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Probleme im Kindergarten

Verfasst: So 6. Apr 2008, 23:49
von Abi
Hallo

Unser Sohn 5,6 Jahre alt geht jetzt seit 2,6 Jahren in den Kindergarten.
Eigentlich ist er immer sehr gerne gegangen. Wobei wir von Anfang an immer schon das ein oder andere Gespräch über das Verhalten unseres Sohnes hatten. Er fiel von Anfang an durch sein sehr eigenes Verhalten auf. Er ist sehr charackterstark und war das schon immer. Was er nicht möchte und vor allem nicht einsieht macht er erstmal nicht. Bestechen konnte man ihn noch nie. Jetzt meinte er zu mir als ich ihn mit der Sendung mit der Maus aus dem Zimmer locken wollte ( er sollte vorher noch baden) ganz belustigt und verschmitzt zu mir " Du willst mich wohl aus meinem Zimmer locken?!".
Jetzt zu unserem Problem.
Wir überlegen seit ca. 2 Monaten immer wieder unseren Sohn im Sommer einzuschulen (er ist ein Kannkind / Geb. im September). Denn zu Hause ist er in seinem Wissensdurst nicht zu bremsen. Den ganzen Tag Fragen über Fragen...Buchstaben, Zahlen, Englisch und vor allem alles Naturwissenschaftliche.... er denkt viel über Tod, Gott und den Weltall nach.
Wir haben ihn angemeldet vor kurzem und den Kindergarten informieet, damit er am Vorschulunterricht teilnehmen kann.
Entsetzen pur schlug uns entgegen.
Unser Sohn wäre ja wohl der letzte bei dem an eine Einschulung denken könnte. Seine sozialen Defizite seien ja wohl sehr augenscheinlich.
Er zeigt nicht unbedingt ein gesteigertes Interesse daran andere Kinder zu besuuchen. In der Nachbarschaft hat er zwei Freunde die er auch zu Hause besucht. Aber das wars auch.
Im Kindergarten würde er nur rumhängen und Geschichten erzählen....würde sich für nichts interessieren(???) und so weiter. Die Erzieherin hat mich angeschaut als wenn ich vom Mars käme.
Mich regt das Verhalten der Erzieherinnen total auf. Unser Sohn zeigt ein sehr unterschiedliches Verhalten hier zu Hause und im Kindergarten. Warum fragt er im Kindergarten nicht so viel? Bekommt er dort keine Antworten? Hat er gelernt nicht mehr zu fragen?
Ich habe das Wort Langeweile tunlichst bei dem Gespräch mit der Erzieherin
vermieden, sonst wäre die mir an die Gurgel gegangen.
Er nimmt jetzt seit einer Woche am Vorschulunterricht teil und ist total happy und deutlich ruhiger. Von den Erzieherinnen keinerlei Reaktion auch darauf, das wir ihn nun schon um 12:00Uhr abholen ( erblieb vorher bis nachmittags), denn er muss nicht unnötig lange dort "rumhängen". Man geht uns tunlichst aus dem Weg. Schade eigentlich.
Was haltet ihr davon?
Danke fürs lange lesen.
Lg Alva

Re: Probleme im Kindergarten

Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 14:08
von Nicky
Hallo Alva,
unser Sohn ist noch ein bisschen jünger als Deiner (Baujahr 01/05), deshalb habe ich keine Erfahrungen mit früher Einschulung und damit zusammenhängender Problematik.

Vielleicht trotzdem eine Anmerkung von mir: Auch wenn Du "recht" damit hast, dass das Verhalten der Erzieherinnen zu wünschen übrig lässt, würde ich Deinem Sohn zuliebe doch versuchen, die Situation zu entspannen. Wie? Na, ja, ich persönlich würde reden, reden, reden, mich überaus problembewusst geben, und die Erzieherinnen ganz, ganz oft um Rat fragen, auch z.B. dazu, was sie denn tun würden, um seine (angeblichen) sozialen Defizite zu verbessern.

Ist ja nicht mehr lange hin, bis zu den Sommerferien.

