hallo,
ich bin neu in diesem forum. "lustiger"weise habe ich mich hier schon vorgestern angemeldet mit dem vorhaben erstmal vor allem mitleser zu sein, wieder einmal bewusst gemacht zu bekommen, dass es andere kinder gibt, wie meine.
vor ein paar stunden dann gabs hier aber wieder mal "alarm" und so schreib ich jetzt doch viel früher als gedacht.
ich habe 2 kinder. ronja ist jetzt 3,2 jahre, max grad 15 monate.
beide sind "irgendwie weiter". bei der großen bin ich mir recht sicher, dass sie ein hb-chen ist, max folgt ihr in großen schritten..
über ihn schreib ich vielleicht die tage mehr, akutes problem besteht mit ronja.
kurz die "vorgeschichte": sie hat von geburt an teilgenommen - geschaut, kopf gehalten und gefordert bzw. ihre situation mitbestimmt.
so hat sie sich bis zum alter von einem jahr vielleicht 3 mal für ne halbe stunde ablegen lassen. sonst war sie ein tragetuch- oder auf dem schoß sitzendes kind, dass bereits im zarten alter von 3 tagen in der lage war, dieses einzufordern.
das erste was uns neben dem "anstrengend-sein" im sinne von wenig schlafbedürfnis, immer beschäftigt werden wollen und extremem willen auffiel war, dass sie unwahrscheinlich früh soziale fähigkeiten entwickelte, die von allen seiten bestaunt wurden.
sie lernte sehr früh sprechen, konnte mit 2 bestimmt 20 kinderlieder von vorn bis hinten auswendig singen, malte bilder, die weit ältere kinder hätten malen "sollen" ihre ersten und liebsten spielzeuge waren schon immer bücher.
sie zählte sehr früh sicher bis 14 und entwickelte interesse an buchstaben.
was für uns weiterhin das größte wunder blieb: ihre soziale kompetenz. wir haben freunde, die kamen fast nur noch für sie. egal wo wir auftauchten, sie wickelte erwachsene (auch für sie und uns fremde) um den finger und verwickelte sie in lange gespräche und wir glauben den menschen jetzt mal, dass sie sich wirklich nie gelangweilt haben.
bei mir entstand so langsam angst. ich hatte immer gesagt: ronja ist etwas besonderes und wenn sie interesse an etwas zeigte, dann fütterte ich sie mit den informationen, die sie wollte. meine frage: fängt hier schon die eislaufmutter an?
irgendwann gab mir jemand den rat: solange sie fragt, gib ihr... also gingen wir in die nächste runde. ich ließ es zu, dass sie die ersten buchstaben lernte und sie durfte die ersten lernspiele entdecken.
dann kam der kindergarten vor 2 monaten...
nun die probleme:
-sie gibt nie gerne zu was sie kann:
dass sie so früh so viele lieder singen konnte haben wir erfahren, als sie sich alleine im treppenhaus wähnte. solange sie uns in der nähe ahnte, sang sie höchstens mal ein paar zeilen mit.
lernspiele: schlafe ich neben ihr ein oder verlasse den raum, dann zeigt mir das elternprotokoll dass sie keine fehler macht und dabei noch zügig voranarbeitet. hat sie das gefühl, ich schaue ihr zu, dann macht sie nur noch fehler oder fragt mich bei allem und jedem.
aktuell: aus dem kindergarten bringt sie nur noch gekritzel mit. ich dachte ok, dann passt sie sich wohl an. fand es aber auch nicht schlimm. dann aber war ich einmal mit ihr und sie schrieb in meinem beisein ihren namen sowie den ihres bruders auf ein wunderschönes bild.
am nächsten tag kommt sie mit dem bild und behauptet dass hätte eine der größeren geschrieben. als ich dann sehr liebevoll zu ihr sagte: du ronja, ich war doch dabei, dass hast du selber geschrieben. da wurde sie fuchtig und beharrte darauf, dass es jemand anders war.
hier find ich die sache grenzwertig. sie soll gern endlich mal erleben wie es ist als gleicher unter gleichen, aber dieses verbissene leugnen ihrer fähigkeiten... *grmpf*
- weit essentieller ist das problem ihrer ausraster.
mit ca 2 jahren kam zu den trotzphasen-wutanfällen etwas anderes:
gerade nach schönen erlebnissen tickte sie aus. meist ein bis zwei tage später...
