Gespräch mit Erzieherin
Re: Gespräch mit Erzieherin
Auf deutsch sagen die Erkenntnisse von Shaw et al. ein wenig flapsig formuliert folgendes:
"Zeige mir die Dynamik der Gehirnentwicklung in der frühen Kindheit und ich sage dir, wie intelligent der Mensch ungefähr wird."
Ich habe den Artikel deshalb ausgesucht, weil gerade diskutiert wird, ob man in frühen Jahren schon messen kann, wie intelligent jemand ist/wird. Es ist weniger "Kaffeesatz" im Spiel als man vermuten würde...
Grüße von Neckri
"Zeige mir die Dynamik der Gehirnentwicklung in der frühen Kindheit und ich sage dir, wie intelligent der Mensch ungefähr wird."
Ich habe den Artikel deshalb ausgesucht, weil gerade diskutiert wird, ob man in frühen Jahren schon messen kann, wie intelligent jemand ist/wird. Es ist weniger "Kaffeesatz" im Spiel als man vermuten würde...
Grüße von Neckri
Re: Gespräch mit Erzieherin
Sorry, ist sicher OT, aber andererseits verhindert das auch die Einstaubung dieses Forums....also es ist nicht so viel reger Schriftverkehr hier, dass alles sehr schnell zugemüllt wird. 
Spätes Sprechen kann ja auch der Perfektionismus sein, "Ich spreche erst dann wenn ich es wirklich gut kann".
Aber,...gemessen kann der IQ eben erst werden wenn man seine Intelligenz komunizieren kann. Sicher ein Problem.
@Neckri
Habe dich erst nach abschicken gelesen.
Frage: "Man kann aber nicht bei jedem Kind die Hirnströme messen....oder?"
Technisch schon aber menschlich?

Spätes Sprechen kann ja auch der Perfektionismus sein, "Ich spreche erst dann wenn ich es wirklich gut kann".
Aber,...gemessen kann der IQ eben erst werden wenn man seine Intelligenz komunizieren kann. Sicher ein Problem.
@Neckri
Habe dich erst nach abschicken gelesen.
Frage: "Man kann aber nicht bei jedem Kind die Hirnströme messen....oder?"
Technisch schon aber menschlich?
Re: Gespräch mit Erzieherin
Hi ihr!
Wow, nette Diskussion ist hier ja entstanden. Ich komme aber dennoch nochmal zurück auf´s eigentliche Thema
Gestern nachmittag habe ich nochmal mit einer anderen Erzieherin gesprochen, die nachmittags da ist. Sie hat mir gesagt, dass Bastian nicht so viel erzählt, wenn mehrere Kinder dabei sind, er aber oft zu ihr kommt und mit ihr dann ganz viel erzählt. Und sie meint auch, dass er außergewöhnlich gut spricht für sein Alter. Sie hat mir auch gesagt, dass die andere Erzieherin das Thema gestern auch bei ihr angesprochen hat, weil ich sie morgens angesprochen hatte. Zwei andere Erzieherinnen haben ihr aber unabhängig voneinander bestätigt, dass er richtig schön und gut spricht. Wie auch immer, Entwicklungsstandgespräch findet eh erst im April statt, aber ich werde schauen, dass vom Nachmittagsdienst auch jemand dabei ist, weil er mittags auch anders ist als morgens.
Meine Schwester, die auch Erzieherin ist, hat mich schon früh darauf hingewiesen, dass Bastian im Vergleich zu älteren Kindern recht weit ist. Mit ihr habe ich auch gesprochen und sie meint, dass es auch gut sein kann, dass er im Kiga anders ist als zu Hause und dort vielleicht wirklich nicht so viel redet oder preisgibt, was er alles kann.
Aber wie auch immer, mein Kind ist toll so wie es ist. Und solange er glücklich und zufrieden ist, soll es mir recht sein.
Ich danke euch für eure Antworten!
