Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

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Antonialeonie
Beiträge: 2
Registriert: Do 12. Apr 2007, 12:41

Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

Beitrag von Antonialeonie »

Hallo,

ich bin seit ein paar Wochen stille Leserin in diesem Forum. Und begeistert, wie nett und hilfsbereit alle miteinander umgehen.

Ich stelle mein "Problem" mal vor. Sie heißt Antonia, ist im Februar vier Jahre alt geworden, im Kindergarten völlig angepaßt, zu Hause extrem unausgeglichen, sensibel, gelangweilt, spielt nie (!) allein, hat oft extreme Wutanfälle und ist mir gegenüber super aggressiv, wenn es sie überkommt.

Sie ist von ihren intellektuellen Fähigkeiten nicht so herausragend anders als ihre Freunde im Kindergarten - etwas voraus vielleicht. So kann sie Addieren und Subtrahieren im Zehnerzahlenraum, viele Großbuchstaben erkennen und schreiben, ca. 20 Wörter/Namen schreiben (es sind aber eindeutig Bilder für sie - sie kann definitiv nicht lesen oder schreiben). Motorisch und sprachlich ist sie auch eher weit, aber außergewöhnlich nicht. Die normalen Vorschulhefte mit Aufgaben löst sie superschnell - der Nachteil ist, dass ich die Aufgabe immer erst vorlesen muss. Sie spielt Regelspiele seit sie 3 Jahre ist (Memory, Mensch-ärgere-Dich-nicht, Dame, Mühle) mit wachsender Begeisterung - aber eben nicht alleine - wie auch?!

Ich habe heraus gefunden, dass ihre Wut- und Aggressionsanfälle vor allem nach dem Kindergarten auftreten, wenn sie erstens müde ist und ihren Kopf nicht genug angestrengt hat. Klassische intellektuelle Unterforderung. Im Kindergarten beschäftigt sie sich völlig normal und unauffällig mit altersgerechten Spielen. Sie passt sich total an, um nicht negativ aufzufallen. Die Erzieherinnen finden sie normal und sehen keinen Handlungsbedarf.

Antonia geht von 8 bis 17:00 Uhr in den Kindergarten, da ich berufstätig bin. Danach ist sie natürlich müde und genervt - ich auch - und wir beide haben nicht mehr viel Kraft für anstrengende Spiele, die ihren Kopf beschäftigen.
Ich suche nun Ideen, wie ich sie zwischendurch (z.B. auf dem Weg zum Kindergarten oder beim Essen) anregen kann, dass sie ihr Köpfchen anstrengt. Ohne dabei Zeit für aufwendige Brettspiele oder Aufgabenheftchen zu verlieren. Bis jetzt machen wir oft Kopfrechnen im Zehnerraum -aber auf Dauer ist das ein bißchen einseitig.

Ich bin für jede Anregung dankbar.

Viele Grüße
Dagmar
news
Beiträge: 17
Registriert: Mi 8. Nov 2006, 11:00

Re: Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

Beitrag von news »

Hallo Dagmar,

deine Kleine wird schon von 8:00 h bis 17:00 h geparkt. Für die Zeit danach braucht sie in erster Linie Zuwendung. Du musst Dich auf die Zeit mit ihr freuen und es nicht als Streß ansehen. Ihr könnt dann zusammen einkaufen und kochen etc. und du überträgst ihr immer mehr Aufgaben. Das macht euch großen Spaß und ist dann für beide Erholung. Dann habt ihr nach dem Essen noch Zeit für irgendwelche Brettspiele oder Geschichten etc.

news
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

Beitrag von keshali »

Hallo...;)


Ich fange mit meiner gerade an, wenn ihr langweilig im Auto wird, die ganzen Klassiker zu spielen.

("Ich seh, ich seh, was du nicht siehst (Und das ist rot)"...oder "In meinen Koffer packe ich....")

Als ich klein war, haben wir auch Tierlieder gesucht (Einer sagt ein Tier, und man versucht ein Lied zu finden indem das Tier vorkommt).


Gut zum Nachdenken ist auch eine Geschichte zu erzählen (erfunden) in der kommen verschieden Alltagsgegenstände vor,...und deine Tochter muß diese im Gedanken in (z.B.) ihren Zimmer verstecken. Wenn du fertig bist, sagt deine Tochter wo sie alles "versteckt" hat.
Mit wenig Gegenständen anfangen, ist so ähnlich wie Kofferpacken nur hat man zwei Merkbegriffe (den Ort und den Gegenstand).

Das ist alles spielerisch lustig und hat so den Nebeneffekt von ein bischen Hirnakrobatik. ;)
christine
Dauergast
Beiträge: 62
Registriert: Mi 27. Jul 2005, 09:59

Re: Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

Beitrag von christine »

Hallo Dagmar,

hat sie denn Freude an Sprachen?

So ein bißchen Englisch/Italienisch/Französisch oder was Du sonst kannst einbauen geht immer und macht zumindest sprachbegeisterten Kindern viel Spaß. (In verschiedenen Sprachen zählen, Dinge benennen, etc.) Mußt Du natürlich auch Spaß dran haben, sonst ist es doch wieder stressig.

