Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Katja67
Beiträge: 5
Registriert: So 18. Jul 2004, 21:24

Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Katja67 »

...aber nachdem mir mein Sohn (4einhalb) heute fröhlich erklärte, dass 2 x 6 gleich 12 ist und ganz lässig hinzufügte, dass ja 3 x 4 auch 12 ist, frage ich mich langsam, ob man an eine Hochbegabung denken sollte.
Schon seit einigen Monaten überrascht er uns mit Erkenntnissen wie:
2x3 ist 6 und 3x2 ist auch 6.
Eine Mülltonne hat 2 Räder, dann haben 2 Mülltonnen 4 Räder, 4 Mülltonnen haben 8 Räder und 10 Mülltonnen haben 20 Räder.
Einfach so, wir rechnen nicht mit ihm. Bis hundert zählen tut er schon seit Monaten, inzwischen auch auf Englisch locker bis 30.
Buchstaben kann er auch fast alle, seinen Namen und Mama und Papa kann er auch schreiben.

Es wäre mir eigentlich relativ egal, ich würde ihn halt so nehmen, wie er kommt (bleibt mir ja eh nix anderes übrig!), aber: abgesehen davon finde ich ihn ein ganz normales Kind, und dann ist da noch die Sache mit dem Pinkeln, er will partout nicht trocken werden, und auch das A-A landet manchmal in der Hose :-( Wir haben in zwei Tagen deswegen einen Termin bei der Erziehungsberatungsstelle, im Kindergarten wissen sie auch alle nicht mehr weiter und wir auch nicht.

Bei diesem starken Gegensatz zwischen Zahlenspielereien auf der einen und In-die-Hose-machen auf der anderen Seite ist mir halt der Gedanke an HB gekommen. Kann so ein Ungleichgewicht damit einhergehen oder darauf hindeuten?

Wie gesagt, eigentlich denke ich, dass mein Kind ganz normal ist, in der großen Bandbreite, die man Normalität nennt. Bevor ich aber diese Möglichkeit in dem Gespräch mit der Beratungsstelle anspreche, wüsste ich gerne, was "echte" Betroffene dazu meinen, denn nichts wäre mir peinlicher, als wie jemand zu erscheinen, der sein Kind auf super trimmen will!

Generell zu seiner Entwicklung: Anfangs war er motorisch sehr weit, drehte sich früh um, zog sich früh an Gegenständen hoch und ging an ihnen entlang, aber dann war er doch 14 Monate, bis er wirklich selbst laufen konnte. Sprechen war ganz spät, erst als er gut 2 war, ging's so richtig los, aber dann fanden wir es recht schnell. Jetzt spricht er gut und recht gewählt, finde ich (aber wir lesen ihm viel vor, da bekommt er ja auch guten Input!).

Ach ja, als er 3 und gerade im Kindergarten war, wurde erkannt, dass er außergewöhnlich kurzsichtig ist: inzwischen war bereits ein "Brillenupdate" und er trägt jetzt minus 10 und minus 12 Dioptrien. Wir haben ihm das aber nie angemerkt, und das erste, was die Augenärztin mir sagte, als ich nach dem Sehtest (bei dem ihn mein Mann begleitet hat) kam, ist "Ihr Sohn hat eine bemerkenswerte Interpretationsfähigkeit". Klar, er musste das Bisschen, das er sah, ja auch zu etwas Sinnvollem "hochrechnen". Inzwischen ist festgestellt worden, dass seine Sehkraft auch mit Brille bei maximal 60 Prozent liegt, aber das merkt man ihm jetzt wirklich nicht an.

Vielen Dank für Eure ehrlichen Einschätzungen!
Katja
Katja67
Beiträge: 5
Registriert: So 18. Jul 2004, 21:24

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Katja67 »

Nun, ich hatte den ganzen Tag Zeit, darüber nachzudenken und habe auch viel auf anderen Websites zu diesem Thema und andere Beiträge in diesem Forum gelesen. Meinen Sohn erkenne ich in diesen Schilderungen nicht wieder.

Ich denke zwar schon, dass die Rechnerei, die ich beschrieben habe, ungewöhnlich für sein Alter ist, aber deshalb muss er ja nun nicht gleich hochbegabt sein.

Antworten werden natürlich trotzdem gerne entgegengenommen!
Viele Grüße,
Katja
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von aenneli »

Hallo Katja,
sein schwaches Sehvermögen kann ja dazu beigetragen haben, dass er sich gerne mit Zahlen und Mengen beschäftigt. Diese muss er ja nicht unbedingt sehen.
Freue Dich an der Pfiffigkeit deines Sohnes und viel Vergnügen beim Ausdenken von Aufgaben
Klaudia
Katja67
Beiträge: 5
Registriert: So 18. Jul 2004, 21:24

Re: Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Katja67 »

Hallo Klaudia,

[quote=aenneli,20.07.2004 , 08:18]
Hallo Katja,
sein schwaches Sehvermögen kann ja dazu beigetragen haben, dass er sich gerne mit Zahlen und Mengen beschäftigt. Diese muss er ja nicht unbedingt sehen.[/quote]

Naja, wie gesagt merkt man ihm die Sehschwäche nicht an.
Er ist z.B. auch ein Bücherfan und schläft fast jeden Abend über einem Buch ein (wohlgemerkt beim Anschauen, lesen kann er nicht). Ab dem Zeitpunkt, ab dem er knapp 3 war, waren auch Puzzles ein beliebter Zeitvertreib, also auch etwas, wofür man die Augen braucht. Und damals hatte er noch keine Brille.