Wow, nette Diskussion ist hier ja entstanden. Ich komme aber dennoch nochmal zurück auf´s eigentliche Thema

Gestern nachmittag habe ich nochmal mit einer anderen Erzieherin gesprochen, die nachmittags da ist. Sie hat mir gesagt, dass Bastian nicht so viel erzählt, wenn mehrere Kinder dabei sind, er aber oft zu ihr kommt und mit ihr dann ganz viel erzählt. Und sie meint auch, dass er außergewöhnlich gut spricht für sein Alter. Sie hat mir auch gesagt, dass die andere Erzieherin das Thema gestern auch bei ihr angesprochen hat, weil ich sie morgens angesprochen hatte. Zwei andere Erzieherinnen haben ihr aber unabhängig voneinander bestätigt, dass er richtig schön und gut spricht. Wie auch immer, Entwicklungsstandgespräch findet eh erst im April statt, aber ich werde schauen, dass vom Nachmittagsdienst auch jemand dabei ist, weil er mittags auch anders ist als morgens.
Meine Schwester, die auch Erzieherin ist, hat mich schon früh darauf hingewiesen, dass Bastian im Vergleich zu älteren Kindern recht weit ist. Mit ihr habe ich auch gesprochen und sie meint, dass es auch gut sein kann, dass er im Kiga anders ist als zu Hause und dort vielleicht wirklich nicht so viel redet oder preisgibt, was er alles kann.
Aber wie auch immer, mein Kind ist toll so wie es ist. Und solange er glücklich und zufrieden ist, soll es mir recht sein.
Ich danke euch für eure Antworten!
Re: Gespräch mit Erzieherin
Gelöscht
Re: Gespräch mit Erzieherin
Hallo Heike, hallo Keshali,
ich würde auch gar nicht davon ausgehen wollen, dass nun in jedem Kiga ein Kernspintomograph neben der Spielecke installiert werden sollte, bloß um die Gehirnentwicklung der Kiddies zu dokumentieren...
Im Gegensatz zur Leber oder zur Bauchspeicheldrüse kann man nämlich die Entwicklung des Gehirns (mit einer gewissen Unschärfe natürlich) mittels zwei gesunden Augen mitverfolgen, wenn man die Tomaten davor wegnimmt, um den Blick dafür zu schulen. Es ist halt so, dass der beschriebene Effekt mit den "akademischen" Ambitionen der Kiddies korreliert. Letztere spielen halt bislang im Kiga keine große Rolle, weswegen die Beobachtung der kognitiven Entwicklung auch zuweilen so schwer fällt.
Im Gespräch mit der Kiga-Betreuerin rennt man offene Türen ein, wenn man fordert, dass die Größe der Schuhe an die Entwicklung der Füße angepasst werden muss, damit die Kinder ordentlich laufen können. Beim analogen Anpassen der "akademischen" Anforderungen an die Entwicklung des Oberstübchens wird die entsprechende Erfordernis häufig nicht gesehen.
Viele Grüße,
Neckri
ich würde auch gar nicht davon ausgehen wollen, dass nun in jedem Kiga ein Kernspintomograph neben der Spielecke installiert werden sollte, bloß um die Gehirnentwicklung der Kiddies zu dokumentieren...

Im Gespräch mit der Kiga-Betreuerin rennt man offene Türen ein, wenn man fordert, dass die Größe der Schuhe an die Entwicklung der Füße angepasst werden muss, damit die Kinder ordentlich laufen können. Beim analogen Anpassen der "akademischen" Anforderungen an die Entwicklung des Oberstübchens wird die entsprechende Erfordernis häufig nicht gesehen.
Viele Grüße,
Neckri
Re: Gespräch mit Erzieherin
Die Hirnentwicklung scheint schon einen schlüssigen Fortgang zu haben und ein sehr intellegenter 3-jähriger, wird bei durchschnittlichen Edntwicklungsbedingung mit Sicherheit auch ein intellegenter Erwachsener werden.
Das Problem ist, dass Testungen von sehr kleinen Kindern nur bedingt aussagekräftig sind, weil sie sich von den unterschiedlichsten Faktoren beeinflussen lassen, wie Tagesverfassung, Sympathie zum Tester, eine volle Blase, nicht ausgeschlafen,....aber auch, geübte Inhalte (meist nicht gewollt, oft Zufall).
Man sieht, dass die Ergebnisse in den allermeisten Fällen wohl nach unten verfälscht sein könnten, aber es könnte auch anders sein.
Außerdem ist die Hauptzielrichtig des KABC, Kinder mit Entwicklungschwierigkeiten einzuordnen, in den höheren Werten gibt es einige Unschärfen.
