Seite 1 von 4
Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Mi 6. Feb 2008, 13:16
von Sommerfee
Hi ihr!
Ich habe heute morgen einmal die Erzieherin angesprochen und gefragt, wann denn ein Entwicklungsstandgespräch stattfinden soll. Das soll allerdings erst im April sein, weil "sie ja die Kinder vorher noch beobachten müssen".
Hab ihr dann von der Aussage meines Kinderarztes erzählt und sie reagierte irgendwie seltsam darauf. Erst meinte sie, woher der Arzt das so früh denn schon wissen wolle.
Ich erzählte ihr dann, weil er so gut spreche, die Satzstellung schon so gut macht und dass er auch das Alphabet kann usw. Wie auch immer, sie meinte dazu, ihr wäre jetzt noch nicht aufgefallen, dass er im Gegensatz zu den anderen Kindern etwas besonders viel besser könne. Es würde viel Spaß mit ihm machen, er sei aufgeweckt und macht bei allem schön mit, aber sie denkt eher, was er kann, sei altersgemäß normal.
Nach dem Gespräch war ich schon enttäuscht. Mir kam es vor, als würde sie das nur auf meinen "falschen" Mutterstolz schieben. Dabei kommt das ja gar nicht von mir. Ist es denn normal, dass Erzieherinnen so reagieren? Kann es sein, dass die vielleicht keine Ahnung davon haben? Hat von euch jemand auch solche Erfahrungen?
Da soll man mit Erzieherinnen zusammen arbeiten und wenn man sie drauf anspricht, wird man abserviert. Ganz toll.
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Mi 6. Feb 2008, 13:39
von Neckri
Hallo Sommerfee,
die Fähigkeiten bezüglich Buchstaben und stimmiger Grammatik, die er zu Hause demonstriert, wird er im Kiga eher nicht anwenden. Ich nehme an, dass er sich dort auf eine Kommunikationsebene begibt, die gegenüber den anderen Kiddies funktioniert. Solange er dabei zufrieden ist, ist alles palletti. Es ist echt prima, wenn ein Kind so flexibel agieren kann. Das ist nicht allen gegeben!!! Behalte die Entwicklung einfach beiläufig im Auge.
Viele Grüße,
Neckri
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Mi 6. Feb 2008, 17:51
von Dagmar70
Gelöscht
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Mi 6. Feb 2008, 22:58
von MamavonMuppel
Mir graut es auch schon vor diesem Entwicklungsgespräch. Findet bei uns im Kiga auch jetzt irgendwann statt. Bis jetzt hatten wir noch keine Schwierigkeiten im Kiga. Und Johanna geht auch mit großer Freude hin. Mal abwarten, wie es sein wird, wenn wir das Entwicklungsgespräch hinter uns haben und ich ein paar Andeutungen im Bezug auf Johanna gemacht habe.
Ich glaube auch, dass man sich auf keinen Fall verunsichern lassen sollte, wenn die Erzieherinnen anderer Meinung sind.
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Do 7. Feb 2008, 12:33
von Neckri
Hallo Sommerfee, hallo MvM,
wie sind denn eure Kigas organisiert? - Sind es altersgemischte Gruppen? - Können und dürfen sich die Kiddies geistig frei bewegen oder wird eher kanalisiert und der Kreativität Grenzen gesetzt?
Bei uns hieß es übrigens seitens der Kiga-Leiterin (> 50 Jahre), dass in ihrer Einrichtung (ca. 40 Kika-Plätze) noch NIE eine HB in all ihren Dienstjahren vorgekommen sei... Rein statistisch gesehen ist das schon mal Unsinn. Macht euch nix draus, wenn solche Sprüche fallen. Und denkt euch euren Teil. Handlungsbedarf besteht ja effektiv erst dann, wenn eine Diskrepanz zwischen dem Bedürfnis des Kindes und dessen Nicht-Befriedigung im Kiga zu einem erkennbaren Problem führt. In unserem Fall war dieses Problem täglich erkennbar, weil unser Kind psychosomatische Störungen entwickelt hatte, die aber ignoriert worden waren. So weit sollte es natürlich nicht kommen. Seid also froh um jeden Tag, an dem es keine solchen Probleme gibt...
Viele Grüße,
Neckri
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Do 7. Feb 2008, 13:21
von keshali
Hallo Heikew....was ist an dem Artikel so falsch oder schlecht?
Es wird ja nur angeführt, dass man nicht bei jedem Kind das einen Entwicklungsvorsprung hat sofort Sondermaßnahmen zu ergreifen sind.
Hochbegabung ist ja nun keine Krankheit und bei den kleinen Kindern kann man es ja wirklich noch nicht definitiv sagen, da gilt ja eher die Prämise das die Kinder ihr Futter bekommen das sie wollen (also auf ihre Fragen antworten usw.)
Ich finde den Artikel sehr gut....schaut das die Kinder je nach ihrer Fähigkeit ihren Platz findet und starrt nicht allzu ehrfurchtsvoll auf das Wörtchen: "Hochbegabung"....

Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Do 7. Feb 2008, 14:04
von Neckri
Aus Shaw et al. (2006) Intellectual ability and cortical development in
children and adolescents. Nature 440: 676ff
Children who are adept at any one of the three academic �R�s
(reading, writing and arithmetic) tend to be good at the others,
and grow into adults who are similarly skilled at diverse intellectually
demanding activities. Determining the neuroanatomical
correlates of this relatively stable individual trait of general
intelligence has proved difficult, particularly in the rapidly developing
brains of children and adolescents. Here we demonstrate
that the trajectory of change in the thickness of the cerebral cortex,
rather than cortical thickness itself, is most closely related to level
of intelligence. Using a longitudinal design, we find a marked
developmental shift from a predominantly negative correlation
between intelligence and cortical thickness in early childhood to a
positive correlation in late childhood and beyond. Additionally,
level of intelligence is associated with the trajectory of cortical
development, primarily in frontal regions implicated in the
maturation of intelligent activity. More intelligent children
demonstrate a particularly plastic cortex, with an initial accelerated
and prolonged phase of cortical increase, which yields to
equally vigorous cortical thinning by early adolescence. This study
indicates that the neuroanatomical expression of intelligence in
children is dynamic.