Viele Grüsse,
Christine
smcy4
Beiträge: 9
Registriert: Di 10. Apr 2007, 07:21

Ist das wirklich nötig?

Beitrag von smcy4 »

Sorry wenn ich jetzt so blöd frage, aber vielleicht hab ich einfach eure Vorgeschichjte nicht gelsen.

Woher weißt du, dass die Probleme deiner Tochter "klassische intellektuelle Unterforderung" sind?

Sie ist in ihren intellektuellen Fähigkeiten (welche du auch immer meinst)nicht herausragend anders und sonst zwar weit, aber so wie ich es verstanden ähnlich weit wie ihre Kindergartenfreunde.

Kann es vielleicht sein, dass deine Tochter überfordert ist?
Den ganzen Tag im Kindergarten zu sein ist super anstrengend, auch für den Kopf und ich kann deinem Beitrag nicht entnehmen, wie du darauf kommst, dass deine Tochter intellektuell unterfordert ist.

90% der Kinder die ich kenne die so lange im Kindergarten sind, sind abends unausstehlich, weil sie müde und erschöpft sind und das hat nichts mit einer Unterforderung zu tun. Auch "normal" begabte Kinder können anstrengend sein, Wutausbrüche haben und sich zu hause auffallend anders benehmen als im Kindergarten. So weit ich weiß machen das fast alle Kinder.

Vielleicht solltest du es mal versuchen einen Gang zurück zu schalten und
mit ihr nach dem Kindergarten etwas entspannendes tun. Es kann doch auch sein, dass Gehirntrainig nach einem 9 Stunden Kindergartentag zu viel ist. Kannst du nach einem 9 Stunden Arbeitstag noch konzentriert für dich schwierige Gleichungssysteme lösen und würdest du das wollen?

Vielleicht fehlt deiner Tochter ein Ruhepol, eine Möglichkeit vom Kindergartenstress loszukommen und abzuschalten.

Woher weißt du, dass sie sich nur angepasst zeigt und nicht wirklich gut zurecht kommt?

Deine Tochter ist auch etwas besonderes wenn sie nicht höher begabt ist als andere Kinder und vielleicht liege ich ja auch völlig falsch, denn nach den paar Sätzen kann ich das ja nicht einschätzen, aber vielleicht solltest du über deine Einschätzung dass deine Tochter unter einer "klassischen intellektuellen Unterforderung" "leidet" nochmal überdenken.

Meine Tochter ist selber 9-10 Stunden am Tag im Kindergarten und viele meiner Freundinnen haben ihre Kinder so lange im Kindergarten und die Problematik die du beschreibst erleben fast alle von uns, egal ob hb-Kind oder nicht.
Wenn deine Tochter gerne in den Kindergarten geht und es schön findet, dass sie dort nie alleine spielen muss und mit den altersgerechten Spielen und Kindern gut zurecht kommt solltest du dich freuen- für dich und deine Tochter.

Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole -Kindergarten ist anstrengend und die Proleme die du beschreibst können auch auf eine Überforderung hindeuten.
Antonialeonie
Beiträge: 2
Registriert: Do 12. Apr 2007, 12:41

Re: Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

Beitrag von Antonialeonie »

Vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen.
Die Überlegungen, dass Antonia durch den langen Kindergartentag überfordert sein könnte, treffen sicherlich zum Teil zu. In emotionaler Hinsicht sicherlich. Wir haben jetzt ein langes Jahr mit viel Ausprobieren von allen Entspannungsmethoden für Kinder (Musik, Mandalas, Massage, Toben, Klettern, Radfahren, Vorlesen, Kuscheln, Traum/Phantasiereisen etc.) hinter uns. Denn "Überforderung und/oder Überreizung" war auch unsere erste Interpretation. Leider hat das nur wenig Änderung/Erleichterung gebracht. Erst als wir ihren Wissenshunger ernst genommen haben und ihr "Kopffutter" angeboten haben, änderte sich Antonias Verhalten. Aber ich finde es schwierig nicht dem Schulwissen vorzugreifen und dem Kind trotzdem etwas für den Kopf anzubieten - ohne aufwendige Brettspiele oder Experimente zu machen. Denn dafür ist sie abends tatsächlich zu müde und zu überreizt.
Es ging mir mit meiner Frage eher um "Denkspiele" für die Randzeiten wie morgens oder abends - wenn gerade keine Kraft auf beiden Seiten für Aufwändiges vorhanden ist.

Viele Grüße
Dagmar
muckelbaer
Beiträge: 3
Registriert: Sa 14. Apr 2007, 00:01

Re: Intellektuelle Anregungen für eine Vierjährige?

Beitrag von muckelbaer »

Ich reime mit meinem Sohn auf der Autofahrt. Über alles was wir sehen oder uns einfällt. Dann gibts noch: Denk dir ein Wort und finde ein Lied dazu. z. B. Monster (Lied: Das Killekitzelmonster) >braucht man natürlich gut Repertoire. Gedichte. Sprüche.
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