sehr begabt oder gut gefördert?
Verfasst: Mi 30. Jun 2010, 17:47
Hallo an alle,
ich wollte hier auch mal unseren "Fall" zur Diskussion stellen. Wir haben zwei Jungs, fast 7 und 4,8 Jahre alt. Der große war ein Frühchen und wurde deshalb schon immer irgendwie "gefördert". Vor allem in letzter Zeit allerdings motorisch, denn er ist jetzt schon 1 Jahr in der Schule. Außerdem geht er regelmäßig in die Ergo.
Bene, sein kleiner Bruder, war seit seiner Geburt überall dabei und lief einfach so mit. Ich kann nicht behaupten, dass er sehr unruhig war, oder extrem wenig geschlafen hätte, aber er konnte sich schon mit 1,5 Jahren 45 Minuten alleine beschäftigen (zB während ich mit dem Großen beschäftigt war).
Leider habe ich keine Listen, wer was wann konnte, weil ich einfach immer froh war über den nächsten Schritt, den Kilian machte, Benedikt machte ihn dann eben kurz darauf. Seit er 2 Jahre ist, kann man sich mit Benedikt gut unterhalten (vorher hat sein Bruder gar nicht mit ihm gespielt, seither ist es etwas einfacher geworden). Fahrradfahren hat er mit 3,5 Jahren gelernt, als er knapp 4 war, sagte mir eine Betreuerin aus dem Kinderturnen, dass er vollkommen ohne Angst den ganzen Balken entlang balanciert, ohne sich helfen zu lassen.
Jetzt ist er wie gesagt 4,8 Jahre, er rechnet sicher bis 10, eventuell auch schon weiter, denn manchmal hilft er seinem Bruder bei den Hausaufgaben. Er kann das ABC und alle Buchstaben erkennen und schreiben, liest einzelne Worte. Sprachlich ist er seinen Altergenossen laut Kinderarzt und Erzieherinnen 1-2 Jahre überlegen, eigentlich kann man mit ihm wie mit einem Erwachsenen diskutieren. Gramatikalisch ist er in allen Zeiten sicher. Auf Englisch zählen kann er schon seit er 3 ist, aber das ist eher wie ein Gedicht aufsagen, würde ich sagen. Nichts von dem habe ich mit ihm geübt. Letztens sass er im Hängestuhl, betrachtete die Schnüre und sagte: gell, Mama, 3x4 ist 12.
Bewegungen kann er imitieren, indem er zuschaut. (Finde ich toll, denn seinem Bruder muss man zB die Hand führen)
Er spielt mittlerweile viel mit seinem Bruder und auch mit anderen Kindern, die 1-3 Jahre älter sind. Mit Altergenossen beschäftigt er sich nur, weil ich gesagt habe, dass ich traurig bin, wenn er es nicht tut.
Am meisten frappiert mich aber seine Art zu denken und zu diskutieren. Ein Beispiel:
Wir haben über die Einschulung gesprochen, ich hatte gesagt, was willst Du lieber: Freunde haben oder in die Schule gehen?
Antwort: In die Schule gehen. Da habe ich gesagt: Ich lasse Dich aber nicht in die Schule, wenn Du da keine Freunde hast. Schweigen. Ich: bist Du jetzt böse mit mir? Antwort: Nein, Mama, aber traurig. Ein anderes Mal sagte er mir ganz unvermittelt, Mama, manchmal möchte ich lieber tot sein, aber heute nicht. (Das war aber ehrlich gesagt keine Diskussion, weil ich nicht antworten konnte.
Seither beschäftigt er sich mit Kindern in seinem Alter und kommt auch ganz gut klar.Wenn er ein Ziel verfolgt ist er eisern. Im Kindergarten gibt er aber den Clown. Bei Kilians Einschulung letztes Jahr turnte er mit rum und rechnete den Lehrern was vor. Da war er3,7 Jahre. Musisch ist er zumindest talentiert, ich nehme ihn mit zur Klavierstunde (auch da geht er mir zuliebe hin, eigentlich will er Gitarre lernen, aber erstens kommt er nicht ums Instrument und zweites habe ich keinen Lehrer gefunden, der einen 4 jährigen nimmt.) Er macht das gut, aber eigentlich will er nicht.
Wir haben einen Einschulungstest machen lassen, dabei kam raus, dass wir ihn intelektuell auch 2010 einschulen lassen könnten. Kommt für mich nicht in Frage, eigentlich wollten wir nur klar wissen, dass er mit 5 gehen kann und nicht mit 6 in 2 Jahren.
Das nächste ist, dass er gut mit verschiedenen Menschen umgehen kann und sie auch so manipulieren, wie er es will. Im Kindergarten hat er anscheinend glaubhaft gemacht, dass er sich nicht alleine anziehen kann und die glauben das auch noch...Je nach Bedarf kann er zuckersüß , rational oder Schreikind sein, kann sich aber zB alleine rational gegen einen 7 jährigen durchsetzen ohne das es Geschrei gibt (wenn er will).
Eigentlich hoffe ich fast, dass er nicht HB ist, denn sein Vater hat eine schreckliche Schulkarriere hinter sich und dieselbe geschmissen, weil er nicht eingesehen hat, dass Leute, die dümmer sind als er, ihm was sagen wollen. Andererseits können auch normal begabte Kinder schwere Zeiten in der Schule haben.