es lief meist nach dem gleichen schema: sie steht irgendwo und dann kommt: ich will einen apfel (beispielsweise). ohne reaktion von außen (dazu blieb gar keine zeit) nein, ich will eine banane. nein, ich will einen apfel......... bis sie weinte, dann schrie, dann geht der schalter. sie lässt sich nicht beruhigen, nicht ablenken, wenn man auf sie zugeht, dann wird sie aggressiv gegen einen, ignoriert man sie und wechselt den raum dann geht sie aggressiv gegen sich selber vor, kneift sich etc.
meist dauert das eine halbe bis eine stunde.
und meist wirklich dieser fehlende auslöser. ein oder zweimal sah es so aus, als wäre eine auseinandersetzung der erste punkt gewesen, dann aber ging sie immer in diesen eigenen widerstreit..
nach einem dieser ausbrüche sagte sie zu mir: mama, ich kann dann einfach nicht aufhören.
eine zeitlang hatten wir das ganze einigermaßen im griff. es passierte nur noch im abstand von monaten. anders war: sie konnte neben all ihren sonstigen aktivitäten kopfarbeiten. ließ ich sie ihre lernspiele machen, dann war alles ok..
jetzt ist da aber der kindergarten. sie besteht darauf zusätzlich zu vormittags (8-12) auch noch nachmittags (freiwillig 14-16) hinzugehen.
so bleibt ihr aber kaum noch zeit hier zu hause. ich finde keine pausen mehr, wo ich sie mal an den pc lassen kann oder mit ihr zusammen lernspiele machen oder so..
und zack... vorgestern ein anfall (am tag davor schon ein kleiner vorbote) und vorhin wacht sie aus dem tiefschlaf auf und los gings... sie hat das haus zusammengebrüllt. der kleine hatte richtig angst vor ihr und ich habs erst gar nicht gepeilt. hab erst versucht sie zu trösten, weil ich dachte, sie hätte einen alptraum. bis sie immer unberechenbarer wurde, schlug und trat und immer nur wieder hysterisch "geh weg mami" (wieso benutzt sie hier eigentlich ihren absoluten kosenamen für mich???)
ich weiß einfach nicht weiter.
wo gehe ich hin? dass kann so einfach nicht weitergehen.
wenn sie nur gegen mich ginge, dann wärs ja mit ignoranz getan... aber mir tuts noch viel mehr weh, wenn ich nicht auf sie eingehe und dann sehe oder höre, wie sie sich selbst so weh tut...
soll ich mit ihr zu einem psychologen gehen?
geh ich alleine und frage um rat?
sie wird dort eh wieder dass ganz andere gesicht zeigen...
bitte gebt mir einfach mal einen tip. wenn ich mich hier mit den leuten über sowas unterhalte kommt da nix außer betretenem schweigen...
lg
sarah
brauche hilfe... ausraster und underachievement (vorsicht lang)
Re: brauche hilfe... ausraster und underachievement (vorsicht lang)
Hallo Sarah,
hast du schon mal mit den Erzieherinnen im Kiga gesprochen?
Ich hab so was ähnliches mit meiner Tochter erlebt, als sie mit 3 Jahren in den Kiga kam. Man muss das vielleicht auch verstehen, ein Kind, das zu Hause mit Buchstaben und Zahlen und Lernspielen ganz selbstverständlich umgeht, kommt dort in eine ganz andere Welt und die Gleichaltrigen haben ganz andere Interessen. Es muss auch gar nicht böser Wille von den anderen sein, die ja nicht wissen können, was das Kind schon kann, wenn es das nicht zeigt. Meine Tochter hat zum Beispiel am Anfang mal ein Puzzle machen wollen und ein größeres Mädchen nahm es weg und sagte, das dürften nur die Großen nehmen. Sie hat mir das erst viel später erzählt, als ich gefragt hab, warum sie nicht mehr puzzlen wollte (auch zu Hause wollte sie plötzlich nicht mehr) und im Nachhinein ist mir dann klargeworden, dass es für ein dreijähriges Kind schon schwer zu verstehen ist, das seine Fähigkeiten in der Welt draußen nicht so geschätzt werden wie zu Hause und sich vor allem von den Beschäftigungen der anderen Kinder so unterscheiden. Eigentlich verständlich, wenn es dann anfängt, an sich zu zweifeln. Und wenn es mit diesem Widerspruch nicht fertig wird, kommt dann als Reaktion die Aggressivität, im Notfall auch gegen sich selber. Vielleicht ist auch durch diese zusätzlichen Schwierigkeiten die normale Trotzphase bei solchen klugen Kindern so extrem. Gerade deshalb würde ich daran arbeiten, dass deine Tochter mehr Selbstvertrauen bekommt und ihr Wissen nicht versteckt.