Vielleicht auch Veranlagung? Mein Vater hat in jungen Jahren Mathematik studiert, und ich selbst habe mit dreieinhalb Jahren auch schon meine Mutter "in den Wahnsinn" getrieben, weil ich unterwegs bei *jedem* Haus stehen bleiben und die zweistelligen Hausnummern vorlesen musste... ;-)

[quote=aenneli,20.07.2004 , 08:18]Freue Dich an der Pfiffigkeit deines Sohnes[/quote]

Jeden Tag!!!

Danke, Katja
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von aenneli »

Hallo Katja,
bei einer starken Kurzsichtigkeit KANN er ja recht gut im verkürzten Nahbereich (Puzzleteile...) sehen. Ich dachte auch eher daran, dass er eben durch die Sehschwäche lieber liest, in Gedanken arbeitet, im nahen Bereich... .
Tja und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Hihi.
sylvia
Moderator
Beiträge: 181
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von sylvia »

Naja, ganz sicher bist Du (vielleicht) wenn er getestet ist. Aber fuer den Hausgebrauch: geh von einer Hochbegabung aus. Mathematisch ist er definitiv ueber dem Level seiner Altersgenossen.
Das Piesel/AA-Problem ist auch 'ganz normal' nur spricht keiner drueber.
Also natuerlich haben das nicht alle HBchen, aber die Diskrepanz zwischen dem und der Rechnerei ist nicht ganz ungewoehnlich. Manchmal fokussieren diese Kinder so sehr auf ihre Gedanken, dass sie nicht merken, wenn ES passiert. (Leider - hab auch so einen)
Dina22
Beiträge: 3
Registriert: Mo 25. Jul 2005, 17:23

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Dina22 »

Ich habe auch so ein Kind. Reg dich nicht auf wenn er so ist.Am besten übst du seine Begabung mit ihm.Natürlich nur wenn er das will.Außerdem würde ich darüber nachdenken ihn auch in anderen Sachen zu testen.
Er könnte die mathesachen übrigens auch von anderen Kindern oder der Kindergärtnerin haben.Üb vielleicht mit ihm noch ein paar Wörter die ihn interessieren zu schreiben.Pass auf das du ihn nicht überforderst.

Gruß deine Dina
Katja67
Beiträge: 5
Registriert: So 18. Jul 2004, 21:24

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Katja67 »

Hallo!

Nach langer Zeit ein kleines Update...
Die Begabung meines Sohnes beim Rechnen ist zwar nach wie vor ersichtlich, aber es kommen nicht mehr so viele "Klopfer" wie letzten Sommer (das war echt wahnsinnig).

Da das "Piesel/AA-Problem", wie Sylvia es nannte, uns immer noch begleitet, waren wir beim Psychologen, der u.a. verschiedene Begabungstests gemacht hat (mein Sohn ist jetzt knapp 6), und siehe da, er ist tendenziell überdurchschnittlich begabt: in verschiedenen Tests Werte zwischen 113-129 und beim Rechnen sogar 134. Ich lag mit meiner Einschätzung also nicht so falsch.


Frage an Sylvia:
Du schriebst
>>>Das Piesel/AA-Problem ist auch 'ganz normal' nur spricht keiner drueber.
Also natuerlich haben das nicht alle HBchen, aber die Diskrepanz zwischen dem und der Rechnerei ist nicht ganz ungewoehnlich. Manchmal fokussieren diese Kinder so sehr auf ihre Gedanken, dass sie nicht merken, wenn ES passiert. (Leider - hab auch so einen)<<<

Magst Du mir mehr darüber schreiben, eventuell auch als private Nachricht? Gedanken, warum das so ist, und wie man damit umgeht, interessieren mich sehr.

Danke,
Katja
Gast_Ina

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Gast_Ina »

Hallo,

ich bin neu hier und habe gerade vom "Piesel/AA-Problem" gelesen. Da wollte ich gerne Näheres wissen: mein 5-Jähriger (ziemlich sicher schwach Hochbegabter) hat nämlich recht recht lange gebraucht...

Was habt Ihr damit gemeint?

Ade, Ina
Pia
Beiträge: 7
Registriert: Sa 22. Okt 2005, 16:52

Re: Eigentlich hielt ich mein Kind immer für relativ normal (wenn auch pfiffig)...

Beitrag von Pia »

Ebenfalls hallo,

ich bin auch neu hier und das Thema Körperausscheidungen (sprich einpinkeln bzw. -kacken) spielt leider bei uns auch eine Rolle. Unser im April 5-Jähriger wird im Sommer vorzeitig eingeschult und bis jetzt sind wir mit dem Thema irgendwie locker umgegangen. Er pinkelt nämlich regelmäßig 2-3 mal täglich ein und zwar nicht nur ein paar Tröpfchen.
Allerdings passiert es im Kindergarten erstaunlicherweise nur, wenn er (manchmal) Mittags schlafen muß, sonst nie.
Ich weiß auch nicht, was ich noch machen soll.
Wie ist das denn bei euch?
Wäre fürTips sehr dankbar.

Danke schon mal jetzt

Michaela (Gast)
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