Hochbegabung als Tabuthema?
Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 16:41
Hallo,
erlebt ihr das Thema auch als "Tabu"?
Ich habe bislang fast nur negative Erfahrungen damit gemacht, preiszugeben, dass mein Kind "anders" ist...Und ich habe das eh schon sehr "gefiltert". Aber sogar in der Verwandtschaft ist es "schwierig"... (auch bei den, die selbst hochbegabt sind!)...
Und in der Öffentlichkeit weiß ich mittlerweile auch nicht mehr, wie ich reagieren soll, wenn mich jemand auf meine Kinder anspricht, was sehr oft passiert. Anfangs habe ich mich drüber gefreut (wie stolze Mamas das halt so tun), aber das führte sehr schnell zu Sätzen wie:" Aber lassen sie ihr Kind lieber noch eine Weile Kind sein" oder "das ist garnicht gesund, wenn man schon so früh läuft" (soll ich das Kind zwingen zu krabbeln, wenn es nicht will?? ) Und so weiter... Jetzt beim dritten Kleinkind, das gegenüber seinen Gleichaltrigen insbesondere sprachlich enorm auffällt, versuche ich solche Kommentare einfach mit einem Lächeln zu übergehen...
Egal, wie ich reagiere, es scheint immer irgendwie "falsch" zu sein. Anfangs habe ich immer bestätigt. "Ja, mein Kind ist recht fit." Als ich merkte, dass ein paar Mal nicht so gut ankam, habe ich es mit "ignorieren" versucht. "finden Sie? Aha na ja...." Aber das führte dann nur zu Diskussionen und Vergleichen...Und wenn man lächelt, die Achseln zuckt und sagt:"für mich ist das ganz normal, ich kenne es nicht anders" Dann ist man eingebildet oder herablassend... ...Ich hab auch noch etliches anderes versucht, aber irgendwie endet es immer damit, dass man sich entweder rechtfertigen muss, dass man das Kind doch nicht so "pushen" soll ODER dass man für eingebildet gehalten wird...
Ich will mich doch eigentlich nur auch ab und zu wie jede andere Mama auch, über Probleme und Sorgen unterhalten können oder auch mal ganz stolz was erzählen oder mich über "positive Rückmeldungen" von außen freuen dürfen...
Da mein Sohn ja leider öfter auch negativ auffällt, gibt es aber auch diese Art von Begebenheiten.
Kinderturnstunde im Dorf...Die Turnlehrerin mag meinen Sohn nicht. Sie ist Kindergärtnerin...Und er ist eben laut, vorwitzig und hat keine Scheu, auch Erwachsene zu korrigieren, wenn sie was "falsch" machen (Grammatik, Geld nachzählen ). Außerdem fragt er auch der Turnlehrerin gern Löcher in den Bauch oder gestaltet den Parcour nach seinen Vorstellungen interessanter (ohne was kaputt zu machen) und wird dann gerügt, dass er es "richtig" machen soll (wohlbemerkt zum x-mal). Das alles führt dazu, dass sie mich regelmäßig auf meinen Sohn anspricht. Da kommen schon so Sätze wie " da ist man froh, dass nicht ALLE Kinder SO sind" oder: "ich hoffe für Sie, ihre Mädels werden nicht auch mal SO..." Oder (mein Lieblingssatz zur Zeit ):" Na, der wird aber Probleme in der Schule haben!" Da sie ihrerseits nicht die hellste Kerze auf der Torte ist (dafür aber sehr gut mit Kindern kann, sofern sie nicht wie mein Sohn sind), hat sie auch nicht gemerkt, dass sie zum Einen wirklich verletzende Dinge gesagt hat und auch nicht gemerkt, dass es mir schon lange reicht und ich keinen Gesprächsbedarf habe. in der letzten Turnstunde ist mir die Hutschnur geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass wir mit ihm bei der Diagnostik waren und dass er eventuell ADHS hat. Endlich hörte sie auf mit Reden. Die hat jetzt ihre "Antwort" und ihren Eindruck bestätigt bekommen und ich hatte einfach überhaupt keine Lust zu erklären, dass mein Kind nämlich auch ziemlich klug ist, und wie sich das auswirken KANN...Ich glaube auch nicht, dass sie es verstanden hätte.
Ist das nicht traurig, dass ich eher über die ADHS-Problematik reden kann, als über die Hochbegabung...
Bin ich damit allein? Oder kennt Ihr so Situationen auch?Wie geht ihr damit um, wenn Eure Kinder in der Öffentlichkeit auffallen? Wie reagieren Freunde oder Verwandte auf das Thema? Wenn ihr selbst HB seid, wissen das Eure Freunde?
erlebt ihr das Thema auch als "Tabu"?