Das mit dem Namen auf dem Bild zum Beispiel: ich könnte mir vorstellen, dass jemand von den Erwachsenen ihr nicht geglaubt hat, dass sie das selber geschrieben hat. Und aus Angst, unangenehm aufzufallen, redet sie sich dann selber ein, das sie das gar nicht gewesen sein kann.
Vielleicht kannst du mit den Erzieherinnen reden, erzählen, was deine Tochter kann (allerdings würde ich nicht unbedingt mit Hb anfangen) und was für Schwierigkeiten ihr jetzt habt. Wir hatten in der Beziehung viel Glück, die Erziehrerin ist gleich nach dem Gespräch ins Zimmer gegangen und hat meine Tochter gefragt ob sie wirklich schon ihren Namen schreiben kann. Und abends kam ein strahlendes Kind nach Hause mit der Nachricht, die Erzieherin hätte gesagt, dass sie schon malt wie ein Schulkind. Und von da an ging vieles besser...
Viele Grüße
Sylke
hast du schon mal mit den Erzieherinnen im Kiga gesprochen?
Ich hab so was ähnliches mit meiner Tochter erlebt, als sie mit 3 Jahren in den Kiga kam. Man muss das vielleicht auch verstehen, ein Kind, das zu Hause mit Buchstaben und Zahlen und Lernspielen ganz selbstverständlich umgeht, kommt dort in eine ganz andere Welt und die Gleichaltrigen haben ganz andere Interessen. Es muss auch gar nicht böser Wille von den anderen sein, die ja nicht wissen können, was das Kind schon kann, wenn es das nicht zeigt. Meine Tochter hat zum Beispiel am Anfang mal ein Puzzle machen wollen und ein größeres Mädchen nahm es weg und sagte, das dürften nur die Großen nehmen. Sie hat mir das erst viel später erzählt, als ich gefragt hab, warum sie nicht mehr puzzlen wollte (auch zu Hause wollte sie plötzlich nicht mehr) und im Nachhinein ist mir dann klargeworden, dass es für ein dreijähriges Kind schon schwer zu verstehen ist, das seine Fähigkeiten in der Welt draußen nicht so geschätzt werden wie zu Hause und sich vor allem von den Beschäftigungen der anderen Kinder so unterscheiden. Eigentlich verständlich, wenn es dann anfängt, an sich zu zweifeln. Und wenn es mit diesem Widerspruch nicht fertig wird, kommt dann als Reaktion die Aggressivität, im Notfall auch gegen sich selber. Vielleicht ist auch durch diese zusätzlichen Schwierigkeiten die normale Trotzphase bei solchen klugen Kindern so extrem. Gerade deshalb würde ich daran arbeiten, dass deine Tochter mehr Selbstvertrauen bekommt und ihr Wissen nicht versteckt.
Das mit dem Namen auf dem Bild zum Beispiel: ich könnte mir vorstellen, dass jemand von den Erwachsenen ihr nicht geglaubt hat, dass sie das selber geschrieben hat. Und aus Angst, unangenehm aufzufallen, redet sie sich dann selber ein, das sie das gar nicht gewesen sein kann.
Vielleicht kannst du mit den Erzieherinnen reden, erzählen, was deine Tochter kann (allerdings würde ich nicht unbedingt mit Hb anfangen) und was für Schwierigkeiten ihr jetzt habt. Wir hatten in der Beziehung viel Glück, die Erziehrerin ist gleich nach dem Gespräch ins Zimmer gegangen und hat meine Tochter gefragt ob sie wirklich schon ihren Namen schreiben kann. Und abends kam ein strahlendes Kind nach Hause mit der Nachricht, die Erzieherin hätte gesagt, dass sie schon malt wie ein Schulkind. Und von da an ging vieles besser...
Viele Grüße
Sylke
Re: brauche hilfe... ausraster und underachievement (vorsicht lang)
liebe sylke,
ja, ich hab schon bevor sie in den kiga gekommen ist mit den erzieherinnen geredet und dann auch gestern morgen noch mal.
dort weiß man um ronjas fähigkeiten und es war auch überhaupt kein stein des anstoßes, eher im gegenteil.
ich hab auch nicht das gefühl, dass sie sich wegen außenwirkungen so zurücknimmt.
die erzieherin sagte mir gestern, was ich eh schon vermutet hatte. ronja versucht total angepasst zu sein. sie hat lange nur beobachtet, bei gemeinsamen spielen oder so macht sie gar nicht erst mit sondern schaut nur zu.