Gruß von Neckri
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Do 7. Feb 2008, 14:47
von Dagmar70
Gelöscht
Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Do 7. Feb 2008, 18:42
von keshali
babelfish kann die medizinischen Fachausdrücke auch nicht übersetzen. *gg*
Babelfishübersetzung:
"Kinder, die an irgendeinem der drei akademischen ` r geschickt sind (Messwert, Schreiben und Arithmetik) neigen, an den anderen gut zu sein und wachsen in Erwachsene, die an den verschiedenen intellektuell fordernden Tätigkeiten ähnlich erfahren sind. Die Bestimmung der neuroanatomical Korrelate dieses verhältnismäßig beständigen einzelnen Merkmals der allgemeinen Intelligenz hat schwieriges, besonders in den schnell sich entwickelnden Gehirnen der Kinder und der Jugendlichen geprüft. Hier zeigen wir, daß die Flugbahn der Änderung in der Stärke der zerebralen Rinde, anstatt die kortikale Stärke selbst, am nähsten mit Niveau der Intelligenz zusammenhängt. Mit einem Längsdesign finden wir eine markierte Entwicklungsverschiebung von einer überwiegend negativen Wechselbeziehung zwischen Intelligenz und kortikaler Stärke in der frühen Kindheit zu einer positiven Wechselbeziehung in der späten Kindheit und jenseits. Zusätzlich gleich von der IntelligenzIST mit der Flugbahn der kortikalen Entwicklung, hauptsächlich in den frontalen Regionen verbunden, die in der Entwicklung der intelligenten Tätigkeit impliziert werden. Intelligentere Kinder demonstrieren eine besonders Plastikrinde, mit einer beschleunigten und verlängerten Ausgangsphase der kortikalen Zunahme, die zum gleichmäßig kräftigen kortikalen Verdünnen durch frühe Adoleszenz erbringt. Diese Studie zeigt an, daß der neuroanatomical Ausdruck der Intelligenz in den Kindern dynamisch ist."
Also sie sprechen von der Hirnentwicklung....*nachdenk*
@heikew.
Mit den Tests kenne ich mich nicht so aus, aber mein logisches Verständniss sagte mir schon immer das angelerntes und Allgemeinwissen nicht aussagekräftig sind.
Was der Test genau "prüft" weiß ich jetzt nicht, aber ich finde das bringt der Artikel auch zum Ausdruck.
Z.b. der Aschenbecher beim Nichtraucherzeichen,....solche Sachen finde ich verblüffend und eben diese Dinge geben mir bei meinen Kind zu denken. Den dabei weiß ich, dass kann sie nicht irgendwo gehört haben und das kann nicht gelernt sein. Also darauf geht der Artikel meiner Meinung nach schon ein.
Und zum Zweiten, sicher ist es ein schöner Wunschtraum, dass jeder den Platz seinen Fähigkeiten entsprechend in der Klasse oder in der Gruppe findet. Dem ist nicht immer so aber extra Inseln basteln ändern nichts am Gesamtsystem und das ist ebenso traurig.
Re: Re: Gespräch mit Erzieherin
Verfasst: Do 7. Feb 2008, 21:36
von Lythande
[quote=heikew,07.02.2008 , 12:46]
Hallo Keshali,
was an dem Artikel schlecht ist, ist die Aussage "ein Kind unter 5 Jahren zu testen sei Kaffeesatzleserei."
Gerade das ist das beste Alter. In den KABC Test fliessen wirklich nur kognitive Fähigkeiten, also angeborene Lern- und Denkfähigkeiten und nichts was man dem Kind irgendwie antrainieren kann.
[/quote]
Ich schätze mal, das Problem ist zum einen, dass zwar viele Fähigkeiten schon genetisch festgelegt sind, sie sich aber bei verschiedenen Kinder verschieden schnell entfalten, so dass dann erst ab 5 etwa eine genauere Testung möglich ist. Wenn jemand zwar eine hohe Begabung mitbringt, aber dieses Kind erst mit 3 anfängt zu sprechen, wird es wenig Sinn machen, dieses Kind schon mit 3 zu testen. Ich schätze mal, dass ich schon ziemlich intelligent bin (habe mal bei einer Psychologin vor ein paar Jahren den normalen Raven-Matrizen-Test ohne Fehler absolviert, keine Ahnung, was das nun für einen IQ ergibt), ich habe selber erst mit etwa 3, laut Aussage meiner Mutter, angefangen zu sprechen. Zum anderen wird die Durchführung des Testes bestimmte Dinge erfordern, wie lang andauernde Konzentrationsfähigkeit, die vielleicht nicht unbedingt von jüngeren Kindern erwartet werden kann. Jüngere Kinder mit HB bringen diese Fähigkeiten bestimmt etwas früher mit, aber zum Normieren eines IQ-Wertes braucht es immer einen größere Menge an Personen einer bestimmten Altersgruppe. Um zu wissen, dass jemand klüger als 98% derjenigen seiner Altersgruppe ist, müssen diese 98% ja auch irgendwie mitgetestet werden.
Sabine