Was bleibt ist, dass ein nur ein intellegentes Kind entsprechend hohe Werte erzielen kann, eine haltbare IQ-Einschätzung ist aber erst ab ca. 12 Jahren möglich.
Lg Gela
Das Problem ist, dass Testungen von sehr kleinen Kindern nur bedingt aussagekräftig sind, weil sie sich von den unterschiedlichsten Faktoren beeinflussen lassen, wie Tagesverfassung, Sympathie zum Tester, eine volle Blase, nicht ausgeschlafen,....aber auch, geübte Inhalte (meist nicht gewollt, oft Zufall).
Man sieht, dass die Ergebnisse in den allermeisten Fällen wohl nach unten verfälscht sein könnten, aber es könnte auch anders sein.
Außerdem ist die Hauptzielrichtig des KABC, Kinder mit Entwicklungschwierigkeiten einzuordnen, in den höheren Werten gibt es einige Unschärfen.
Was bleibt ist, dass ein nur ein intellegentes Kind entsprechend hohe Werte erzielen kann, eine haltbare IQ-Einschätzung ist aber erst ab ca. 12 Jahren möglich.
Lg Gela
Re: Re: Gespräch mit Erzieherin
[quote=Neckri,08.02.2008 , 10:12]
ich würde auch gar nicht davon ausgehen wollen, dass nun in jedem Kiga ein Kernspintomograph neben der Spielecke installiert werden sollte, bloß um die Gehirnentwicklung der Kiddies zu dokumentieren...
Im Gegensatz zur Leber oder zur Bauchspeicheldrüse kann man nämlich die Entwicklung des Gehirns (mit einer gewissen Unschärfe natürlich) mittels zwei gesunden Augen mitverfolgen, wenn man die Tomaten davor wegnimmt, um den Blick dafür zu schulen. Es ist halt so, dass der beschriebene Effekt mit den "akademischen" Ambitionen der Kiddies korreliert. Letztere spielen halt bislang im Kiga keine große Rolle, weswegen die Beobachtung der kognitiven Entwicklung auch zuweilen so schwer fällt.
[/quote]
*lächel*
Du hast recht, und denoch unrecht...wenn ich so aus dem Nähkästchen plaudere dann habe ich einfach die Erinnerung an meine Schulzeit.
Ich war ein Außenseiter mit dem Stempel "Intelligent aber faul" eine zutreffende Diagnose die ich heute noch unterschreiben kann.
In der Nachbarsklasse war eine Lehrerin die hatte einen Jungen besonders ins Herz geschlossen, der hatte den Stempel "Langsam" und sie hat für ihn gekämpft weil sie erkannt hat, dass sein Hirn einfach schneller arbeitet als die Finger mit dem Schreiben mitkommen. Oder beim Sprechen,....er hat halt z.B. Sätze unvollendet lassen, weil er im Gedanken schon wieder beim nächsten Schritt war.
Ich war damals eifersüchtig,....den ich wünschte mir dass sich jemand meiner auch so annimmt (Hätte es aber niemals zugegeben).
Aber vielleicht hat sie dadurch andere aus ihrer Klasse vernachlässigt?
Es kann einfach nicht jeder jeden Mentors sein und wenn die Diagnosen stimmen, ist es oft einfacher die richtigen Schuhe zu besorgen als eine passende Therapie für die Auswüchse der einzelnen Hirnaktivitäten.
----upps hier wurde während ich schrieb ja eifrig diskutiert.
ich würde auch gar nicht davon ausgehen wollen, dass nun in jedem Kiga ein Kernspintomograph neben der Spielecke installiert werden sollte, bloß um die Gehirnentwicklung der Kiddies zu dokumentieren...

[/quote]
*lächel*
Du hast recht, und denoch unrecht...wenn ich so aus dem Nähkästchen plaudere dann habe ich einfach die Erinnerung an meine Schulzeit.
Ich war ein Außenseiter mit dem Stempel "Intelligent aber faul" eine zutreffende Diagnose die ich heute noch unterschreiben kann.
In der Nachbarsklasse war eine Lehrerin die hatte einen Jungen besonders ins Herz geschlossen, der hatte den Stempel "Langsam" und sie hat für ihn gekämpft weil sie erkannt hat, dass sein Hirn einfach schneller arbeitet als die Finger mit dem Schreiben mitkommen. Oder beim Sprechen,....er hat halt z.B. Sätze unvollendet lassen, weil er im Gedanken schon wieder beim nächsten Schritt war.