mit den erzieherinnen allein spricht sie und erzählt, wenn etwas mit anderen kindern besprochen wird, erzählt sie noch nicht mal bei anfrage.
das gekritzel (hatte ich hier zu hause auch schon mal) schaut sie bei den anderen ab. find ich auch echt ok. nur die vehemenz/ aggressivität mit der sie behauptet zb. buchstaben nicht zu können, find ich erscheckend.
das alles ist ja auch nicht wirklich neu. zb. lernspiele... wenn ich nebenher einschlafe, oder was mache, am besten nicht im gleichen raum, dann seh ich in der elternkontrolle: 100% richtig und schnelle fortschritte.
sitze ich neben ihr, hab nichts zu tun und sie fühlt sich beobachtet, dann macht sie viele viele fehler und fragt oft weil sie es nicht könne...
auch diese ausbrüche kenne ich ja schon von früher und immer wieder von den phasen, wo sie kaum noch kopfarbeit gemacht hat, weil ich zu wenig zeit hatte oder oder oder...
das akute prob für mich ist, dass es so gehäuft auftritt. heut mittag schon wieder
und ich kann halt nicht wirklich gegensteuern. heut zb. hab ich sie nicht nachmittags in den kindi gelassen und statt dessen mir für sie zeit genommen und sie hat dann zig seiten in einem vorschul-rechen-heft gemacht. aber sie ist jetzt noch unglücklich, dass sie nicht im kindi war. das kanns doch auch nicht sein, oder?
und halt das akuteste problem für mich.. ich weiß nicht, was ich in solchen ausbrüchen machen soll. anfangs hab ich versucht sie wieder ins hier und jetzt zu holen, sie zu beruhigen, festzuhalten. dann hab ich angefangen, sie zu ignorieren. das will sie ja auch auf der einen seite. nur wenn sie zu vehement gegen sich selbst vorgeht (nach schlägen mit dem kopf gegen die wand, die man durchs ganze haus hört, wie heut zb.)
geh ich in die situation weil ich denk, besser sie richtet ihre aggressivität dann erstmal gegen mich..
ich ertrags einfach nicht sie da sitzen zu sehen, wie sie sich so lange und so heftig weh tut.
ich war jetzt gestern bei ihrem kinderarzt, der hat uns zu ner kinderpsychologin weiterverwiesen (wohl sehr kompetent). er meinte auch, nach meinen erzählungen sei sie extrem weit intellektuell davongalloppiert und wenn sie im kiga versuchen sollte ein "normales" kind zu sein, dann würde sie das wahrscheinlich in extreme emotionale zwickmühlen schmeißen.
die psych. hatte ich abends auch noch angerufen und mein problem geschildert. und oh freude... im märz-april kommt ronja wahrscheinlich an die reihe... sie steht mal auf der warteliste... *seufz*
sagt mir mal eure meinung. ich bin ja selbst auch schon bei einigen psychologen gewesen und hab die erfahrung gemacht, dass ein schlechter alles eher noch verschlimmern kann.
versuche ich jetzt einen anderen, mit vielleicht nicht so gutem namen zu erreichen oder warte ich ab bis märz/april?
was mache ich in solchen situationen? kennt die jemand?
achso.. die erzieherin meinte sogar, wenn ich mit ihr eine beratung bekäme, solle ich bitte nach tips für den kiga fragen, damit sie da besser drauf eingehen könnten. ronja wär halt der erste fall, wo das so früh zu so einer konstellation käme...
immer noch ziemlich konfuse liebe grüße
sarah
ja, ich hab schon bevor sie in den kiga gekommen ist mit den erzieherinnen geredet und dann auch gestern morgen noch mal.
dort weiß man um ronjas fähigkeiten und es war auch überhaupt kein stein des anstoßes, eher im gegenteil.
ich hab auch nicht das gefühl, dass sie sich wegen außenwirkungen so zurücknimmt.
die erzieherin sagte mir gestern, was ich eh schon vermutet hatte. ronja versucht total angepasst zu sein. sie hat lange nur beobachtet, bei gemeinsamen spielen oder so macht sie gar nicht erst mit sondern schaut nur zu.
mit den erzieherinnen allein spricht sie und erzählt, wenn etwas mit anderen kindern besprochen wird, erzählt sie noch nicht mal bei anfrage.
das gekritzel (hatte ich hier zu hause auch schon mal) schaut sie bei den anderen ab. find ich auch echt ok. nur die vehemenz/ aggressivität mit der sie behauptet zb. buchstaben nicht zu können, find ich erscheckend.
