder mit unserer Kiga Leitung gesprochen um alternativen zu Frühförderung zu finden,... Ich habe mir sehr schwer damit getan sie dann zum Ende des Gespräches auf die Vermutung der Frühförderstelle anzusprechen. Aber sie grinste nur und meinte"Das habe ich mir auch schon gedacht, es waren schon einige Kinder in der Einrichtung bei denen sich das dann auch bestätigt hat." (Sie war dann schon die zweite)
Seid anfang April stöber ich nun im Internet, vergleiche Artikel, versuche objektiv beurteilen zu können ob Jonas einfach nur etwas weiter ist als andere in seinem Alter (vom Kopf her) oder ob mir das nur alle einreden wollen. Ich komme einfach zu keiner Anwort. Ich versuch zurückzu denken und mir ist einiges aufgefallen worüber ich mir nie Gedanken gemacht habe.
Das ist unser Jonas bis heute mit seinen 4 2/3 Jahren. Er konnte mit 11 mon. laufen.Als die Kinder in der krabbelgruppe dann auch bald liefen, hat er immer alle umgeschubst. Als ich ihn dann gefragt habe was er denn da mache sagte er (14 mon.) "KINDERKEGELN!!". Mit 1 1/2 Jahren bekam ich den Sazt zu hören "Mami, eins sag ich, niemals ein Baby!". Er interessierte sich nie für jüngere oder gleichaltrige. Glücklich ist er wenn die Kinder mind. 2 Jahre älter sind als er. Mit 2 Jahren kannte er alle Automarken. Ein halbes jahr später zählte er bis 20 und konn bie Zahlen bis 10 lesen.Seid wir in USA waren will er Englisch lernen. Mit 3 Jahren wollte er ein Zahlenspiel von HABA von 1-10. als ich ihn fragte ober soviel Geld habe las er "29,99, Papi hat bestimmt Geld".Er geht seid einem Jahr in die Musikalische Früerziehung und ist des Musikschullehrers Notenexperte. Zur zeit rechnet er im 20er Bereich +Aufgaben ohne Finger zu brauchen und subtrahiert im 10er Bereich. Er kennt alle Buchstaben in Druckschrift, groß und klein. Schreibt sie und seinen Namen. Interessiert sich für Dinos, Autos das Weltall. Er wünscht sich zu seinem 5. Geb. einen Tornister, damit er endlich in die Schule kann. Er stellt frage wie
WARUM VERGEHT DIE ZEIT?
WARUM IST DIE ERDE EINE KUGEL? WENN DIE ERDE EINE KUGEL IST UM ERNERGIE ZU SPAREN;WARUM SIND DIE BÄUME NICHT RUND?
WIE GROß IST DAS UNIVERSUM? WIE GROß IST UNENDLICH, WARUM HÖRT UNENDLICH NIEMALS AUF?
WIE FUNKTIONIERT EINE AMPEL,WOHER WEIß SIE DAS SIE GRÜN WERDEN MUß?
WIE KOMMT UNSERE STIMME VON ZU HAUSE IN OMIS TELEFON? WARUM HÖHRT SICH DIE AN WIE WIR UND WOHER WEIß DAS TELEFON DAS WIR MIT OMI SPRECHE MÖCHTEN?....
Ich habe soviele Fragen die ich mir selber gern beantworten würde, evtl. kann mir einer von euch etws Sicherheit geben.
Ist Jonas kognitiv durchschnitt und ich interprätiere zuviel in die Andeutungen der anderen. Er war immer etwas schneller als gleichaltrige vom krabbeln, laufen, sprechen, rechnen,... aber gibt mir das genug Gründe davon auszugehen das er überdurchschnittlich Intilligend ist? Kann ich mir da wohl sicher sein oder nicht? Wir sind mächig stolz auf ihn, für jeden ist sein Kind etwas besonderes, aber ist er so besonders?
Sorry das es so lang geworden ist, muß mal Luft lassen und nen klaren Kopf bekommen.
lieben Gruß Steffi
3mefree
Dauergast
Beiträge: 61
Registriert: Mo 6. Apr 2009, 00:21

Re: Unsere kleine Geschichte und meine Unsicherheit

Beitrag von 3mefree »

Liebe Steffi!