Viele Grüsse,
Nicky

Re: Probleme im Kindergarten

Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 20:18
von Dagm.
Hallo Alva! Da mußte ich gerade schmuzeln, diesen 'Mars-Blick' habe ich auch gesehen und habe ihn auch immer noch vor den Augen. Mein Sohn ist im Februar 5 geworden und wir haben uns im Dezember entschieden, ihn einschulen zu lassen. Dies wurde auch vom Schulleiter (dort war ich zuerst!) befürwortet. Im Gespräch haben die Erzieherinnen dann unterschiedlich reagiert, ich glaube da spielt auch der Bildungsstand der jeweiligen Erzieherinnen eine Rolle. Allerdings wurde mir auch gesagt, daß er vielleicht noch zu wenig Selbstbewußtsein hätte, weil er sich nicht immer mit den anderen Kindern beschäftigt und auch gerne in der Nähe der Erzieherinnen aufhält. Ich kenne zu Hause ein ganz anderes Kind, das auch beim Spielen mit älteren Kindern kein mangelndes Selbstbewußtsein erkennen läßt, aber vielleicht kann er auch mit kleineren Kindern einfach nichts anfangen. Er darf jetzt auch den Vorschulunterricht mitmachen, aber sonst hat sich für ihn nicht viel geändert, er findet den Kindergarten nur noch langweilig. Ich habe mittlerweile viel über diese Thema 'vorzeitige Einschulung' gelesen, weiß dass er sehr gut im Kopf rechnen kann und mittlerweile auch lesen und bin mir sicher, dass wir das richtige tun. Im Kindergarten denke ich halt einfach, Augen zu und durch, Diskutieren oder um Förderung betteln macht glaube ich bei uns nicht viel Sinn, es sind ja tatsächlich nur noch ein paar Monate und dann wird es hoffentlich in der Schule angenehmer für ihn. Gruß, Dagmar

Re: Probleme im Kindergarten

Verfasst: Do 10. Apr 2008, 14:51
von Abi
Hallo

Im Kindergarten habt sich die Situation entspannt. Er nimmt mit Begeisterung am Vorschulunterricht teil. Die Erzieherinnen verhalten sich korrekt(aber auch nicht mehr). Unser Sohn ist sehr zufrieden das wir ihn nun um zwölf abholen. Er hat dadurch das er jetzt wie er sich ausdrückt" endlich ein richtiges Vorschulkind ist" an Selbstbewußtsein gewonnen. Wir sind sehr optimistisch das sich das bis zur Einschulung festigt.
Der Direktor der Schule sah keine Fakten die gegen eine Einschulung sprechen. Zumal wir hier von 4 Wochen reden die unserer jünger ist als die jüngsten der "Pflichtkinder". Leider mußte ich bevor ich zur Schule gegangen bin im Kindergarten eine Bescheinigung vom Kiga haben, nur deswegen habe ich so früh Bescheid gegeben.
Mittlerweile habe ich mich auch beruhigt. Unser Kinderarzt macht nächste Woche mit unserem Sohn einen Entwicklungstets (kein IQ-Test) damit wir, wie er meinte etwas objektives in der Hand haben. Denn für die Erzieherinnen sind wir überergeizge Eltern, mehr nicht. Wobei ich von diesem Test, wenn alles "ruhig" belibt im Kiga nichts sagen werde. Denn diesen "Marsblick":-))
brauche ich nicht noch öfters.
Wir habe mittlerweile sehr viel von unserer Unsicherheit bezüglich unseres Sohnes abgelegt. Denn die Erzieherinnen geben uns seit über zwei das Feetback das unser Sohn soo anders sei als die anderen Kinder. Er müsse sich doch endlich mal ändern usw..
Wir werden unseren Sohn in seiner Entwicklung unterstützen und ihn vor allem so nehmen wie er uns geboren wurde. Schade das seine Erzieherinnen ihn nicht von der Seite kennen lernen von der wir ihn kennen.
Liebe Grüße an alle Alva.

Re: Probleme im Kindergarten

Verfasst: Fr 11. Apr 2008, 14:53
von Nicky
Das freut mich für Euch, dass die Situation sich wieder halbwegs entspannt hat.

Deinen letzten Satz finde ich schön treffend formuliert.

Alles Gute,
Nicky