das alles ist ja auch nicht wirklich neu. zb. lernspiele... wenn ich nebenher einschlafe, oder was mache, am besten nicht im gleichen raum, dann seh ich in der elternkontrolle: 100% richtig und schnelle fortschritte.
sitze ich neben ihr, hab nichts zu tun und sie fühlt sich beobachtet, dann macht sie viele viele fehler und fragt oft weil sie es nicht könne...
auch diese ausbrüche kenne ich ja schon von früher und immer wieder von den phasen, wo sie kaum noch kopfarbeit gemacht hat, weil ich zu wenig zeit hatte oder oder oder...
das akute prob für mich ist, dass es so gehäuft auftritt. heut mittag schon wieder

und ich kann halt nicht wirklich gegensteuern. heut zb. hab ich sie nicht nachmittags in den kindi gelassen und statt dessen mir für sie zeit genommen und sie hat dann zig seiten in einem vorschul-rechen-heft gemacht. aber sie ist jetzt noch unglücklich, dass sie nicht im kindi war. das kanns doch auch nicht sein, oder?
und halt das akuteste problem für mich.. ich weiß nicht, was ich in solchen ausbrüchen machen soll. anfangs hab ich versucht sie wieder ins hier und jetzt zu holen, sie zu beruhigen, festzuhalten. dann hab ich angefangen, sie zu ignorieren. das will sie ja auch auf der einen seite. nur wenn sie zu vehement gegen sich selbst vorgeht (nach schlägen mit dem kopf gegen die wand, die man durchs ganze haus hört, wie heut zb.)
geh ich in die situation weil ich denk, besser sie richtet ihre aggressivität dann erstmal gegen mich..
ich ertrags einfach nicht sie da sitzen zu sehen, wie sie sich so lange und so heftig weh tut.
ich war jetzt gestern bei ihrem kinderarzt, der hat uns zu ner kinderpsychologin weiterverwiesen (wohl sehr kompetent). er meinte auch, nach meinen erzählungen sei sie extrem weit intellektuell davongalloppiert und wenn sie im kiga versuchen sollte ein "normales" kind zu sein, dann würde sie das wahrscheinlich in extreme emotionale zwickmühlen schmeißen.
die psych. hatte ich abends auch noch angerufen und mein problem geschildert. und oh freude... im märz-april kommt ronja wahrscheinlich an die reihe... sie steht mal auf der warteliste... *seufz*
sagt mir mal eure meinung. ich bin ja selbst auch schon bei einigen psychologen gewesen und hab die erfahrung gemacht, dass ein schlechter alles eher noch verschlimmern kann.
versuche ich jetzt einen anderen, mit vielleicht nicht so gutem namen zu erreichen oder warte ich ab bis märz/april?
was mache ich in solchen situationen? kennt die jemand?
achso.. die erzieherin meinte sogar, wenn ich mit ihr eine beratung bekäme, solle ich bitte nach tips für den kiga fragen, damit sie da besser drauf eingehen könnten. ronja wär halt der erste fall, wo das so früh zu so einer konstellation käme...
immer noch ziemlich konfuse liebe grüße
sarah
Re: brauche hilfe... ausraster und underachievement (vorsicht lang)
Liebe Sarah,
das Phaenomen mit dem absichtlichen Falschmachen und nicht zeigen was man kann, kenne ich sehr gut, unsere 3 1/2 jaehrige Tochter ist auch leider so. Es geht so weit, dass sie babyhaft tut, spricht etc. und auch sagt, das kann ich nicht, ich bin noch so klein. Das ist sehr schade, wir versuchen es nicht zu sehr zu thematisieren, doch wenn sie extrem babyhaft tut, kann ich sie dann halt nicht verstehen und das sage ich ihr, und bisweilen hilft es auch gut sie wieder auf "normal" zu bringen.
Es hilft auch zu erklaeren: "der "lehrer" kann nicht wissen, das du lieber xyz machen wolltest oder xyz schon koenntest, wenn er immer nur das Gekrickel bzw. die Fehler sieht. Dann moechte er nett sein und dir helfen und gibt dir noch mehr von den leichteren Sachen. wenn er aber sieht, dass du schon dies und das kannst, wird er denken, ach vielleicht moechte sie mal was neues dazu lernen,..."
Die Geschichte mit den Wutanfaellen gibt es nicht in der Form, aber Naegelbeissen. Ich denke beides geht in Richtung aufgestauter Frust bzw. Aggression, welche abgebaut werden will.
Wenn man nie etwas gut machen darf und immer absichtlich Fehler produzieren muss, dann wuerde das auch uns ganz "verrueckt" machen, nicht wahr.
