Probleme beim Essen

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
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trentzschi
Beiträge: 3
Registriert: So 12. Aug 2007, 10:16

Probleme beim Essen

Beitrag von trentzschi »

Hat noch jemand vielleicht Probleme mit den Mahlzeiten??
Unsre kleine hat schon immer schlecht gegessen, als Baby und auch noch jetzt. Im KiGa hat sie dann (nun wissen wir - als Protest) jede Mahlzeit abgelehnt und auch aggressiv reagiert (runtergeschmissen, schnitte zerkrümelt). Nur mal nebenbei-zu Hause macht sie das nicht, das wird so lala gegessen, nicht viel aber etwas und ordentlich.
Nun seit 2 Wochen, seit sie in der Vorschulgruppe ist klappt das alles plötzlich, sie ißt, lächelt und freut sich auf den KiGa. Das kenn ich die letzten Jahre halt gar nicht von ihr. Freu mich drüber, das es ihr jetzt gefällt. Nun frag ich mich aber ob es so gut ist in einen HB-KiGa zu wechseln, wenns jetzt plötzlich klappt. Okay-Vorschulgruppe - und was danach- weiß auch nicht ob so eher einschulen wirklich gut ist - sie wäre dann nächstes Jahr im Sept. 4,8 Jahre alt. Nun ich bin noch neu hier im Forum und werde mich erstmal belesen, wie bei euch so alles läuft und ab welchen Alter was unternommen wurde.
Thema Fördert gehen wir zusätzlich in Englich Helen Doron, vielleicht kennt das ja jemand - ich find es toll und Lisa auch.
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Probleme beim Essen

Beitrag von Neckri »

Hallo Trentzschi,

was man wirklich häufig im Zusammenhang mit hohem IQ beobachtet, ist eine stark ausgeprägte Empfindlichkeit. Nähte, Waschzettelchen, Körner im Joghurt, Lautstärke, Sand an den Händen, wärmere Dusche aber auch manche Geschmacksnoten im Essen werden als überproportional störend empfunden. Der Umkehrschluss funktioniert aber wohl nicht...! :-)

Langeweile ist für jedes Kind lästig. Für KlugeKinder ist es wohl wie Zahnschmerzen! - Ich denke, wenn Lisa diese Vorschulaktivitäten mag, dann solltest du sie ihr gönnen. Das muss auch nicht unbedingt im Zwang einer sehr frühen Einschulung enden. Du solltest ihr Verhalten beobachten, aber nicht alle Widrigkeiten immer fleißig beseitigen. Kinder müssen auch lernen, sich selbst zu helfen. Wenn es langweilig wird, muss ja nicht immer gleich jemand springen, der für Unterhaltung sorgt...

Andererseits ist es eine Tatsache, dass in Deutschland ziemlich spät eingeschult wird. Die meisten Kinder berichten, dass das letzte Kiga-Jahr langweilig war. Wenn Lisa weiterhin so pfiffig bleibt, gerne neue Dinge kennen möchte - und vor allem auch sozial und emotional gefestigt ist, dann kannst du schadlos für dein Kind darüber nachdenken, sie auch ein Jahr früher in die Schule gehen zu lassen. Aber für die Schule braucht sie doch eine gewisse Frusttoleranz. Die Schule ist nämlich auf Dauer ziemlich langweilig - gerade für kluge Köpfchen. Und um sich als jüngeres Kind zu behaupten ist auch einiges an emotionaler Belastbarkeit nötig.

Die Idee vom HB-Kindergarten wäre als Steigerung und somit zur Überbrückung interessant. Den solltest du dir auf alle Fälle mal angucken, wenn es so etwas Tolles bei euch schon mal gibt.