Was denkt Ihr so?
ich wollte hier auch mal unseren "Fall" zur Diskussion stellen. Wir haben zwei Jungs, fast 7 und 4,8 Jahre alt. Der große war ein Frühchen und wurde deshalb schon immer irgendwie "gefördert". Vor allem in letzter Zeit allerdings motorisch, denn er ist jetzt schon 1 Jahr in der Schule. Außerdem geht er regelmäßig in die Ergo.
Bene, sein kleiner Bruder, war seit seiner Geburt überall dabei und lief einfach so mit. Ich kann nicht behaupten, dass er sehr unruhig war, oder extrem wenig geschlafen hätte, aber er konnte sich schon mit 1,5 Jahren 45 Minuten alleine beschäftigen (zB während ich mit dem Großen beschäftigt war).
Leider habe ich keine Listen, wer was wann konnte, weil ich einfach immer froh war über den nächsten Schritt, den Kilian machte, Benedikt machte ihn dann eben kurz darauf. Seit er 2 Jahre ist, kann man sich mit Benedikt gut unterhalten (vorher hat sein Bruder gar nicht mit ihm gespielt, seither ist es etwas einfacher geworden). Fahrradfahren hat er mit 3,5 Jahren gelernt, als er knapp 4 war, sagte mir eine Betreuerin aus dem Kinderturnen, dass er vollkommen ohne Angst den ganzen Balken entlang balanciert, ohne sich helfen zu lassen.
Jetzt ist er wie gesagt 4,8 Jahre, er rechnet sicher bis 10, eventuell auch schon weiter, denn manchmal hilft er seinem Bruder bei den Hausaufgaben. Er kann das ABC und alle Buchstaben erkennen und schreiben, liest einzelne Worte. Sprachlich ist er seinen Altergenossen laut Kinderarzt und Erzieherinnen 1-2 Jahre überlegen, eigentlich kann man mit ihm wie mit einem Erwachsenen diskutieren. Gramatikalisch ist er in allen Zeiten sicher. Auf Englisch zählen kann er schon seit er 3 ist, aber das ist eher wie ein Gedicht aufsagen, würde ich sagen. Nichts von dem habe ich mit ihm geübt. Letztens sass er im Hängestuhl, betrachtete die Schnüre und sagte: gell, Mama, 3x4 ist 12.
Bewegungen kann er imitieren, indem er zuschaut. (Finde ich toll, denn seinem Bruder muss man zB die Hand führen)
Er spielt mittlerweile viel mit seinem Bruder und auch mit anderen Kindern, die 1-3 Jahre älter sind. Mit Altergenossen beschäftigt er sich nur, weil ich gesagt habe, dass ich traurig bin, wenn er es nicht tut.
Am meisten frappiert mich aber seine Art zu denken und zu diskutieren. Ein Beispiel:
Wir haben über die Einschulung gesprochen, ich hatte gesagt, was willst Du lieber: Freunde haben oder in die Schule gehen?
Antwort: In die Schule gehen. Da habe ich gesagt: Ich lasse Dich aber nicht in die Schule, wenn Du da keine Freunde hast. Schweigen. Ich: bist Du jetzt böse mit mir? Antwort: Nein, Mama, aber traurig. Ein anderes Mal sagte er mir ganz unvermittelt, Mama, manchmal möchte ich lieber tot sein, aber heute nicht. (Das war aber ehrlich gesagt keine Diskussion, weil ich nicht antworten konnte.
Seither beschäftigt er sich mit Kindern in seinem Alter und kommt auch ganz gut klar.Wenn er ein Ziel verfolgt ist er eisern. Im Kindergarten gibt er aber den Clown. Bei Kilians Einschulung letztes Jahr turnte er mit rum und rechnete den Lehrern was vor. Da war er3,7 Jahre. Musisch ist er zumindest talentiert, ich nehme ihn mit zur Klavierstunde (auch da geht er mir zuliebe hin, eigentlich will er Gitarre lernen, aber erstens kommt er nicht ums Instrument und zweites habe ich keinen Lehrer gefunden, der einen 4 jährigen nimmt.) Er macht das gut, aber eigentlich will er nicht.
Wir haben einen Einschulungstest machen lassen, dabei kam raus, dass wir ihn intelektuell auch 2010 einschulen lassen könnten. Kommt für mich nicht in Frage, eigentlich wollten wir nur klar wissen, dass er mit 5 gehen kann und nicht mit 6 in 2 Jahren.
Das nächste ist, dass er gut mit verschiedenen Menschen umgehen kann und sie auch so manipulieren, wie er es will. Im Kindergarten hat er anscheinend glaubhaft gemacht, dass er sich nicht alleine anziehen kann und die glauben das auch noch...Je nach Bedarf kann er zuckersüß , rational oder Schreikind sein, kann sich aber zB alleine rational gegen einen 7 jährigen durchsetzen ohne das es Geschrei gibt (wenn er will).
Eigentlich hoffe ich fast, dass er nicht HB ist, denn sein Vater hat eine schreckliche Schulkarriere hinter sich und dieselbe geschmissen, weil er nicht eingesehen hat, dass Leute, die dümmer sind als er, ihm was sagen wollen. Andererseits können auch normal begabte Kinder schwere Zeiten in der Schule haben.
Was denkt Ihr so?