Ich war damals eifersüchtig,....den ich wünschte mir dass sich jemand meiner auch so annimmt (Hätte es aber niemals zugegeben).
Aber vielleicht hat sie dadurch andere aus ihrer Klasse vernachlässigt?
Es kann einfach nicht jeder jeden Mentors sein und wenn die Diagnosen stimmen, ist es oft einfacher die richtigen Schuhe zu besorgen als eine passende Therapie für die Auswüchse der einzelnen Hirnaktivitäten.
----upps hier wurde während ich schrieb ja eifrig diskutiert.

Re: Gespräch mit Erzieherin
Heikew, ich arbeite so lange in dem Bereich... Gut, dass kaum jemand weiß, wieviel am Ziel vorbei gearbeit wird. Schau dir die Geschichten von älteren kindern an, dann bekommst du eine Ahnung...
lg Gela
lg Gela
Re: Gespräch mit Erzieherin
Ich glaube Gela wollte sagen, dass der Test eigentlich für ein anderes Klientel gemacht wurde. Nach oben sind die Angaben in Zahlen ungenau, daher kann man zwar sagen das die Kinder die nach oben schiessen intelligent sind, die Werte an sich sind aber ungenau. (Und werden wahrscheinlich auch nicht wieder nach unten schiessen).
edit:
Habe mich gestern auch ein wenig schlau gemacht über diesen Test. Mir kommt so vor, dass er sehr subjektiviert ist.
Also, es kommt auch auf den Prüfer an, gerade wenn die Werte nach oben gehen, wird es immer subjetiver denke ich mir. Weil wer interpretiert den die vorgemachten und nachgemachten Handbewegungen?
edit:
Habe mich gestern auch ein wenig schlau gemacht über diesen Test. Mir kommt so vor, dass er sehr subjektiviert ist.
Also, es kommt auch auf den Prüfer an, gerade wenn die Werte nach oben gehen, wird es immer subjetiver denke ich mir. Weil wer interpretiert den die vorgemachten und nachgemachten Handbewegungen?
Re: Gespräch mit Erzieherin
Heikew,
dass Kinder, die beim KABC eine sehr hohe Punktanzahl erreichen, intellegent sind, wird mal angenommen. Wie groß die Aussagekraft im überdurchschnittlichen Bereich ist, noch weit weg von Hb, ist nicht gesichert, so ist eine Diagnose HB mit dem KABC mehr subjektive Einschätzung des Testers als ein objektivierbarer Wert.
Aber, wie du sagtest, wer mit offenen Augen .....
Nur leider sehen Kigas das kind oft anders, meist weil sich die Kinder im Kiga auch anders geben und wenig von ihren besonderen Begabungen zeigen. Im Forum liest man dann, wieviele Eltern dann enttäuscht sind, sich und das Kind mißverstanden fühlen.
Dann häufig ein Test, der gewünschte oder auch nicht Ergebnisse bringt. Zur Erklärung und fürs Verständnis ist das gut, aber es lässt sich keine Prognose ableiten und es entsteht daraus für niemand ein Handlungs- oder Förderungsauftrag, im Gegensatz zu einer Minderbegabung.
Lg Gela
dass Kinder, die beim KABC eine sehr hohe Punktanzahl erreichen, intellegent sind, wird mal angenommen. Wie groß die Aussagekraft im überdurchschnittlichen Bereich ist, noch weit weg von Hb, ist nicht gesichert, so ist eine Diagnose HB mit dem KABC mehr subjektive Einschätzung des Testers als ein objektivierbarer Wert.
Aber, wie du sagtest, wer mit offenen Augen .....
Nur leider sehen Kigas das kind oft anders, meist weil sich die Kinder im Kiga auch anders geben und wenig von ihren besonderen Begabungen zeigen. Im Forum liest man dann, wieviele Eltern dann enttäuscht sind, sich und das Kind mißverstanden fühlen.
Dann häufig ein Test, der gewünschte oder auch nicht Ergebnisse bringt. Zur Erklärung und fürs Verständnis ist das gut, aber es lässt sich keine Prognose ableiten und es entsteht daraus für niemand ein Handlungs- oder Förderungsauftrag, im Gegensatz zu einer Minderbegabung.
Lg Gela