Viele Grüße von

Neckri
MamavonMuppel
Beiträge: 37
Registriert: So 6. Jan 2008, 22:29

Re: Probleme beim Essen

Beitrag von MamavonMuppel »

Ich habe die Probleme auch mit unserer Tochter (4). Essen ist eine Katastrophe. Als Baby wurde sie gestillt bis zum 9. Monat. Hat auch nie einen Schnuller oder Flaschennahrung genommen. Wenn ich nur mit einem Nuckel oder einer Flasche ankam, da hat sie schon gewürgt. Mit 4 Monaten hat sie schon aus einer Tasse ihren Saft getrunken. Als die Nahrung dann immer mehr zum Brei über gingen, fingen die Probleme an. Ich habe für sie dann auch selbst gekocht z.B. Möhren, Kartoffeln. Vergebens. Nach ein paar Löffeln war Schluss. Je älter sie wurde, umso schlimmer wurde es mit dem Essen. Sie sitzt bald eine halbe Stunde beim Mittagessen und hat dann noch nichtmal die Hälfte geschafft. Im Kiga ist es genauso. Ihr Essen bringt sie meißtens wieder mit nach Hause, weil sie nicht "die Letzte" sein möchte, so sagt sie mir das neulich. Sie ißt ja, zwar nicht viel aber immerhin. Trotzdem raubt sie mir damit den letzten Nerv. Sie dreht ihre Haare um den Finger oder rutscht auf dem Stuhl hin und her oder schiebt die Gabel aufm Tisch hin und her.
Kathrin
Beiträge: 6
Registriert: Do 3. Jan 2008, 21:56

Re: Probleme beim Essen

Beitrag von Kathrin »

Wir haben auch Probleme mit dem Essen und auch mit den Dingen, die Neckri aufzählte zu der Empfindlichkeit. Lorena hat richtige Essstörungen. Sie hat schin immer schlecht gegessen, wenig manchmal gar nichts. Mein mann und ich haben uns schon selbst reingestresst bis zum Umfallen. Dank ärztlicher Hilfe haben wir es geschafft, unser Kind so hinzunehmen, sie nicht zum Essen zu überreden sondern auf sie zu "hören". Lorena ist 2,5 Jahre alt und wiegt 9,5 kg aber sie ist fit. Sie hat eine zeitlang am Tisch geweint, manchmal gewürgt und sogar quer über den Tisch gespeit ... wenigstens haben wir das etwas im Griff.

Dass es einen Zusammenhang geben könnte zwischen Intelligenz und Essproblemen hatte ich nciht gedacht. Klingt mir aber einleuchtend.

Wir haben noch andere "Kehrseiten" ... mein Kind schielt seit einiger Zeit unter Anstrengung und der Augenarzt bestätigte uns, dass auch die Kinder machen die ihrem Alter weit voraus sind.
katija
Beiträge: 46
Registriert: So 29. Jun 2008, 12:54
Wohnort: Kiel, ab Nov Bielefeld

Re: Probleme beim Essen

Beitrag von katija »

Hallo in die Runde,

Probleme beim Essen, davon kann ich ein Lied singen, bei seinem Gute-Nacht-Fläschchen, das wir unserem grade 2 gewordenen Sohn immer noch geben, weil es die einzige Möglichkeit ist, irgendwann man etwas in Ihn reinzubekommen, und er es noch akzeptiert ist die Gradwanderung so unheimlich "Zu heiß -zu kalt- zu heiß"aber immerhin trinkt er es nach 100 Mal hin und her aus. Nicht so Frühstück, Mittag und alles andere. Trinken war eine Zeitlang der absolute Horror, aber als wir dann "Event-Trinken" eingeführt haben, d.h. Bionade aus der Bionadeflasche auf Haustreppen an der Strasse trinken, waren wir davon weg uns jeden Abenmd zu fragen, ob man mit 300ml am Tag nicht total eingeht im Leben. S e u f z . Ich kann es allen hier nachfühlen.
Und irgendwann haben wir dann auch, so wie Kathrins Kinderarzt es geraten hat, den Fokus weggelegt, weil es einen wahnsinnig macht. Und nun ist es nicht toll, aber er ist zufrieden und gedeiht.

Aber wenn nur die kleinste Störung kommt, sei es fremde Personen oder Unmut, oder eben auch Krankheiten, dann ist das erste wieder: Essen verweigern.

Ich frage mich, wo der Zusammenhang von Essen und klugem Köpfchen wirklich besteht. In der Hypersensibilität? Wisst Ihr mehr über die Wechselwirkungen?

Liebe Grüße
katija
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