Ich habe bislang fast nur negative Erfahrungen damit gemacht, preiszugeben, dass mein Kind "anders" ist...Und ich habe das eh schon sehr "gefiltert". Aber sogar in der Verwandtschaft ist es "schwierig"... (auch bei den, die selbst hochbegabt sind!)...
Und in der Öffentlichkeit weiß ich mittlerweile auch nicht mehr, wie ich reagieren soll, wenn mich jemand auf meine Kinder anspricht, was sehr oft passiert. Anfangs habe ich mich drüber gefreut (wie stolze Mamas das halt so tun), aber das führte sehr schnell zu Sätzen wie:" Aber lassen sie ihr Kind lieber noch eine Weile Kind sein" oder "das ist garnicht gesund, wenn man schon so früh läuft" (soll ich das Kind zwingen zu krabbeln, wenn es nicht will?? ) Und so weiter... Jetzt beim dritten Kleinkind, das gegenüber seinen Gleichaltrigen insbesondere sprachlich enorm auffällt, versuche ich solche Kommentare einfach mit einem Lächeln zu übergehen...
Egal, wie ich reagiere, es scheint immer irgendwie "falsch" zu sein. Anfangs habe ich immer bestätigt. "Ja, mein Kind ist recht fit." Als ich merkte, dass ein paar Mal nicht so gut ankam, habe ich es mit "ignorieren" versucht. "finden Sie? Aha na ja...." Aber das führte dann nur zu Diskussionen und Vergleichen...Und wenn man lächelt, die Achseln zuckt und sagt:"für mich ist das ganz normal, ich kenne es nicht anders" Dann ist man eingebildet oder herablassend... ...Ich hab auch noch etliches anderes versucht, aber irgendwie endet es immer damit, dass man sich entweder rechtfertigen muss, dass man das Kind doch nicht so "pushen" soll ODER dass man für eingebildet gehalten wird...
Ich will mich doch eigentlich nur auch ab und zu wie jede andere Mama auch, über Probleme und Sorgen unterhalten können oder auch mal ganz stolz was erzählen oder mich über "positive Rückmeldungen" von außen freuen dürfen...
Da mein Sohn ja leider öfter auch negativ auffällt, gibt es aber auch diese Art von Begebenheiten.
Kinderturnstunde im Dorf...Die Turnlehrerin mag meinen Sohn nicht. Sie ist Kindergärtnerin...Und er ist eben laut, vorwitzig und hat keine Scheu, auch Erwachsene zu korrigieren, wenn sie was "falsch" machen (Grammatik, Geld nachzählen ). Außerdem fragt er auch der Turnlehrerin gern Löcher in den Bauch oder gestaltet den Parcour nach seinen Vorstellungen interessanter (ohne was kaputt zu machen) und wird dann gerügt, dass er es "richtig" machen soll (wohlbemerkt zum x-mal). Das alles führt dazu, dass sie mich regelmäßig auf meinen Sohn anspricht. Da kommen schon so Sätze wie " da ist man froh, dass nicht ALLE Kinder SO sind" oder: "ich hoffe für Sie, ihre Mädels werden nicht auch mal SO..." Oder (mein Lieblingssatz zur Zeit ):" Na, der wird aber Probleme in der Schule haben!" Da sie ihrerseits nicht die hellste Kerze auf der Torte ist (dafür aber sehr gut mit Kindern kann, sofern sie nicht wie mein Sohn sind), hat sie auch nicht gemerkt, dass sie zum Einen wirklich verletzende Dinge gesagt hat und auch nicht gemerkt, dass es mir schon lange reicht und ich keinen Gesprächsbedarf habe. in der letzten Turnstunde ist mir die Hutschnur geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass wir mit ihm bei der Diagnostik waren und dass er eventuell ADHS hat. Endlich hörte sie auf mit Reden. Die hat jetzt ihre "Antwort" und ihren Eindruck bestätigt bekommen und ich hatte einfach überhaupt keine Lust zu erklären, dass mein Kind nämlich auch ziemlich klug ist, und wie sich das auswirken KANN...Ich glaube auch nicht, dass sie es verstanden hätte.
Ist das nicht traurig, dass ich eher über die ADHS-Problematik reden kann, als über die Hochbegabung...
Bin ich damit allein? Oder kennt Ihr so Situationen auch?Wie geht ihr damit um, wenn Eure Kinder in der Öffentlichkeit auffallen? Wie reagieren Freunde oder Verwandte auf das Thema? Wenn ihr selbst HB seid, wissen das Eure Freunde?