Viel helfen kann ich Dir leider nicht, aber vielleicht tut es gut, zu wissen, das man nicht allein da steht. Uebrigans wuerde ich sie nicht auch noch nachmittags in den Kiga gehen lassen, da kann man sich sicher eine passable Begruendung fuer sie einfallen lassen. Denn nachmittags waere ja Zeit fuer die Kopfarbeit, was man natuerlich nicht sagt.
Liebe Gruess Franzi
das Phaenomen mit dem absichtlichen Falschmachen und nicht zeigen was man kann, kenne ich sehr gut, unsere 3 1/2 jaehrige Tochter ist auch leider so. Es geht so weit, dass sie babyhaft tut, spricht etc. und auch sagt, das kann ich nicht, ich bin noch so klein. Das ist sehr schade, wir versuchen es nicht zu sehr zu thematisieren, doch wenn sie extrem babyhaft tut, kann ich sie dann halt nicht verstehen und das sage ich ihr, und bisweilen hilft es auch gut sie wieder auf "normal" zu bringen.
Es hilft auch zu erklaeren: "der "lehrer" kann nicht wissen, das du lieber xyz machen wolltest oder xyz schon koenntest, wenn er immer nur das Gekrickel bzw. die Fehler sieht. Dann moechte er nett sein und dir helfen und gibt dir noch mehr von den leichteren Sachen. wenn er aber sieht, dass du schon dies und das kannst, wird er denken, ach vielleicht moechte sie mal was neues dazu lernen,..."
Die Geschichte mit den Wutanfaellen gibt es nicht in der Form, aber Naegelbeissen. Ich denke beides geht in Richtung aufgestauter Frust bzw. Aggression, welche abgebaut werden will.
Wenn man nie etwas gut machen darf und immer absichtlich Fehler produzieren muss, dann wuerde das auch uns ganz "verrueckt" machen, nicht wahr.
Viel helfen kann ich Dir leider nicht, aber vielleicht tut es gut, zu wissen, das man nicht allein da steht. Uebrigans wuerde ich sie nicht auch noch nachmittags in den Kiga gehen lassen, da kann man sich sicher eine passable Begruendung fuer sie einfallen lassen. Denn nachmittags waere ja Zeit fuer die Kopfarbeit, was man natuerlich nicht sagt.
Liebe Gruess Franzi
Re: brauche hilfe... ausraster und underachievement (vorsicht lang)
Hallo Sarah,
ich komme leider erst heute dazu, noch mal zu schreiben, aber dein Problem geht mir schon die ganze Zeit im Kopf rum, weil ich es eben bei meiner Tochter und jetzt auch bei meinem Sohn ähnlich erlebe.
Dass die Erzieherinnen im Kiga so verständnisvoll sind ist ja schon mal eine sehr gute Nachricht. Und dass deine Tochter traurig ist, wenn sie nachmittags nicht hindarf, spricht ja auch dafür, dass sie den Umgang mit anderen Kindern braucht. Dass sie dort meist erst mal nur zuschaut empfinde ich als ganz normal, schließlich hat sie bisher fast nur mit Erwachsenen zu tun gehabt und muss solche Sachen wie Gesellschaftsspiele oder auch nur Umgang mit anderen Kindern erst lernen. Bei meiner Tochter gab es da auch Tränen, als sie beim Plumsack spielen ins faule Ei musste, aber es war einfach keiner auf die Idee gekommen, ihr zu erklären, wie das Spiel geht, die haben alle gedacht, sie kann bloß nicht verlieren und heult deshalb und sie wollte nicht fragen, weil die anderen Kinder eben alle Bescheid wussten und sie nicht die einzige "Dumme" sein wollte. Vielleicht finden die Erzieherinnen eins von den größeren Kindern, das deine Tochter ein bisschen an die Hand nimmt, von Kindern lernen Kinder oft am besten. Und bei manchen Sachen ist es auch gut, wenn sie einfach drauf bestehen, dass alle mitmachen, der Appetit kommt manchmal auch beim Essen.