Aus der Entfernung wird dir wahrscheinlich niemand sagen können, ob er HB ist oder nicht. Ich habe einen Jungen kennengelernt, der mit 2einhalb gelesen hat, ab 3 mit einer Lehrerin arbeiten wollte und durfte und im Vorschulalter neben Englisch und Chemie dann auch nach Lateinunterricht gebeten hat. Meine war bei weitem nicht so auffällig und ihr wurde letztlich der höhere IQ bescheinigt. Das in Kombination mit einem als Kind getesteten hochbegabten Cousin, der letztlich gerademal den Hauptschulabschluss geschafft hat und als absoluter Lebensversager nun mit 40 schwerer Alkoholiker ist, hat mir den Glauben an die Aussagekraft des IQ-Werts schon getrübt. Das sind nur Zahlen, die versuchen unserer Vorstellung zu helfen und den Menschen, der dahinter steht sowie seine Bedürfnisse nicht wirklich erfassen können. Ein hoher IQ bringt manchmal weniger als eine gute Begabung mit Ehrgeiz verbunden...

Weißt du, ich denke es geht nicht darum festzustellen, "ob er besonders ist". Für euch ist er es sowieso, und das ist auch wichtig. Und sonst zählt vielmehr, was er braucht, um sich wohlzufühlen!
Ihm ist fad und er verlangt nach input? Gebt ihm doch, was er braucht so gut es geht! Kümmer dich nicht um Altersangaben auf Spielen oder "Normen" der Gleichaltrigen. Niemand würde auf die Idee kommen einem motorisch begabten Kind das Gehen zu verweigern. Weshalb sollte man einen klugen Kopf bremsen? Lass ihn "gehen", in seinem Tempo und nach seinen Bedürfnissen! Ich glaube, es ist egal, ob er HB oder einfach nur ein kluges Köpfchen ist, wenn er Fragen und Interessen hat, versuch sie aufzugreifen. Wenn du ihn in seinen Bedürfnissen nicht Ernst nimmst, fängt er höchstens an, an sich selbst zu zweifeln oder an deinem Verständnis. Wenn du es schaffst kümmer dich nicht um Vergleiche mit Gleichaltrigen, sondern orientiere dich nach ihm und seinen Entwicklungsfortschritten allein. Vielleicht ist er "nur" ein Frühentwickler, vielleicht doch auch hochbegabt, egal, wenn du auf ihn eingehst, wird er sich wohl fühlen und kann ein zufriedenes Kind sein. Im ZWeifelsfalle wie ein höchstbegabtes Kind behandeln und (zwanglos und erwartungsfrei!!!) förderen, normalerweise blocken Kinder schon ab, was sie nicht brauchen können.

Was die Feinmotorik angeht, würde ich Ergo oder Ähnliches in erwägung ziehen, wenn es ihm Spaß macht. Und im Alltag darauf achten, dass er auch dort nebenbei gefördert wird.
Auf alle Fälle aber würde ich gut überlegen, welche Möglichkeiten der KiGa bieten könnte, damit ihm nicht so fad ist. Täglich stundenlange Unterforderung führt zu Frust, Unausgeglichenheit und Verweigerung, mitunter sogar zu psychischen Auffälligkeiten oder psychosomatischen Erkrankungen! Davon weiß ich ein Lied zu singen, denn wir haben bei unserer Tochter da viel zu spät reagiert!!! Versuch auszublenden, was über ihn gesagt wird, und schau (mit dem Herzen), was er dir zu sagen hat.

Wenn du einen IQ-Test machen willst, dann vielleicht um herauszufinden, welche Bedürfnisse er hat, und ob du oder der KiGA denen auch entsprechen kann(st). Er hat ein Recht auf individuelle Förderung und ausreichende, wenn nicht gar motivierende Beschäftigung, um das müsst ihr euch kümmern! Vielleicht ist der Kindergarten einfühlsam genug, das auch ohne Deklarierung zu verstehen und zu sehen, wenn nicht, würd ich testen. Mit einem offiziellen Wisch in der Hand kann man dann auch anders argumentieren oder trifft die Einschulungsentscheidung leichter. Dann wisst ihr wenigstens, woran ihr seid!

Wie auch immer, ich wünsche euch alles Gute!
Liebe Grüße, 3mefree
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