"Anerzogen"?
Verfasst: Fr 25. Okt 2019, 08:46
Hallo!
jetzt muss ich doch nochmal etwas Allgemeines in die Runde einwerfen:
Ich hinterfrage mich die ganze Zeit im Umgang mit dem Kind, habe Angst, doch die totale verkappte überehrgeizige Mama zu sein. Fördere ich zu viel? Habe ich die überdurchschnittlichen Fähigkeiten anerzogen? Zur Frage, wie es dies und jenes gelernt hat... mein Kind kann selbstverständlich nicht hellsehen. Ich antworte, wenn es fragt. Und wenn es versucht, einen Text zu entziffern, helfe ich auch von mir aus. Heißt ohne Hilfe lesen lernen zum Beispiel, dass man von alleine irgendwann herausbekommt, wie auf Deutsch "ch" ausgesprochen wird, wie "äu" usw.? Das habe ich dem Kind erklärt. Und auch, wie die einzelnen Buchstaben lauten. Weil es lesen wollte. Weil es nach Buchstaben gefragt hat, seit dem Kleinkindalter. Dass ich keinen Unterricht oder ähnliches mache, ist klar. Aber im normalen Leben, während des Spiels, des Spazierengehens, des Kochens... erzähle ich Vieles, was in Richtung "anlernen" gedeutet werden kann. Weil das Kind das Thema darauf lenkt. Weil es mich (und das Kind hoffentlich auch) interessiert. Und dann fallen meine Antworten vielleicht nicht unbedingt so spärlich wie unbedingt notwendig aus. Versteht Ihr mich? Ich habe Angst, es falsch zu machen. Ich fühle mich latent unter Druck, weil das Kind bestimmte Sachen macht, die man eher erst zwei-drei Jahre später macht. Natürlich macht es mir Spaß, mit dem Kind zusammen Sachen zu "lernen", ich liebe abstrakte Zusammenhänge (selbst getestet HB) und vermittele diese sehr gerne. Und ich bin auch stolz, wenn es solche Sachen versteht. Ich weiß nicht, wo die Grenze ist zu "zu viel". Und wo ich stehe... Das Kind ist extrem perfektionistisch und wird bei Fehlern wütend. Ist das meine Schuld? Vermittele ich den Eindruck, dass es sich durch dieses Können meine Liebe verdienen muss? Das wäre so schrecklich.
Ihr könnt meine Fragen nicht beantworten, weil Ihr uns nicht kennt. Aber hat vielleicht noch jemand solche Selbstzweifel? Kennt Ihr das?
Danke.
jetzt muss ich doch nochmal etwas Allgemeines in die Runde einwerfen:
Ich hinterfrage mich die ganze Zeit im Umgang mit dem Kind, habe Angst, doch die totale verkappte überehrgeizige Mama zu sein. Fördere ich zu viel? Habe ich die überdurchschnittlichen Fähigkeiten anerzogen? Zur Frage, wie es dies und jenes gelernt hat... mein Kind kann selbstverständlich nicht hellsehen. Ich antworte, wenn es fragt. Und wenn es versucht, einen Text zu entziffern, helfe ich auch von mir aus. Heißt ohne Hilfe lesen lernen zum Beispiel, dass man von alleine irgendwann herausbekommt, wie auf Deutsch "ch" ausgesprochen wird, wie "äu" usw.? Das habe ich dem Kind erklärt. Und auch, wie die einzelnen Buchstaben lauten. Weil es lesen wollte. Weil es nach Buchstaben gefragt hat, seit dem Kleinkindalter. Dass ich keinen Unterricht oder ähnliches mache, ist klar. Aber im normalen Leben, während des Spiels, des Spazierengehens, des Kochens... erzähle ich Vieles, was in Richtung "anlernen" gedeutet werden kann. Weil das Kind das Thema darauf lenkt. Weil es mich (und das Kind hoffentlich auch) interessiert. Und dann fallen meine Antworten vielleicht nicht unbedingt so spärlich wie unbedingt notwendig aus. Versteht Ihr mich? Ich habe Angst, es falsch zu machen. Ich fühle mich latent unter Druck, weil das Kind bestimmte Sachen macht, die man eher erst zwei-drei Jahre später macht. Natürlich macht es mir Spaß, mit dem Kind zusammen Sachen zu "lernen", ich liebe abstrakte Zusammenhänge (selbst getestet HB) und vermittele diese sehr gerne. Und ich bin auch stolz, wenn es solche Sachen versteht. Ich weiß nicht, wo die Grenze ist zu "zu viel". Und wo ich stehe... Das Kind ist extrem perfektionistisch und wird bei Fehlern wütend. Ist das meine Schuld? Vermittele ich den Eindruck, dass es sich durch dieses Können meine Liebe verdienen muss? Das wäre so schrecklich.
Ihr könnt meine Fragen nicht beantworten, weil Ihr uns nicht kennt. Aber hat vielleicht noch jemand solche Selbstzweifel? Kennt Ihr das?
Danke.