Das mit dem absichtlich Fehler machen und fragen, wenn du dabei bist, könnte vielleicht auch ein Ausdruck von Perfektionismus sein. Sie will in deiner Gegenwart keine Fehler machen und tut deshalb so als könnte sie die Aufgabe gar nicht erst (ist nur eine Vermutung und klingt auch unlogisch, aber bei meiner Tochter war es auch oft so, die meisten Sachen wollte sie alleine lernen und hat es erst gezeigt, wenn sie es perfekt konnte). Manchmal hilft es auch, wenn man selber als Erwachsener auch mal Fehler eingesteht und zeigt, wie man damit umgehen kann und wie man auch daraus lernen kann. Meine Tochter war schwer beeindruckt von Alexander Fleming, der das Penizillin nur deshalb entdeckt hat, weil er einen Fehler gamacht hat und Schimmelpilze in seine Bakterien gekommen sind. Und statt zu heulen und alles in den Abfall zu schmeißen, hat er aus dem Fehler gelernt und etwas wichtiges entdeckt...
Bei den Wutanfällen, die ja wahrscheinlich dein größtes Problem sind, kann ich dir nicht viel raten und da wirst du auch nichts anderes tun können, als es zu ertragen (sofern der Psychologe nicht was körperliches findet), ihr so gut es geht danach zu helfen und vor allem die Ursachen dafür zu beseitigen, sprich den auslösenden Frust zu verringern. Vielleicht helfen da ein paar Erfahrungen, die ich mit meiner Tochter gemacht habe:
Stichwort Kopfarbeit: so wie du es schreibst, macht ihr da meist irgendwelche Lernspiele, wo es Aufgabe und Lösung gibt und man eben auch Fehler machen kann. Vielleicht kannst du da das Angebot etwas erweitern, mit Sachen, die eben nicht konkret abgerechnet werden.
Wir haben damals z.B. mit Englisch angefangen. Das Buch heißt "Englisch keine Hexerei" und handelt von einer deutschen Hexe, die zufällig nach England verschlagen wird und dort eine englische Hexe trifft, von der sie die Sprache lernt. Das ganze läuft wie ein Hörspiel (2 CDs) und im Buch kann man die entsprechenden Vokabeln mit Bildern nachlesen. Sowas kann man auch nachmittags nach dem Kiga machen, meine Tochter hat fast jeden Tag die ganze Geschichte angehört und dabei immer wieder neue Wörter gelernt und dann haben wir uns auf englisch unterhalten, z.B. hat sie beim Abendbrot auf englisch nach der Butter gefragt...
Ich würde das aber nie als Vokabeln abhören definieren (da kann sie ja sonst wieder Fehler machen) sondern immer mit viel Spaß verbinden.
Ebenfalls sehr gut sind Hörspiele angekommen, Max und Moritz z.B. konnten beide Kinder mit 3 Jahren fast vollständig auswendig(wahrscheinlich weil es sich so schön reimt), aber auch Sachen mit Musik wie Der Regenbogen oder Mats und die Wundersteine, die man auch immer wieder anhören kann und mitsingen oder tanzen. Wir hatten in der Beziehung viel Glück, weil meine Schwester zwei größere kluge Kinder hat und wir aus ihrem Fundus eine reiche Auswahl hatten, wenn du Interesse hast kann ich da vieles empfehlen.
Vielleicht habt ihr in der Nähe auch noch andere Möglichkeiten, wo deine Tochter mit anderen Kindern zusammen kommt, bei uns in der Musikschule gibt es Musikalische Früherziehung und Kreativer Kindertanz und bei manchen können auch die Kleineren schon ein Instrument lernen. Auch in der Sportgruppe wäre deine Kleine bestimmt gut aufgehoben und das hilft auch manchmal beim Abreagieren, meine Tochter wird immer ganz zappelig, wenn sie sich nicht richtig austoben kann und Bewegung ist ja auch für Kopfarbeiter ganz wichtig!
Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen
Viele Grüße und gute Nerven
Sylke
ich komme leider erst heute dazu, noch mal zu schreiben, aber dein Problem geht mir schon die ganze Zeit im Kopf rum, weil ich es eben bei meiner Tochter und jetzt auch bei meinem Sohn ähnlich erlebe.
Dass die Erzieherinnen im Kiga so verständnisvoll sind ist ja schon mal eine sehr gute Nachricht. Und dass deine Tochter traurig ist, wenn sie nachmittags nicht hindarf, spricht ja auch dafür, dass sie den Umgang mit anderen Kindern braucht. Dass sie dort meist erst mal nur zuschaut empfinde ich als ganz normal, schließlich hat sie bisher fast nur mit Erwachsenen zu tun gehabt und muss solche Sachen wie Gesellschaftsspiele oder auch nur Umgang mit anderen Kindern erst lernen. Bei meiner Tochter gab es da auch Tränen, als sie beim Plumsack spielen ins faule Ei musste, aber es war einfach keiner auf die Idee gekommen, ihr zu erklären, wie das Spiel geht, die haben alle gedacht, sie kann bloß nicht verlieren und heult deshalb und sie wollte nicht fragen, weil die anderen Kinder eben alle Bescheid wussten und sie nicht die einzige "Dumme" sein wollte. Vielleicht finden die Erzieherinnen eins von den größeren Kindern, das deine Tochter ein bisschen an die Hand nimmt, von Kindern lernen Kinder oft am besten. Und bei manchen Sachen ist es auch gut, wenn sie einfach drauf bestehen, dass alle mitmachen, der Appetit kommt manchmal auch beim Essen.
Das mit dem absichtlich Fehler machen und fragen, wenn du dabei bist, könnte vielleicht auch ein Ausdruck von Perfektionismus sein. Sie will in deiner Gegenwart keine Fehler machen und tut deshalb so als könnte sie die Aufgabe gar nicht erst (ist nur eine Vermutung und klingt auch unlogisch, aber bei meiner Tochter war es auch oft so, die meisten Sachen wollte sie alleine lernen und hat es erst gezeigt, wenn sie es perfekt konnte). Manchmal hilft es auch, wenn man selber als Erwachsener auch mal Fehler eingesteht und zeigt, wie man damit umgehen kann und wie man auch daraus lernen kann. Meine Tochter war schwer beeindruckt von Alexander Fleming, der das Penizillin nur deshalb entdeckt hat, weil er einen Fehler gamacht hat und Schimmelpilze in seine Bakterien gekommen sind. Und statt zu heulen und alles in den Abfall zu schmeißen, hat er aus dem Fehler gelernt und etwas wichtiges entdeckt...
Bei den Wutanfällen, die ja wahrscheinlich dein größtes Problem sind, kann ich dir nicht viel raten und da wirst du auch nichts anderes tun können, als es zu ertragen (sofern der Psychologe nicht was körperliches findet), ihr so gut es geht danach zu helfen und vor allem die Ursachen dafür zu beseitigen, sprich den auslösenden Frust zu verringern. Vielleicht helfen da ein paar Erfahrungen, die ich mit meiner Tochter gemacht habe:
Stichwort Kopfarbeit: so wie du es schreibst, macht ihr da meist irgendwelche Lernspiele, wo es Aufgabe und Lösung gibt und man eben auch Fehler machen kann. Vielleicht kannst du da das Angebot etwas erweitern, mit Sachen, die eben nicht konkret abgerechnet werden.
Wir haben damals z.B. mit Englisch angefangen. Das Buch heißt "Englisch keine Hexerei" und handelt von einer deutschen Hexe, die zufällig nach England verschlagen wird und dort eine englische Hexe trifft, von der sie die Sprache lernt. Das ganze läuft wie ein Hörspiel (2 CDs) und im Buch kann man die entsprechenden Vokabeln mit Bildern nachlesen. Sowas kann man auch nachmittags nach dem Kiga machen, meine Tochter hat fast jeden Tag die ganze Geschichte angehört und dabei immer wieder neue Wörter gelernt und dann haben wir uns auf englisch unterhalten, z.B. hat sie beim Abendbrot auf englisch nach der Butter gefragt...
Ich würde das aber nie als Vokabeln abhören definieren (da kann sie ja sonst wieder Fehler machen) sondern immer mit viel Spaß verbinden.
Ebenfalls sehr gut sind Hörspiele angekommen, Max und Moritz z.B. konnten beide Kinder mit 3 Jahren fast vollständig auswendig(wahrscheinlich weil es sich so schön reimt), aber auch Sachen mit Musik wie Der Regenbogen oder Mats und die Wundersteine, die man auch immer wieder anhören kann und mitsingen oder tanzen. Wir hatten in der Beziehung viel Glück, weil meine Schwester zwei größere kluge Kinder hat und wir aus ihrem Fundus eine reiche Auswahl hatten, wenn du Interesse hast kann ich da vieles empfehlen.
Vielleicht habt ihr in der Nähe auch noch andere Möglichkeiten, wo deine Tochter mit anderen Kindern zusammen kommt, bei uns in der Musikschule gibt es Musikalische Früherziehung und Kreativer Kindertanz und bei manchen können auch die Kleineren schon ein Instrument lernen. Auch in der Sportgruppe wäre deine Kleine bestimmt gut aufgehoben und das hilft auch manchmal beim Abreagieren, meine Tochter wird immer ganz zappelig, wenn sie sich nicht richtig austoben kann und Bewegung ist ja auch für Kopfarbeiter ganz wichtig!
Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen
Viele Grüße und gute Nerven
Sylke